Wajsznory (deutsch Weischnuren) ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Er gehört zur Gmina Kętrzyn (Landgemeinde Rastenburg) im Powiat Kętrzyński (Kreis Rastenburg).

Wajsznory
?
Wajsznory (Polen)
Wajsznory (Polen)
Wajsznory
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Kętrzyn
Gmina: Kętrzyn
Geographische Lage: 54° 3′ N, 21° 24′ OKoordinaten: 54° 3′ 14″ N, 21° 24′ 27″ O

Höhe: 108 m n.p.m.
Einwohner: 96 (2021[1])
Postleitzahl: 11-400[2]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NKE
Wirtschaft und Verkehr
Straße: KętrzynNakomiady
[Wilamowo Leśne]/DW 592Wilamowo → Wajsznory
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig

Geographische Lage

Bearbeiten

Wajsznory liegt in der nördlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, vier Kilometer südlich der Kreisstadt Kętrzyn (deutsch Rastenburg}) und wenige hundert Meter westlich des Flugplatzes Kętrzyn-Wilamowo (polnisch Lotnisko Kętrzyn-Wilamowo).

Geschichte

Bearbeiten

Ortsgeschichte

Bearbeiten

Der noch vor 1785 Weischnurren genannte Ort wurde 1343 gegründet und bestand aus einem Rittergut mit ein paar Höfen.[3] 1785 wird der Ort als adliges Gut mit 23 Feuerstellen genannt, 1820 ist die Rede von einem adligen Hospital-Dorf mit 16 Feuerstellen bei 182 Einwohnern.[4]

Am 30. April 1874 wurde Weischnuren Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk im Kreis Rastenburg im Regierungsbezirk Königsberg (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen.[5]

Im Jahre 1885 zählte das Dorf Weischnuren 81 und der Gutsbezirk Weischnuren 179 Einwohner,[4] im Jahre 1910 waren es 57 im Dorf und 156 im Gutsbezirk.[6]

Am 30. September 1928 schlossen sich das Dorf Weischnuren und die Gutsbezirke Weischnuren und Glubenstein (polnisch Głobie) sowie der Gutsbezirk Queden (polnisch Kwiedzina) aus dem Amtsbezirk Pohiebels (polnisch Pożarki) zur neuen Landgemeinde Weischnuren zusammen.[5] Die Einwohnerzahl der auf diese Weise neu formierten Gemeinde belief sich 1933 auf 266 und 1939 auf 271.[7]

In Folge der Abtretung des gesamten südlichen Ostpreußen 1945 in Kriegsfolge an Polen erhielt Weischnuren die polnische Namensform „Wajsznory“. Zusammen mit dem Ortsteil Wilamowo (Wilhelmsdorf) ist das Dorf jetzt Teil der Landgemeinde Kętrzyn (Rastenburg) im Powiat Kętrzyński (Kreis Rastenburg), von 1975 bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Im Jahre 2021 zählte das Dorf 96 Einwohner.[1]

Amtsbezirk Weischnuren (1874–1945)

Bearbeiten

Bei seiner Errichtung im Jahre 1874 umfasste der Amtsbezirk Weischnuren sechs Orte. Aufgrund struktureller Veränderungen waren es am Ende noch drei:[5]

Deutscher Name Polnischer Name Anmerkungen
Glubenstein Głobie 1928 nach Weischnuren eingemeindet
Groß Bürgersdorf
1928–1945 Bürgersdorf
Poganowo
Hinzenhof Zalesie Kętrzyńskie 1928 nach Bürgersdorf eingemeindet
Klein Bürgersdorf Poganówko 1928 nach Bürgersdorf eingemeindet
Weischnuren (Dorf) Wajsznory
Weischnuren (Gut) 1928 nach Weischnuren (Dorf) eingemeindet
ab 1932:
Neuendorf
Nowa Wieś Kętrzyńska bis 1932 zum Amtsbezirk Neuendorf zugehörig

Im Januar 1945 bildeten nur noch die Gemeinden Bürgersdorf, Neuendorf und Weischnuren den Amtsbezirk Weischnuren.

Kirchlich war Weischnuren bis 1945 nach Rastenburg hin orientiert:[4] zur dortigen evangelischen Pfarrkirche in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union und zur römisch-katholischen Pfarrkirche St. Katharinen im Bistum Ermland.

Der Bezug zu Kętrzyn besteht weiterhin, wobei die Stadt katholischerseits jetzt zum Erzbistum Ermland gehört, evangelischerseits die Pfarrei der Johanneskirche (frühere „Polnische Kirche“) jetzt zuständig ist; sie gehört zur Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Wajsznory liegt an einer Nebenstraße, die die Stadt Kętrzyn mit Nakomiady (Eichmedien) verbindet und von der aus in Wajsznory eine Zufahrt zum Flugplatz Kętrzyn-Wilamowo besteht.

Eine Anbindung an den Bahnverkehr besteht nicht.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Polska w Liczbach: Wieś Wajsznory w liczbach (polnisch)
  2. Poczta Polska: Oficjalny Spis Pocztowych Numerów Adresowych, 2013, S. 1317 (polnisch)
  3. Dietrich Lange: Weischnuren, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  4. a b c GenWiki: Weischnuren (Landkreis Rastenburg)
  5. a b c Rolf Jehke: Amtsbezirk Weischnuren
  6. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Rastenburg
  7. Michael Rademacher: Michael Rademacher: Ortsbuch Landkreis Rastenburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.