Ab dieser Saison griff die FIS mit Beschluss vom 26. Mai 2006 dahingehend ein, dass für die Abfahrten nur mehr die offizielle Weltcupstartliste (WCSL) maßgeblich war, denn die seit 2002/03 geltende Regelung, die Startreihenfolge nach Maßgabe der Resultate aus den Abfahrtstrainings vorzunehmen, brachte immer mehr ein Wettbremsen mit sich. Bei den Super-Gs, die bekanntlich ohne solche Trainingsfahrten ablaufen müssen, wurde es ohnehin schon ab 2002/03 so gehandhabt – und nun galt dies beidesmal: Die Nr. 1 der Welt startete mit Nr. 30, die Nr. 2 mit 29 etc. Am 17. November genehmigte der der FIS-Vorstand dem Schweizer Urs Imboden den Wechsel zum Skiverband Moldawiens; mit dem Franzosen Christophe Roux und dem Südtiroler Sascha Gritsch bildete er das erste alpine Skiteam Moldawiens. Einen Verbandswechsel vollzog auch Kilian Albrecht; mit dem Erhalt der Staatsbürgerschaft von Bulgarien am 9. Dezember durfte er für dessen Skiverband starten.
Herren:
- Beim Slalom am 18. Dezember in Alta Badia kam keiner der ÖSV-Läufer ins Klassement. Schon nach dem ersten Lauf war nur Benjamin Raich in der Wertung verblieben, dies allerdings auf Rang 3. Letztmals war dasselbe am 21. März 1986 in Bromont bei einem Herrenslalom für die österreichischen Fahrer passiert.
- Einen kleinen Zwischenfall gab es beim Super-G in Hinterstoder am 20. Dezember: Der mit Start-Nr. 43 ins Rennen gegangene Daniel Albrecht war mit zweitbester Zwischenzeit unterwegs gewesen, als er durch einen Pistenarbeiter behindert worden war. Der Schweizer unternahm nach Start-Nr. 63 einen Re-Start und konnte noch Rang 12 belegen.
- In die Headlines (besonders im Boulevard) kam Rainer Schönfelder, als er in Wengen am trainingsfreien 10. Januar auf einem Hang neben der gesperrten Piste beim Nacktfahren gesichtet worden war.
- Mario Matt gewann die Super-Kombination in Wengen (14. Januar), wobei er nach dem ersten Teil, der Abfahrt, nur auf Rang 34 gelegen war. Er konnte aber, wegen Startverzichten auf „Netto-Rang 30“ vorgerückt (nach dem bis zu diesem Zeitpunkt geltenden Reglement war dies erlaubt), als Erster starten und nützte diesen Vorteil.
- Fritz Strobl machte auch neben dem Skisport Schlagzeilen, denn er erhielt für verkaufte 15.000 Singles seines Songs «Genie auf die Ski» («Ich bin der Mozart der Mausefalle» ) eine Gold-Auszeichnung der Plattenindustrie und eroberte Platz 2 der «Austria Top 40»-Singlecharts. Eigentlich war dieser Song nur als Werbegag eines Sponsors des ÖSV («Iglo») gedacht gewesen. - Als Mozart verkleidet zelebrierte er dann auch bei seinem letzten Karriererennen auf der Lenzerheide seine Abschiedstour.
Damen:
- Über die gesamte Saison musste das ziemlich reduzierte (nur zwei oder drei Starterinnen) und mit hohen Startnummern ausgestattete Schweizer Technikerteam (wie schon in der vorangegangenen Saison) deutliche Niederlagen einstecken: Bei den Slaloms gab es nur am 25. Februar in der Sierra Nevada ein starkes Lebenszeichen, als Aline Bonjour, dies mit Start-Nr. 38, den 5. Platz belegte (und auch Sandra Gini mit Nr. 34 als Zehnte, dazu Rabea Grand auf Rang 25, in die Endwertung kamen), in Zwiesel wurde Bonjour Achtzehnte – in den anderen vorangegangenen Rennen war keine ins Klassement gekommen (Aïta Camastral hatte sich zwar zweimal für den zweiten Lauf qualifiziert, diese aber nicht beendet). Ein ähnliches Bild zeigte sich in den Riesenslaloms, bei denen nur in Aspen die Ränge 25, 26 und 29 für Fränzi Aufdenblatten, der mit Start-Nr. 61 ins Rennen gegangenen Jessica Pünchera und Rabea Grand sowie in Zwiesel Rang 26 von Aufdenblatten die Positiva waren. Zu den beiden Finalis hatte sich damit keine qualifizieren können.
