Die Orchesterweke von Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski umfassen 27 Sinfonien, drei Sinfonietten, zwei sinfonische Dichtungen und mehrere Ouvertüren sowie diverse kleinere Stücke. Auch bei diesen Kompositionen zeigt sich Mjaskowskis Vorliebe für Moll-Tonarten: Beispielsweise stehen lediglich neun der 27 Sinfonien in Dur, und selbst diese Werke weisen lange Passagen oder ganze Sätze in Moll auf. In vielen Werken verarbeitet Mjaskowski Volkslieder, oft nimmt er auch Bezug auf aktuelle Ereignisse wie zum Beispiel die Oktoberrevolution in der 6. Sinfonie oder die Kollektivierung der Landwirtschaft in der 12. Sinfonie.

Sinfonien

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1. Sinfonie in c-Moll op. 3

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1. Sinfonie
Tonart c-Moll
Opus 3
Satzbezeichnungen
  • I Lento, ma non troppo
  • II Larghetto, quasi andante
  • III Allegro assai e molto risoluto
Gesamtdauer ca. 40 Minuten
Komponiert 1908, überarbeitet 1921
Besetzung kleines Sinfonieorchester
Uraufführung Am 2. Juni 1914 in Pawlowsk unter der

Leitung von A. P. Aslanow

Die Sinfonie in c-Moll op. 3 ist die erste Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Entstehungsgeschichte

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Die ersten Skizzen zu der Sinfonie entsanden bereits zur Zeit von Mjaskowskis Studium in Sankt Petersburg im Februar 1908. Den darauffolgenden Sommer nutzte er zunächst zur Klavierbearbeitung, sodass am 1., 9. und 27. Juli jeweils die Sätze in der Klavierfassung fertig waren. Im September war dann auch die Orchestrierung abgeschlossen. Mjaskowski erkannte bereits in dieser frühen Schaffensphase sein Talent und seine Begeisterung für das Genre der Sinfonie, traute sich aber nicht, das Werk seinem Kompositionslehrer Anatoli Ljadow zur Beurteilung vorzulegen. Stattdessen ging er mit seinem Freund und Studienkollegen Prokofjew zu Alexander Glasunow, der ihm sogleich Fördermittel zur Verfügung stellte. 1921 überarbeitete Mjaskowski die Sinfonie. Diese Version veröffentlichte er 1929, 1931 erschien eine Fassung für Klavier zu vier Händen.

Die Tonsprache und Stimmung dieser frühen Sinfonie steht ganz im Zeichen der großen russischen Romantiker wie Tschaikowski, Glasunow und Tanejew. Gleichzeitig versuchte Mjaskowski auch, sich den modernen Strömungen der Musik zu widmen, auch wenn die Musik nicht so 'modern' ist, dass die zeitgenössischen russischen Komponisten ihn als einen der ihren angesehen hätten, was auch daran lag, dass der Schwerpunkt dieser Sinfonie auf Melodie und Stimmführung liegt, so wie er es bei Rimski-Korsakow gelernt hatte. Die erste Sinfonie weist bereits Merkmale auf, die später für die Musik Mjaskowskis typisch wurden: Die umfangreiche Präsentation und Variation der Themen, der Einsatz von Polyphonie und Kontrapunkt und natürlich die Vorliebe für Moll-Tonarten und die Sonatenform. Die Ecksätze der Sinfonie stehen und enden in c-Moll, der zweite langsame Satz in As-Dur.

Rezeption und Kritik

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Als Mjaskowski Prokofjew seine Entwürfe zur ersten Sinfonie zeigte, äußerte dieser sich entsetzt zu einigen Passagen. Bei einer stelle im Finale, bei der Mjaskowski vier Themen ineinander verstrickt fragte Prokofjew, warum er dies getan hatte: „Doch nicht etwa für Ljadows Kontrapunktunterricht?“. In der revidierten Fassung von 1921 strich Mjaskowski diese Stelle. Andere Änderungen liegen in der Länge der Ecksätze und der Instrumentierung. Die Fertigstellung der Sinfonie wirkte sich unmittelbar negativ auf Mjaskowski aus: Er litt in der Folgezeit an Depressionen und brauchte längere Zeit, bis er wieder ein sinfonisches Werk, die sinfonische Dichtung „Das Schweigen“, komponierte. Boris Assafjew bemerkte zu dieser Sinfonie, sie würde eher an Mussorgskis Liederzyklus Ohne Sonne erinnern.

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  • CD-Beilage Warner Music France 2564 69689-8 (Miaskovsky: Intégrale des Symphonies, Evgeny Svetlanov (Dir.))
  • Soja Gulinskaja: Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski. Moskau 1981, dtsch. Berlin 1985


2. Sinfonie in cis-Moll op. 11

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2. Sinfonie
Tonart cis-Moll
Opus 11
Satzbezeichnungen
  • I Allegro
  • II Molto sostenuto
  • III Allegro con fuoco
Gesamtdauer ca. 45 Minuten
Komponiert 1910/11
Besetzung Sinfonieorchester
Uraufführung Im April 1915 unter der Leitung von H. I. Warlich (?)

Die Sinfonie in cis-Moll op. 11 ist die zweite Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Entstehungsgeschichte

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1911 schloss Mjaskowski sein Studium am Sankt Petersburger Konservatorium ab und musste nun sein Können als freier Künstler unter Beweis stellen. Im Frühjahr begegnete er erstmals dem Dirigenten Konstantin Saradschew, der sofort das Potential der Musik Mjaskowskis erkannte. Am 12. Juni 1911 wurde mit der sinfonischen Dichtung „Das Schweigen“ unter Saradschews Leitung erstmals ein Orchesterwerk Mjaskowskis aufgeführt. Von diesem Erlebnis beflügelt, arbeitete Mjaskowski in der Folgezeit sehr produktiv. Das Ergebnis waren eine Überarbeitung von „Das Schweigen“, eine Sinfonietta und die zweite Sinfonie.

Die Stücke, die Mjaskowski vor dem ersten Weltkrieg schrieb (u. a. die ersten drei Sinfonien und die beiden sinfonischen Dichtungen) tragen nach eigener Aussage des Komponisten den „Stempel eines tiefen Pessimismus“. Dieser Pessimismus, hervorgerufen durch das persönliche Schicksal sowie die politischen Umstände der Zeit, ist auch in dieser Sinfonie zu erkennen: Unruhige und spannungsgeladene Passagen wechseln sich mit lyrischen Melodien ab, Naturassoziationen gehen über in Bilder von Kampf und Tod. Trotzdem orientiert sich die Tonsprache der Frühwerke noch an den romatischen Vorbildern. Der erste Satz steht und endet in cis-Moll, der zweite langsame Satz steht in a-Moll. Das eigentlich dreisätzige Werk erscheint zweisätzig, da der zweite und dritte Satz ineinander übergehen. Dieser Effekt wird dadurch hervorgerufen, dass das Ende des zweiten Satzes, zunächst in A-Dur, das Hauptthema des dritten Satzes vorwegnimmt und über ein Accelerando zum dritten Satz führt. Der Satz endet wieder in cis-Moll.

Rezeption und Kritik

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Das Stück wurde in einem Sinfoniekonzert der Hofkapelle unter der Leitung von H. I. Warlich im April 1915 aufgeführt, unklar ist, ob dies die Uraufführung war. Von diesem Konzert berichteten Mjaskowskis Freunde ihm in Briefen, da er zu dieser Zeit an der Front diente. Später sagte Mjaskowski über das Stück, es sei „Zuckerwasser mit Seufzern von Rachmaninow und Tschaikowski“.

