Die nationalen Sieger des Fotowettbewerbs Wiki Loves Monuments, der im September stattfindet, werden in jedem Teilnehmerland von einer Jury gekürt.

Ab dem 1. Oktober sichten die Juroren alle hochgeladenen Bilder, sammeln ihre Favoriten und wählen dann gemeinsam die besten Bilder ihres Landes aus. Die ersten zehn Bilder werden dann in den europäischen Wettbewerb weitergereicht, bei dem eine internationale Jury die zwölf besten Bilder bestimmt.

Deutschland Die deutsche Jury Osterreich Die österreichische Jury Schweiz Die Schweizer Jury

Die deutsche Jury

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Deutschland  Marcela
Wikipedia- bzw. Commons-Fotograf; Bauing.

Ich bin seit 2003 bei der Wikipedia, habe schon einige Texte verfaßt und reichlich eigene Fotos beigesteuert. Da ich seit den späten 70er Jahren fotografiere, an etlichen nationalen und internationalen Ausstellungen teilgenommen habe, ist mir das Ganze selbst in einer Jury nicht neu. Wikipedia braucht gute Fotos, nicht alles ist mit Worten erklärbar. Und für gute Fotos benötigt man nicht etwa teure Technik, man muß das Objekt vielmehr mit dem Auge erfassen und das Bild im Kopf machen, bevor die Technik dies nur für immer speichert. Die Idee der Bebilderung aller Denkmale ist nicht so neu wie sie aussieht, es wird aber nunmehr im großen Stil organisiert. Schöne Idee!

Deutschland  Alupus
Wikipedia- bzw. Commons-Fotograf

Alupus ist ein sowohl fotobegeisterter als auch denkmalinteressierter Wikipedianer mit breit gefächerten Interessen auch an eher randständigen Themen wie der Landwirtschaft. Mein Ziel ist es, unter Ausnutzung der (nahezu) unbegrenzten Möglichkeiten einer Online-Enzyklopädie Text- und Bildarbeit miteinander zu verbinden. Die Möglichkeit, hier Bilder zur Wissensvermittlung der Allgemeinheit an die Hand geben zu können, führte zur Wiederbelebung des durchaus seit Jahrzehnten bestehenden, aber längere Zeit eher ruhenden Interesses an der Fotografie – man schaut sich ja nicht ständig die eigenen Bilder an. Einige Hinweise zu meinen Maßstäben für die Juryarbeit finden sich hier.

Deutschland  Capaci34
Wikipedianer aus dem Bereich Denkmalpflege/Architektur/Kunst

Ich schreibe seit März 2008 in diesem Projekt, bislang etwas über 100 Artikel. Mein Interesse gilt dabei vornehmlich Sakralbauten, vor allem italienischen. So entstanden etwas über siebzig Artikel zu römischen Bauwerken, vornehmlich wichtigen oder weniger wichtigen - aber immer kunstgeschichtlich hervortretenden - Kirchen. In letzter Zeit widme ich mich auch apulischen Kirchen, zwischendurch auch immer mal Artikel über wichtige Gemälde oder Skulpturen, vornehmlich der Renaissance. Es ist nicht leicht, ausserhalb der Fachpublikationen Bilder zu den beschriebenen Gebäuden oder Teilen davon zu finden, die sowohl ästhetischen wie enzyklopädischen Anforderungen genügen, also das für die Enzyklopädie Wichtige herausstellen und gleichzeitig "einfach schön" für das Auge sind. Wer diese Kombination schafft, dem ist mein Wohlwollen sicher.

Deutschland  ClemensFranz
Wikipedianer aus dem Bereich Denkmalpflege/Architektur/Kunst

Seit über 2000 Tagen bin ich als Autor bei der Wikipedia dabei und ändere dabei etwa 14 Artikel pro Tag. Mein Interesse liegt bei den Denkmalen im Bereich Berlin, Brandenburg und Schleswig-Holstein. Dort bin ich tätig, da baue ich Listen auf und versuche dazu Informationen zu sammeln. Wenn die Informationen für einen Artikel reichen, dann erstelle ich auch einen Artikel. Das ist die eine Hälfte der Arbeit, die andere Hälfte verbringe ich damit, Fotos von Denkmalen zu machen und diese dann hochzuladen. Ein Bild sagt halt mehr als tausend Worte.

