Herr Gott, dich loben wir, BWV 16

Kantate von Johann Sebastian Bach
(Weitergeleitet von BWV 16)

Herr Gott, dich loben wir (BWV 16) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte die Kantate in Leipzig für den Neujahrstag und führte sie am 1. Januar 1726 erstmals auf.

Bachkantate
Herr Gott, dich loben wir
BWV: 16
Anlass: Neujahr
Entstehungsjahr: 1726
Entstehungsort: Leipzig
Gattung: Kantate
Solo: A T B
Chor: SATB
Instrumente: Cc 2Ob Oc 2Vl Va (Vt) Bc
Text
Georg Christian Lehms, Martin Luther, Paul Eber
Liste der Bachkantaten

Geschichte und Worte

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Bach schrieb die Kantate in seinem dritten Jahr in Leipzig für Neujahr 1726. Der Tag wurde als Fest der Beschneidung des Herrn gefeiert. Die vorgeschriebenen Lesungen für den Festtag waren Gal 3,23–29 LUT („Wir sind Erben durch den Glauben“) und Lk 2,21 LUT („Die vorgeschriebene Beschneidung und Namensgebung Jesu nach acht Tagen“). Der Kantatentext stammt aus einer Veröffentlichung aus dem Jahr 1711 von Georg Christian Lehms, die ohne Bezug zu den Lesungen Lob und Dank für die Gaben der Vergangenheit und die Bitte um weiteren Segen betont. Der Dichter begann den Eingangschor mit den ersten vier Zeilen von Martin Luthers deutschem Te Deum Herr Gott, dich loben wir. Das folgende Paar von Rezitativ und Arie betrachtet die Vergangenheit, ein weiteres blickt in die Zukunft. Der Dichter hatte keinen Schlusschoral vorgesehen, doch Bach wählte die letzte Strophe von Paul Ebers Helft mir Gotts Güte preisen (c.1580).[1]

Bach führte die Kantate erstmals am 1. Januar 1726 auf.

Besetzung und Aufbau

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Die Kantate ist besetzt mit drei Solisten (Alt, Tenor und Bass), vierstimmigem Chor, Corno da caccia zur Verstärkung der Choralmelodie, zwei Oboen, Oboe da caccia, zwei Violinen, Viola, Violetta (alternativ) und Basso continuo.

  1. Coro: Herr Gott, dich loben wir.
  2. Recitativo (Bass): So stimmen wir bei dieser frohen Zeit.
  3. Aria (Bass, tutti): Laßt uns jauchzen, laßt uns freuen.
  4. Recitativo (Alt): Ach treuer Hort.
  5. Aria (Tenor): Geliebter Jesu, du allein.
  6. Chorale: All solch dein Güt wir preisen.

Im Eingangschor übernehmen Sopran und Horn die liturgische Melodie des Tedeum,[2] während die Unterstimmen in bewegtem Kontrapunkt geführt sind, wobei auch sie von Instrumenten verstärkt werden, während Oboe I und Violine I eine vierte Kontrapunktstimme bilden.[3] Das folgende Secco-Rezitativ endet mit den Worten: „O, sollte darum nicht ein neues Lied erklingen und wir in heißer Liebe singen?“. Konsequent beginnt der folgende Satz attacca mit den Stimmen: „Laßt uns jauchzen, laßt uns freuen“. Dieser ungewöhnliche Satz vereint Elemente von Arie und Chor in einer freien da-capo-Form. Im ersten Teil dominiert der Chor, im Mittelteil das Bass-Solo.[3] Ein zweites Secco-Rezitativ führt zu einer innigen Arie, die 1726 von einer obligaten Oboe da caccia begleitet wurde. In einer späteren Aufführung, vielleicht 1734, wurde sie durch eine Violetta ersetzt, womit nach Johann Gottfried Walther eine Viola oder eine Altgambe gemeint sein kann. Die Kantate schließt mit einem vierstimmigen Choral.[4]

Einspielungen

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Helft mir Gottes Güte preisen. bei Bach Cantatas Website, Texte und Übersetzungen (englisch)
  2. Beginn des lutherischen Te Deum im Dresdner Gesangbuch 1656
  3. a b John Eliot Gardiner: Cantatas for New Year’s Day / Gethsemanekirche, Berlin . (PDF; 112 kB) bei Bach Cantatas Website, 2008, S. 5 (englisch)
  4. Helft mir Gottes Güte preisen. bei Bach Cantatas Website, Chorale Melodies used in Bach’s Vocal Works (englisch)