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  • CD-Beilage Warner Music France 2564 69689-8 (Miaskovsky: Intégrale des Symphonies, Evgeny Svetlanov (Dir.))
  • Soja Gulinskaja: Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski. Moskau 1981, dtsch. Berlin 1985


3. Sinfonie in a-Moll op. 15

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3. Sinfonie
Tonart a-Moll
Opus 15
Satzbezeichnungen
  • I Non troppo vivo, vigoroso
  • II Deciso
Gesamtdauer ca. 45 Minuten
Komponiert 1914
Besetzung Sinfonieorchester
Widmung „für B. W. Assafjew

Die Sinfonie in a-Moll op. 15 ist die dritte Sinfonie des Komponiesten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Entstehungsgeschichte

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Die dritte Sinfonie war die letzte, die Mjaskowski vor Ausbruch des ersten Weltkriegs schrieb. Die bisherigen Werke des Komponisten waren zu dieser Zeit schon wohlwollend aufgenommen worden, besonders die Sonate für Violoncello und Klavier in D-Dur war sehr beliebt. Die Arbeiten an der Sinfonie waren im April 1914 beendet.

Die innere Zerrissenheit Mjaskowski, die schon in den anderen Frühwerken zu erkenne war, zeigt sich am eindrucksvollsten in der 3. Sinfonie. Als Beispiel sei nur der Kontrast zwischen den ersten beiden Themen des ersten Satzes oder zwischen dem Ende des ersten Satzes und der Einleitung des zweiten Satzes genannt. Mjaskowski war in dieser frühen Schaffensphase offensichtlich noch auf der Suche nach einem eigenen Stil, wobei die Sinfonie einen Kompromiss zwischen der Musik der russischen Romantik und der Verarbeitung der traumatischen Erlebnisse der damaligen Zeit darstellt.

Der erste Satz in a-Moll beginnt mit einer Einleitung, in der bereits das meiste motivische Material des gesamten Stückes vorgestellt wird. Zuerst erscheint, auf dunklem Grollen der Bässe aufgebaut, eine Fanfare in Es, die immer wieder im Stück auftaucht. Danach folgt eine zweites, majestätisches und bedrohliches Thema. Die anschließende dreiteilige Sonatenform beginnt mit einem zähen, krampfhaften Thema. Die sehr chromatische und fast schon atonale Überleitung führt zu einer lauten und vom ganzen Orchester gespielten Variante des zweiten Themas der Einleitung. Nach einer Beruhigung der Musik setzt das zweite, gesangliche Thema ein, das wieder auf der Einleitungfanfare basiert. Das dritte Thema steht in Des-Dur, die Durchführung und Reprise sind strukturell konventionell gehalten, auch wenn die letzten Minuten in A-Dur deutlich ruhiger und friedlicher sind.

Der zweite Satz beginnt mit schallenden, fanfarenartigen Akkorden, die durch eine schnelle Entwicklung zum Hauptthemas des Rondos führen. Das zweite, tänzerische Thema in e-Moll und eine Variante des Hauptthemas des ersten Satzes folgt, wobei diese Variante so stark abgeändert ist, dass man sie auch als eigenständiges Thema bezeichnen könnte. Nach einer Verlangsamung der Musik erscheint der zentrale Teil des Satzes, die wieder eine bedrohliche Stimmung aufweist. Der Teil endet mit einem Thema im Unisono, es folgt eine Wiederholung der Einleitung und der beiden Themen des Rondos. Eine weitere Variante des Themas des ersten Satzes, diesmal nicht so verfremdet, leitet zum letzten Abschnitt der Sinfonie über: Einem Trauermarsch in der Form A-B-A. Er beginnt mit einem leisen Thema der Streicher, das auch auf das zweite Thema des Rondoteils zurückgreift. Der zweite Teil besteht aus einem langen, großen Crescendo, das das erste Thema des Satzes benutzt und wieder zum Trauermarschthema führt, der diesmal kraftvoll vom ganzen Orchester intoniert wird. Die Coda des Marsches, die gleichzeitig auch die Coda des Satzes ist, ist wieder ruhig und leise, es erscheint eine Art Cello-Kadenz und mehrere a-moll-sixte-ajoutée-Akkorde, die mit der Tonfolge e-fis-gis-a in den Bässen unterlegt sind. Zum Schluss verklingt der Akkord und die Bässe spielen ein letztes a. Dieser überraschende Schluss zeigt deutlich den damaligen Gemütszustand Mjaskowskis: Der Trauermarsch symbolisiert den Schrecken und die Hoffnungslosigkeit nicht nur seiner Musik.

Rezeption und Kritik

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Nach Abschluss der dritten Sinfonie war Mjaskowski derart unzufrieden mit sich, dass er überlegte, das Komponieren vielleicht ganz aufzugeben, zumindest aber noch einmal von vorne zu beginnen. Ein solcher Einschnitt ist zwar tatsächlich in der Musik Mjaskowskis zu erkennen, allerdings nicht gewollt herbeigeführt, sondern durch den ersten Weltkrieg verursacht. Als Mjaskowski grade an der Front kämpfte, erreichte ihn die Nachricht, dass die Dirigenten Aslanow (der schon die erste Sinfonie uraufgeführt hatte) und Alexander Iljitsch Siloti an der Partitur der dritten Sinfonie interessiert waren. Spätestens mit der dritten Sinfonie bekannte sich Mjaskowski klar zu seiner russisch-nationalistischen Haltung. Das Werk widmete er seinem Freund und Kollegen Boris Assafjew.

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  • CD-Beilage Warner Music France 2564 69689-8 (Miaskovsky: Intégrale des Symphonies, Evgeny Svetlanov (Dir.))
  • Soja Gulinskaja: Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski. Moskau 1981, dtsch. Berlin 1985


4. Sinfonie in e-Moll op. 17

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4. Sinfonie
Tonart e-Moll
Opus 17
Satzbezeichnungen
  • I Andante, mesto con sentimento
  • II Largo, freddo e senza espressione
  • III Allegro energico e marcato
Gesamtdauer ca. 40 Minuten
Komponiert 1917/18
Besetzung Sinfonieorchester
Uraufführung In Moskau unter der

Leitung von Saradschew

Widmung „für W. W. Jakowlew“

Die Sinfonie in e-Moll op. 17 ist die vierte Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Entstehungsgeschichte

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1914 war Mjaskowski nach der Fertigstellung der dritten Sinfonie sehr depressiv, trotzdem hatte er Pläne für neue Werke. In seinen Notizen findet sich der Vermerk einer „stillen“ und einer „grandiosen“ Sinfonie. Kurz darauf hatte Mjaskowski von Wladimir Wladimirowitsch Dershanowski den Auftrag bekommen, eine Oper über Dostojewskis Der Idiot zu komponieren. Aus diesem Vorhaben wurde jetzt noch nichts, da Mjaskowski mit Ausbruch des ersten Weltkriegs eingezogen wurde. 1916 wurde er auf Grund einer Verletzung nach Reval (Tallinn) versetzt, wo er sich wieder dem Komponieren widmete. Dershanowski bat ihn, sich zunächst wieder mit der Oper zu beschäftigten, Mjaskowski wollte nach der längeren Kompositionspause aber lieber mit einem altbekannten Genre neuanfangen. So entwickelte er erste Pläne für eine vierte Sinfonie. Im Dezember 1917 wurde er in seine Heimatstadt Petrograd (Sankt Petersburg) versetzt, wo er sich der Arbeit an zwei sinfonischen Werken widmete: Der vierten und der fünften Sinfonie, in denen er ganz bewusst die Erlebnisse, die er an der Front durchlitten hatte, verabeiten wollte. Bis zum fünften April 1918 waren beide Werke fertiggestellt.