- Nach praktisch zweijähriger verletzungsbedingter Abwesenheit kehrte Maria Riesch wieder vollwertig in das Renngeschehen zurück und vermochte gleich die erste Saisonabfahrt (1. Dezember in Lake Louise) zu gewinnen.
- Beim Super-G auf der Reiteralm (17. Dezember) verhinderte Martina Schild (allerdings schon mit Start-Nr. 3 ins Rennen gegangen) einen siebenfachen Erfolg der ÖSV-Equipe.
- Der Slalom am 29. Dezember am Semmering und jener am 4. Januar in Zagreb waren Nachtslaloms.
- Beim Riesenslalom in Cortina d’Ampezzo (21. Januar) änderten sich im ersten Lauf die Sichtverhältnisse deutlich zugunsten späterer Startnummern, so dass sich Karen Putzer mit Nr. 24 an die Spitze setzte, aber auch im 2. Lauf Bestzeit erzielte.
- Am 2. März konnte Nicole Hosp bei der Super-Kombination in Tarvis (Tarvisio) von Abfahrtsrang 19 (netto 17) mit einer großartigen Slalomleistung zum Sieg fahren.
Renate Götschl erreichte im Super-G am 4. März in Tarvis ihren 17. Weltcupsieg in dieser Disziplin und überholte damit Katja Seizinger, die bislang diese Wertung mit 16 Siegen angeführt hatte.
- Der gesamte Saisonauftakt in Sölden fiel den schlechten Wetterbedingungen zum Opfer. Auf Grund des bis 2018 bestehenden Reglements gab es keine Ersatzrennen, weil dies für den Startbewerb nicht vorgesehen war.
- Der erste Damen-Super-G am 27. Januar in San Sicario war das Ersatzrennen von Zauchensee.
Herren:
- Am Vormittag des 10. Novembers erlitt Fredrik Nyberg bei Trainings auf der Reiteralm eine Knieverrenkung; bei einer zweistündigen Operation im UKH Salzburg wird festgestellt, dass fünf Bänder gerissen waren. Für den schwedischen Riesenslalom- und Super-G-Spezialisten war damit die Saison praktisch schon vor deren Beginn zu Ende.
- Auch Stephan Görgl musste nach einer am 8. Dezember durch eine beim Training auf der Reiteralm erlittenen Verletzung die Saison abschreiben.
- Eine Bänderverletzung im rechten Knie am 29. Januar, dies einen Tag vor seinem 28. Geburtstag, zwang Davide Simoncelli zum vorzeitigen Saison-Aus.
- Am 17. Februar kam bezüglich Giorgio Rocca die Mitteilung, dass er für die restliche Saison ausfallen wird, da er sich wegen anhaltender Beschwerden einer Operation am rechten Knie unterziehen wird.
Damen:
- María José Rienda zog sich bei einem Sturz im Training in Colorado einen Kreuzbandriss und Innenbandriss im rechten Knie zu; auch für sie war damit das Saisonende gegeben.
- Lindsey Kildow beendete am 22. Februar vorzeitig die Saison: sie hatte sich bei den Weltmeisterschaften in Åre bei einem Trainingssturz am Knie verletzt.
- Riss des vorderen Kreuzbandes und des Innenbandes im linken Knie, das Innenband im rechten Knie angerissen – so lautete die schlimme Diagnose für das Schweizer Abfahrts-Talent Dominique Gisin am 28. Februar nach einem Sturz im ersten Training in Tarvis, bei dem die Läuferin in die Fangnetze katapultiert wurde.
