Die Himmel erzählen die Ehre Gottes

Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach

Die Himmel erzählen die Ehre Gottes (BWV 76) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach.

Bachkantate
Die Himmel erzählen die Ehre Gottes
BWV: 76
Anlass: 2. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungsjahr: 1723
Entstehungsort: Leipzig
Gattung: Kirchenkantate
Solo: S A T B
Chor: SATB
Instrumente: Tr 2Ob Oa Fg 2Vl Va Vg Bc
AD: ca. 35 min
Text
Bibel Psalm 19, unbekannter Dichter

Martin Luther

Liste der Bachkantaten

Entstehung

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Das Werk wurde zum ersten Mal am 6. Juni 1723 in der Thomaskirche in Leipzig aufgeführt und ist damit die zweite von Bachs Leipziger Kantaten nach seinem Amtsantritt als Thomaskantor. Wie auch die erst eine Woche zuvor aufgeführte Kantate Die Elenden sollen essen (BWV 75) besteht die Komposition aus zwei Teilen, die ursprünglich jeweils vor und nach der Predigt erklangen. Die aufwändige Gestaltung beider Werke zeigt das große Engagement, mit dem Bach sich der neuen Aufgabe widmete.

Thematik

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Der unbekannte Textdichter greift die Thematik der Evangelienlesung zum 2. Sonntag nach Trinitatis auf, der Bekehrung der Menschen zu Gott. Die Worte des Eingangchores sind die Verse 2 und 4 des Psalm 19. Nach der Aufforderung zum Bekenntnis zu Gott wird in den Sätzen 4 und 5 die Götzenanbetung durch den Großteil der Menschheit beklagt. Im anschließenden Rezitativ folgt der Dank der bekehrten Heiden, bekräftigt durch den Lutherchoral „Es woll uns Gott genädig sein“, der den ersten Teil abschließt. Im zweiten Teil geht die Aufforderung an die „treue Schar“ der Bekennenden, den Hass ihrer Feinde mit Liebe zu vergelten. Auch hier erfolgt wiederum eine abschließende Reflexion des Themas, diesmal durch die 3. Strophe desselben Lutherliedes.

Besetzung

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Erster Teil
1. Coro (Tr, Ob I/II, Vl I/II, Va, Bc): Die Himmel erzählen die Ehre Gottes
2. Recitativo T (Vl I/II, Va, Bc): So lässt sich Gott nicht unbezeuget
3. Aria S (Vs, Bc): Hört, ihr Völker, Gottes Stimme
4. Recitativo B (Bc): Wer aber hört, da sich der größte Haufen
5. Aria B (Tr, Vl I/II, Va, Bc): Fahr hin, abgöttische Zunft
6. Recitativo A (Bc): Du hast uns, Herr, von allen Straßen
7. Choral (Tr, Vl I/II, Va, Bc): Es woll uns Gott genädig sein
Zweiter Teil
8. Sinfonia (Oa, Vg, Bc)
9. Recitativo B (Vl I/II, Va, Vg, Bc): Gott segne noch die treue Schar
10. Aria T (Vg, Bc): Hasse nur, hasse mich recht
11. Recitativo A (Vg, Bc): Ich fühle schon im Geist
12. Aria A (Oa, Vg, Bc): Liebt, ihr Christen, in der Tat
13. Recitativo T (Bc): So soll die Christenheit
14. Choral (Tr, Vl I/II, Va, Bc): Es danke, Gott, und lobe dich

Besonderheiten

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Der auffälligste Satz dieser Kantate ist der ungewöhnliche, zweiteilig angelegte Eingangschor: Nach einer kurzen, festlichen Einleitung durch die Solotrompete wird der erste Psalmenvers durch den Chor in Form eines Präludiums vorgetragen. Darauf folgt ein neues Thema für den zweiten Vers in Form einer Fuge, bei der zunächst die vier Solostimmen und danach die vier Chorstimmen nacheinander einsetzend einen beeindruckenden Steigerungseffekt erzielen, der vom abschließenden Einsatz der Trompete gekrönt wird. Bemerkenswert sind auch der 3. Satz, die Sopran-Arie „Hört, ihr Völker, Gottes Stimme“, die von einer konzertanten Solovioline umrahmt wird, und die kontrastierende Bass-Arie des 5. Satzes, bei der wiederum die Solotrompete zum Einsatz kommt.

Der zweite Teil zeigt einen fast symmetrischen Aufbau bezüglich der Abfolge von Arie, Rezitativ und Choral, beginnt jedoch mit einer Sinfonia und kontrastiert durch seinen insgesamt stilleren und kontemplativen Charakter.

Bezug zu anderen Werken

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Verschiedene Textpassagen aus Psalm 19 sind auch noch von anderen Komponisten vertont worden. Der erste Teil des Oratoriums Die Schöpfung (Hob. XXI:2) von Joseph Haydn (1732–1809) endet mit dem Chor Die Himmel erzählen die Ehre Gottes.

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) hat unter dem gleichen Titel eine Motette geschaffen. Sie entstand im Jahre 1820 und trägt das Werkverzeichnis S 81.[1]

Einspielungen

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Siehe auch das Werkeverzeichnis von Felix Mendelssohn Bartholdy