Wissels (Künzell)
Wissels ist ein Ortsteil der Gemeinde Künzell im osthessischen Landkreis Fulda.
Wissels Gemeinde Künzell
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Koordinaten: | 50° 33′ N, 9° 46′ O |
Höhe: | 324 m ü. NHN |
Fläche: | 2,13 km²[1] |
Einwohner: | 317 (31. Dez. 2023)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 149 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 36093 |
Vorwahl: | 0661 |
Geographische Lage
BearbeitenWissels liegt an der Haune östlich von Künzell. Die Bundesstraße 458 führt nördlich am Ort vorbei. Nachbargemeinden sind im Norden Böckels, im Osten Dipperz, im Südosten Wisselsrod, im Süden Dirlos und im Westen Keulos.
Geschichte
BearbeitenOrtsgeschichte
Bearbeitensoweit bekannt wurde Wissels erstmals im Jahr 980 erwähnt.[1] 1980 feierte der Ort sein 1000-jähriges Bestehen.
Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Wissels im Zuge der Gebietsreform in die Gemeinde Künzell eingemeindet.[3][4] Wie für alle nach Künzell eingegliederten Gemeinden wurde auch für Wissels ein Ortsbezirk gebildet.[5]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
BearbeitenDie folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Wissels angehört(e):[1][6]
- vor 1803: Heiliges Römisches Reich, Hochstift Fulda, Centoberamt Fulda
- 1803–1806: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Amt Fulda
- 1806–1810: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Fulda (Militärverwaltung)
- 1810–1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Fulda, Landdistrikt Fulda
- ab 1816: Kurfürstentum Hessen, Großherzogtum Fulda, Landamt Fulda
- ab 1821/22: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Fulda[7][Anm. 2]
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fulda
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Fulda
- ab 1867: Norddeutscher Bund[Anm. 3], Königreich Preußen,[Anm. 4] Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fulda
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fulda
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fulda
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Fulda
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda, Gemeinde Künzell
Bevölkerung
BearbeitenEinwohnerstruktur 2011
BearbeitenNach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wissels 264 Einwohner. Darunter waren 12 (4,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 45 Einwohner unter 18 Jahren, 117 waren zwischen 18 und 49, 57 zwischen 50 und 64 und 48 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 102 Haushalten. Davon waren 30 Singlehaushalte, 30 Paare ohne Kinder und 33 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 99 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 279 Haushaltungen leben keine Senioren.[8]
Einwohnerentwicklung
Bearbeiten- 1812: 16 Feuerstellen, 138 Seelen
Wissels: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2022 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1812 | 138 | |||
1834 | 157 | |||
1840 | 168 | |||
1846 | 179 | |||
1852 | 183 | |||
1858 | 187 | |||
1864 | 180 | |||
1871 | 155 | |||
1875 | 152 | |||
1885 | 143 | |||
1895 | 140 | |||
1905 | 148 | |||
1910 | 170 | |||
1925 | 212 | |||
1939 | 189 | |||
1946 | 271 | |||
1950 | 291 | |||
1956 | 245 | |||
1961 | 256 | |||
1967 | 249 | |||
1970 | 252 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 264 | |||
2022 | 305 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Kürzell[9]; Zensus 2011[8] |
Historische Religionszugehörigkeit
Bearbeiten• 1885: | 143 katholische (= 100 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 15 evangelische (= 6,91 %), 202 katholische (= 93,09 %) Einwohner[1] |
Religion
BearbeitenWissels besitzt eine kleine kath. Kirche die „St. Sebastian und St. Rochus“ geweiht ist. Sie wurde 1954 benediziert und hat 120 Sitzplätze. Die Kirche ist Filialkirche der Pfarrkirche St. Margareta, Margretenhaun.
Der Patronatstag ist der 20. Januar.
Der Barockaltar aus der alten Kirche in Wissels wurde in die jetzige Kirche integriert. Der heutige Altartisch wurde damals neu aus Holz angefertigt.
Politik
BearbeitenFür Wissels besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Wissels) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 69,05 %.[10] Dabei gehörten alle Kandidaten der „Wählergemeinschaft Wissels“ an. Der Ortsbeirat wählte Florian Herber zum Ortsvorsteher.[11]
Literatur
Bearbeiten- Willy Kiefer: 1000 Jahre Wissels: ein Gang durch die Geschichte. Verlag Parzeller & Co., Fulda 1980
- Literatur über Wissels nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
Bearbeiten- Geschichte der Gemeinde im Internetauftritt von Künzell
- Wissels, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Wissels nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Anmerkungen und Einzelnachweise
BearbeitenAnmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ 1822: Trennung zwischen Justiz (Justizamt Landgericht Fulda) und Verwaltung.
- ↑ Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
- ↑ Infolge des Deutschen Krieges.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Wissels, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 14. September 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Gemeinde Künzell: Gebiet und Bevölkerung (Stand 31.12.2023) | Gemeinde Künzell. 22. Januar 2024, abgerufen am 30. April 2024.
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 47 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 393 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; 1463K kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Künzell, abgerufen im September 2024.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 8,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 12 und 68, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Zahlen und Daten - früher und heute. Gemeinde Kürzell, abgerufen im September 2024.
- ↑ Ortsbeiratswahl Wissels. In: Votemanager. Gemeinde Künzell, abgerufen im September 2024.
- ↑ Ortsbeiräte der Gemeinde Künzell. In: Webauftritt. Gemeinde Künzell, abgerufen im September 2023.