Kirchrimbach (fränkisch: (Kärch)rimbi[1]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Burghaslach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[2] Kirchrimbach liegt in der Gemarkung Seitenbuch.[3]
Kirchrimbach Markt Burghaslach
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Koordinaten: | 49° 44′ N, 10° 33′ O |
Höhe: | 322 m ü. NHN |
Einwohner: | 111 (14. Feb. 2016) |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 96152 |
Vorwahl: | 09552 |
Geographische Lage
BearbeitenDas Pfarrdorf liegt im Steigerwald in der Nähe des Dreifrankensteins. Nördlich des Ortes fließt die Rimbach. Die Kreisstraße NEA 7 führt nach Markt Taschendorf zur Staatsstraße 2417 (2,9 km südlich) bzw. zur Staatsstraße 2261 und von da weiter nach Münchhof zur Staatsstraße 2256 (2 km nördlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Oberrimbach (0,5 km westlich) und nach Unterrimbach (1,4 km östlich).[4]
Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 1322 als „Kirchenrinpach“ erstmals urkundlich erwähnt. Das zugrundeliegende Hydronym Rimbach bedeutet ‚zum Rinderbach‘.[5] Kirchrimbach lag im Fraischbezirk der Castell’schen Cent Burghaslach.[6]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Kirchrimbach gebildet, zu dem Appenfelden, Haag, Obermühle, Oberrimbach, Rosenbirkach, Seitenbuch und Untermühle gehörten. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Kirchrimbach, zu der Rosenbirkach, Seitenbuch und Unterrimbach gehörten. Die Gemeinde unterstand dem Herrschaftsgericht Burghaslach.[7] Harthof wurde erst später nach Kirchrimbach umgemeindet, Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde Kirchrimbach am 1. Januar 1972 nach Burghaslach eingegliedert.[8][9]
Baudenkmäler
Bearbeiten- Haus Nr. 23: Wohnhaus
- Haus Nr. 31: Die Christuskirche Kirchrimbach wurde vom Nürnberger Architekten Theodor Eyrich geplant. Sie stammt aus dem Jahre 1903.[10]
- Haus Nr. 40: ehemaliges Wohnstallhaus mit Scheune
- Haus Nr. 47: Pfarrhaus
- Haus Nr. 49: Die Mauritiuskirche ist das frühere Gotteshaus der Kirchengemeinde Kirchrimbach. Sie steht auf einem Hügel am östlichen Dorfrand. Der Chorturm stammt aus dem 14. Jahrhundert, das obere Fachwerk ist von 1681.[11]
- ehemalige Baudenkmäler
- Haus Nr. 3: Gasthaus Wilhelm Haßler; stattliches zweigeschossiges Gebäude mit Satteldach; im Schlussstein der Tür bezeichnet „PH /1860“; verputzter Massivbau von fünf zu drei Achsen; Obergeschoss der Traufseite Fachwerk; geknickte genutete Ecklisenen; an der westlichen Giebelseite Gurtgesims in Bandform; stichbogige Fenstergewände mit Sohlbank[12]
- Haus Nr. 9: erdgeschossiges Wohnstallhaus von drei zu sieben Achsen, im Schlussstein des Türsturzes bezeichnet „MD / 1809“; Fachwerkgiebel, ebenso wie das Bruchsteinmauerwerk im Erdgeschoss verputzt[12]
- Haus Nr. 12: erdgeschossiges Wohnstallhaus mit zwei Eingängen auf der siebenachsigen Traufseite; verputzter Massivbau, im Türsturz bezeichnet „GR / 1849“; zwei stehende Dachgaupen[12]
- Haus Nr. 17: erdgeschossiges Wohnstallhaus von vier zu sechs Achsen im Wohnteil; massive Mauern und Fachwerkgiebel verputzt; kleine, nahezu quadratische Fensterrahmen aus Haustein; im Türsturz bezeichnet „UK / 1817“ (= U. Klein)[12]
- Haus Nr. 21: erdgeschossiges unterkellertes Traufhaus von vier zu drei Achsen; verputzter Quaderbau, im Türsturz bezeichnet „F.W. / 1832“[12]
- bei Haus Nr. 1: zwei tonnengewölbte Felsenkeller unter dem Kirchberg, wohl 19. Jahrhundert; bei Haus Nr. 11 Felsenkeller mit stichbogigem Eingang, 19. Jahrhundert; Vorraum mit Spitztonne; halbrundes Tonnengewölbe; der hintere Raum durch Wand mit Rechteckeingang abgetrennt[12]
Veranstaltungen
Bearbeiten- Kirchweih („Kerwa“) findet jährlich am vorletzten Oktoberwochenende statt.
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Kirchrimbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 110 (Digitalisat).
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 153–155.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 150–154.
Weblinks
Bearbeiten- Kirchrimbach. In: burghaslach.de. Abgerufen am 29. Oktober 2023.
- Kirchrimbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 27. September 2021.
- Kirchrimbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 4. November 2023.
- Kirchrimbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 4. November 2023.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld. S. 150. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „(kʰęrχ)rímbi“.
- ↑ Gemeinde Burghaslach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. Oktober 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 29. Oktober 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld. S. 150 ff.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Bd. 3, Sp. 110.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 89 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 565.
- ↑ https://wiki.genealogy.net/Burghaslach#Politische_Einteilung
- ↑ Kommunale Allianz Drei-Franken-Eck: Kirchrimbach Christuskirche: Drei-Franken-Eck. Abgerufen am 14. Februar 2018.
- ↑ Kommunale Allianz Drei-Franken-Eck: Kirchrimbach Mauritiuskirche: Drei-Franken-Eck. Abgerufen am 14. Februar 2018.
- ↑ a b c d e f G. Hojer: Landkreis Scheinfeld; S. 155. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.