Wasmerslage
Wasmerslage gehört zur Ortschaft Königsmark und ist ein Ortsteil der kreisangehörigen Hansestadt Osterburg (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[3]
Wasmerslage Hansestadt Osterburg (Altmark)
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Koordinaten: | 52° 48′ N, 11° 52′ O | |
Höhe: | 24 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,84 km²[1] | |
Einwohner: | 47 (31. Dez. 2023)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 12 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1957 | |
Eingemeindet nach: | Iden | |
Postleitzahl: | 39606 | |
Vorwahl: | 039390 | |
Lage von Wasmerslage in Sachsen-Anhalt
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Geographie
BearbeitenWasmerslage, ein Marschhufendorf,[1] liegt am Seegraben Iden (Große Wässerung), etwa einen Kilometer östlich von Königsmark und etwa acht Kilometer nordöstlich von Osterburg im Landschaftsschutzgebiet Altmärkische Wische, einem Niederungsgebiet zwischen den Flüssen Elbe und Biese.[4]
Nachbarorte sind Königsmark im Westen, Wolterslage im Norden, Rengerslage im Nordosten, Iden im Südosten, Rohrbeck im Süden und Uchtenhagen im Südwesten.[4]
Geschichte
BearbeitenMittelalter bis Neuzeit
BearbeitenDie erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Wasmerslage stammt aus dem Jahr 1343 als in villa wasmanslage,[5] als Markgraf Ludwig eine Hufe Landes dem Altar des Heiligen Kreuzes der Kirche in Uchtenhagen zum Seelenheil der von Jagow in Wasmerslage überließ. Weitere Nennungen sind 1420 wasmersclage, 1431 wasmerslage vppe der zee, 1518 to Waßmerslage, 1687 Waszmerschlage[1], 1804 Wasmerschlage[6] und schließlich 1842 Wasmerslage.[7]
Landwirtschaft
BearbeitenBei der Bodenreform wurden 1945 ermittelt: 4 Besitzungen unter 100 Hektar hatten zusammen 278 Hektar. Enteignet wurden zwei Bauernhöfe mit zusammen 208 Hektar. 1948 hatten aus der Bodenreform 15 Vollsiedler jeder über 5 Hektar und 11 Kleinsiedler jeder unter 5 Hektar erworben.[1]
Im Mai 1955 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Friedrich Engels“. In 1970er Jahren wurde die Zwischenbetriebliche Einrichtung „ZBE Jungrinderaufzucht Wasmerslage“ gegründet. Sie umfasste anfangs 5.000 Tierplätze und wurde später erweitert. Sie lieferte tragende Färsen für Milchviehanlagen sowie für den Export.[8]
Herkunft des Ortsnamens
Bearbeiten„Wasmer“ ist der Name einer Person. Der zweite Teil des Namens „lage“ steht für „Grenzzeichen“ oder „Gebiet“.[9]
Eingemeindungen
BearbeitenBis 1807 gehörte das Dorf zum Seehausenschen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag es im Stadtkanton Osterburg auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte die Gemeinde zum Kreis Osterburg, dem späteren Landkreis Osterburg.[1]
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Wasmerslage in den Kreis Osterburg umgegliedert. Am 1. Januar 1957 wurde die Gemeinde Wasmerslage in die Gemeinde Iden eingemeindet. Am 1. Januar 1990 wurde der Ortsteil Wasmerslage der Gemeinde Königsmark zugeordnet.[10]
Am 1. Juli 2009 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinde Königsmark mit anderen Gemeinden zur neuen Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark).[11] Der Ortsteil Wasmerslage kam dadurch zur neuen Ortschaft Königsmark und zur Hansestadt Osterburg (Altmark).
Einwohnerentwicklung
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Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946:[1]
Religion
BearbeitenDie evangelischen Christen aus Wasmerslage waren nach Königsmark eingepfarrt.[17] Die Kirchengemeinde Königsmark wird heute betreut vom Pfarrbereich Königsmark im Kirchenkreis Stendal im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[18]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenEine Bauernhaus im Dorf und eine Trafostation außerhalb des Dorfes stehen unter Denkmalschutz.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenDie Mesa Agrar GmbH betreibt auf dem ehemaligen Gelände der ZBE Wasmerslage eine Schweinemastanlage mit etwa 11.000 Tierplätzen.[8][19]
Literatur
Bearbeiten- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2366–2368, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 171 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 385–386, 146. Wasmerslage (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
Bearbeiten- Hansestadt Osterburg: Die Ortschaft Königsmark stellt sich vor. In: osterburg.eu. 30. Juni 2019 .
- Corrie Leitz: Der Ortsteil Wasmerslage stellt sich vor. In: osterburg.eu. 2017 .
- Wasmerslage im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2366–2368, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ a b c Nico Maß: Zurück im Minus. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 18. Januar 2024, DNB 1047269554, S. 13.
- ↑ Hansestadt Osterburg (Altmark): Hauptsatzung Hansestadt Osterburg (Altmark), § 15 Ortschaftsverfassung vom 3. Juli 2019. 5. Juli 2019, abgerufen am 10. April 2020.
- ↑ a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 6. Berlin 1846, S. 457 (Digitalisat).
- ↑ Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten< Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 321 (Digitalisat ).
- ↑ J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 385–386, 146. Wasmerslage (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c d Corrie Leitz: Der Ortsteil Wasmerslage stellt sich vor. In: osterburg.eu. 2017, abgerufen am 8. Mai 2021.
- ↑ Ernst Haetge: Der Kreis Osterburg (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band 4). Hopfer, Burg bei Magdeburg 1938, DNB 361451652, S. 340.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 343, 346 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
- ↑ Landkreis Stendal: Gebietsänderungsvertrag zur Bildung der neuen Gemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark). In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr. 2, 28. Januar 2009, ZDB-ID 2665593-7, S. 13–19 (landkreis-stendal.de [PDF; 512 kB; abgerufen am 18. April 2020]).
- ↑ a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 171 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- ↑ a b So viele Einwohner zählen die einzelnen Orte. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 12. Januar 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 11. April 2020]).
- ↑ a b Nico Maß: Nur noch vierstellig. In: Osterburger Volksstimme. 21. Januar 2020, DNB 1047269554, S. 13.
- ↑ Nico Maß: Osterburg schrumpft. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 9. Januar 2021, DNB 1047269554, S. 17.
- ↑ Yulian Ide: Hurra! Wir wachsen wieder! In: Stendaler Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 21. Januar 2023, DNB 1047269554, S. 19–20.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 125 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Königsmark. In: ekmd.de. Abgerufen am 30. März 2024.
- ↑ Nico Maß: Firma spricht von üblicher Praxis. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 1. März 2018 (volksstimme.de [abgerufen am 10. Mai 2020]).