- Eine am 1. März beim Training im Trentiner Fassatal erlittene Knöchelabsplitterung zwang Denise Karbon zum vorzeitigen Saisonende.
- Gleich zwei Verletzte gab es am 13. März bei Trainings auf der Lenzerheide: Monika Dumermuth zog sich einen Meniskus-Anriss im rechten Knie zu, wurde ins Krankenhaus Chur transportiert. Tina Weirather kam schwer zu Sturz. Im linken Knie wurde in der Klinik von Christian Schenk in Schruns, wohin die zweifache Junioren-Weltmeisterin geflogen wurde, ein Riss des vorderen Kreuzband und des Innenbands diagnostiziert, im rechten Knie ebenfalls ein Riss des vorderen Kreuzbandes.
- Renate Götschl unterzog sich am 17. März in Schruns der aufgeschobenen Operation am rechten Bein. Beim Trainingssturz am 1. März in Tarvis hatte sie sich einen Bruch des äußeren Schienbeinkopfes und eine Knorpelabsplitterung zugezogen.
Herren:
- Mit Start-Nr. 1 auch erstmals auf Rang 1 kam John Kucera am 26. November im Super-G von Lake Louise.
- Nicht nur erster Sieg für André Myhrer beim Slalom in Beaver Creek (3. Dezember), sondern auch erste Podiums für Michael Janyk auf Rang 2 und Felix Neureuther auf Rang 3.
- Steven Nyman landete bei der Abfahrt in Gröden seinen ersten Sieg. Kristian Ghedina gab als Vorläufer offiziell seinen bereits nach dem Vorjahr feststehenden Rücktritt.
- Marc Berthod stellte bei seinem ersten Sieg auch noch weitere Rekorde auf. Vor allem, indem ihm in einem Rennen mit zwei Durchgängen, u. zw. beim Slalom in Adelboden, eine erfolgreiche Aufholjagd gelang: Ohnehin nur mit Start-Nr. 60 gestartet und nach dem ersten Lauf mit 2,76 s Rückstand auf den Führenden Markus Larsson auf dem 27. Platz liegend, schwemmte es ihn dank sich ändernder Bedingungen (langsam werdendere Piste und schlechtere Sichtverhältnisse) auf Rang 1. Außerdem beendete er eine über 103 Rennen angehaltene Sieglosigkeit der Schweizer Herren (letzter Sieg durch Didier Cuche am 30. Januar 2004 in Garmisch-Partenkirchen). Des Weiteren war dies auch der erste Weltcup-Slalomsieg für die „swiss-ski“ Herren seit Didier Plaschy im November/Dezember 1999.
- Schwedens Jungstar Jens Byggmark gewann in seinem erst achten Weltcupslalom jenen von Kitzbühel und doppelte anderntags gleich nach. Im Übrigen fanden diese beiden Slaloms am Zielhang der Abfahrt statt, da die Originalstrecke (Ganslernhang) unbefahrbar war – wie eben auch die Abfahrt selbst wegen der starken Regenfälle der letzten Tage nicht hatte stattfinden können, weshalb man sich zu diesem „Notprogramm“ entschlossen hatte.
- Andrej Jerman holte bei der in Garmisch-Partenkirchen ausgetragenen Ersatzabfahrt für Kitzbühel nicht nur seinen persönlichen ersten Weltcupsieg, sondern auch den ersten in der Abfahrt für den slowenischen Verband.
Damen:
- Kathrin Zettel feierte am 25. November beim Riesenslalom in Aspen den ersten ihrer neun Weltcupsiege; gleichzeitig erreichte auch ihre Teamkollegin Michaela Kirchgasser mit Rang 3 das erste Podium.
- Riesenslalom-Olympiasiegerin Julia Mancuso konnte am 19. Dezember bei der Abfahrt in Val-d’Isère erstmals auch im Weltcup das oberste Podest betreten.