Die vierte Sinfonie ist im Aufbau der 27. Sinfonie am ähnlichsten: Der erste Satz beginnt mit einer düsteren Einleitung, der zweite Satz steht in einer mediantischen Dur-Tonart, der dritte Satz scheint zunächst in einer mediantischen Moll-Tonart zu sein, bevor er sich zur Molltonika wendet und der Schluss steht in der Durtonika. Die Tonsprache, die in der vierten Sinfonie sehr scharf und stellenweise atonal ist, unterscheidet sich allerdings beträchtlich. Die ursprünglich geplante „stille“ Sinfonie musste zunächst dieser nervös-expressiven Sinfonie weichen. Mjaskowski fertigte für die Zeitschrift Sowremennaja Musyka eine Analyse des Werkes an, in der er sagt, dass die drei Sätze nur durch den Charakter verbunden sind und ansonsten eigenes thematisches Material verwenden. In der umfangreichen Einleitung des ersten Satzes werden zunächst zwei Themen vorgestellt. Das erste Thema hat einen unruhigen Charakter und wird von der Soloflöte gespielt, das zweite, gesangliche von den Bässen. Die Themen entwickeln sich zu düsteren Bildern, die von den Erlebnissen des Krieges geprägt sind. Der zweite Satz beginnt mit einem Fugato. Kurze lyrische Momente steigern die Spannung und leiten so zum schnellen Finale über. Hier verändern sich die düsteren Klangbilder bis hin zum festlich-jubelnden Schluss. Das einzige, was Mjaskowski aus der anfänglichen Planung zu dieser Sinfonie verwendete, ist ein russisches Wiegenlied, dass er später auch noch in der fünften, sechsten, siebten, 14., und 22. Sinfonie, benutzte. Die Erweiterung seines philosophischen Horizonts, der Mjaskowski in der Folgezeit vorläufig zu einem eigenen Stil verhelfen sollte, zeigt sich das erste Mal in dieser Sinfonie. Mjaskowski sagte deshalb, die Musik habe jetzt einen „‹objektiveren› Charakter“.

Rezeption und Kritik

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Die Uraufführung der Sinfonie fand zusammen mit der siebten Sinfonie in Moskau unter der Leitung von Konstantin Saradschew statt. Mjaskowski gefiel diese Sinfonie besonders gut, in Russland galt sie zusammen mit der fünften Sinfonie als Geburt der sowjetischen Sinfonik. Von einer Aufführung in Paris im Jahr 1933 berichtete ihm Prokofjew allerdings, dass das Publikum von der Symmetrie der Sinfonie nicht begeistert war. Mjaskowski erwiederte darauf: „Symmetrie ist schlecht, wenn sie in Monotonie umschlägt, aber das gibt es in der Vierten [Sinfonie] nicht.“ Internationalen Erfolg hatte Mjaskowski dennoch erst mit der fünften Sinfonie.

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  • CD-Beilage Warner Music France 2564 69689-8 (Miaskovsky: Intégrale des Symphonies, Evgeny Svetlanov (Dir.))
  • Soja Gulinskaja: Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski. Moskau 1981, dtsch. Berlin 1985


5. Sinfonie in D-Dur op. 18

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5. Sinfonie
Tonart D-Dur
Opus 18
Satzbezeichnungen
  • I Allegretto amabile
  • II Lento (Quasi Andante)
  • III Allegro burlando
  • IV Allegro risoluto e con brio
Gesamtdauer ca. 45 Minuten
Komponiert 1918
Besetzung Sinfonieorchester
Widmung „für Wiktor Michailowitsch Beljajew
Uraufführung Am 18. August 1920 in

Moskau unter der Leitung von

Nikolai Andrejewitsch Malko

Die Sinfonie in D-Dur op. 18 ist die fünfte Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Entstehungsgeschichte

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Die erste Erwähnung der fünften Sinfonie findet sich in einer Notiz aus dem Jahr 1914. Mjaskowski notierte nach der Fertigstellung der dritten Sinfonie Planungen zu zwei neuen Werken, einer „stille[n]“ Sinfonie und einer „grandiose[n]“. Der erste Weltkrieg verhinderte zwar die Ausführung dieser Pläne, trotzdem griff Mjaskowski später in der fünften Sinfonie auf Ideen zur „stille[n]“ Sinfonie zurück. Nachdem Mjaskowski im Krieg nach Sankt Petersburg versetzt worden war, widmete er sich der Komposition der vierten und fünften Sinfonie. Die beiden Werke waren etwa zur selben Zeit im April 1918 fertig.

Obwohl die fünfte Sinfonie zeitgleich mit der vierten entstand, weist sie grundsätzlich andere Klangbilder auf. Mjaskowski verarbeitete in beiden Werken seine Kriegserlebnisse, allerdings auf zwei verschiedene Arten. Oberflächlich betrachtet verkörpert die vierte Sinfonie die Schrecken und das Leid, während die fünfte für den Sieg und den Heldenmut steht. Mjaskowski hatte schon immer die Soldaten bewundert, und zwar so sehr, dass er sich später auch dem Genre der Blasmusik widmete. Die hellere Klangfarbe der fünften Sinfonie führt zu einem Novum in Mjaskowskis sinfonischem Schaffen: Erstmals legt er eine Sinfonie viersätzig an und komponierte ein Scherzo, ein Satz, der im früheren Charakter der Sinfonien keinen Platz gehabt hätte. Die fünfte ist auch die erste Sinfonie, die in Dur steht und die Tonart D-Dur ist auch nicht zufällig gewählt: Trotz der kritischen Beurteilung der Tonartencharakter wurde die Tonart von anderen romantischen Komponisten für strahlende, leuchtende Musik benutzt (Die Farbsynästhetiker Rimski-Korsakow und Skrjabin hatten mit D-Dur gelbe oder goldene Farben verbunden), und diese Stimmung wollte Mjaskowski in dem Werk erreichen.

Der erste Satz beginnt mit dem lyrischen Hauptthema, vorgetragen von der Klarinette. Das Thema wird in verschiedenen Variationen von allen Instrumentengruppen des Orchesters wiederholt. Das kontrastierende zweite Thema erinnert an altrussische Gesänge und hat einen schweren Charakter. Die beiden Themen werden so verarbeitet, dass sich eine Spannung wie die eines Kampfes aufbaut, die sich in einer lauten Wiederholung des zweiten Themas entlädt. Die Passage erinnert im Ganzen an Borodins Helden-Sinfonie. Nach diesem musikalischen Höhepunkt des ersten Satzes erklingt noch einmal die Melodie des ersten Themas. Man kann also von einer Sonatensatzform sprechen, bei der die Themen in der Reprise in umgekehrter Reihenfolge erscheinen.

Die Kernaussage des zweiten Satzes ist ebenfalls der Kontrast zwischen Krieg und Frieden: Ein Wiegenlied stellt zunächst eine ruhige und friedliche Atmosphäre her, die das ungestörte Leben darstellen soll. Doch der Schein trügt und es kündigt sich bald Unheil an: Ein zweites, nervöses Thema stört dieses Leben und symbolisiert damit den Krieg und den Tod. Durch kontrapunktische Verknüpfung der beiden Themen entsteht ein düsteres und bedrückendes Klangbild, das schließlich in lauten, fanfarenartigen Akkorden gipfelt, bevor es wieder verschwindet und dem Wiegenlied des Anfangs weicht. Dieser Satz stellt die Situation und Gefühle dar, die viele Menschen und natürlich auch Mjaskowski selbst mit dem Krieg verbanden.

Die letzten beiden Sätze haben nicht mehr den Kontrast zwischen Krieg und Frieden als Schwerpunkt, sondern den Sieg und die damit verbundenen Heldentaten. Der dritte Satz, das Scherzo, besteht aus drei Themen, von denen eines eine originale ukrainische Koljadka-Melodie ist. Koljadka oder Koljada ist ein Weihnachtslied, dessen Singen beim ukrainischen Weihnachtsfest Glück und Erfolg bringen soll. Der Charakter des mit ungefähr vier Minuten sehr kurzen Satzes ist teilweise heroisch und teilweise volkstümlich, er erinnert an Glinkas Kamarinskaja. Mjaskowski deutet so den militärischen Sieg auch als Sieg des einfachen Volkes. Im Finale wechseln sich liedhafte Passagen mit Fanfaren ab, bevor noch einmal das Seitenthema des ersten Satzes im Orchestertutti erklingt und so den endgültigen Sieg darstellt. Mjaskowski sagte über den Schluss, er sei eine „choralartige Hymne“.

