Ziesar

Stadt im Landkreis Potsdam-Mittelmark, Brandenburg, Deutschland

Ziesar ([t͡siˈeːzaː) ist eine Stadt im brandenburgischen Landkreis Potsdam-Mittelmark und Sitz des Amtes Ziesar. Ihr Wahrzeichen ist die Burg Ziesar.

Wappen Deutschlandkarte
Ziesar
Deutschlandkarte, Position der Stadt Ziesar hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 16′ N, 12° 17′ OKoordinaten: 52° 16′ N, 12° 17′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Potsdam-Mittelmark
Amt: Ziesar
Höhe: 55 m ü. NHN
Fläche: 67,95 km2
Einwohner: 2493 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 37 Einwohner je km2
Postleitzahl: 14793
Vorwahl: 033830
Kfz-Kennzeichen: PM
Gemeindeschlüssel: 12 0 69 696
Stadtgliederung: Kernstadt und 3 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Mühlentor 15a
14793 Ziesar
Website: www.ziesar.de
Bürgermeister: René Mertens (CDU)
Lage der Stadt Ziesar im Landkreis Potsdam-Mittelmark
KarteBad BelzigBeelitzBeetzseeBeetzseeheideBensdorfBorkheideBorkwaldeBrückBuckautalGolzowGörzkeGräbenHavelseeKleinmachnowKloster LehninLintheLintheMichendorfMühlenfließNiemegkNuthetalPäwesinPlanebruchPlanetalRabenstein/FlämingRosenau (Brandenburg)RoskowSchwielowseeSeddiner SeeStahnsdorfTeltowTreuenbrietzenWenzlowWerder (Havel)Wiesenburg/MarkWollinWusterwitzZiesarGroß KreutzBrandenburg
Karte
Luftbildpanorama Ziesar

Geografie

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Karte von Ziesar

Die Stadt Ziesar liegt im äußersten Westen des Landes Brandenburg und des Landkreises Potsdam-Mittelmark. Das westlich liegende Paplitz gehört zur Stadt Genthin im Landkreis Jerichower Land des Landes Sachsen-Anhalt. An Ziesar grenzen im Norden die Gemeinde Rosenau, im Osten Wenzlow und im Südosten Gräben und Görzke. Südlich liegt die Gemeinde Buckautal und im Südwesten das wiederum zu Sachsen-Anhalt gehörende Möckern. Eine kleine Exklave, deren östlicher Teil zur Stadt Ziesar gehört, liegt im Stadtgebiet Möckerns in Sachsen-Anhalt (ihr westlicher Teil gehört ebenso wie vier benachbarte brandenburgische Exklaven zur Gemeinde Buckautal), und umgekehrt gibt es eine Enklave, die zu Möckern gehört, in Ziesars Stadtgebiet.

Ziesar liegt unmittelbar am Nordhang des Flämings. Nördlich von Bücknitz gehören weite Flächen zum Fiener Bruch, das zum Baruther Urstromtal zählt. Im südlichen Bereich des Urstromtals wurde durch eiszeitliche Schmelzwässer ein sandiger Schwemmkegel aufgespült, auf welchem sich die Bücknitzer Heide, ein Kiefernwald, entwickelte.[2] Fließgewässer im Gebiet der Stadt Ziesar sind die zur Havel entwässernde Buckau mit ihren Nebenflüssen Geuenbach, Kirchenheider Bach, Strynzelbach, Strepenbach und Litzenbach. Der Kobser Bach beziehungsweise der Buckauer Hauptgraben fließt unmittelbar durch die Kleinstadt.

Stadtgliederung

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Neben der Kernstadt gehören folgende Ortsteile zu Ziesar:

Bewohnte Gemeindeteile sind Grebs und Herrenmühle, Wohnplätze der Stadt sind Eulenmühle und Kobser Mühle.[3]

Geschichte

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Alter See in Ziesar

Der Name der Stadt leitet sich aus dem Polabischen ab. Za jezero bedeutet „hinter dem See“. Damit ist eine Fläche südlich der Burg gemeint, in der zu einer früheren Zeit ein rund 2 km langer und rund 1,5 km breiter See lag, der von Quellen südlich der Stadt gespeist wurde. Durch Trockenlegungen wurde der See entwässert und ab 1880 als Mähwiese und Viehweide genutzt.[4] Jezer taucht in mehreren Ortsnamen der Umgebung auf, wie beispielsweise bei Ferchesar und Hohenferchesar.