Gesamtweltcup:
Da sich Mitfavorit Bode Miller schon bald, vor allem in den Slaloms, als zu unbeständig erwiesen hatte, entwickelte sich ein Dreikampf zwischen Svindal, Raich und Cuche, am Ende war es nur mehr ein Duell zwischen Svindal und Raich, welches, nachdem Svindal mit drei Siegen im Finale eine unglaubliche Aufholjagd gelungen war, im ultimativ letzten Saisonrennen entschieden wurde. Nach dem Sieg in der Super-Kombination in Kvitfjell (9. März) schien der Pitztaler mit 117 Punkten Vorsprung auf den Norweger auf. Dann aber setzte sich Cuche als Dritter nach dem Kvitfjell-Super-G auf Rang 2 (sowohl Raich als auch Svindal waren ausgeschieden – der Zwischenstand lautete Raich 1.055, Cuche 963, Svindal 952). Nach Abfahrt und Super-G im Finale hatten sich die Verhältnisse geändert, Raich führte äußerst knapp noch mit 1.155 Punkten vor Svindal (1.152); Cuche (1.048) war zwar noch im Spiel, doch sein Rückstand ließ kaum mehr den Gesamtsieg erwarten.
Die Vorentscheidung zugunsten Svindals trug sich zweifelsohne bereits im Riesenslalom zu: Schon mit Start-Nr. 1 war Raich im ersten Lauf ausgeschieden, dem Norweger gelang (nach dem 1. Durchgang auf Rang 2 hinter Massimiliano Blardone liegend, dies allerdings mit nur 0,01 s Rückstand) der Sieg. Er führte nun mit 1.252 Punkten mit 97 Zählern Vorsprung. Trotzdem riss die Spannung im abschließenden Slalom nicht ab, in dem Svindal in die ersten 15 kommen musste. Diesmal führte Raich nach dem ersten Lauf, mit Rang 12 hätte Svindal auch „seine Mission erfüllt gehabt“, doch es gelang ihm kein optimaler zweiter Lauf, er war hinter vier vor ihm gestartete Läufer zurückgefallen und hätte sein Punktekonto nicht erhöhen können. Doch der unmittelbar nach ihm angetretene Schwede Markus Larsson klassierte sich hinter ihm. Somit war der Großteil der Spannung (es ging danach noch um den Slalom-Weltcup) weg, denn Svindal blieb unumstößlich knapp in den Punkterängen. Raich gewann zwar den Slalom, aber Svindal erhielt für seinen 15. Platz 16 Punkte und war Weltcupsieger mit 1268 Punkten vor Raich mit 1255 Punkten. Dieser Vorsprung von 13 Punkten war damals der knappste jemals erreichte relative Vorsprung bei den Herren (der zweite hatte 98,97 % der Punkte des Siegers), dieser wurde aber zwei Jahre später von denselben Protagonisten noch deutlich unterboten (2 Punkte, 99,8 %).
Abfahrt:
Mit seinem Sieg in Kvitfjell (10. März) holte sich der zu diesem Zeitpunkt bereits auf Rang 1 der „Weltcupstartliste“ stehende (und daher mit Nr. 30 gestartete) Didier Cuche die „kleine Kristallkugel“. Das Rennen war wegen starken Nebels gestört, hatte mit mehrmaligen Verschiebungen begonnen und nach 11 Läufern hatte es eine längere Unterbrechung gegeben, so dass mit Start-Nr. 12 (Hans Grugger) es praktisch einen „Neustart“ gab.
