Weidmes

Gemeindeteil des Marktes Grafengehaig im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern)

Weidmes ist ein Gemeindeteil des Marktes Grafengehaig im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern),[2] gelegen in der Gemarkung Weidmes.

Weidmes
Koordinaten: 50° 11′ N, 11° 36′ OKoordinaten: 50° 10′ 51″ N, 11° 35′ 39″ O
Höhe: 550 m ü. NHN
Einwohner: 110 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 95356
Vorwahl: 09255

Geografie

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Das Dorf liegt am Westhang der Weidmeser Höhe (627 m ü. NHN). Gegen Westen fällt das Gelände in das Tal des Baches Goldenes Brünnlein ab, gegen Norden in das Tal des Kleinen Rehbachs ab. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kleinrehmühle (0,7 km nördlich) bzw. nach Tannenwirtshaus zur Kreisstraße KU 13 (0,8 km südlich), eine weitere führt ebenfalls zur KU 13 bei Eeg (1,2 km südwestlich).[3]

Geschichte

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Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Weidmes aus 33 Anwesen (3 Halbhöfe, 2 Viertelhöfe, 9 Güter, 3 Söldengüter, 1 Gütlein, 13 Häuser, 1 halbes Haus, 1 halbes Tropfhaus). Das Hochgericht übte das Burggericht Guttenberg aus. Es hatte ggf. an das bambergische Centamt Marktschorgast auszuliefern. Grundherren waren das Burggericht Guttenberg, das Rittergut Schlößlein und das Rittergut Steinenhausen.[4]

1810 kam Weidmes zum Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde der Ort dem Steuerdistrikt Guttenberg zugewiesen. Zugleich entstand die Gemeinde Weidmes, zu der Guttenberger Hammer, Hübnersmühle und Weiglas (bis 1835) gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Münchberg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Münchberg. Von 1819 bis 1848 übernahm das Herrschaftsgericht Guttenberg weitestgehend die Befugnisse, die das Landgericht hatte. 1840 wurde die Gemeinde an das Landgericht Stadtsteinach und 1853 an das Rentamt Stadtsteinach überwiesen (1919 in Finanzamt Stadtsteinach umbenannt).[5] Ab 1862 gehörte Weidmes zum Bezirksamt Stadtsteinach (1939 in Landkreis Stadtsteinach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Stadtsteinach (1879 in Amtsgericht Stadtsteinach umgewandelt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 1,743 km².[6] Am 1. Januar 1972 wurde Weidmes im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Grafengehaig eingegliedert.[7]

Baudenkmäler

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  • Haus Nr. 29: Scheitelstein

Die folgenden Häuser listete Karl-Ludwig Lippert in dem Buch Landkreis Stadtsteinach von 1964 als Kunstdenkmäler auf. Sie sind in der Denkmalschutzliste nicht geführt, da sie entweder nicht aufgenommen, abgerissen oder stark verändert wurden.

  • Haus Nr. 1: Eingeschossiges, verputzt massives Kleinhaus (Weberhäuschen) des späten 18. oder frühen 19. Jahrhundert, zwei zu drei Achsen, mit Satteldach; Giebel Ständerwerk mit geteilter Schalung; Sandsteinhaustürrahmung mit Scheitelstein.[8]
  • Haus Nr. 9: Eingeschossiges, verputzt massives Satteldachhaus (ehemaliges Wohnstallhaus); Giebel massiv erneuert; Fenster- und Türrahmungen Sandstein, an einem Fenstersturz bezeichnet „1840“, Haustür mit Scheitelstein.[8]

Einwohnerentwicklung

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Gemeinde Weidmes

Jahr 1819 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 275 318 327 313 327 338 342 343 340 367 367 336 327 315 307 266 273 254 230 326 284 267 214 172
Häuser[9] 41 42 44 39 48 46 48
Quelle [10] [11] [11] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [11] [19] [11] [20] [11] [21] [11] [11] [11] [22] [11] [6] [23]

Ort Weidmes

Jahr 001804 001818 001819 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 68 216 292 311 314 289 236 254 189 160 110
Häuser[9] 24 36 37 35 43 41 43 45
Quelle [24] [5] [10] [12] [14] [17] [19] [21] [22] [6] [23] [1]

Religion

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Weidmes ist seit der Reformation gemischt konfessionell. Die Protestanten gehören zur Pfarrei Zum Heiligen Geist (Grafengehaig), die Katholiken waren ursprünglich nach Mariä Heimsuchung in Mariaweiher gepfarrt,[4] kamen dann in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur Pfarrei St. Jakobus der Jüngere (Guttenberg).[22]

Literatur

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Fußnoten

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  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 313 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Grafengehaig, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 26. August 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 26. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. a b Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 100 (Digitalisat).
  5. a b Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 140-140 (Digitalisat).
  6. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 732 (Digitalisat).
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 574.
  8. a b K.-L. Lippert: Landkreis Stadtsteinach, S. 117f.
  9. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  10. a b A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 134 (Digitalisat). Für die Gemeinde inklusive der Einwohner von Eisenhammer (S. 23), Hübnersmühl (S. 54) und Weiglas (S. 135).
  11. a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 156, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  12. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 942, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 147 (Digitalisat).
  14. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1118, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 57 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 166 (Digitalisat).
  17. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1063 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 165 (Digitalisat).
  19. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1116 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 165 (Digitalisat).
  21. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1152 (Digitalisat).
  22. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 996 (Digitalisat).
  23. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 160 (Digitalisat).
  24. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 122.