10. bis 13. Jahrhundert

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Ziesar im Hochstift Brandenburg

Die Geschichte des Ortes ist eng mit Brandenburg an der Havel, dem Bistum und dem Hochstift Brandenburg, dem Reichsfürstentum des Bischofs von Brandenburg verbunden. Ziesar wurde erstmals im Jahr 948 als Ezeri urkundlich erwähnt, auch Secezere. Es handelt sich dabei um eine von Otto I. erstellte Urkunde, in der der Ort dem Hochstift Brandenburg übertragen wurde. Ziesar lag bis 1571 im Hochstift Brandenburg und war darüber de jure nicht Teil der Mark Brandenburg.[5] Ziesar lag an der alten Heerstraße Brandenburg–Magdeburg.

Bereits ab dem Jahr 1226 sind Brüder des 1210 gegründeten Franziskanerordens in Ziesar nachgewiesen. Der Fürstbischof Gernand von Brandenburg unterstützte die Ansiedlung. Der Ziesarer Pfarrer Helias (magister Helyas, plebanus de Secezere, gestorben 1237), seinem Titel „Magister“ nach ein gelehrter Priester,[6] stiftete das Kloster Ziesar, das aber bald nach Brandenburg an der Havel verlegt wurde, weil es in Ziesar kriegerische Unruhen gegeben hatte.[7] Der erste Besuch eines Bischofs von Brandenburg ist 1214 belegt, er ließ dort im Folgejahr eine Fürstenversammlung stattfinden.

Ziesar gewann an Bedeutung, nachdem der brandenburgische Bischof Ludwig von Neindorf die Burg Ziesar zu seiner festen Residenz ausbauen ließ. Der im 13. Jahrhundert entstandenen Heilig-Kreuz-Pfarrkirche gliederte er ein Kloster der Zisterzienserinnen an.[8] Von 1327 bis etwa 1560 war Ziesar Sitz der Bischöfe von Brandenburg und Residenzstadt. Das Stadtrecht wurde vermutlich 1373 erteilt. Um 1400 wurde die Stadt befestigt, es entstanden Wälle, Gräben und vier Stadttore.

14. bis 19. Jahrhundert

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1555 bauten die Stadtväter ein Gemeindehospital. Zwei Zerstörungen erlitt der Ort im Dreißigjährigen Krieg. Nach der Reformation war die Burg Ziesar von 1570 bis 1820 der Sitz eines kurfürstlichen Amtes. Durch den innerpreußischen Gebietstausch mit Luckenwalde gehörte die Stadt seit 1773 zum Herzogtum Magdeburg und lag im damaligen Ziesarschen Kreis. Im Jahr 1624 wurden bei Ziesar Tonvorkommen entdeckt. Dieser Rohstoff bot die Grundlage zur Entwicklung einer Tonwarenindustrie, die bis ins 20. Jahrhundert hinein zu den wichtigen Erwerbszweigen der Stadt gehörte. Einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung brachte der Anschluss an die Poststrecke von Berlin über Brandenburg und Ziesar nach Kleve. 1673 brannte das Rathaus der Stadt ab. In den Jahren 1860 bis 1872 restaurierten Baumeister die Heilig-Kreuz-Kirche. Die Stadt profitierte vom Anschluss an die Chausseen, der in den Jahren 1860 bis 1873 vorgenommen wurde. 1896/1897 errichteten die Stadtväter den Westbahnhof und nahmen eine Kleinbahn in Betrieb.

20. bis 21. Jahrhundert

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Im Jahr 1900 eröffnete ein Armenhaus am Petritor. Sechs Jahre später erhielt Ziesar den Anschluss an das elektrische Stromnetz; ebenso eröffnete eine Schule. Von 1911 bis 1916 wurde die Kleinbahn so umgebaut, dass sie einen Anschluss an die Normalspurbahnen erhielt. 1913 eröffnete das Amtsgericht; 1916 der Hauptbahnhof. Im Jahr 1936 erhielt Ziesar einen Anschluss an die neu eröffnete Autobahn von Hannover nach Berlin. 1945 eroberte die Rote Armee die Stadt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden in der Burg Flüchtlinge untergebracht.[9]

Im Jahr 1993 wurde in Ziesar ein Münzschatz aus der Regierungszeit Friedrichs des Großen geborgen. Im gleichen Jahr wurde auch wieder ein Amt Ziesar errichtet, dessen Verwaltung auf dem Burggelände ansässig ist. Die Orte Bücknitz, Glienecke und Köpernitz wurden am 1. März 2002 eingemeindet.[10]

Verwaltungszugehörigkeit

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Eingemeindungen

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Die Orte Bücknitz, Glienecke und Köpernitz wurden am 1. März 2002 eingemeindet.[11]

