Ajla Tomljanović

australische Tennisspielerin
(Weitergeleitet von Ajla Tomljanovic)

Ajla Tomljanović (* 7. Mai 1993 in Zagreb) ist eine kroatisch-australische Tennisspielerin. Sie besitzt seit Januar 2018 auch die australische Staatsbürgerschaft.[1]

Ajla Tomljanović Tennisspieler
Ajla Tomljanović
Ajla Tomljanović
Ajla Tomljanović 2023 bei den US Open
Nation: Kroatien Kroatien
2009–2018
Australien Australien
2018–
Geburtstag: 7. Mai 1993 (31 Jahre)
Größe: 180 cm
Gewicht: 67 kg
1. Profisaison: 2010
Spielhand: Rechts, beidhändige Rückhand
Preisgeld: 6.497.509 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 402:300
Karrieretitel: 0 WTA, 2 WTA Challenger, 4 ITF
Höchste Platzierung: 32 (3. April 2023)
Aktuelle Platzierung: 85
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open 2R (2014, 2015, 2020, 2021)
French Open AF (2014)
Wimbledon VF (2021, 2022)
US Open VF (2022)
Doppel
Karrierebilanz: 80:100
Karrieretitel: 0 WTA, 3 ITF
Höchste Platzierung: 47 (5. Januar 2015)
Aktuelle Platzierung: 444
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open VF (2014)
French Open AF (2022)
Wimbledon AF (2015)
US Open AF (2014, 2018)
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open 1R (2014)
French Open
Wimbledon 2R (2015)
US Open
Letzte Aktualisierung der Infobox:
11. November 2024
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Karriere

Bearbeiten

Tomljanović, die im Alter von sieben Jahren mit dem Tennisspielen begann, hatte bereits als Juniorin internationale Erfolge vorzuweisen. 2009 gewann sie bei den Australian Open zusammen mit Christina McHale den Doppeltitel der Juniorinnen[2] sowie den Doppelwettbewerb des renommierten International Casablanca Junior Cup an der Seite von Heather Watson. Dort setzte sie sich auch in der Einzelkonkurrenz durch und stieg in der Junioren-Tennisweltrangliste anschließend bis auf Position vier nach oben.

2008 sammelte Tomljanović erste Erfahrungen auf der ITF Women’s World Tennis Tour, auf der sie Ende 2009 ihr erstes Finale spielte und zum Auftakt der Saison 2010 in Plantation ihren ersten Titel bei einem Turnier der $25.000-Kategorie holte. Für die amerikanischen Premier-Mandatory-Turniere in Indian Wells und Miami erhielt sie jeweils eine Wildcard fürs Hauptfeld, sie verlor jedoch jeweils in der ersten Runde bei ihrem Debüt auf der WTA Tour. Nach zwei weiteren Finalteilnahmen in Pelham und Prag ging Tomljanović bei den French Open erstmals in der Qualifikation eines Grand-Slam-Turniers an den Start, scheiterte aber bereits zum Auftakt. 2011 gewann sie zwei weitere Titel auf dem ITF Circuit und landete in Budapest gegen Vanda Lukács ihren ersten Erfolg im Hauptfeld eines WTA-Turniers.

Aufgrund einer Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber konnte Tomljanović in der Saison 2012 nur sechs Turniere bestreiten und fiel in der Weltrangliste weit zurück. 2013 kehrte sie wiedererstarkt auf die Tour zurück, erreichte zwei Endspiele bei ITF-Turnieren, darunter das $100.000-Turnier in Midland, und als Wildcard das Achtelfinale in Miami. Im Anschluss konnte sie in Dothan ihren ersten Titel bei einem Turnier der $50.000-Kategorie gewinnen. Zudem qualifizierte sie sich in Wimbledon erstmals für das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers, unterlag jedoch in Runde eins Bojana Jovanovski in der Verlängerung des dritten Satzes. Ihr erster Hauptrundenerfolg gelang ihr dann in New York, wo sie ebenfalls aus der Qualifikation kommend zum Auftakt Casey Dellacqua schlagen konnte. Das Jahr beendete Tomljanović erstmals in den Top 100 der Weltrangliste.

