Bahnstrecke Chlumec nad Cidlinou–Międzylesie
Chlumec nad Cidlinou–Międzylesie | |
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Kursbuchstrecke (SŽDC): | 020, 021, 024 |
Streckenlänge: | 119,355 km |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Stromsystem: | Chlumec nad Cidlinou–Týniště nad Orlicí: 3 kV = Letohrad–Międzylesie: 3 kV = |
Höchstgeschwindigkeit: | 100 km/h |
Die Bahnstrecke Chlumec nad Cidlinou–Międzylesie ist eine eingleisige Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich von der k.k. priv. Österreichischen Nordwestbahn (ÖNWB) errichtet und betrieben wurde. Sie zweigt in Chlumec nad Cidlinou von der Bahnstrecke Velký Osek–Trutnov ab und führt über Hradec Králové und Letohrad nach Międzylesie (Mittelwalde) in Polen, wo sie in die Bahnstrecke Wrocław–Międzylesie einmündet. Die Strecke ist Teil der internationalen Fernverbindung von Prag nach Breslau.
Im Eisenbahnnetz der Tschechischen Republik ist die Strecke als gesamtstaatliche Bahn („celostátní dráha“) klassifiziert.
Geschichte
BearbeitenAm 5. August 1867 hatten das Kaiserthum Österreich und das Königreich Preußen die Herstellung der grenzüberschreitenden Eisenbahnstrecken Landshut–Schwadowitz und Wildenschwert–Glatz in einem Staatsvertrag beschlossen.[3][4]
Die Konzession für die Strecke Wildenschwert-Glatz erhielt die Österreichische Nordwestbahn am 25. Juni 1870 zusammen mit der Elbetalbahn (Nimburg–Tetschen) und einer Verbindung von Chlumetz über Königgrätz nach Geiersberg. In der Konzession war der Bau einer eingleisigen Strecke vorgesehen. Erst wenn „der jährliche Rohertrag während zweier auf einander folgender Jahre die Summe von 180.000 fl. in Silber pr. Meile überschreitet“ konnte die Staatsverwaltung die Anlage eines zweiten Gleises fordern.[5]
- Eröffnungsdaten[6]
- 4. Oktober 1873: Chlumetz–Königgrätz
- 14. Januar 1874: Königgrätz–Lichtenau
- 15. Oktober 1875: Lichtenau–Mittelwalde
Nach der Verstaatlichung der ÖNWB am 15. Oktober 1909 ging die Strecke an die k.k. Staatsbahnen (kkStB) über. Nach dem Ersten Weltkrieg traten an deren Stelle die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD).
Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam ein kurzes Stück der Strecke bei Lichtenau zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Breslau. Zwischen Mittelwalde und Niederlipka an der Strecke nach Olomouc wurde 1939 ein neues Verbindungsgleis erbaut, welches fortan dem direkten Zugverkehr zwischen Glatz und Mährisch Schönberg (Šumperk) diente. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Strecke wieder vollständig zu den ČSD. Der nicht mehr benötigte Verbindungsbogen wurde 1947 abgebaut.
Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über.
Heute ist die Strecke Teil der tschechischen Kursbuchstrecken 020 (Velký Osek–Choceň), 021 (Týniště nad Orlicí–Letohrad) und 024 (Ústí nad Orlicí–Štíty, Lichkov–Międzylesie).
Bis 2023 ist die Ausrüstung der Strecke zwischen Letohrad und der Staatsgrenze mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS vorgesehen.[veraltet] Die Streckenausrüstung liefert der tschechische Hersteller AŽD Praha.[7]
Literatur
Bearbeiten- Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha 2006, ISBN 80-87047-00-1
- Ignaz Konta: Geschichte der Eisenbahnen Oesterreichs vom Jahre 1867 bis zur Gegenwart. In: Österreichischer Eisenbahnbeamten-Verein (Hrsg.): Geschichte der Eisenbahnen der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie. Band 1.2. Karl Prochaska, Wien / Teschen / Leipzig 1898, S. 1–426 (archive.org).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky. 2006–2007. Hrsg.: Verlag Pavel Malkus. 2. Auflage. Pavel Malkus, Praha 2006, ISBN 80-87047-00-1 (tschechisch).
- ↑ Artarias Eisenbahnkarte von Österreich-Ungarn und den Balkanstaaten, mit Stationsverzeichnis; Artaria & Co., Wien 1913
- ↑ Reichsgesetzblatt für das Kaiserthum Österreich vom 29. Oktober 1867
- ↑ I. Konta: Band 1.2. 1898, S. 110
- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 3. September 1870
- ↑ I. Konta: Band 1.2. 1898, S. 113
- ↑ „Správa železnic hledá firmu na instalaci ETCS pro trať Dětmarovice – Mosty u Jablunkova“ auf zdopravy.cz