Super-G:
Bode Miller hatte mit Rang 14 begonnen, mit zwei Siegen und je einem siebten und vierten Rang blieb er relativ deutlich vor Didier Cuche. Dieser belegte zwar alles Top-Ten-Plätze, aber die Serie 9-4-9-3-6 brachte ihm kaum „big points“. Wohl hatte nach den ersten beiden Rennen John Kucera mit 160 Punkten geführt, doch mit den Rängen 29 und zweimal 15 schauten nur mehr 34 weitere Zähler heraus. Ein Wellental erlebte Mario Scheiber mit den Rängen 2, 21, einem Ausfall, nochmals Rang 2 und zum Schluss Rang 13. Aksel Lund Svindal hatte erst mit dem Sieg im Finale, der ihn allerdings viel für den Gesamtweltcup gebracht hatte, überhaupt aufholen können. Der langjährige Dominator in dieser Disziplin, Hermann Maier, war ebenfalls nie in der Lage gewesen, um die „kleine Kugel“ mitzufahren. Er war als Fünfter in Gröden wegen eines Torfehlers disqualifiziert worden; mehr, als ihn dies bei seinen übrigen Rängen (4, 3, 5, 12) auf 222 Punkte und damit Rang 2 gebracht hätte, wäre aber nicht möglich gewesen.
Riesenslalom:
Mit seinem Ausfall im Finale vergab der zu diesem Zeitpunkt mit 319 Punkten in Führung gelegene Raich die Chance auf die dritte Disziplinen-Kugel en suite. Seine beiden in der Punktekampagne verbliebenen Konkurrenten (Svindal 316; Blardone 300) zogen an ihm vorbei.
Slalom:
Kleiner Trost für Benjamin Raich blieb, durch seinen Finalsieg noch den Tiroler Teamkollegen Mario Matt um fünf Punkte besiegt zu haben, wobei dieser mit 0,97 s Rückstand den zweiten Platz belegte.
Kombination:
Es waren eigentlich alles Super-Kombinationen, wobei die Slaloms je zweimal (Beaver Creek, Wengen) mit einer Abfahrt und je zweimal mit einem Super-G zusammensetzten. Mit einem Sieg, einen dritten, sechsten und achten Platz hatte Svindal gegenüber Marc Berthod einen entscheidenden Vorteil, weil dieser auf der Reiteralm mit Rang 18 nur 13 Punkte einstecken konnte; bei den übrigen Rängen (zweimal ein zweiter, einmal ein neunter) gab es beinahe eine Patt-Stellung.
Gesamtweltcup:
In der Endphase wurde die Angelegenheit richtiggehend eng. Nach dem (wie in Kvitfjell durch Nebel gestörten) Riesenslalom in Zwiesel hatte Hosp dank Rang 2 die Spitze von Mancuso (Endrang 5 nach Führung nach Lauf 1) übernommen und lag 1.263 zu 1.244 Punkte gegenüber dem US-Girl in Front. Der Zwiesel-Slalom mit Sieg von Marlies Schild (bei nur Rang 11 von Hosp und 24 von Mancuso) brachte die Salzburgerin in Front (1.302/Hosp 1.287/Mancuso 1.251) – und sie schien dank ihren überraschenden Spitzenplätzen bei den Speedbewerben im Finale (Rang 2 in der Abfahrt, Rang 3 im Super-G), womit sie nun 1.442 Punkte auswies, zur klaren Favoritin avanciert zu sein (Hosp: 1.372; Mancuso: 1.332 – Götschl mit 1.300 Punkten hätte zwar theoretische Chancen gehabt, doch sie holte die schon längst fällige Operation nach; siehe dazu bitte Beitrag über «Verletzungen»). Doch anstatt sich in ihrer dominanten Disziplin, den Slalom, die noch notwendigen Zähler zu sichern, ließ sie sich offensichtlich, nach Rang 2 im ersten Lauf hinter Hosp, übernervös machen, ein äußerst schwerer Fehler warf sie auf Rang 19 zurück und damit blieb sie auf ihren 1.442 Punkten, während die Teamkollegin mit Contenance den Sieg einfuhr und 30 Punkte Vorsprung herausholte und (als frischgebackene Riesenslalom-Weltmeisterin) weiterhin Coolness bewahrte und sich gleichzeitig auch die Disziplinenwertung sicherte (siehe bitte dazu noch den tieferstehenden Beitrag zum Riesenslalom). Da war es unbedeutend, dass Schild (nach Rang 10 im ersten Lauf) noch mit einem akzeptablen sechsten Rang abschloss.
