Wikipedia:Hannover/Aktivitäten/Stadttafeln
Die Stadttafeln in Hannover sind über das gesamte Stadtgebiete verteilte, laufend nummerierte Informationstafeln,[1] die „historisch bedeutsame Bauwerke oder Orte kennzeichnen, auf bedeutende Architektur hinweisen und Orte erfahrbar machen, die mit bedeutenden Persönlichkeiten der Stadt verbunden sind.“[2] Häufig sind die Schilder auch an Baudenkmalen angebracht.[3]
Geschichte
BearbeitenVereinzelte Gedenktafeln wurden schon „in früheren Zeiten [...] hier und da an Häusern“ angebracht,[4] so etwa im Jahr 1939 an dem damaligen Gebäude Große Wallstraße Ecke Rustplatz (heute Georgsplatz), zur Erinnerung an das Wohnhaus von Charlotte Kestner.[5]
Die Anbringung standardisiert gestalteter Stadttafeln geht zurück auf eine Inititiative des Stadtbaurats Rudolf Hillebrecht Ende 1963.[6][7] Mitinitiator war auch der Leiter des Hochbauamts, der Architekt Rudolf Christfreund.[8] Ab 1966 wurden die Stadttafeln montiert.[9] So erhielt beispielsweise das heutige Haus Georgswall 3 eine solche zur Erinnerung an Charlotte Kestner.[10]
In einem Sonderdruck für das Adressbuch der Landeshauptstadt Hannover für das Jahr 1969 wurde „eine erste Zusammenstellung“ der durch eine Stadttafel ausgezeichneten Bauwerke veröffentlicht. Dabei wurden für die bis dahin vergebenen Nummern 1 bis 87 jeweils kurze Begleittexte beziehungsweise die jeweiligen Aufschriften der einzelnen Tafeln gegeben. Zusätzlich wurden in dem Begleitheft unter der Überschrift „Alte Gedenktafeln, die erhalten blieben“, die Texte von zwölf älteren Inschriften wiedergegeben.[4]
Im Jahr 2008 wurde von der Stadt eine Erneuerung und Ergänzung der vorhandenen Stadttafeln beschlossen[11] und 2009 mit der Montage[2] der rund 500 Euro teuren Tafeln begonnen.[3] Obwohl die Finanzierung, auch dank einer Spende der Stiftung der Sparda-Bank Hannover, gesichert war, verzögerte ich die Erneuerung, da die Tafeltexte von Historikern überprüft und gegebenenfalls neu erarbeitet werden, ins Englische übersetzt und dem jeweiligen Bezirksrat vorgelegt werden.[12] Die Stadttafel für Wilhelm Busch (Nummer 137) in der Schmiedestraße 18 war die erste, die den Text zweisprachig und mit einem Porträt versehen präsentierte.[2] Vorgesehen ist der Austausch beziehungsweise die Neuanbringung von insgesamt 203 Stadttafeln.[6]
Literatur
Bearbeiten- Stadttafeln in Hannover, Verlag Amt für Verkehrsförderung, 1969
- Stadttafeln, in Adressbuch der Landeshauptstadt Hannover 1969, Beiheft, unter Benutzung amtlicher Quellen, Walter Dorn Verlag, Hannover [1969], S. 30–36
- Günter Martin: Stadttafeln, illustrierte Broschur mit Illustrationen (4 Doppelseiten, 34 ungezählte Seiten), Hannover: Presse- und Informationsamt, [1983]
- Linden zu Fuß - Ein Stadtteilspaziergang auf den Spuren der Lindener Geschichte Gestern und Heute, hrsg. von der Landeshauptstadt Hannover, der Oberstadtdirektor, Hannover (o.J.)
Weblinks
Bearbeiten- Ralph Anthes: Stadttafeln der Stadt Hannover auf der Seite stadthistorie.info
- Conrad von Meding: Schilderaustausch / Hannovers Projekt „Stadttafeln“ hinkt hinterher, Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 28. März 2010
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ralph Anthes: Stadttafeln der Stadt Hannover auf der Seite stadthistorie.info
- ↑ a b c Oberbürgermeister Stephan Weil in: Projekt Stadttafeln in Hannover vorgestellt und Stadttafel für Wilhelm Busch enthüllt, Landeshauptstadt Hannover, Büro des Oberbürgermeisters, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Pressemitteilung, Andreas Möser, 20. März 2009
- ↑ a b Conrad von Meding: Schilderaustausch / Hannovers Projekt „Stadttafeln“ hinkt hinterher ..., Artikel auf der Seite der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 28. März 2010, zuletzt abgerufen am 17. Januar 2020
- ↑ a b Stadttafeln, in Adressbuch der Landeshauptstadt Hannover 1969, Beiheft, unter Benutzung amtlicher Quellen, Walter Dorn Verlag, Hannover [1969], S. 30–36
- ↑ Klaus Mlynek: 1939. In: Hannover Chronik. S. 182. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- ↑ a b Neue Stadttafel für Hannah Arendt, hannover.de, 4. Dezember 2015
- ↑ Hillebrecht wollte mit dieser Initiative verhindern, dass für eine Reihe von erhaltenswerten Gebäuden – der Bund Deutscher Architekten hatte zuvor eine Liste von 150 Bauwerken von geschichtlicher und künstlerischer Bedeutung vorgelegt – unter Bestandsschutz gestellt wurde. So veranlasste er, „dass die in Rede stehenden Bauten mit Blechtafeln versehen wurden“. Cf. Friedrich Lindau: Hannover: Wiederaufbau und Zerstörung; die Stadt im Umgang mit ihrer bauhistorischen Identität. 2. überarb. Aufl., Schlüter, Hannover 2001, ISBN 978-3-87706-659-1, S. 150–154.
- ↑ Inschrift der Stadttafel Hannover Nr. 125 für Rudolf Christfreund
- ↑ Petra Spona: Ehrungen von Personen und kommunale Repräsentation. In: Matthias Frese, Marcus Weidner (Hrsg.): Verhandelte Erinnerungen. Der Umgang mit Ehrungen, Denkmälern und Gedenkorten nach 1945 (= Forschungen zur Regionalgeschichte. Band 82). Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2018, ISBN 978-3-506-78798-9, S. 137–158; hier: S. 143. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- ↑ Inschrift auf der hannoverschen Stadttafel Nummer 63 am Hause
- ↑ Informationsdrucksache Nr. 2741/2008: Erneuerung der Stadttafeln, E-Government-System der Stadt Hannover, 18. November 2008
- ↑ Conrad von Meding: Verschmiert, verbeult, verrostet: Wo Hannover richtig alt aussieht, Hannoversche Allgemeine Zeitung, 9. April 2012
Liste der Stadttafeln
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