Rezeption und Kritik

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Die Sinfonie wurde am 18. August 1920 in Moskau mit großem Erfolg uraufgeführt. Das Werk verhalf Mjaskowski zum endgültigen Durchbruch und machte ihn national und international bekannt. Die Partitur wurde schon kurze Teit nach dieser Aufführung veröffentlicht, so dass bald weitere Darbietungen folgen konnten. 1924 war sie im Bolschoi-Theater unter der Leitung von E. A. Cooper zu hören, später wurde sie auch in Madrid, Prag und Wien gespielt. Frederick Stock führte die Sinfonie in Chicago auf, Leopold Stokowski dirigierte in Philadelphia und am 5. Januar 1926 in New York.

Mjaskowski, der schon immer sehr kritisch mit seinen Werken gewesen war, hatte auch an der fünften Sinfonie später einiges auszusetzten. Lediglich den zweiten Satz nannte er sein „geliebtes Andante“. In einem Brief an Prokofjew aus dem Jahr 1926 bemerkte er, die Sinfonie habe viele Einflüsse von Glasunow und „abgeschmackte Klangbildungen“, außerdem sei ihm die Instrumentierung nicht gelungen. Das Thema des ersten Satzes betitelte er sogar als „einfach abscheulich“. Trotzdem weigerte er sich, etwas an dem Stück zu ändern.

Nach dem Erfolg der Uraufführung, bei der das Scherzo sogar wiederholt werden musste, berichteten Kritiker auch positiv von den anderen Darbietungen. Laut dem Wiener Musikkritiker Paul Amadeus Pisk hatten die Hörer das Werk mit „begeisterte[r] Zustimmung“ aufgenommen und Prokofjew schrieb über die New Yorker Aufführung, die Sinfonie habe beim Publikum Erfolg gehabt und Szigeti könne von der Aufführung in Philadelphia das gleiche berichten. Mit der Interpretation am Bolschoi-Theater war Mjaskowski unzufrieden: Ihm missfielen die Tempi, die Cooper gewählt hatte, der erste Satz wurde nach seiner Aussage zum „Hindernisrennen“ und das Andante zur „langweiligen Trödelei“.

Prokofjew kritisierte an der Sinfonie, owbwohl er auch begeistert von ihr war, viele Dinge in persönlichen Briefen an Mjaskowski. So bemängelte er die „stellenweise empörende Schülerhaftigkeit der Kompositionstechnik“, die Längen des Stücks und den Schluss des Finales. Für den Anfang des zweiten Satzes empfahl er einen „Riesennebel aus Raschel- und Säuselgeräuschen, Unausgesprochenem und Anspielungen“. Mjaskowski setzte aber keine dieser Vorschläge um mit der Begründung sie seien „vor dem Hintergrund des Charakters der übrigen Klangbildungen (..) völlig fehl am Platz“.

Die Pianistin A. A. Aljawdina schrieb später eine Klavierfassung des Scherzos, die viele namhafte Komponisten, darunter auch G. Neuhaus, in ihr Repertoire aufnahmen.

Die beiden Sinfonien, die unmittelbar nach dem ersten Weltkrieg enstanden, galten in Russland als die Geburt der sowjetischen Sinfonik.

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  • CD-Beilage Warner Music France 2564 69689-8 (Miaskovsky: Intégrale des Symphonies, Evgeny Svetlanov (Dir.))
  • Soja Gulinskaja: Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski. Moskau 1981, dtsch. Berlin 1985


6. Sinfonie in es-Moll op. 23

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6. Sinfonie
Untertitel mit Schlusschor ad libitum
Tonart es-Moll
Opus 23
Satzbezeichnungen
  • I Poco largamente ma allegro
  • II Presto tenebroso
  • III Andante appasionnato
  • IV Allegro molto vivace
Gesamtdauer ca. 65 Minuten
Komponiert 1921-23, überarbeitet 1947
Besetzung Sinfonieorchester (3333/6661/Pk/Schl/Hrf/Cel/Str)

gemischter Chor (SATB)

Uraufführung Am 4. Mai 1924 am Moskauer

Bolschoi-Theater unter der

Leitung von Nikolai S. Golowanow

Die Sinfonie in es-Moll op. 23 ist die sechste Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Entstehungsgeschichte

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Nach Abschluss der vierten und fünften Sinfonie beschäftigte Mjaskowski sich zunächst wieder mit der Arbeit an der Oper Der Idiot (Dostojewski). 1918 war die politische Lage in Sankt Petersburg aber zu riskant geworden und mit der Verlegung der Regierungsstellen nach Moskau siedelte auch Mjaskowski im Herbst um. Im gleichen Jahr ereilten Mjaskowski persönliche Schicksalsschläge: Erst starb sein Vater und kurze Zeit später Dr. Rewidzew, der ein enger Freund Mjaskowskis gewesen war und mit ihm an der Front gekämpft hatte.

In Moskau wohnte er zunächst bei dem Ehepaar Derschanowski, bevor er sich im Januar 1919 eine eigene Wohnung leisten konnte. Laut J. Derschanowskaja kam ihm dort nach einem Besuch des Malers Lopatinski das erste Mal der Gedanke an eine neue Sinfonie. Lopatinski war es auch, der Mjaskowski die französischen Revolutionslieder Carmagnole und Ça ira vortrug, die der Komponist später in der Sinfonie verwendete. In dieser Zeit war die politische und gesellschaftliche Lage in Russland sehr angespannt und es mangelte so gut wie an allem, was auch Mjaskowski direkt zu spüren bekam: Es war kaum genug Papier vorhanden und eine Musikkultur gab es in Moskau bisher fast nicht. Deshalb war Mjaskowski bemüht, eine solche mitaufzubauen und so wurde er 1921 Kompositionslehrer am Moskauer Konservatorium, eine Stelle, die er die nächsten 30 Jahre innehaben sollte und die ihm den Ruf eines hervorragenden Pädagogen einbrachte. In Moskau konnte Mjaskowski die Oper letztendlich nicht zu Ende schreiben, und er widmete sich einem neuen Projekt: Seiner sechsten Sinfonie, mit deren Komposition er Anfang 1921 begann.

Die erste Erwähnung der Sinfonie datiert allerdings schon aus dem Jahr 1914, als Mjaskowski in einer Notiz Planungen zu einer „grandiose[n]“ Sinfonie vermerkte. Diese Sinfonie sollte den Titel „Kosmogonie“ tragen, was die spätere sechste Sinfonie aber nicht tut. Ob es sich dabei wirklich um Pläne für die sechste Sinfonie handelt, ist ungeklärt, da der erste Weltkrieg eine Pause im Schaffen Mjaskowskis erzwang. In der Sinfonie verarbeitete Mjaskowski nicht mehr direkt die Erlebnisse des Krieges, auch wenn diese seine Persönlichkeit und seine Musik nachhaltig beeinflusst hatten. Vielmehr widmete er sich der Verarbeitung der Oktoberrevolution und der damit verbundenen Leiden des russischen Volkes. Anfang 1921 waren die Skizzen der Sinfonie größtenteils fertig, aber Mjaskowski war nicht zufrieden mit seiner Arbeit und legte die Sinfonie zunächst beiseite, um sich der Überarbeitung der ersten Sinfonie und Skizzen für eine siebte Sinfonie zu widmen. Zu diesem Zeitpunkt erreichte ihn die Nachricht eines weiteren persönlichen Schicksalsschlags: Seine Tante Jelikonida Konstantinowna, die nach dem frühen Tod seiner Mutter diese praktisch ersetzt hatte, war in den schweren Tagen der Hungersnot in Sankt Petersburg gestorben. Diese Nachricht löste auf der einen Seite große Bestürzung bei Mjaskowski aus, auf der anderen Seite schrieb er am 30. Dezember 1921, als er zur Beerdigung in Sankt Petersburg weilte: „Nachts, in der eiskalten Wohnung, kamen mir die Klangbilder für die Mittelsätze der 6. Sinfonie in den Sinn“.