Abfahrt:
Dank Rang 2 in Tarvis (3. März) holte sich Renate Götschl (sie war nach einem Sturz im Training am 1. März, weshalb sie auf die Super-Kombination hatte verzichten müssen, erst durch große «physotherapeutische» Kunst fit gemacht worden) bereits die Wertung. Ihr war nach Rang 19 in der Gesamt- und auch in der Super-G- und Rang 3 in der Abfahrtswertung der vorjährigen Saison (allerdings vorzeitige Beendigung wegen einer am 25. Februar 2006 erfolgten Operation) ein erfolgreiches Comeback gelungen.
Super-G:
Mit sechs Podiums (davon vier Siegen) erwies sich Renate Götschl äußerst dominant (ihr Ausfall im Finale war zu verschmerzen). Sie verließ San Sicario mit 440 Punkten, was letztlich schon genügte. Nur Lindsey Kildow hätte (trotz ihres Ausfalls am 16. Dezember auf der Reiteralm) mit einem Sieg, zweimal Rang 2 und einmal Rang 4 (was 310 Punkte bedeutete) gute Chancen gehabt, doch sie hatte nach den Weltmeisterschaften „w.o.“ geben müssen (siehe bitte Beitrag unter «Verletzungen»). Nicole Hosp hatte vorerst mit den Rängen 7-2-2-11 (damit 220 Punkte) noch einigermaßen ihre Chance wahren können, doch Rang 24 am 28. Januar in San Sicario brachte lediglich einen Zuwachs von sieben Zählern. Julia Mancuso konnte zwar den dritten Saison-Super-G gewinnen, doch ein zu schwacher Start (Ränge 35 und 18) und auch danach nur zweimal Rang 8 hatten sie bis einschließlich 28. Januar nur auf 171 Zähler gebracht.
Riesenslalom:
Zwar lag vorerst Premierensiegerin Zettel mit ihrem „Doppelpack“ in Front, doch der Niederösterreicherin gelangen im neuen Jahr nur mehr sechs Punkte. 125 Punkte nach Rang 2 am Semmering bedeuteten für Niki Hosp, dass sie ab diesem Zeitpunkt immer vor Tanja Poutiainen (diese wurde dort Neunte und hatte 109 Punkte) lag – und selbst nach dem Sturz in Cortina (bei dem sie ein blaues Auge davongetragen hatte) wies sie 230 zu 214 Punkte auf. Es blieb beim Zweikampf, wobei es in Zwiesel etwas eng wurde: Poutiainen lag nach dem ersten Lauf auf Rang 2, die Bichlbacherin auf 6; zwar siegte die Finnin, aber Hosp wurde noch Zweite und blieb mit 390 zu 374 Punkten voran. So hätte sich Poutiainen im Finale vor Hosp platzieren müssen; nach dem ersten Lauf führte Hosp schon etwas komfortabel mit 0,62 s vor dieser; mit nochmaliger Laufbestzeit (Poutiainen fiel hingegen auf Rang 5 zurück; Kathrin Hölzl erreichte mit Rang 2 ihr erstes Podium) gab es keinen Zweifel am Erfolg der Weltmeisterin. Trotz des Sieges in der Sierra Nevada hatte Michaela Kirchgasser praktisch nichts mitzureden gehabt, sie stand nun erst an diesem 24. Februar bei 237 Punkten.
Slalom:
Spätestens nach Kranjska Gora war die bis dahin bereits fünfmal erfolgreich gewesene Marlies Schild, die nun 560 Punkte am Konto stehen hatte, uneinholbar.
Kombination:
Mit einem Sieg und zwei dritten Plätzen wies Marlies Schild doch die bessere Bilanz als Mancuso auf. Die Amerikanerin hatte sich ihr Defizit mit Rang 16 auf der Reiteralm (nach Rang 4 im Super-G, in welchem Schild Sechste war, verlor sie im Slalom zu viel Zeit) eingehandelt.