Wilhelmsgreuth

Gemeindeteil des Marktes Markt Erlbach

Wilhelmsgreuth (früher auch Unterngreuth genannt[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Markt Erlbach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3] Wilhelmsgreuth liegt in der Gemarkung Jobstgreuth.[4]

Wilhelmsgreuth
Koordinaten: 49° 30′ N, 10° 33′ OKoordinaten: 49° 29′ 37″ N, 10° 32′ 31″ O
Höhe: 420 m ü. NHN
Einwohner: 45 (1. Juni 2023)[1]
Postleitzahl: 91459
Vorwahl: 09846

Geografie

Bearbeiten

0,25 km östlich des Dorfes entspringt der Riegersbach, ein linker Zufluss des Steinbachs, der wiederum ein linker Zufluss der Zenn ist. Der Ort ist weitestgehend von Wald umgeben: im Norden liegt der Oberndorfer Gemeindewald, im Osten und Süden der Leimenschlag und im Westen der Lenkersheimer Gemeindewald. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Schußbach zur Kreisstraße NEA 17 (1,6 km südlich) bzw. zur Staatsstraße 2252 (0,8 km nördlich).[5]

Geschichte

Bearbeiten

Der Ort wurde 1145/53 in einer Bulle des Papstes Eugen III. neben anderen Orten erstmals urkundlich erwähnt, in der dem Kloster Heilsbronn Besitzungen zugesichert wurden.[6] Laut einer anderen Urkunde aus dem Jahr 1165 wurde vom Kloster ein ödes Landstück erworben und an Umwohnende verteilt, die dann darauf erst „Willehalmesrute“ und zwei weitere Orte gegründet haben sollen.[7] Das Kloster erwarb dort insgesamt sechs Anwesen, von denen drei während des Dreißigjährigen Krieges verödeten.[8]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Wilhelmsgreuth 7 Anwesen (1 Halbhof, 5 Güter, 1 Häuslein). Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Kastenamt Neuhof.[2]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Markt Erlbach und Kammeramt Neuhof. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Wilhelmsgreuth dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Linden und der 1813 gegründeten Ruralgemeinde Jobstgreuth zugeordnet.[9] Am 1. Januar 1972 wurde Wilhelmsgreuth im Zuge der Gebietsreform nach Markt Erlbach eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten
Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002017 002023
Einwohner 62 82 80 88 88 54 46 46 49 47 31 34 * 45 *
Häuser[10] 13 14 15 14 13 10 11 11
Quelle [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [1]
* 
inklusive Nebenwohnsitze

Religion

Bearbeiten

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und gehört zur Kirchengemeinde St. Jobst (Jobstgreuth), die Teil der Pfarrei St. Leonhard (Linden) ist.[2] Die Katholiken sind nach St. Bonifaz (Bad Windsheim) gepfarrt.[19][22]

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten

Fußnoten

Bearbeiten
  1. a b Ortsteile > Zahl der Einwohner im Kernort mit Ortsteilen. In: markt-erlbach.de. Abgerufen am 20. Juli 2023.
  2. a b c H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 141.
  3. Gemeinde Markt Erlbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. Juli 2023.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Oktober 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 20. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 1, S. 46.
  7. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 1, S. 49.
    H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 103.
  8. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 371 f.
  9. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 201.
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 103 (Digitalisat).
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 96 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1060, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1226, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1161 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1234 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1271 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1098 (Digitalisat).
  19. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 805 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 176 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 340 (Digitalisat).
  22. Karte unseres Seelsorgebereichs. In: ssb-westmittelfranken.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.