Die Instrumentierung der Sinfonie nahm Mjaskowski im Sommer 1922 vor, als er sich zusammen mit Pawel Lamm, einem Pianisten und Direktor des Musiksektors des Staatsverlags, und dessen Familie in Klin aufhielt. Der Direktor des Tschaikowski-Museums hatte die Musiker zu diesem Ort eingeladen, an dem Tschaikowski ebenfalls seine 6. Sinfonie komponiert hatte. Die Pathétique hatte Mjaskowski als 13jähriger das erste Mal gehört, daraufhin war in ihm der Entschluss gereift, selbst Musiker zu werden. Ein weiterer Einfluss auf das Werk war das Drama Les Aubes von Émile Verhaeren, dass Mjaskowski in Moskau gelesen hatte, sowie Mjaskowskis Faszination für das Thema Tod, dass sich auch in der Verwendung des Dies irae wiederspiegelt.

Mit der Verwendung der französischen Revolutionslieder erfüllte Mjaskowski eine Forderung nach Massenliedern, die in der noch jungen Sowjetunion sowohl von Seiten der Partei, als auch vom einfachen Volk an die zeitgenössischen Musiker gestellt worden war. Die radikale Einstellung, man solle das Erbe der Klassiker vergessen und ablehnen, teilte Mjaskowksi aber nicht. Noch vor der Uraufführung trat Mjaskowski der neu gegründeten ASM (Assoziation für zeitgenössische Musik) bei, dem Gegenpol zum RAPM (Russischer Verband der proletarischen Musiker). Dadurch änderte sich seine Einstellung zur modernen Musik und sein eigener Stil. Erste Zeichen zeigen sich schon in der sechsten Sinfonie, auch wenn hier noch deutliche Einflüsse der russischen Klassiker wie beispielsweise die Verwendung von Motiven aus Boris Godunow zu sehen sind. In der Folgezeit wurden Mjaskowskis Werke immer atonaler und „sperriger“, bevor er um 1932 wieder auf die Forderungen des Sozialistischen Realismus einging.

Die sechste Sinfonie weist einige Neuerungen und Ungewöhlichkeiten auf. Zunächst ist sie das mit Abstand größtangelegte und längste Werk des Komponisten und eines der gewaltigsten Werke der sowjetischen Sinfonik überhaupt. Die Aufführungsdauer ist mit 65 Minuten ungewöhnlich lang, was für Mjaskowski durchaus ein Wagnis darstellte, da das Volk eher nach kurzen und einfachen Werken verlangte. Des weiteren verwendet Mjaskowski im Finale einen Chor, was zwar seit Beethovens neunter Sinfonie möglich, aber immer noch ungewöhnlich war. Mjaskowski hatte sich vorher nur in seinen Romanzen mit Gesang beschäftigt, der Einsatz eines Chores war ihm gänzlich neu. Die Tonart es-Moll, die traditionell für besonders düstere Werke verwendet wird, ist ebenfalls ungewöhnlich und führte vor allem für die Streicher bei der Uraufführung zu enormen Schwierigkeiten. Unter anderem deshalb arbeitete Mjaskowski die Instrumentierung und einige Passagen nach der Aufführung um. Auch die verwendeten Themen fallen auf: Das Dies irae hatte Mjaskowski schon in der zweiten Klaviersonate benutzt, die zusammen mit dem Totengesang „Die Seele hat sich vom Körper gelöst“ bildet es einen starken Kontrast zu den französischen Revolutionsliedern. Die Sinfonie ist auch diejenige, mit der sich der komponist am längsten beschäftigt hat. Dadurch entstand das vielleicht persönlichste seiner Werke.

Der Gesamtaufbau orientiert sich am klassischen Aufbau der Sinfonie, auch wenn die einzelnen Teile zum Teil formal stark davon abweichen. Mjaskowski vertauscht die Positionen des Scherzos und des langsamen Satzes, der jetzt an dritter Stelle steht. Dieses Verfahren war bei groß angelegten Sinfonien wie beispielsweise denen von Mahler und Bruckner üblich, die Gründe dafür liegen vor allem im Spannungsaufbau. Dies ist bei Mjaskowskis Sinfonie besonders gut zu sehen, das ganze Werk scheint förmlich auf das Finale hinzuzeigen, das Andante appassionato bildet einen letzten Ruhepol. Der letzte Satz ist auch thematisch der interessanteste, die vorangehenden Sätze nehmen an mehreren Stellen Motive vorraus.

 
Anfangstakte des ersten Satzes in der Fassung für Klavier zu vier Händen (anhören/?)

Der erste Satz beginnt mit sechs tutti-Akkorden im fortissimo, die eine Art Rezitativ darstellen. Laut dem Autor Malcom MacDonald kam Mjaskowski die Idee für diese Einleitung bei einer Versammlung, bei der Nikolai Krylenko rief: „Tod! Tod den Feinden der Revolution!“. Dieser Epigraph-ähnlichen Einleitung folgt ein energisches Sonatenallegro. Das Hauptthema dieses Allegros und das Thema der Einleitung ziehen sich wie ein roter Faden durch das gesamte Stück. Das Allegro besteht aus verschiedenen Ideen, die sich in zwei Themengruppen einteilen lassen: Eine hektische Gruppe in es-Moll und eine lyrische in g-Moll. Das erste Thema der zweiten Gruppe erinnert dabei an Passagen aus Mussorgskis Oper Chowanschtschina, das zweite hat stark romantische Züge. Insgesamt ist diese zweite Themengruppe einer der wenigen Momente von Schönheit, doch die Volkslied-ähnlichen Melodien, vorgetragen vom Horn und einer Solo-Violine, sind voll von innerem Schmerz. Die Überleitungen der Exposition bilden stark chromatische Aufschwünge der Streicher, die sehr an Skrjabin erinnern, und Fanfaren der Bläser. Dieser wie schon in den früheren Sinfonien an Kampfbilder erinnernde Kontrast der Themen wird in der Durchführung durch neu hinzugefügte Elemente und geschickte Verknüpfung der Themen noch verstärkt, wobei die erste Themengruppe immer die Oberhand zu behalten scheint. In der Coda wendet sich die Stimmung nach Es-Dur und es entsteht eine merkwürdige, dem vorherigen Charakter völlig fremde Stimmung, die sich aber in düsteren Streicher-Tremoli wieder verliert. Würde dieser Satz einem Programm folgen (was er nicht tut), so würde er einen Kampf zwischen der bitteren Realität des (Bürger-)Krieges und dem Wunschdenken der einzelnen und auch Mjaskowski selbst darstellen.

Der zweite Satz ist das Scherzo und mit Presto tenebroso bezeichnet, was wörtlich übersetzt sehr schnell und finster bedeutet. Mit dieser Bezeichnung deutet sich die Stimmung des Satzes schon an, der Kampf des ersten Satzes wird hier fortgeführt. Die äußere Form ist A-B-A, wobei die A-Teile geprägt sind von bedrohlichen, unruhigen Bassbewegungen, über denen peitschende Dissonanzen erklingen. Diese Stimmung wird gelegentlich durch ein marschartiges Thema unterbrochen, insgesamt behält dieser Teil aber den Charakter, den Puschkin schon in seinem Gedicht Der Teufel geschaffen hatte: Ein eisiges Bild, das die Seele erstarren lässt. Das Trio bringt erstmals in der Sinfonie das Dies irae-Thema, auch wenn es zunächst schwer zu erkennen ist. Die mit Dämpfer gespielten Violinen bilden einen Klangteppich, über dem leise und etwas sphärisch Klänge der Celesta erklingen. Das stark abgewandelte Thema der katholischen Totenmesse ist ein Zitat aus Mussorgskis Boris Godunow und stellt die erste deutliche motivische Vorrausnahme des vierten Satzes dar. Die Wiederholung des A-Teils fällt intensiver aus, bevor sie kollabiert und in einem Stretto gipfelt.

 
Melodie und erste Strophe der Carmagnole (anhören/?)
 
Vertonung von Ça ira im vierten Satz, Taktart und daraus resultierender Rhythmus können vom Original abweichen (anhören/?)
 
