Appenfelden
Appenfelden (fränkisch: Abmfelm[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Oberscheinfeld im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3] Die Gemarkung Appenfelden hat eine Fläche von 3,682 km². Sie ist in 543 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 6781,03 m² haben.[4] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Lohmühle.[5]
Appenfelden Markt Oberscheinfeld
| |
---|---|
Koordinaten: | 49° 44′ N, 10° 29′ O |
Höhe: | 381 m ü. NHN |
Einwohner: | 183 (31. Dez. 2014)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 91483 |
Vorwahl: | 09556 |
Geografie
BearbeitenDas Kirchdorf liegt in Tallage am Appenbach, einem linken Oberlauf des Rimbachs, und ist im Süden wie im Norden von Erhebungen des Steigerwaldes umgeben. Die Kreisstraße NEA 4 führt zur Staatsstraße 2261 bei Oberrimbach (3,2 km nordöstlich) bzw. zur Staatsstraße 2257 (1,8 km westlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Prühl zur St 2257 (2,4 km westlich). Ein landwirtschaftlicher Verkehrsweg führt nach Haag zur St 2261 (1,3 km nordwestlich).[6]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde in einer Urkunde, die im Zeitraum von 1317 bis 1322 entstanden ist, als „Appensuelt“ erstmals erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Appo.[7] Das Hoch- und Niedergericht übte das Haus Schwarzenberg bis zum Ende des Alten Reiches aus. Die Besitzverhältnisse wechselten im 14. und 15. Jahrhundert öfters. 1668 kamen Teilbesitze durch Umwege an die Schwarzenberger.[8] 1790 gab es 25 Untertansfamilien, die alle zum Schwarzenbergischen Amt Geiselwind gehörten.[7]
Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Appenfelden dem Steuerdistrikt Kirchrimbach zugeordnet. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Appenfelden, zu der Burghöchstadt, Lohmühle gehörten. Die Gemeinde unterstand dem Herrschaftsgericht Burghaslach.[9] Die Gemeinde wurde vor 1840 ohne Burghöchstadt an das Herrschaftsgericht Schwarzenberg überwiesen. Ungefähr zu dieser Zeit wurde Wasenmeisterei auf dem Gemeindegebiet gegründet.[10][11] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 3,684 km².[12] Am 1. Januar 1972 wurde Appenfelden im Zuge der Gebietsreform nach Oberscheinfeld eingemeindet.[13][14]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenGemeinde Appenfelden
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 234 | 179 | 187 | 197 | 211 | 223 | 213 | 234 | 225 | 231 | 236 | 224 | 200 | 199 | 198 | 208 | 193 | 198 | 197 | 250 | 240 | 226 | 187 | 201 |
Häuser[15] | 40 | 33 | 34 | 34 | 35 | 35 | 40 | 37 | 40 | |||||||||||||||
Quelle | [16] | [10] | [17] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [17] | [25] | [17] | [26] | [17] | [27] | [17] | [17] | [17] | [28] | [17] | [12] | [29] |
Ort Appenfelden
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2014 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 152 | 161 | 196 | 198 | 213 | 188 | 178 | 222 | 169 | 185 | 164 | 183 |
Häuser[15] | 26 | 29 | 31 | 33 | 28 | 35 | 37 | 47 | ||||
Quelle | [16] | [10] | [18] | [20] | [23] | [25] | [27] | [28] | [12] | [29] | [30] | [1] |
Baudenkmäler
Bearbeiten- Katholische Kuratiekirche Sankt Michael
- Bildstock
- Ehemaliges Baudenkmal
- Haus Nr. 13: Eingeschossiges Wohnstallhaus mit Satteldach. Verputzter Massivbau von drei zu fünf Achsen, mit zweigeschossigem Fachwerkgiebel, in den ein aufgestocktes Zwerchhaus in Fachwerk südlich einschneidet. Im Keilstein des Türsturzes an der Traufseite bezeichnet „B K / C A R / 1820“.[31]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Appenfelden. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 160 (Digitalisat).
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 26–28.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 8–10.
Weblinks
Bearbeiten- Appenfelden. In: oberscheinfeld.de. Abgerufen am 9. November 2023.
- Appenfelden in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 9. November 2023.
- Appenfelden in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 9. November 2023.
- Appenfelden im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 9. November 2023.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Endbericht Fortschreibung lokaler Nahverkehrsplan – Endbericht Nahverkehrsplan - Tabellen. (PDF; 3.9 MB) Landratsamt Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim, S. 16, abgerufen am 10. September 2024.
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 8. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „abṃfęlṃ“.
- ↑ Gemeinde Oberscheinfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 9. November 2023.
- ↑ Gemarkung Appenfelden (091195). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 2. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. November 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 8ff.
- ↑ Appenfelden auf der Website oberscheinfeld.de
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 89 (Digitalisat).
- ↑ a b c Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 286 (Digitalisat). Im Historischen Gemeindeverzeichnis werden hiervon abweichend 161 Einwohner für die Gemeinde Appenfelden angegeben.
- ↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 227. Hier war Appenfelden noch dem Herrschaftsgericht Schwarzenberg zugeordnet.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 817 (Digitalisat).
- ↑ https://wiki.genealogy.net/Oberscheinfeld#Politische_Einteilung
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 565.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 6 (Digitalisat). Für die Gemeinde Appenfelden zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Burghöchstadt (S. 15) und Untermühl (S. 95).
- ↑ a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 183, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1079, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 172 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1243, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 68 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 196 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1179 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 198 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1251 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 198 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1289 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1115 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 176 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 341 (Digitalisat).
- ↑ G. Hojer: Landkreis Scheinfeld, S. 28. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.