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner
1875 2 790
1890 2 679
1910 2 578
1925 2 513
1933 2 502
1939 2 782
Jahr Einwohner
1946 3 598
1950 3 707
1964 2 954
1971 2 647
1981 2 501
1985 2 451
Jahr Einwohner
1990 2 394
1995 2 233
2000 2 189
2005 2 806
2010 2 553
2015 2 451
Jahr Einwohner
2020 2 503
2021 2 514
2022 2 516
2023 2 493

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[12][13][14], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Religion

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Zur evangelischen Kirchengemeinde Ziesar gehört die St.-Crucis-Kirche. Die Kirchengemeinde Ziesar gehört zum Pfarrbereich Wollin im Kirchenkreis Elbe-Fläming der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[15]

Die Katholiken in Ziesar feiern ihre Gottesdienste in der Burgkapelle St. Peter und Paul, sie gehören zur Pfarrei Genthin.[16] Im Zuge der Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950 vergrößerte sich die Zahl der Katholiken im seit der Reformation protestantisch geprägten Ziesar erheblich. 1946 begann in Ziesar, deren Katholiken bisher zur Filialvikarie Loburg gehörten, die Gründung einer katholischen Kirchengemeinde. Ihre Gottesdienste fanden zunächst in der evangelischen St.-Crucis-Kirche statt,[17] seit der 1951/52 erfolgten Renovierung der Burgkapelle in dieser. Mit der 2010 erfolgten Fusion von Kirchengemeinden im Bistum Magdeburg ging die Kirchengemeinde Ziesar in der Pfarrei Genthin auf.

Die Neuapostolische Kirche ist in Ziesar mit einer Gemeinde vertreten, diese wechselte 2018 von der Neuapostolischen Kirche in Nord- und Ostdeutschland zur Neuapostolischen Kirche Berlin-Brandenburg.[18]

Stadtverordnetenversammlung

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Die Stadtverordnetenversammlung von Ziesar besteht aus 12 Mitgliedern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[19]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil
2014[20]
Stimmenanteil
2019
Sitze
2014
Sitze
2019
SPD 43,3 % 41,6 % 5 5
CDU 26,9 % 34,2 % 3 4
Freie Bürger und Bauern 29,8 % 24,2 % 4 3

Bürgermeister

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  • 1998–2022: Dieter Sehm (SPD).[21]
    Sehm wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 60,4 Prozent der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[22] gewählt.[23] Ende Juni 2022 tat er aus gesundheitlichen Gründen zurück.[24]
  • ab 2022: René Mertens (CDU)
 
Wappen von Ziesar
Blasonierung: „In Rot zwei gekreuzte, goldene Schlüssel, der Bart des stehenden nach rechts, der des linkshin liegenden nach oben gewendet.“[25]
Wappenbegründung: Die Figuren des Wappens von Ziesar gehen offenbar auf ihren einstigen geistlichen Besitzer Bischof Dietrich von Brandenburg zurück.[26]
Dies ist das Wappen des Bistums Brandenburg, dem der Ort schon bei seiner Gründung Mitte des 10. Jahrhunderts zugeteilt worden war. Das SIGILLUM CIVITATIS SIGEZER des 14. Jahrhunderts zeigt den Schlüsselschild wie hier abgebildet, manchmal wechselt die Stellung auch; im 18. Jahrhundert kommen die Schlüssel auch schräggekreuzt vor.[27] Hupp allerdings tingiert das Wappen in Rot mit zwei gekreuzten silbernen Schlüsseln.

Das Wappen wurde am 22. Januar 1999 durch das Ministerium des Innern genehmigt.

Sehenswürdigkeiten und Kultur

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In der Liste der Baudenkmale in Ziesar und in der Liste der Bodendenkmale in Ziesar stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.

Bauwerke

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Stadtkirche St. Crucis

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Die evangelische Kirche St. Crucis wurde am Anfang des 13. Jahrhunderts als spätromanische Saalkirche und Kreuzkirche aus Feldsteinen erbaut. An das ehemals mit einer Holzbalkendecke versehene Hauptschiff schließt sich ein niedriges Chorquadrat mit halbrunder Apsis an. Im Laufe der Jahrhunderte kam es zu mehreren Umbauten.

Haus Friedrichs des Großen

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Das Gebäude ist im Auftrag König Friedrichs II. vermutlich im Jahr 1775 als königliches Ablagerhaus errichtet worden. Der Baumeister war mutmaßlich der zu der Zeit einzige Baufachmann der Stadt, Maurermeister Wilhelm Blanckenhorn. Das Haus Mühlentor 16 sollte Friedrich II. als auch weiteren königlichen und fürstlichen Herrschaften auf der Durchreise als Quartier dienen. Zum Gebäude gehörten ursprünglich diverse Stallungen und ein Amtsgarten.

