Wilhelm Klußmann

deutscher Verwaltungsjurist in Preußen; Bürgermeister von Geestemünde

Wilhelm Klußmann (* 28. Januar 1863 in Osnabrück; † 17. April 1941 Osnabrück) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Kommunalbeamter in Preußen.

Noch im Königreich Hannover als Sohn eines Obergerichtsanwalts geboren, besuchte Klußmann das Ratsgymnasium Osnabrück. Nach dem Abitur studierte er ab 1881 Rechtswissenschaft an der Universität Bonn, der Universität zu Berlin und der Universität Göttingen. Er diente als Einjährig-Freiwilliger beim 2. Hannoverschen Ulanen-Regiment Nr. 14 der Preußischen Armee und wurde Leutnant der Reserve.

Er war von 1884 bis 1889 Gerichtsreferendar. Seit 1898 Gerichtsassessor, wurde er 1890 Bürgermeister und Rechtsanwalt in Melle. Von 1891 bis 1894 war er Senator[1] und Polizeidirektor in seiner Heimatstadt. Von 1895 bis 1899 war er Beigeordneter der Stadt Köln. Über 18 Jahre, von 1899 bis 1917 war er Oberbürgermeister von Geestemünde. 1901 (als Nachfolger von Hermann Bleßmann) bis zum 1. September 1919 gehörte er dem Provinziallandtag der Provinz Hannover an. Von 1908 bis 1913 vertrat er den Wahlkreis Stade 4 (Lehe-Geestemünde) und die Nationalliberale Partei (NLP) im Preußischen Abgeordnetenhaus. Für Geestemünde „erkaufte“ er das Stadtrecht.[2] Noch in seiner Amtszeit wurde die Straße zum Bahnhof Geestemünde nach ihm benannt.

Als Nachfolger von Hans Eyl war er von 1913 bis zum 4. September 1933 Vorsitzender des Hannoverschen Sparkassenverbandes.[3] Ihm folgte Arthur Menge.

Literatur

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  • Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Bd. 3). Droste Verlag, Düsseldorf 1988, S. 218–219.
  • Beatrix Herlemann, Helga Schatz: Biographisches Lexikon niedersächsischer Parlamentarier 1919–1945 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Band 222). Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2004, ISBN 3-7752-6022-6, S. 193.

Einzelnachweise

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  1. Thorsten Heese: „… ein eigenes Local für Kunst und Alterthum“: Die Institutionalisierung des Sammelns am Beispiel der Osnabrücker Museumsgeschichte Senator Klußmann in Osnabrück. (pdf; 255 kB) Dissertation an der Universität Halle-Wittenberg. 14. November 2002, S. A-26, abgerufen am 20. April 2022 (wiedergegeben auf uni-halle.de).
  2. Wilfried Moritz: Vor 100 Jahren: Gemeinde Geestemünde wird endlich zur kreisfreien Stadt. In: bremerhaven.de. 11. März 2013, archiviert vom Original am 11. März 2016; abgerufen am 20. April 2022.
  3. Sparkassengeschichten: Ernst Klußmann – Vorsteher der Sparkassenverbandes Niedersachsen von 1913 bis 1933. In: Sparkassenverband Niedersachsen. Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 20. April 2022.