2014 gelang ihr bei den Australian Open an der Seite von Jarmila Wolfe mit dem Einzug ins Viertelfinale ihr bis dahin bestes Ergebnis im Doppel. Daneben überraschte sie bei den French Open mit einem Drittrundenerfolg über Agnieszka Radwańska, ihrem ersten Sieg gegen eine Top-10-Spielerin, bevor sie bei ihrer ersten Teilnahme im Achtelfinale eines Major-Turniers von Carla Suárez Navarro geschlagen wurde. Bei den US Open ging sie erstmals für Australien an den Start, nachdem sie dort die Niederlassungserlaubnis erhalten hatte. Bis zum Erhalt der australischen Staatsbürgerschaft 2018 repräsentierte sie ihre neue Heimat lediglich bei den vier Grand-Slam-Turnieren, da diese unmittelbar der ITF unterstehen; bei den restlichen Turnieren der WTA Tour spielte sie noch unter kroatischer Flagge.[3]

Anfang 2015 erreichte Tomljanović in Pattaya ihr erstes WTA-Endspiel, in dem sie Daniela Hantuchová in drei Sätzen unterlag. Im folgenden Jahr musste sie sich nach ihrer Auftaktniederlage bei den Australian Open einer Operation an der Schulter unterziehen, nach der sie erst im März 2017 in Acapulco zurückkehrte.[4] Anschließend erreichte sie in Miami mit dem Einzug in die dritte Runde ihr bestes Saisonergebnis. Im Laufe des Jahres konnte sie noch drei ITF-Endspiele erreichen, blieb aber ohne Titel. 2018 stand Tomljanović nach zwei Halbfinalteilnahmen zu Saisonbeginn bei Turnieren der WTA Challenger Series in Rabat in ihrem zweiten WTA-Endspiel, scheiterte jedoch an Elise Mertens. Auch ihr zweites Saisonfinale in Seoul verlor sie, dieses Mal gegen Kiki Bertens. Gegen Ende einer erneut wechselhaften Saison, in der sie in San José noch einmal ins Viertelfinale kam, überwinterte Tomljanović erstmals in den Top 50.

Nach dem Einzug ins Viertelfinale von Brisbane sowie ihrem mittlerweile vierten WTA-Endspiel in Hua Hin, in dem sie sich im Tiebreak des dritten Satzes gegen Dajana Jastremska geschlagen geben musste, konnte Tomljanović mit dem Triumph über Aryna Sabalenka in Miami nach knapp fünf Jahren ihren zweiten Erfolg gegen eine Spielerin aus den Top 10 verbuchen. Anschließend erzielte sie mit Platz 39 eine neue beste Weltranglistenposition. Bis zum Saisonabschluss hatte Tomljanović wieder mit schwankenden Resultaten zu kämpfen, wobei sie in Zhengzhou mit dem Einzug ins Halbfinale, nach einem Zweitrundenerfolg über Kiki Bertens, noch einmal aufhorchen ließ. Dort schied sie jedoch gegen die spätere Siegerin Karolína Plíšková aus und beendete die Saison knapp außerhalb der besten 50 der Welt.

Bei den Wimbledon Championships 2021 schlug sie sich als 72. der Weltrangliste erstmals in ihrer Karriere im Damenzeinzel eines Grand-Slam-Turniers bis ins Viertelfinale vor. Diesen Erfolg konnte sie an gleicher Stelle ein Jahr später (2022) wiederholen.