Weitere Bauwerke

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Bergfried der Burg Ziesar

Geschichts- und Kulturdenkmale

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  • Sowjetischer Ehrenfriedhof von 1949/1950 im Park der Burg mit Ehrenmal von 1975/1976 für 31 sowjetische Soldaten und 14 Zwangsarbeiter und deren Kinder
  • Denkmal für die Gefallenen der Weltkriege am Frauentor
  • Denkmal für Karl Marx am Breiten Weg
  • 2016 hat die Künstlergemeinschaft El Vuelo de Bronce (Der Flug der Bronze) am Breiten Weg anlässlich eines internationalen Kunstgießer- und Bildhauersymposiums insgesamt 16 Platten aus Bronze entworfen, die einen Bezug zu Ziesar aufweisen. Die Künstlerin Anna Franziska Schwarzbach gestaltete beispielsweise eine Platte, die an den Reformator Johannes Aepinus erinnert. Der Guss erfolgte im Atelier des am Projekt beteiligten Künstlers Klaus Cenkier.[28]

Museen und Theater

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  • Bischofsresidenz Burg Ziesar – Museum für brandenburgische Kirchen- und Kulturgeschichte des Mittelalters und Burgtheater
  • Heimatmuseum Ziesar im Bereich der Vorburg
  • Krügermühle mit mehreren Ausstellungen

Schutzgebiete

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In den 1990er Jahren wurden die Niederungen des Fiener Bruchs und angrenzende Hochflächen wie Bereiche des Flämings im Rahmen des Natura-2000-Netzes als EU-Vogelschutzgebiet Fiener Bruch ausgewiesen.[29] Das Fiener Bruch ist eines von nur noch drei Brutgebieten der in Deutschland vom Aussterben bedrohten Großtrappen, des schwersten flugfähigen Vogels.

Eine Schachbrettblumenwiese, das einzige Vorkommen östlich der Elbe, ist als Flächennaturdenkmal ausgewiesen.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft

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Wassermühlen
 
Krügermühle in Bücknitz

Seit dem Mittelalter wurde die Buckau genutzt, Wassermühlen anzutreiben. Zu diesem Zweck wurden an mehreren Stellen Staustufen installiert und Wassermühlen errichtet. Die Buckauer Wassermühlen dienten in erster Linie dem Mahlen von Getreiden. Ihre wirtschaftliche Bedeutung ging mit der weitgehenden Stilllegung der Mühlenanlagen allmählich verloren. Einige Anlagen sind jedoch noch immer funktionstüchtig und in gelegentlichem Einsatz. Die Eulenmühle beispielsweise wird noch hin und wieder und nicht gewerblich als Sägemühle genutzt. Mehrere Wassermühlen der Buckau wurden zu Wasserkraftwerken umfunktioniert und dienen seither der Stromerzeugung. So speisen beispielsweise die Eulenmühle und die Krügermühle Strom in das öffentliche Netz ein. Die Krügermühle beheimatet ein Museum.

Eisenbahn

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Triebwagen von Ziesar nach Güsen vor dem denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude in den 1990er Jahren

Seit 1897 verband eine Schmalspurbahn der Kleinbahnen des Kreises Jerichow I Ziesar mit Burg (bei Magdeburg). 1901 ging eine Verbindung nach Wusterwitz (Abzweig von der Strecke Brandenburg–Magdeburg) in Betrieb, die 1912 nach Görzke verlängert wurde. 1916 ging schließlich die Bahnstrecke Güsen–Ziesar in Betrieb (siehe auch Kleinbahn-AG in Genthin). In diesem Zusammenhang erhielt Ziesar auch einen neuen Hauptbahnhof im Osten der Stadt. Die Schmalspurbahn wurde 1960 eingestellt, die Strecke nach Wusterwitz 1971. Auf der Strecke nach Görzke gab es schon seit 1973 nur noch Güterverkehr, der bis 1994 durchgeführt wurde. Bis 1999 gab es noch Personenverkehr nach Güsen und Güterverkehr zu einem Anschluss in Bücknitz, danach wurden die Strecken stilllegt und weitgehend abgebaut. Auf der Strecke nach Görzke verläuft heute von der Autobahnkreuzung bei Ziesar bis Görzke ein Radweg. Die Gebäude des Schmalspurbahnhofs Ziesar West im Norden der Stadt, des ersten Bahnhofs der Strecke nach Wusterwitz, im Nordosten und des ehemaligen Hauptbahnhofs im Osten der Stadt sind erhalten, die Anlagen des Hauptbahnhofs stehen unter Denkmalschutz, ebenso der nicht mehr genutzte Lokschuppen im südlichen Teil des Bahnhofsgeländes.

