Waldaubach ist ein Ortsteil der Gemeinde Driedorf im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Waldaubach
Gemeinde Driedorf
Koordinaten: 50° 39′ N, 8° 8′ OKoordinaten: 50° 39′ 29″ N, 8° 7′ 38″ O
Höhe: 583 (580–620) m ü. NHN
Fläche: 5,6 km²[1]
Einwohner: 392 (30. Juni 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 35759
Vorwahl: 02775

Geographische Lage

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Der Ort im Hohen Westerwald liegt etwa 15 km westlich von Herborn und 39 km nordöstlich von Montabaur. Die Entfernung nach Siegen beträgt etwa 40 km und Wetzlar 45 km. Waldaubach liegt an der hessischen Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz in der Nähe des Dreiländerecks Hessen – Rheinland-Pfalz – Nordrhein-Westfalen. Die Gemarkung des Ortes hat eine Größe von 5,59 km². Der größte Teil der Gemarkung erstreckt sich nördlich des bebauten Ortes.

Die angrenzenden Orte sind, von Norden, an der Landesgrenze, im Uhrzeigersinn beginnend die Orte: Rabenscheid (Gemeinde Breitscheid), Heisterberg, Hohenroth (beide Gemeinde Driedorf). Alle hessischen Orte gehören zum Lahn-Dill-Kreis. Nach der Landesgrenze folgen: Homberg, Nister-Möhrendorf und Willingen. Alle Orte in Rheinland-Pfalz gehören zur Verbandsgemeinde Rennerod des Westerwaldkreises.

Waldaubach liegt im Quellbereich des Aubachs, der im zirka zwölf Kilometer Richtung Nordosten entfernten Haiger in die Dill mündet. In der unmittelbaren Umgebung Waldaubachs befinden sich einige der höchsten Berge des Westerwalds, von denen jedoch keiner auf der Waldaubacher Gemarkung liegt. Westlich des Ortes erhebt sich mit der Fuchskaute (657,3 m ü. NN) der höchste Berg des gesamten Westerwalds, südwestlich, noch in Rheinland-Pfalz der Altenberg (651 m ü. NN). Südöstlich des Ortes befinden sich der Höllberg (642,8 m ü. NN) und östlich der Berg Auf der Baar (615 m ü. NN).

Geschichte

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Ortsgeschichte

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Der ursprüngliche Name des Ortes war wie bei Langenaubach Ubach. Die eindeutige Ersterwähnung des Ortes folgte 1447 als Waltubach.

Waldaubach gehörte seit dem Mittelalter zum Amt und Kirchspiel Driedorf, dessen Geschichte es teilte. In der Nähe des Ortes verlief die Fernhandelsstraße von Köln nach Leipzig über Altenkirchen und Herborn.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Mit dem Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen vom 13. Mai 1974 wurde die Gemeinde Waldaubach im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 1. Januar 1977 in die Gemeinde Driedorf eingegliedert.[2] Für Waldaubach wurde wie für die anderen ehemals eigenständigen Gemeinden ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[3]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt im Überblick die Herrschaftsgebiete und Staaten, in denen Waldaubach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[4][5]

Einwohnerentwicklung

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Waldaubach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
265
1840
  
287
1846
  
278
1852
  
262
1858
  
251
1864
  
249
1871
  
224
1875
  
229
1885
  
239
1895
  
235
1905
  
234
1910
  
223
1925
  
276
1939
  
321
1946
  
394
1950
  
396
1956
  
390
1961
  
411
1967
  
441
1970
  
441
1977
  
458
1990
  
?
2003
  
445
2006
  
428
2011
  
411
2014
  
400
2017
  
398
2020
  
392
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[4]; nach 1970: Gemeinde Driedorf[7][8][9][1]; Zensus 2011[10]

Religionszugehörigkeit

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• 1885: 236 evangelische (= 98,74 %), 2 katholische (= 0,84 %), ein jüdischer (= 0,42 %) Einwohner[4]
• 1961: 379 evangelische (= 92,21 %), 31 katholische (= 7,54 %) Einwohner[4]

Der Ort gehört bei Wahlen zum Deutschen Bundestag zum Wahlkreis „173 Lahn-Dill“, für Wahlen zum Hessischen Landtag zum Wahlkreis „21 Lahn-Dill I“.

