Hartenfels
Hartenfels (mundartlich: Harbels[2]) ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Selters (Westerwald) an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 34′ N, 7° 47′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Westerwaldkreis | |
Verbandsgemeinde: | Selters (Westerwald) | |
Höhe: | 344 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,2 km2 | |
Einwohner: | 771 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 94 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56244 | |
Vorwahl: | 02626 | |
Kfz-Kennzeichen: | WW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 43 025 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Saynbach 5–7 56242 Selters (Westerwald) | |
Website: | www.vg-selters.de | |
Ortsbürgermeister: | Andreas Strüder | |
Lage der Ortsgemeinde Hartenfels im Westerwaldkreis | ||
Geographische Lage
BearbeitenHartenfels liegt am Holzbach und etwa 4 km von Herschbach sowie 8 km von Selters (Westerwald) entfernt. Nachbargemeinden sind Herschbach und Schenkelberg im Westen, Steinen im Osten und Maxsain im Süden der Gemeinde. Ein kleines, zu Hartenfels gehörendes Waldgebiet, der Hartenfelser Kopf, liegt außerhalb der Gemarkungsgrenzen nördlich des Ortes an der B 8 zwischen Freilingen und Höchstenbach.
Geschichte und Sehenswertes
BearbeitenDie Burg Hartenfels wird in alten Schriften erstmals im Jahre 1249 erwähnt. 1332 erhielt der Ort Hartenfels durch Ludwig den Bayern das Stadtrecht von Frankfurt, das 1346 durch Karl IV. bestätigt wurde.[3] Der Ort ist bekannt für seine schon seit 1593 verfallene Burgruine, von der bis auf wenige Mauern nur noch der Turm steht. Es ist der einem Rahmtopf ähnelnde Turm einer Burg, die Mitte des 13. Jahrhunderts gebaut wurde, um die nahegelegene Handelsstraße von Frankfurt nach Köln zu überwachen.
Sie gehörte der Gräfin Mechthild von Sayn aus dem Erbe ihres 1246 verstorbenen Gatten Heinrich III. von Sayn und kam unter Erzbischof Arnold II. von Isenburg an Kurtrier.[4]
Die Ruine trägt im Dialekt den Namen Schmanddippe. 1999 feierte die Gemeinde Hartenfels ihr 750-jähriges Bestehen.
Neben der Burgruinen sind weitere Sehenswürdigkeiten:
- Jüdischer Friedhof (seit 1991 unter Denkmalschutz)
- Basaltsäulenformation „Zehntgarben“
-
Der Turm der Burg Hartenfels
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Katholische Pfarrkirche
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Hartenfels, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]
Jahr | Einwohner |
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1815 | 429 |
1835 | 525 |
1871 | 531 |
1905 | 493 |
1939 | 529 |
1950 | 550 |
1961 | 585 |
Jahr | Einwohner |
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1970 | 646 |
1987 | 702 |
1997 | 834 |
2005 | 868 |
2011 | 827 |
2017 | 804 |
2023 | 771[1] |
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Hartenfels besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]
Bürgermeister
BearbeitenAndreas Strüder wurde am 23. Januar 2014 Ortsbürgermeister von Hartenfels.[7] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit 84,52 Prozent der abgegebenen Stimmen für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[8]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Silber ein rotes Antoniuskreuz mit zwei angehängten blauen Glöckchen.“ | |
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWichtigster Arbeitgeber ist die Firma Huf Haus GmbH & Co. KG mit ca. 470 Mitarbeitern.
Windpark Hartenfelser Kopf
BearbeitenIm Sommer 2006 wurden zwölf Windräder vom Typ Enercon E-70 auf dem Hartenfelser Kopf fertiggestellt. Vier Windräder stehen in der Gemarkung Hartenfels. In den Folgejahren wurden weitere Windräder errichtet, sodass zwischenzeitlich 28 Windräder errichtet wurden.
Regelmäßige Veranstaltungen
BearbeitenIm Januar finden zur Ehren des Schutzpatrons, dem heiligen Antonius, Patronatstag 17. Januar, an zwei aufeinander folgenden Wochenenden, zwei Konzerte des Musikvereins statt. Auf dem Burgberg findet jährlich zu Pfingsten das Musikfestival „Rock am Turm“ statt, zu Weihnachten wird alljährlich ein bis zu acht Meter hoher beleuchteter echter Tannenbaum auf dem Turm aufgebaut. Die Kirmes in Hartenfels findet in der Regel am ersten Juliwochenende statt.
Chöre, Vereine etc.
BearbeitenDie Gemeinde wird bereichert durch den mitgliederstarken Musikverein, die ebenso große Freiwillige Feuerwehr Hartenfels, den Möhnenverein mit einem Männerballett, sowie den Kirchenchor. Der Tennisverein Hartenfels/Schenkelberg ist ebenfalls im Vereinsleben eingegliedert.
Verkehr
Bearbeiten- Die Gemeinde liegt westlich der B 8, die von Limburg an der Lahn nach Siegburg führt.
- Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Mogendorf an der A 3.
- Weitere Autobahnanschlüsse existieren bei Dierdorf sowie Montabaur.
- Der nächstgelegene ICE-Halt ist der Bahnhof Montabaur an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Martin Zeiller: Hartenfelß. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Archiepiscopatuum Moguntinensis, Trevirensis et Coloniensis (= Topographia Germaniae. Band 6). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1646, S. 33 (Volltext [Wikisource]).
- Die Gemeinde Hartenfels gab anlässlich der 750-Jahr-Feier 1999 eine Chronik heraus, geschrieben und zusammengestellt von Altbürgermeister und Ehrenbürger Josef Marx (†); dem früheren Dekan des Dekanates Herschbach-Selters (1971 bis 1979), H. H. Pfarrer i. R. Norbert Dorn (†); sowie Peter H. Görg und Josef Marx, Chronik der Ortsgemeinde Hartenfels, Hachenburg 1999, 649 S.
Weblinks
Bearbeiten- Ortsgemeinde Hartenfels auf den Seiten der Verbandsgemeinde Selters (Westerwald)
- Private Website mit Galerie
- Literatur über Hartenfels in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Hermann-Josef Hucke: Ortsnamen im Westerwaldkreis in ihrer mundartlichen Aussprache sowie Ortsneckereien. (PDF; 129 kB) 2010, S. 16, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 9. Januar 2014; abgerufen am 22. April 2021.
- ↑ Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 3. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1999, Seite 440; ISBN 3-922244-80-7
- ↑ Die Ausführungen zum mittelalterlichen Geschichte des Westerwalds sind dem Buch „Der Westerwald“ von Hermann-Josef Roth (DuMont) entnommen
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 22. April 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
- ↑ WW-Kurier: Andreas Strüder zum Ortsbürgermeister ernannt. MVV Medienverlag Westerwald-Sieg UG & Co. KG, Wissen, 27. Januar 2014, abgerufen am 10. Juni 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Direktwahlen.