Anfang des Dies irae (anhören/?)
 
Vertonung von Die Seele hat sich vom Körper gelöst im vierten Satz, Taktart und daraus resultierender Rhythmus können vom Original abweichen (anhören/?)

Im dritten Satz wird zunächst eine äußert nachdenkliche Stimmung geschaffen. Er beginnt mit einer langsamen, schwerfälligen aufsteigenden Linie der Bässe, danach erscheint das klare Hauptthema. Diese Stimmung wird stellenweise von Tutti-Akkorden und Fanfaren des ersten Satzes unterbrochen. Zweimal erscheint das Dies irae-Thema des zweiten Satzes, hier in einer etwas beschleunigten Variante. Die Spannung scheint sich vor dem Finale noch einmal zu beruhigen, auch wenn das Dies irae als Drohung über dem Satz schwebt. Den Abschluss des Satzes bildet ein Teil in B-Dur, der den Kampf der vorangegangenen Sätze beendet und Frieden verheißt. Welches der beiden Themen diesen Kampf gewonnen hat, bleibt offen.

Der vierte Satz ist der eigentliche musikalische Höhepunkt des Stückes, auf den alle anderen Sätze hingezielt haben. Er beginnt völlig überraschend jubelnd und fröhlich mit den beiden französischen Revolutionsliedern Carmagnole und Ça ira, die auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch in Paris gesungen wurden. Die Carmagnole steht in Es-Dur, danach wird das Ça ira zunächst in Moll von den Blechbläsern intoniert, bevor es in B-Dur im ganzen Orchester erklingt. Doch die Stimmung hält nicht lange an und der Wechsel nach c-Moll und eine weitere Dies irae-Version bringen die düstere Realität zurück. Nach einigen Seufzern des Orchesters spielt die Klarinette ein traurig-andächtiges Thema: Den Totengesang Die Seele hat sich vom Körper gelöst (Auch Trennung der Seele vom Körper oder Von der Trennung der Seele vom Körper) aus der russisch-orthodoxen Aussegnung. Nach einer wehrhaften Unruhe im Orchester werden wieder die Revolutionslieder gespielt, diesmal wirken sie aber gezwungen, fast parodistisch. Die Anfangsstimmung kann nicht mehr erreicht werden und die Themen enden in Klageschreien, in die auch der Chor erstmalig miteinstimmt. Die Nervosität schwindet langsam und der Chor singt den Totengesang. Der verwendete lateinische Text stammt von W. I. Sokolow und lautet:

O, quid vidimus? Was haben wir gesehen?
Mirum prodigium, Wunder über Wunder,
et portentum bonum, Wunder über Wunder,
corpus mortuum. einen toten Körper.
Quod abs te, anima, Und wie die Seele
quod relinquebatur, sich vom Körper trennte,
quod relinquebatur, sich trennte
et deserebatur. und Abschied nahm.
Tibi, anima, ad Dei Und wie du, Seele,
judicium est eundum, vor Gottes Gericht treten musst
o corpus und du, Körper,
in humum humidum. in die feuchte Mutter Erde gehst.

(Übersetzung: Ulrike Patow; in manchen Versionen wird auch der russische Text benutzt)

Das Gebet, das die Toten begleiten und um Befreiung von allen Sünden bitten soll, verklingt und es erscheint noch einmal das Thema des Andante. Die Sinfonie verklingt mit hohen Es-Dur-Klängen und erst jetzt hat sie endgültig ihren Frieden gefunden.

Rezeption und Kritik

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Bolschi-Theater, Ort der Uraufführung am 4. Mai 1924

Die sechste Sinfonie war von Anfang an ein großer Erfolg und wird oft als Mjaskowskis „Meisterwerk“ bezeichnet. W. M. Beljajew, ein befreundeter Musiker des Komponisten, beschrieb die in einem Brief die Uraufführung folgendermaßen: „...Der Erfolg dieser Sinfonie bei den Hörern war gradezu überwältigend. Fast eine Viertelstunde lang bemühte sich das Publikum vergeblich, den Komponisten, der sich zurückgezogen hatte, herauszurufen, bis es endlich sein Ziel erreichte und Mjaskowski sich zeigte. Insgesamt mußte er siebenmal auf die Bühne, wo man ihm einen großen Lorbeerkranz überreichte. Einigen namhaften Musikern kamen die Tränen, und andere erklärten, daß nach Tschaikowskis 6. Sinfonie die 6. Sinfonie Mjaskowskis die erste sei, die einer solchen Bezeichnung wirklich würdig ist...“. Mjaskowski selbst schrieb an Prokofjew, die Sinfonie habe einen „erschütternden“ Eindruck gemacht und sie habe „eine gewisse innere Überzeugungskraft und sogar einen effektvollen Charakter [...] Man hält sie für mein bestes Werk...“. Der selbstkritische Komponist hatte aber auch Mängel festgestellt und arbeitet diese und die bereits fertiggestellte siebte Sinfonie auf Grund der Eindrücke der Aufführung um. Diese Arbeiten waren kurz darauf abgeschlossen und die Partitur konnte gedruckt werden.

 
Leopold Stokowski, Dirigent der amerikanischen Erstaufführung 1926

Die Sinfonie wurde wegen des Papiermangels nicht in Russland, sondern in Wien beim Universal-Verlag herausgegeben. Der Verlag bot daraufhin an, auch alle anderen Werke Mjaskowskis zu drucken. Erst 1948 wurde das Werk nach einer Überarbeitung Mjaskowskis im Musikalischen Staatsverlag (MUSGIS) veröffentlicht.

Im November 1926 fand die amerikanische Erstaufführung unter der Leitung von Leopold Stokowski statt. In Russland war das Werk jedoch lange Zeit nicht zu hören, da ihm vorgeworfen wurde, es weise im Umgang mit der Oktoberrevolution zu wenig Optimismus auf. Das unausgesprochene Aufführungverbot wurde erst mit Stalins Tod aufgehoben. Mjaskowski bewertete die Sinfonie später negativ, er sprach sogar davon, die Zählung seiner Sinfonien mit der siebten neu zu beginnen. Die Autorin Maya Pritsker bezweifelt aber, dass diese Bewertung aufrichtig ist; eine Schutzbehauptung auf Grund der politischen Brisanz der Sinfonie hält sie für wahrscheinlicher. Dafür spricht auch ein späterer Kommentar Mjaskowskis: „... Die Erregung, die zur Schaffung dieser Sinfonie führte, und das Fieber, das mich beim Komponieren packte, machen mir dieses Werk auch heute noch teuer.“

Prokofjews spätere 6. Sinfonie steht ebenfalls in es-Moll und weist auch sonst einige Parallelen zu dem Werk auf. So verarbeitet Prokofjew den zweiten Weltkrieg musikalisch ähnlich wie Mjaskowski den Bürgerkrieg. Heute ist die Sinfonie das einzige Werk neben dem Cellokonzert, das regelmäßig gespielt wird. Es ist auch die Sinfonie, von der die meisten Aufnahmen existieren, auch wenn manche Einspielungen wie die Gesamtaufnahem von Swetlanow auf den Einsatz eines Chores verzichten.