Deutschland  Ra Boe
„Normaler“ Wikipedianer

Ra Boe ist ein fast typischer Wikipedianer, seit circa 2238 Tagen (28.8.11) angemeldet. Als Mann „in den besten Jahren“ fällt er zwar ein wenig aus dem Altersdurchschnitt hier, nicht aber aus dem Schnitt derjenigen, welche sich entschließen, bei verschiedenen Projekten mitzumachen. ;) Er fing an über die Gegenden zu schreiben, die er mag. Da es keine Fotos gab, machte er selbst welche. Dies nicht unbedingt mit dem Anspruch eines Fotografen, sondern eher eines „Dokumentators“, wenn es diesen Begriff überhaupt gibt. Er versucht, bei verschiedenen Projekten mit dabei zu sein, seien es nun die Fotokurse in Nürnberg, die Landtagsprojekte, verschiedene Treffen in Berlin oder anderswo. Durch seine private Situation muss er viel reisen, von daher trifft man ihn oft im ICE und an vielen Bahnhöfen an. Als er von der Idee "Wiki loves Monument" erfuhr, erstellte er gleich eine Denkmalliste seines Heimatlandkreises. Ra Boe möchte im Herbst einen Communtiybudgetantrag stellen, damit Fotografen und Autoren Artikel über die Denkmale „seines“ Landkreises mit guter Bebilderung neu einstellen können.

Deutschland  Aalfons
„Normaler“ Wikipedianer

Bei Wikipedia bin ich seit 2007 aktiv und genieße als Journalist, dass selbst meine Artikel zu marginalen Themen hier ihre Leser finden. In der WLM-Jury mache ich gerne mit, weil mir als Medienmensch das Zusammenspiel von Text und Bild (das Festlegen von Bildfunktionen, das Beurteilen von Bildaussagen, die Auswahl von Bildern) vertraut ist. Dafür hat der über 25-jährige Umgang mit Profifotografen dazu geführt, dass ich schon lange die Finger von Kameras lasse. Ein Kunstgeschichtsstudium habe ich übrigens abgebrochen, ohne mein Interesse an der Kunstgeschichte zu verlieren. Zum Großen und Ganzen: Nicht nur Wissen zu teilen, sondern es auch anschaulicher und damit zugänglicher zu machen halte ich für einen demokratischen Prozess, und die Bebilderung von Artikeln erfüllt darin eine herausgehobene Funktion. Dies möchte ich durch meine Mitarbeit in der Jury honorieren. Meine Bewertungskriterien.

Deutschland  Toter Alter Mann
„Normaler“ Wikipedianer

Ich bin seit 2009 auf Wikipedia aktiv und habe seitdem Artikel in vielen verschiedenen Bereichen verfasst. Dabei habe ich oft die Situation erlebt, dass es an guten Fotos von Denkmalen, Gebäuden und Plätzen fehlt. Gerade die sind aber wichtig, wenn man dem Leser ein Bild von Orten vermitteln will, an denen sich historische Ereignisse zugetragen haben und die auch für aktuelle Artikel Bedeutung haben. Fotos und Fotografen leisten auf Wikipedia einen Dienst, den Text so nicht erbringen kann: Dem Leser so direkt wie möglich einen Eindruck von fernen oder schwer zugänglichen Orten zu geben. Jeder Autor ist dankbar, wenn er Artikeln mit einem Foto zu neuer Qualität verhelfen kann. In diesem Sinn möchte ich dazu beitragen, beispielhafte und hervorragende Fotografien zu prämieren und ihre Urheber auszuzeichnen.

Deutschland  Schwäbin
Normale Wikipedianerin

Seit Mai 2010 bin ich dabei – und habe mir schon nach kurzer Zeit die erste Fotokamera meines Lebens gekauft, um für Wikipedia Bilder zu machen. Learning by doing bedeutet leider, dass ich noch nicht so viel Fortschritte gemacht habe, daher stufe ich mich hier auch als normale Wikipedianerin ein, nicht als Fotografin. Dennoch finde ich es schön, wenn Wikipedia-Artikel nicht nur aus Text, sondern auch aus Bildern bestehen und fotografiere in meiner Umgebung, was bisher noch fehlt. Ich erhoffe mir, dass sich so mancher bisher noch nicht in Wikipedia aktive Leser durch den Wettbewerb entschließt, auch auf die Seite der Beitragenden zu wechseln. Je mehr Leute mitmachen und je unterschiedlicher ihre Sichtweisen und Erfahrungen sind, desto mehr profitiert das Projekt.