Im Februar 2010 trat sie in Lissabon gegen Portugal erstmals für Kroatien im Fed Cup an.[5] In den Jahren 2010 und 2011 bestritt sie für das kroatische Fed-Cup-Team elf Partien, von denen sie vier gewinnen konnte. Im Fed-Cup-Finale 2019 startete sie erstmals für die Mannschaft ihres neuen Heimatlandes Australien. Bei der 2:3-Niederlage ihres Teams gegen Frankreich ging sie zweimal im Einzel an Start, wobei sie zunächst gegen Kristina Mladenovic verlor, ihre zweite Begegnung gegen Pauline Parmentier aber gewinnen konnte.

Turniersiege

Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Finalgegnerin Ergebnis
1. 17. Januar 2010 Vereinigte Staaten  Plantation ITF $25.000 Sand Schweden  Johanna Larsson 6:3, 6:3
2. 13. März 2011 Vereinigte Staaten  Clearwater ITF $25.000 Hartplatz Bulgarien  Sessil Karatantschewa 7:63, 6:3
3. 29. Mai 2011 Italien  Grado ITF $25.000 Sand Rumänien  Alexandra Cadanțu 6:2, 6:4
4. 21. April 2013 Vereinigte Staaten  Dothan ITF $50.000 Sand China Volksrepublik  Zhang Shuai 2:6, 6:4, 6:3
5. 26. November 2023 Brasilien  Florianópolis WTA Challenger Sand Argentinien  Martina Capurro Taborda 6:1, 7:5
6. 6. Oktober 2024 Hongkong  Hongkong WTA Challenger Hartplatz Danemark  Clara Tauson 4:6, 6:4, 6:4
Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Partnerin Finalgegnerinnen Ergebnis
1. 10. Mai 2009 Kroatien  Zagreb ITF $50.000 Sand Kroatien  Petra Martić Belarus  Ksenija Mileuskaja
Russland  Anastassija Piwowarowa
6:3, 6:74, [10:5]
2. 30. Oktober 2011 Puerto Rico  Bayamón ITF $25.000 Hartplatz Sudafrika  Chanel Simmonds Vereinigte Staaten  Victoria Duval
Vereinigte Staaten  Allie Kiick
6:3, 6:1
3. 13. November 2011 Vereinigte Staaten  Phoenix ITF $75.000 Hartplatz Vereinigte Staaten  Jamie Hampton Vereinigte Staaten  Maria Sanchez
Vereinigte Staaten  Yasmin Schnack
3:6, 6:3, 6:3

Abschneiden bei Grand-Slam-Turnieren

Bearbeiten
Turnier201020112012201320142015201620172018201920202021202220232024Karriere
Australian OpenQ22211122122
French OpenQ1Q1Q1Q1AF21111221AF
WimbledonQ3Q1Q111212 VFVF1VF
US OpenQ2Q221122213VF22VF

Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Hauptrunde; Q1, Q2, Q3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Qualifikationsrunde; nicht ausgetragen

Turnier20142015201620172018201920202021202220232024Karriere
Australian OpenVF2211112VF
French Open1121122AF1AF
Wimbledon1AF12 11AF
US OpenAF11AF2211AF

Privates

Bearbeiten

Ihr Vater Ratko war Kapitän der kroatischen Handballnationalmannschaft.[6]

Bearbeiten
Commons: Ajla Tomljanović – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Rising tennis star Ajla Tomljanovic has dumped Croatia for Australia, couriermail.com.au vom 25. August 2014
  2. Australian Open - Honour Roll, abgerufen am 19. Oktober 2013
  3. Rising star Ajla Tomljanovic to boost Australian tennis stocks. In: smh.com.au. 24. Juli 2014, abgerufen am 21. Juli 2020 (englisch).
  4. After injury lows, Ajla Tomljanovic poised for new highs in 2019. In: wtatennis.com. 2. Januar 2019, abgerufen am 21. Juli 2020 (englisch).
  5. FedCup, Ajla Tomljanović, abgerufen am 19. Oktober 2013
  6. Vor dem Promigast punktet Wacker Thun überraschend. In: bernerzeitung.ch. 12. November 2023, abgerufen am 2. Januar 2024.