Historische Einordnung

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Unter Stalin war die 6. Sinfonie mit einem unausgesprochenem Aufführungsverbot belegt

Wie schon oben erwähnt verarbeitet Mjaskowski in der Sinfonie die Erlebnisse der Oktoberrevolution, die Frage nach seiner persönlichen Haltung bleibt aber offen, auch deshalb, weil die von sowjetischer Propaganda geprägte Quellenlage eine objektive Beurteilung kaum zulässt. Für eine kritische Beurteilung der Ereignisse spricht die Tatsache, dass das Werk unter Stalin mit einem unausgesprochenem Aufführungsverbot belegt war. Ein anderes Argument ist die Anordnung der Themen des letzten Satzes: Es erscheinen zuerst die Revolutionslieder, bevor mit dem Dies irae und dem Totengesang eine Stimmung der Andacht und der Mahnung geschaffen wird. Ein weiterer Hinweis ist, dass Mjaskowski von seinem ursprünglichen Plan abkam, eine Sinfonie über die Entstehung des Lebens zu schreiben und sich stattdessen mit dem Thema Tod auseinandersetzte. Auf der anderen Seite war Mjaskowski als konservativ und traditionell bekannt, wie viele Soldaten des ersten Weltkriegs legte er ein hohes Maß an Patriotismus an den Tag. Durch die direkten Erfahrungen an der Front und später im Bürgerkrieg in Sankt Petersburg ist es wahrscheinlich, dass Mjaskowskis Sichtweise der Dinge eine realistische und volksnahe war und dadurch lediglich mit der Verherrlichung des Regimes in Konflikt stand. Aus Mjaskowskis Tagebucheinträgen ist bekannt, dass er später die Stalin-Ära mit „Scham und Entsetzen“ beobachtet hatte, ob dies für ihn damals schon absehbar war, kann nicht beantwortet werden.

Eine weitere Frage, die sich stellt ist, ob Mjaskowski mit dem Werk bewusst provozieren wollte. Die Verwendung eines Gebets wenige Jahre nach der Trennung von Religion und Staat in Russland war sehr gewagt und es überrascht, dass das Werk in dieser Form überhaupt aufgeführt werden durfte. Durch die begeisterte Aufnahme bei den ersten Aufführungen und die Tatsache, dass der Komponist im Laufe seines Lebens immer versucht hatte, seinen Musikstil den jeweiligen Vorgaben anzupassen, konnte er sich diese Vorgehensweise wohl „erlauben“. So hatte er vor dem ersten Weltkrieg Musik in der Tradition von Rimsky-Korsakow, Ljadow und Glasunow geschrieben, nach dem Krieg seinen Stil modernisiert und ihn damit den Ansichten der ASM angepasst. Ab 1932 passte Mjaskowski seinen Stil den Forderungen des Sozialistischen Realismus an. Seine musikalische Gradwanderung, die sich am stärksten in der sechsten Sinfonie zeigt, führte trotz aller Anpassung dazu, dass er 1948 zusammen mit Prokofjew und Schostakowitsch zu den Komponisten zählte, die in der soganannten „Formalismus-Debatte“ am stärksten kritisiert wurden. Im Gegensatz zu den anderen genannten machte Mjaskowski aber kein öffentliches Schuldeingeständniss, was wieder seine Position als Instanz am Konservatorium und als „musikalisches Gewissen Moskaus“ unterstreicht, die er sich durch Werke wie diese Sinfonie erarbeitet hatte. Insgesamt ist dieses Werk als Mahnung und Gedenken zu verstehen: Mahnung, um welchen Preis der vermeintliche Sieg errungen wurde und Gedenken an die Toten des Krieges und der Revolution.


7. Sinfonie in h-Moll op. 24

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7. Sinfonie
Tonart h-Moll
Opus 24
Satzbezeichnung(en)
  • I Andante sostenuto, calmo
  • II Andante
Gesamtdauer ca. 24 Minuten
Komponiert 1922
Besetzung Sinfonieorchester (3333/4231/Pk/Schl/Hrf/Str)
Uraufführung Am 8. Februar 1925 in Moskau

unter der Leitung von Saradschew

Widmung „Für Pawel Alexandrowitsch Lamm

Die Sinfonie in h-Moll op. 24 ist die siebte Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Entstehungsgeschichte

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Die siebte Sinfonie schrieb Mjaskowksi zeitgleich mit der sechsten. Sie diente ihm als sozusagen „Entspannung“. Die langwierige und schwierige Arbeit an der sechsten Sinfonie hatte ihn große Anstrengungen gekostet, und so schuf er nebenher eine kleine und überschaubare Sinfonie. Die ersten Skizzen des Werks enstanden Anfang 1921, als er die Skizzen der sechsten weitgehend abgeschlossen hatte. Mit der Vollendung der sechsten Sinfonie waren auch die Arbeiten an der siebten fertig. 1924 war Mjaskowski in die ASM (Assoziation für zeitgenössische Musik) beigetreten, damit änderte sich seine Tonsprache weg von der Romantik und hin zur Moderne. Die sechste und siebte Sinfonie stellen eine Übergangsphase dar.

Diese mit einer Aufführungsdauer von nur 24 Minuten äußerst kurze Sinfonie stellt einen starken Kontrast zur sechsten Sinfonie dar. Ihr fehlt jegliche Brisanz und sie ist eine Rückkehr zu den romantischen Sinfonien der Vorkriegsjahre. Ihr Charakter lässt sich am besten als „romantisches Poem“ beschreiben, auch wenn sich die zunehmende Schärfe der Tonsprache der 1920er Jahre schon erkennen lässt. Als Inspiration dienten Mjaskowski Natur- und Landschaftseindrücke, die er auf langen Spaziergängen und Fahrten ins Grüne gewonnen hatte. Auffällig an dem Werk ist, dass Mjaskowski keinerlei Bilder mehr von Kampf oder Tod verwendet. Gründe dafür könnten eine ausreichende Verarbeitung in den früheren Sinfonien sein oder einfach, dass er Ablenkung von seinen traumatischen Erlebnissen suchte. Die Sinfonie besteht aus zwei Sätzen, wobei der zweite den langsamen Teil und das Scherzo in sich vereint. In der Einleitung des ersten Satzes erklingt eine Hirtenweise, die Mjaskowski 1912 in Batow gehört hatte.

Rezeption und Kritik

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Die Uraufführung der Sinfonie fand am 8. Februar 1925 statt. Die Sinfonien, die Mjaskowski in seiner zweiten Schaffensphase schrieb, waren alle Erfolge, auch wenn keine die Qualität und Popularität der sechsten erreichte. Boris Assafjew schrieb über diese Werke: „Ihre ‹Sechste›, ‹Siebente›, ‹Achte›, ‹Neunte› und ‹Zehnte› sind Stufen von beeindruckender Höhe ... Es gibt heute außer Ihnen wohl niemanden auf der Welt, der so gewaltige Klangbauten errichtet ...“. Mit der neuen Klangsprache, die sich auch in der siebten Sinfonie schon ankündigt, entsprach Mjaskowski ganz den Vorstellungen der ASM und den Komponisten der Zeit. Interessanterweise war Mjaskowski mit dieser musikgeschichtlich eher unbedeutenden Sinfonie besonders zufrieden. So schrieb er in einem Brief an Prokofjew, ihm seien „mit Sicherheit einige Stellen gelungen [...] in der Durchführung des ersten Satzes und der gesamte zweite Satz“. Seine Äußerung, er wolle die Nummerierung seiner Sinfonien mit der siebten neu beginnen, widerrief er später aber wieder, da die vierte und fünfte sehr populär geworden waren. Nach der Uraufführung arbeitete Mjaskowski die Sinfonie grundsätzlich um und fügte 50 neue Partiturseiten hinzu. In dieser Form wurde das Werk schließlich veröffentlicht und der Komponist war froh, dass die Version der Uraufführung noch nicht oft gespielt worden war.