Deutschland  Roland Stimpel
Externer Experte, Chefredakteur Deutsches Architektenblatt

Mein Verhältnis zu Wikipedia war bisher einseitig-unschön: Ich nutze sie oft, habe aber nur wenig dazu beigetragen. Denkmalfotos sehe ich in der Redaktion fast täglich, und mir fällt immer wieder ein Qualitätsgefälle auf. Im schlechtesten Foto-Fall wirkt das Denkmal so kitschig und belanglos wie ein C&A-Dirndl, im besten vermittelt das Bild die anhaltende Lebendigkeit und die Aura, die das Haus selbst ausstrahlt. Die Auswahl unter hunderten von Bildern ist einerseits willkürlich, aber sie bringt andererseits zwischen Spreu und Stroh fotografische Weizen- und Goldkörner zutage. Hoffen wir auf große Ausbeute – und als Juror bin ich bei Wikipedia endlich nicht mehr nur Konsument.

Die österreichische Jury

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Osterreich  Manfred1
Normaler Wikipedianer

Ich bin Jahrgang 1939, stamme aus Wien und bin ein ausgesprochener Computer- und Web-Freak. Als Wikipedianer betätige ich mich - zunächst in bescheidenem Umfang - seit 2. März 2004 und finde die Idee, welche hinter Wikipedia steht, einfach großartig! Ich fotografiere mit Begeisterung seit den 50-er Jahren des vorigen Jahrhunderts, damals mit einer "Exakta Varex" mit einer umfangreichen Sonderausstattung (z.B. mehrere Objektive, Balgengerät für extreme Nahaufnahmen etc.). Die Aufnahmen habe ich damals auch selbst ausgearbeitet und war Stammgast in den Dunkelkammern eines Fotoclubs. Im Zeitalter der digitalen Fotografie bediene ich mich einer Nikon D100 und die Dunkelkammer habe ich mit dem PC getauscht. Bei WLM habe ich bisher mehrere hundert Objekte, hauptsächlich in den Bezirken Hollabrunn, Horn und Tulln fotografiert und glaube auch, daß ich in der Lage bin, die Qualität eines Fotos objektiv zu beurteilen. Daher habe ich mich auch als Juror zur Verfügung gestellt.

Wer mehr über mich erfahren möchte, der klicke auf meine Benutzerseite bei Wikipedia oder auf meine private Website.

Die Schweizer Jury

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Schweiz  Nicole Bauermeister
Direktorin der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK

Als Direktorin der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK ist es mir wichtig zu sagen, dass Kultur sich nicht auf Museen beschränkt, sondern Teil unseres Alltagslebens ist. Es geht darum, das zu sehen, was wir vor Augen haben, und das nicht nur an einem verregneten Sonntag. Der Ansatz des Wettbewerbs Wiki loves monuments entspricht deshalb meiner Vision von Kultur und von Zugang zu Kultur.
Ich habe in verschiedenen Funktionen im Verlagswesen gearbeitet (als Journalistin, Verlagsleiterin des Amtes für Archäologie des Kantons Neuenburg und Chef-Verlegerin der Edition «Archéologie neuchâteloise»). Privat bin ich Mitherausgeberin des Buches «Utopierre», das zugleich Manifest für die Erhaltung eines historischen Viertels von Neuchâtel ist.
Ausserdem habe ich für verschiedene private und öffentliche Organisationen Websites und Plattformen für e-commerce aufgebaut und Produkte zur Unterstützung der wissenschaftlichen Forschung entwickelt, bei denen es darum ging, altes (Kunst-)Handwerk zu imitieren.
Mein Rüstzeug habe ich mir mit einer A-Matur mit Latein und Griechisch, einem Lizenziat in Kunstgeschichte, Archäologie und französischer Literatur, einem Zertifikat in Kulturmarketing sowie einem Zertifikat in Public Management geholt.

Schweiz  Rino Büchel
Leiter des Fachbereichs Kulturgüterschutz im Bundesamt für Bevölkerungsschutz

Schweiz  Adelheid Jann
Schweizerisches Bundesarchiv, Abteilungschefin, Abteilung Informationszugang

Adelheid Jann ist seit dem 1. Januar 2008 im Schweizerischen Bundesarchiv tätig, seit dem 1. Januar 2011 als Leiterin der Abteilung Informationszugang. 2004 bis 2007 war sie Leiterin des Dienstes Periodika in der Schweizerischen Nationalbibliothek. Davor war sie freischaffend als Beraterin und in verschiedenen Funktionen u.a. für die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft tätig.

