Was mein Gott will, das g’scheh allzeit, BWV 111

Kantate von Johann Sebastian Bach

Was mein Gott will, das g’scheh allzeit (BWV 111) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte die Choralkantate in Leipzig für den 3. Sonntag nach Epiphanias auf das gleichnamige Kirchenlied von Albrecht von Preußen und führte sie am 21. Januar 1725 erstmals auf.

Bachkantate
Was mein Gott will, das g’scheh allzeit
BWV: 111
Anlass: 3. Sonntag nach Epiphanias
Entstehungsjahr: 1725
Entstehungsort: Leipzig
Gattung: Kantate
Solo: S A T B
Chor: SATB
Instrumente: 2Ob 2Vl Va Bc
Text
Albrecht von Preußen, unbekannt
Liste der Bachkantaten

Geschichte und Worte

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Bach schrieb die Choralkantate in seinem zweiten Jahr in Leipzig für den 3. Sonntag nach Epiphanias (Erscheinung des Herrn). Die vorgeschriebenen Lesungen für den Sonntag waren Röm 12,17–21 LUT, christliche Lebensregeln, und Mt 8,1–13 LUT, die Heilung eines Aussätzigen. Das bekannte Kirchenlied besteht aus vier Strophen. Drei davon wurden von Albrecht von Preußen verfasst, der die Reformation im Herzogtum Preußen eingeführt hatte,[1] eine weitere Strophe wurde von einem anonymen Dichter bei der ersten Veröffentlichung 1554 hinzugefügt.[2] Der Text der ersten und der letzten Strophe wurde für die Kantate im Wortlaut beibehalten, ein unbekannter Librettist dichtete die beiden inneren Strophen zu jeweils einer Folge von Arie und Rezitativ um. Ähnlich wie in der Kantate, die Bach ein Jahr zuvor für den Anlass geschrieben hatte, Herr, wie du willt, so schicks mit mir, behandelt der Text die Ergebung in den Willen Gottes.

Besetzung und Aufbau

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Die Kantate ist besetzt mit vier Solisten, Sopran, Alt, Tenor und Bass, vierstimmigem Chor, zwei Oboen, zwei Violinen, Viola und Basso continuo.

  1. Coro: Was mein Gott will, das g’scheh allzeit
  2. Aria (Bass): Entsetze dich, mein Herze, nicht
  3. Recitativo (Alt): O Törichter! der sich von Gott entzieht
  4. Aria (Alto, Tenor): So geh ich mit beherzten Schritten
  5. Recitativo (Sopran): Drum wenn der Tod zuletzt den Geist
  6. Choral: Noch eins, Herr, will ich bitten dich

Im Eingangschor singt der Sopran die Choralmelodie[3] als cantus firmus in langen Noten. Der Melodie erscheint in einer interessanten Fassung, in der Abschnitte von zwei Takten und drei Takten abwechseln, während Bach für seine Matthäus-Passion als Satz 25 eine Fassung wählte, in der alle Phrasen zwei Takte lang sind.[4] In der Kantate bereiten die Unterstimmen jeden Einsatz des cantus firmus durch Imitation vor, manchmal wiederholen sie die Zeile in den lang ausgehaltenen Schlusston des Soprans. Die Singstimmen sind in einen unabhängigen Orchestersatz eingebettet, in dem Oboen und Streicher konzertieren.[1]

In Satz 2, einer Bass-Arie, erhielt der Librettist eine Zeile des Chorals unverändert bei, „Gott ist dein Trost und Zuversicht“. Für diese Zeile und sogar für ihre Fortführung „und deiner Seelen Leben“ zitiert Bach die Choralmelodie in ausgeschmückter Form.[1] Satz 4 ist ein Duett von Alt und Tenor, „So geh ich mit beherzten Schritten“. Die entschlossenen Schritte werden gemeinsam unternommen in einem Menuett, begleitet von punktierten Rhythmen über einem Orgelpunkt.[4] Satz 5, ein Sopran-Rezitativ, betont die letzten Worte „O seliges, gewünschtes Ende“ als Arioso. Es leitet unmittelbar über zum Schlusschoral in schlichtem vierstimmigen Satz.[1]

Einspielungen

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LP / CD

DVD

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b c d Klaus Hofmann: Was mein Gott will, das g’scheh allzeit / What my God wants, may it always happen, BWV 111 . (PDF; 391 kB kB) bei Bach Cantatas Website, 2006, S. 5 (englisch)
  2. Was mein Gott will, das g’scheh allzeit. bei Bach Cantatas Website, Texte und Übersetzungen, 2006 (englisch)
  3. Was mein Gott will, das g’scheh allzeit. bei Bach Cantatas Website, Chorale Melodies used in Bach’s Vocal Works, 2009 (englisch)
  4. a b Julian Mincham: Chapter 36 BWV 111 Was mein Gott will, das g’scheh allzeit. jsbachcantatas.com, 2010, abgerufen am 20. Januar 2012 (englisch).