Mit der Gebietsreform ist die Gemeindeverwaltung auf die Gemeinde Driedorf übergegangen. Letzter Bürgermeister war Helmut Sahm. Im Ort besteht ein Ortsbeirat aus fünf Mitgliedern. Der Ortsbeirat hat gegenüber der Gemeindevertretung Vorschlags- und Anhörungsrecht in den Angelegenheiten, die den Ort betreffen. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2016 ist Christoph Etz (UL) Ortsvorsteher.[11]

Kulturdenkmäler

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Waldaubach verfügt über die ortsüblichen Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe. Die den Ort umschließenden Höhen werden zur Gewinnung von Windenergie genutzt. Der Ort verfügt über ein Dorfgemeinschaftshaus.

Der Ort liegt nahe der B 255 von Herborn über Driedorf nach Montabaur und der B 414 von Driedorf nach Hachenburg. Der nächste Bahnhof der Dillstrecke befindet sich in Herborn. Es bestehen Busverbindungen nach Driedorf, Rehe und Herborn. Die Entfernung zum Flughafen Frankfurt beträgt 110 km, nach Köln/Bonn ca. 126 km. Durch Waldaubach verläuft der Westerwaldsteig, ein Fernwanderweg von Herborn nach Bad Hönningen.

Im Ort existiert kein Kindergarten. Dieser ist in Driedorf. Der Ort gehört zum Einzugsbereich der Westerwaldschule Driedorf, einer Grund-, Haupt- und Realschule. Weiterführende Schulen können in Herborn oder Dillenburg besucht werden.

Literatur

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  • Hermann-Josef Hucke (Hrsg.): Großer Westerwaldführer. 3. Auflage. Westerwald-Verein e.V., Montabaur 1991, ISBN 3-921548-04-7.
  • Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 3. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1999, ISBN 3-922244-80-7.
  • Christian Daniel Vogel: Beschreibung des Herzogthums Nassau. Wilhelm Beyerle, Wiesbaden 1844.
  • Heinz Wionski: Baudenkmale in Hessen Lahn-Dill-Kreis I. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen. 1986, ISBN 3-528-06234-7 (Ehemaliger Dillkreis).
  • Literatur über Waldaubach nach Register In: Hessische Bibliographie
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Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Das Großherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als Vorläufer des Deutschen Reichs.
  2. Abtrennung der Justiz (Justizamt Herborn) bis 1854.
  3. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  4. Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Herborn) und Verwaltung.
  5. Am 1. Januar 1977 als Ortsbezirk zur Gemeinde Driedorf.

Einzelnachweise

  1. a b c Driedorf in Zahlen - Gemeindestatistik. Gemeinde Driedorf, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Mai 2018; abgerufen im Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.driedorf.de
  2. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 22 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  3. Hauptsatzung der Gemeinde Driedorf. (PDF; 16 kB) In: Webauftritt. Gemeinde Driedorf, abgerufen im Februar 2019.
  4. a b c d Waldaubach, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 28. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Anton Friedrich Büsching: D. Anton Friderich Büschings neue Erdbeschreibung. Das deutsche Reich. Band 3. J.C. Bohn, 1771, S. 840 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Statistik 2003. In: Webauftritt. Gemeinde Driedorf, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Februar 2004; abgerufen im Februar 2019.
  8. Statistik 2006. In: Webauftritt. Gemeinde Driedorf, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Februar 2007; abgerufen im Februar 2019.
  9. Driedorf in Zahlen - Gemeindestatistik. Gemeinde Driedorf, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. Februar 2017.
  10. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  11. Ortsbeirate der Gemeinde Driedorf (Memento des Originals vom 19. Februar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.driedorf.de, abgerufen im Februar 2017.