Münchhof (Burghaslach)
Münchhof (fränkisch: Minchhouf[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Burghaslach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3] Münchhof liegt in der Gemarkung Freihaslach.[4]
Münchhof Markt Burghaslach
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Koordinaten: | 49° 45′ N, 10° 32′ O |
Höhe: | 327 m ü. NHN |
Einwohner: | 75 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 96152 |
Vorwahl: | 09552 |
Lage
BearbeitenDas Dorf liegt am Freihaslacher Bach, einem linken Zufluss der Haslach. Im Norden erhebt sich der Heuchelheimer Berg (391 m ü. NHN), einer Anhöhe des Steigerwaldes. Die Staatsstraße 2256 führt nach Burghöchstadt (1,8 km westlich) bzw. nach Freihaslach (1,5 km östlich). Die Kreisstraße NEA 7 führt über einen Kreisverkehr der Staatsstraße 2261 nach Kirchrimbach (2 km südlich).[5]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 1293 als „curia munchofen“ erstmals urkundlich erwähnt, als Graf Heinrich von Castell einen Conrad Esel mit dem Gut belehnte. Das Bestimmungswort Münch- verweist auf die ursprüngliche Zugehörigkeit zu einem Kloster, für Münchhof war es das Kloster Ebrach. Münchhof lag im Fraischbezirk der Castell’schen Cent Burghaslach. Zugleich hatte das Castell’sche Amt Breitenlohe grundherrschaftliche Ansprüche.[6]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Münchhof gebildet, zu dem Burghöchstadt, Hohnsberg, Holzberndorf, Hutzelmühle, Obermühle, Seeramsmühle, Sixtenberg, Untermühle und Wasserberndorf gehörten. Zugleich wurde Münchhof der Ruralgemeinde Freihaslach zugeordnet.[7] Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde Münchhof am 1. Januar 1972 nach Burghaslach eingegliedert.[8]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 104 | 114 | 124 | 122 | 132 | 119 | 97 | 110 | 76 | 73 | 75 |
Häuser[9] | 16 | 15 | 19 | 19 | 18 | 17 | 17 | 17 | |||
Quelle | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [1] |
Ehemalige Baudenkmäler
Bearbeiten- Haus Nr. 4: Erdgeschossiges Wohnstallhaus mit Satteldach. Verputzter Massivbau von drei zu sechs Achsen, im Türsturz des Stalles bezeichnet „1876“. Fenster und Türrahmen aus Haustein, in spätbarocker Manier fasziert. Hoftor mit drei genuteten Steinpfeilern, die mit Kreuzdächern abschließen; Türsturz über der Pforte bezeichnet „1858“.[20]
- Haus Nr. 6: Anwesen Finster, vielleicht anstelle des „Münchhofes“. Drei steinerne Hoftorpfeiler mit Deckplatte, Pyramidenaufsatz und Kugelknauf wurden 1965 entfernt. Sie trugen das Wappen des Georg Finster und die Jahreszahl „1734“, außerdem Haussprüche: „Gott heißt sein liebes Volk / am Osterlamm sich laben / dessen Blut zum Schutz / an ihren Türen haben. Nach Jakobs Engel / traum erschallten seine Worte / allhier ist Gottes Haus / ja gar des Himmels Pforte“ (Jakobsleiter, (Gen 28,12–17 LUT)).[20]
- Haus Nr. 11: Erdgeschossiges Wohnstallhaus von sieben zu drei Achsen, im Türsturz unter dem Oberlicht bezeichnet „PR / 1821“. Verputzter Massivbau mit Halbwalmdach auf derb profiliertem hölzernen Traufgesims.[20]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Münchenhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 678 (Digitalisat).
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 216.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 128–129.
Weblinks
Bearbeiten- Münchhof. In: burghaslach.de. Abgerufen am 29. Oktober 2023.
- Münchhof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 30. Oktober 2023.
- Münchhof in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 30. Oktober 2023.
- Münchhof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 30. Oktober 2023.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 338 (Digitalisat).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 128. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „miniχhoúf“.
- ↑ Gemeinde Burghaslach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 30. Oktober 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 30. Oktober 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 128f.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 89 (Digitalisat).
- ↑ https://wiki.genealogy.net/Burghaslach#Politische_Einteilung
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1836 und von 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 61 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 266 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1079, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1245, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1181 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1252 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1290 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1117 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 819 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 175 (Digitalisat).
- ↑ a b c G. Hojer: Landkreis Scheinfeld, S. 216. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.