Willingen (Westerwald)

Ortsgemeinde im Westerwaldkreis, Rheinland-Pfalz

Willingen ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rennerod an.

Wappen Deutschlandkarte
Willingen (Westerwald)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Willingen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 40′ N, 8° 5′ OKoordinaten: 50° 40′ N, 8° 5′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Westerwaldkreis
Verbandsgemeinde: Rennerod
Höhe: 570 m ü. NHN
Fläche: 3,68 km2
Einwohner: 277 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 75 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56479
Vorwahl: 02667
Kfz-Kennzeichen: WW
Gemeindeschlüssel: 07 1 43 311
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 55
56477 Rennerod
Website: www.rennerod.de
Ortsbürgermeister: Klaus Wehr
Lage der Ortsgemeinde Willingen im Westerwaldkreis
Karte
Ansicht von Willingen (2021)

Geographische Lage

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Die Gemeinde liegt im Westerwald zwischen Siegen und Limburg an der Grenze zum Land Hessen. Im Ort entspringt die Nister, die nach 64 Kilometern in die Sieg mündet. Zum Ort gehört der höchste Berg des Westerwaldes, die Fuchskaute.

Geschichte

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Der Ort wurde im Jahr 1413 als Wildungen erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1440 wurde der Ort von Truppen der Grafen von Sayn in einer Auseinandersetzung mit Nassau-Beilstein angegriffen und zum Teil niedergebrannt, fiel aber anders als mehrere ähnlich behandelte Dörfer der Umgebung nicht wüst. Zu diesem Zeitpunkt muss der Ort bereits eine eigene Kapelle gehabt haben. In den 1770er Jahren erwarb die Gemeinde ein Haus als Schulhaus, das jedoch 1805 abbrannte. Am 13. September 1717 gab es einen Ortsbrand, der sieben Häuser und sechs Scheunen vernichtete. Am 4. Juli 1805 brannten 32 Häuser ab. Spätestens 1707 hatte Willingen einen Heimberger.

Die älteste überlieferte Einwohnerzahl nennt für 1562 13 Vogt- und drei Eigenleute im Ort. 1607 werden zwölf Mann genannt, 1650 neun Männer, acht Weiber und 20 Kinder. 1738 umfasste der Ort 31 Feuerstätten, 1782 waren es 251 Einwohner und 1818 264.

In der Umgebung Willingens befanden sich mehrere Dörfer, die inzwischen wüst gefallen sind: Brennfeld befand sich östlich von Willingen. Es wurde 1535 erstmals erwähnt und war spätestens 1562 wüst. Anfang des 17. Jahrhunderts stritten die Orte Willingen, Waldaubach, Möhrendorf und Waigandshain über die Nutzungsrechte der ehemals Brennfelder Wiesen. Der 1413 erstmals genannte und spätestens 1558 wüste Ort Manhausen muss sich ebenfalls nahe der heutigen Gemarkungsgrenzen zwischen Willingen, Möhrendorf und Waigandshain befunden haben, ebenso das 1511 erstmals genannte und 1535 bereits wüste Schmidthain, im Ursprung wohl Standort einer Waldschmiede. Katzenhausen befand sich rund 1,5 Kilometer nordöstlich von Willingen. 1403 wurde der Ort erstmals genannt.

Gemeinderat

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Der Gemeinderat in Willingen besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[2] Bis 2014 gehörten dem Gemeinderat acht Ratsmitglieder an.

Bürgermeister

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Klaus Wehr wurde am 27. August 2018 Ortsbürgermeister von Willingen.[3] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 93,57 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[4]

Wehrs Vorgänger Martin Jumel hatte sein Amt mit Wirkung zum 1. April 2018 niedergelegt. Klaus Wehr führte nachfolgend als Erster Beigeordneter bereits die Amtsgeschäfte weiter, bevor er vom Rat im August 2018 zum Ortsbürgermeister gewählt wurde.[3][5]

 
Wappen von Willingen
Blasonierung: „Unter grünem Bogenschildhaupt, darin zwei goldene Arnikablüten, in Gold ein halber, steigender, blauer Wellenkeil, erhöht um ein goldgefugtes, schwarzes Gewölbe.“
Wappenbegründung: Das Gewölbe mit dem zum unteren Schildrand sich weitenden Wellenkeil stellt die Nisterquelle mit der ausfließenden Nister auf der Fuchskaute dar.

Kulturdenkmäler

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft

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Trotz der geringeren Größe des Ortes gibt es mehrere Gewerbebetriebe. So befindet sich eine Sargfabrik in Willingen, es gibt ein Heimatcafé, einen Elektroinstallationsbetrieb, einen Reifenhandel, einen metallverarbeitenden Betrieb und einen Holzbaubetrieb.

Literatur

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  • Hellmuth Gensicke: Zur nassauischen Ortsgeschichte: Kirchspiel und Gericht Neukirch. In: Nassauische Annalen 1981, S. 150–168.


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Commons: Willingen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  3. a b Bericht zur Sitzung des Gemeinderates vom 27. August 2018. In: Hoher Westerwald – Wochenkurier für die Verbandsgemeinde Rennerod, Ausgabe 36/2018. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 19. Juli 2020.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Rennerod, Verbandsgemeinde, vorletzte Ergebniszeile. Abgerufen am 19. Juli 2020.
  5. Klaus Wehr: Bekanntmachung der Ortsgemeinde Willingen. Amtsniederlegung Martin Jumel. In: Hoher Westerwald – Wochenkurier für die Verbandsgemeinde Rennerod, Ausgabe 15/2018. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 19. Juli 2020.