Atah Hu Adonai le-wadecha

jüdisches Gebet

Ata hu Adonai le-wadecha (hebräisch ”אַתָּה-הוּא ה' לְבַדֶּך“; englisch “Atah Hu Adonai L’Vadecha”, deutsch „du Gott, du bists allein …“[1]) ist ein jüdisches Gebet.

Beschreibung

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Das Grab des Rabbi Meir

Es besteht aus einer Reihe von Versen, die beim Psuke desimra zum Schacharit, dem jüdischen Morgengebet, rezitiert werden. Die Verse stammen ursprünglich aus dem Buch Nehemiah, Kapitel 9, Verse 6–11.

Die Rezitation dieser Verse wurde im 13. Jahrhundert von Rabbi Meir von Rothenburg eingeführt.[2] Der Brauch, diese Verse zusammen mit Wa-jewarech David noch vor dem Schirat Hajam zu singen, soll an Gottes Wunder beim Durchzug durch das Rote Meer erinnern.[3]

In den meisten Siddurim erscheint dieses Gebet in zwei voneinander getrennten Absätzen. Die Teilung des Gebets erfolgt in der Mitte der dritten Strophe (Nechemiah 9: 8), als der Name von Abram zu Abraham wechselte, als Vater vieler Nationen.[4]

Text und Übersetzung

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אַתָּה הוּא ה' לְבַדֶּךָ אַתָּה עָשִׂיתָ אֶת הַשָּׁמַיִם שְׁמֵי הַשָּׁמַיִם וְכָל צְבָאָם הָאָרֶץ וְכָל אֲשֶׁר עָלֶיהָ הַיַּמִּים וְכָל אֲשֶׁר בָּהֶם וְאַתָּה מְחַיֶּה אֶת כֻּלָּם. וּצְבָא הַשָּׁמַיִם לְךָ מִשְׁתַּחֲוִים:
אַתָּה הוּא ה' הָאֱלהִים אֲשֶׁר בָּחַרְתָּ בְּאַבְרָם וְהוצֵאתו מֵאוּר כַּשְׂדִּים. וְשַׂמְתָּ שְׁמו אַבְרָהָם:
וּמָצָאתָ אֶת לְבָבו נֶאֱמָן לְפָנֶיךָ וְכָרות עִמּו הַבְּרִית לָתֵת אֶת אֶרֶץ הַכְּנַעֲנִי הַחִתִּי הָאֱמרִי וְהַפְּרִזִּי וְהַיְבוּסִי וְהַגִּרְגָּשִׁי לָתֵת לְזַרְעו.
וַתָּקֶם אֶת דְּבָרֶיךָ כִּי צַדִּיק אָתָּה:
וַתֵּרֶא אֶת עֳנִי אֲבתֵינוּ בְּמִצְרָיִם. וְאֶת זַעֲקָתָם שָׁמַעְתָּ עַל יַם סוּף:
וַתִּתֵּן אתת וּמפְתִים בְּפַרְעה וּבְכָל עֲבָדָיו וּבְכָל עַם אַרְצו,
כִּי יָדַעְתָּ כִּי הֵזִידוּ עֲלֵיהֶם. וַתַּעַשׂ לְךָ שֵׁם כְּהַיּום הַזֶּה:
וְהַיָּם בָּקַעְתָּ לִפְנֵיהֶם וַיַּעַבְרוּ בְתוךְ הַיָּם בַּיַּבָּשָׁה.
וְאֶת רדְפֵיהֶם הִשְׁלַכְתָּ בִמְצולת כְּמו אֶבֶן בְּמַיִם עַזִּים:

  
„Du Gott, Du bists allein, Du hast die Himmel und der Himmel Himmel geschaffen und all ihr Heer, die Erde und alles, was auf ihr, die Meere und alles, was in ihnen ist. Du erhältst sie alle, und das Heer des Himmels beugt sich Dir. Du bists, Gott der Gott, der Du Abram erwählt und ihn aus Ur Kaßdim herausgeführt hast und Abraham zu seinem Namen bestimmt. Sein Herz fandest Du treu vor Dir und errichtetest mit ihm das Bündnis, das Land des Kenaani, Chitti, Emori, Perisi, Jewussi,[5] Girgaschi[6] seinem Samen zu geben, und Du erfülltest deine Zusagen, denn gerecht bist Du.

Du sahst das Elend unserer Väter in Mizrajim und ihr Geschrei erhörtest Du am Schilfmeer, gabst Zeichen und Belehrungsthaten an Pharao und an alle seine Diener und an seines Landes ganzes Volk.

Denn Du wußtest, wie sie Böses über sie ersannen, und schufst Dir einen Namen wie heutigen Tages.

Das Meer spaltetest Du vor ihnen, sodaß sie mitten im Meere im Trockenen durchzogen, ihre Verfolger aber warfst Du in Schattentiefen wie Stein in mächtige Wasser.“

Quelle: Samson Raphael Hirsch: Siddûr tefillôt Yiśrāʾēl, Israels Gebete, (סדור תפלות ישראל).[1]
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Einzelnachweise

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  1. a b Samson Raphael Hirsch: Siddûr tefillôt Yiśrāʾēl, Israels Gebete, (סדור תפלות ישראל). I. Kauffmann, Frankfurt a. M. 1921, OCLC 18389019, S. 95. online
  2. Joe Bobker: I Didn’t Know That: Torah News U Can Use. Gefen Publishing House, Jerusalem 2007, OCLC 870600197, S. 331.
  3. Hayim Halevy Donin: To pray as a Jew. A guide to the prayer book and the synagogue service. Basic Books, New York 1980, OCLC 6278819, S. 174.
  4. Nosson Scherman, Meir Zlotowitz, Sheah Brander: The complete ArtScroll Siddur: weekday, Sabbath, festival: nusach Ashkenaz. Mesorah Publications, Brooklyn, N.Y. 1999, OCLC 471780387, S. 77.
  5. auf dem Gebirge
  6. Hebr. Haggirgaschi, der von Girgasch oder Gergas gebürtig