Adelheid Jann hat nach ihrer Erstausbildung als „Diplombibliothekarin BBS“ an der Berner Fachhochschule den Studiengang „Executive Master of Business Administration mit Vertiefung in Public Management“ (2008) sowie an der Donau-Universität Krems den Studiengang „Master of Art in Bildwissenschaft mit Fokus Fotografie“ (2010) erfolgreich abgeschlossen.

Schweiz  Mourad Ben Abdallah
Präsident der Wikimedia CH

Mourad Ben Abdallah – ein Romand – ist in der französischsprachigen Wikipedia tätig, dort seid 2006 Admin und seit 2009 Präsident des Vereins Wikimedia CH. In der Wikipedia beschäftigt er sich vorwiegend mit Tunesien und der Schweiz, insbesondere mit deren Politik, Geschichte und ihrem kulturellen Erbe.

Schweiz  Port(u*o)s
Architekt, Mitarbeiter und Admin der deutschsprachigen Wikipedia, Mitarbeiter auf Wikimedia Commons

Ich bin Architekt und lebe in Zürich. Mein Interesse gilt derzeit eher den Architekten der Generation, die den Landistil überwunden haben, also der Architektengeneration, die um den Zweiten Weltkrieg studiert hat und deren Bauwerke - ab den 1950er Jahren - heute oft noch nicht geschützt und daher tendenziell von Zerstörung oder substanzändernder Renovierung bedroht sind. Der Schriftsteller (und Architekt) Max Frisch hätte zu dieser Generation gezählt, wenn er mehr als «nur» das Freibad Letzigraben gebaut hätte - ein Kulturdenkmal nationaler Bedeutung. Daneben träume ich davon, einmal über Pfleghard und Haefeli forschen zu dürfen, imho die grossen Unerforschten der Schweizer Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts. In acht Jahren feiern beide ihren 150. Geburtstag, möge es ihnen gut ergehen.
Was ich an offen lizensierten Bildern für diese Enzyklopädie besonders interessant finde, ist, dass Wikipedia noch lange darauf angewiesen sein wird, aktuelles Bildmaterial von Denkmälern zu verwenden und nicht, wie sonst üblich, zeitgenössische Bildzeugnisse. Dieser Mangel ergibt einen ganz anderen, auch wieder interessanten Blick auf diese Denkmäler und schafft hoffentlich mit der Zeit selbst ein wertvolles Repositorium an dann auch wieder historischem Bildmaterial.

Schweiz  Marco Zanoli
Historiker, Vize-Präsident der Ritterhausgesellschaft Bubikon, Wikimedia Commons

Seit 2004 verfasse ich Artikel für Wikipedia schwerpunktmässig im Bereich Geschichte. Wo möglich, habe ich vor allem in den ersten Jahren selber Bilder von Architektur, Monumenten, Plätzen und Situationen gemacht, als es noch kaum Bilder auf Wikipedia gab. Ich bin aber weder Fotograf noch verfüge ich über eine professionelle Ausrüstung. Es ist mir ein Anliegen, dass Artikel über historische Monumente und Geschichte generell gut illustriert und bebildert sind. Mein Schwerpunkt liegt dabei heute auf historischen Karten und dem Digitalisieren von gemeinfreien Illustrationen und historischen Fotografien. Da bei neueren Bildern oft lizenzrechtliche Probleme auftreten, freue ich mich, dass zahlreiche Fotografen ihre Arbeit nunmehr über Wikimedia der Öffentlichkeit frei zur Verfügung stellen. Ich hoffe, dass dieser Wettbewerb einen zusätzlichen Anreiz schafft, so dass auch weniger bekannte Kulturdenkmäler fotografiert werden. Als Vize-Präsident der Ritterhausgesellschaft Bubikon bin ich selber in die Pflege und Erhaltung eines Kulturdenkmals involviert, zudem unterrichte ich in einem Kulturdenkmal (Schulhausanlage Freudenberg-Enge), so dass ich mir durchaus bewusst bin, wie anspruchsvoll es sein kann, solch ein Gebäude fotografisch gut darzustellen bzw. zu dokumentieren.