An das Netz preußischer Chausseen ist Ziesar seit 1862 angeschlossen. Die Bundesstraße 107 zwischen Genthin und Wiesenburg/Mark sowie die Landesstraße L 93 Ziesar–Brandenburg an der Havel führen durch die Stadt.

1936 wurde die heutige Autobahn A 2 eröffnet, die etwa drei Kilometer südlich an der Stadt vorbeiführt. In der Nähe der Anschlussstelle Ziesar befindet sich die Raststätte Buckautal.

  • Thomas-Müntzer-Grundschule
  • Thomas Müntzer Ganztags-Oberschule, bis 2008 Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Stadt

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Mit der Stadt verbundene Persönlichkeiten

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Literatur

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Commons: Ziesar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Sebastian Kinder und Haik Thomas Porada (Hrsg.): Brandenburg an der Havel und Umgebung. 2006, S. 281.
  3. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Stadt Ziesar (Memento des Originals vom 22. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.brandenburg.de
  4. Informationstafel: Die Alte See, am Gebiet am Alten See südlich der Burg, April 2017.
  5. Gustav Abb und Gottfried Wentz: Das Bistum Brandenburg. Erster Teil, In: Germania sacra, Berlin und Leipzig 1929, Walter de Gruyter, S. 68 f.
  6. Ursula Creutz: Geschichte der ehemaligen Klöster im Bistum Berlin in Einzeldarstellungen. Leipzig 1995, ISBN 3-89543-087-0, S. 191.
  7. Dieter Berg (Hrsg.): Spuren franziskanischer Geschichte. Chronologischer Abriß der Geschichte der Sächsischen Franziskanerprovinzen von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Werl 1999, S. 49.
  8. Clemens Bergstedt, Heinz-Dieter Heimann, Andreas Köstler: Die Bischofsresidenz Burg Ziesar und die Bischöfe von Brandenburg. In: Bischofsresidenz Burg Ziesar und ihre Kapelle. Dokumentation der Wandmalereien im Kontext der spätmittelalterlichen Kunst- und Kulturgeschichte der Mark Brandenburg und angrenzender Regionen. Berlin, be.bra Wissenschaft Verlag 2009, S. 17–44, S. 18, ISBN 978-3-937233-54-3 (Serie: Veröffentlichungen des Museums für Brandenburgische Kirchen- und Kulturgeschichte des Mittelalters; Band 4), (online, Auszug)
  9. Stadt Ziesar: Ziesar – Ein historischer Stadtrundgang, Flyer, ohne Datumsangabe
  10. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
  11. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
  12. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Potsdam-Mittelmark. S. 30–33
  13. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  14. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  15. St. Crucis Kirche Ziesar. Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, abgerufen am 11. Februar 2022.
  16. Chronik Ziesar. Katholische Pfarrei St. Marien, abgerufen am 11. Februar 2022.
  17. Rudolf Joppen: Das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg. Band 31, Teil 11, Die Zeit von der Potsdamer Konferenz bis zur Gründung der Deutschen Demokratischen Republik 1945–1949. St. Benno Verlag, Leipzig 1989, S. 133–138.
  18. Ziesar in Gebietskirche Berlin-Brandenburg integriert. Neuapostolische Kirche Berlin-Brandenburg, abgerufen am 11. Februar 2022.
  19. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 (Memento des Originals vom 18. Oktober 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlergebnisse.brandenburg.de
  20. Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 (Memento des Originals vom 18. Oktober 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlergebnisse.brandenburg.de
  21. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Potsdam-Mittelmark (Memento vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive)
  22. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  23. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 (Memento des Originals vom 31. August 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wahlen.brandenburg.de
  24. Rücktritt angekündigt
  25. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  26. Karlheinz Blaschke, Gerhard Kehrer, Heinz Machatscheck: Lexikon – Städte und Wappen der Deutschen Demokratischen Republik. Hrsg.: Heinz Göschel. 1. Auflage. VEB Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1979, S. 500/501.
  27. Otto Hupp: Deutsche Ortswappen. Kaffee-Handels-Aktiengesellschaft, Bremen 1925
  28. Informationstafel: Galerie unter freien Himmel, aufgestellt am Kunstwerk, Mai 2019.
  29. Teilblatt Nordwest Schutzgebiete. (PDF) In: Landkreis Potsdam-Mittelmark Landschaftsrahmenplan. Büro für Umwelt- und Landschaftsplanung, archiviert vom Original am 7. August 2011; abgerufen am 16. Oktober 2013.