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  • myaskovsky.ru
  • CD-Beilage Warner Music France 2564 69689-8 (Miaskovsky: Intégrale des Symphonies, Evgeny Svetlanov (Dir.))
  • Soja Gulinskaja: Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski. Moskau 1981, dtsch. Berlin 1985


8. Sinfonie in A-Dur op. 26

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8. Sinfonie
Tonart A-Dur
Opus 26
Satzbezeichnungen
  • I Andante
  • II Allegro risoluto e con spirito
  • III Adagio
  • IV Allegro da siso
Gesamtdauer ca. 52 Minuten
Komponiert 1924/25
Besetzung Sinfonieorchester (3333/6331/Pk/Schl/Hrf/Str)
Uraufführung Am 23. Mai 1926 unter der Leitung

von Konstantin Saradschew

Widmung „Für Sergei Sergejewitsch Popow

Die Sinfonie in A-Dur op. 26 ist die achte Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Entstehungsgeschichte

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Die achte Sinfonie war die erste Sinfonie, die Mjaskowski als Mitglied der ASM (Assoziation für zeitgenössische Musik) schrieb. Die Skizzen des Werks waren am 18. August 1924 abgeschlossen. Die Sinfonie sollte als Thema die Geschichte des Stepan Rasin haben und Mjaskowski benutzte ein Melodie, welche er zunächst für ein Lied über den Anführer des Aufstands gegen das Zarenreich gehalten hatte. Später stellte sich jedoch heraus, dass das Lied einen anderen Inhalt hatte und der Komponist musste große Teile der Sinfonie wieder umarbeiten. So verzögerte sich die Arbeit an dem Werk und Mjaskowski konnte sie erst 1925 beenden. Mit der Behandlung eines russischen Volksaufstandes folgte Mjaskowski einem Trend der 1920er Jahre. So hatte M. Triodin eine Oper über den gleichen Stoff geschrieben und K. Trenjow und Andrei Paschtschenko die Geschichte des Pugatschow-Aufstand behandelt. Zur Zeit der achten Sinfonie herrschte in Moskau und besonders am Konservatorium unter seinen Schülern eine regelrechte Mjaskowski-Begeisterung. Dies war vor allem seinen pädagogischen Kompetenzen und dem Erfolg der vorangegangenen Sinfonien zu verdanken und garantierte dem Komponisten bei weiteren Aufführungen die Unterstützung des Publikums, unter dem regelmäßig viele seiner Schüler waren.

Die monumentale achte Sinfonie ist nach der sechsten Sinfonie das zweitlängste Werk Mjaskowskis und nach der fünften Sinfonie erst die zweite Dur-Sinfonie. Genau wie bei der ebenfalls viersätzigen sechsten vertauscht Mjaskowski die Satzfolge, sodass das Scherzo an zweiter und der langsame Satz an dritter Stelle steht.

Den ersten Satz beschrieb Mjaskowski wie folgt: „... Epik, Erzählung, Steppe, Natur.“ Das Themenmaterial ist sehr Volksliednah und bewegt sich eher im fis-Moll- als im A-Dur-Bereich. Der Satz folgt der Sonatenform. Die Naturbilder, die Mjaskowski hier schafft, bilden die Basis für die Geschichte des Stepan Rasin.

Das Scherzo ist in der Form A-B-A und steht im 7/4-Takt. Die Themen, die alle mit dem Thema „Wasser“ zu tun haben, sind die Melodien Es schwamm ein Entlein übers Meer und O laiche nicht, du kleiner Hecht, mein Fischlein aus Rimski-Korsakows Hundert russische Volkslieder sowie eine eigene Melodie aus seiner Studienzeit. Das Scherzo stellt die Szene dar, in der Rasins Boote auf dem Fluss schwimmen und er schließlich seine Geliebte, eine persische Fürstin, in die Wolga wirft.

Im dritten Satz entfernt sich Mjaskowski von der Vorlage und schafft eine lyrische Atmosphäre. Der Satz hat ebenfalls die Form A-B-A, doch unterscheidet er sich vom Scherzo vor allem dadurch, dass der volle und teilweise chaotische Orchesterklang hier einer sparsamen und manchmal solistischen Instrumentierung weicht. So wird das Hauptthema zunächst vom Englischhorn vorgetragen. Bei diesem Thema handelt es sich um ein baschkirisches Volkslied, das später so verändert wird, dass es orientalische Züge annimmt. Hier zeigt sich die Nähe Mjaskowskis zu den klassischen Vorbildern, die sich oftmals der Verarbeitung von orientalischem Material zugewandt hatten (beispielsweise Rimsky-Korsakows in Scheherazade).

Das Finale beschreibt den Kampf Rasins und seinen Tod. Das thematische Material entstammt nach Mjaskowskis eigener Aussage unter anderem „einigen Wolga-Liedern“. Im Mittelpunkt dieses Rondos stehen dabei die Heldentaten der Kämpfer, der Tod Rasins wird erst in der Coda behandelt und mit einem übermäßigem Schlussakkord dargestellt.

Die achte Sinfonie weist eine deutlich schärfere Tonsprache auf als die früheren Sinfonien, auch wenn die lyrischen Passagen noch sehr present sind. Mjaskowski beweist hier seine herausragenden Fähigkeiten der Instrumentierung, die nach eigener Aussage im Finale „besonders brilliant“ ist. An Prokofjew schrieb er: „In dieser Sinfonie habe ich eifrig versucht, das Orchester als etwas Lebendiges und Individuelles zu betrachten und (analog zu Skrjabin!) ‹verborgene Bestrebungen ans Licht zu holen›.“

Rezeption und Kritik

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Das Werk wurde am 23. Mai 1926 uraufgeführt und war wie alle Sinfonien der 20er Jahre ein Erfolg. Besonders gut kam die Sinfonie beim jüngeren Publikum an, da unter ihnen viele Schüler des Komponisten waren. Mjaskowski berichtet von der Uraufführung, das Scherzo sei ein „unvorstellbares Durcheinander“ gewesen. Wie fast alle früheren Sinfonien wurde auch die achte über die Grenzen Russlands hinaus bekannt. So wurde sie später von Friedrich Stock in Amerika aufgeführt.

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9. Sinfonie in e-Moll op. 28

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9. Sinfonie
Tonart e-Moll
Opus 28
Satzbezeichnungen
  • I Andante sostenuto
  • II Presto
  • III Lento molto
  • IV Allegro con grazia
Gesamtdauer ca. 42 Minuten
Komponiert 1926/27
Besetzung Sinfonieorchester (3332/4331/Pk/Schl/Hrf/Str)
Uraufführung Am 29. April 1928 unter der Leitung

von Konstantin Saradschew

Widmung „Für Nikolai Andrejewitsch Malko

Die Sinfonie in e-Moll op. 28 ist die neunte Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Entstehungsgeschichte

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Die ersten Skizzen zur neunten Sinfonie fertigte Mjaskowski im Sommer 1926 in Tutschkowo an. Zu diesem Zeitpunkt war er sich noch nicht sicher, ob das Werk wirklich eine Sinfonie oder eher eine Suite werden sollte. Er selbst nannte es ein „undefinierbares Musiktierchen“. Im November unternahm Mjaskowski seine einzige Auslandsreise, die ihn zuerst nach Warschau zur Einweihung des Chopin-Denkmals und anschließend nach Wien führte. Dort traf er den Direktor des Universal-Verlags A. I. Dsimitrowski, um einen Vertrag über die Herausgabe seiner Kammermusikwerke zu unterschreiben. Mjaskowski zog es aber schnell zurück nach Russland, um sich wieder um seine Schüler zu kümmern und um an seinen Kompositionen weiterzuarbeiten. In Moskau arbeitete er die im Sommer angefertigten Skizzen zu den Entwürfen einer Sinfonie aus, anschließend widmete er sich der Konzeption der zehnten Sinfonie. Erst danach instrumentierte er die neunte Sinfonie, die Ende 1927 fertig war.

Die relativ groß angelegte Sinfonie ist wieder viersätzig und wieder sind die Positionen des Scherzos und des langsamen Satzes vertauscht. Die Musik ähnelt der siebten Sinfonie und steht im Kontrast zur zehnten, wie die siebte zur sechsten. Der Charakter ist überwiegend träumerisch und lyrisch, die Spannungen der früheren Sinfonien felhlen. Mjaskowski hatte sich in dieser Zeit näher mit der Musik Debussys beschäftigt und sich von Prokofjew aus Paris einige Partituren schicken lassen. An Debussy bewunderte er nach eigenen Worten die Art, das „liebliche Atmen der Natur“ in seiner Musik darzustellen. Das Themenmaterial ist unkompliziert gestaltet und basiert größtenteils auf Volksliedern oder volksliedähnlichen Melodien. Mjaskowski verwendet reiche Polyphonie, trotzdem bleibt die Musik immer durchschaubar. Manche Melodien und Motive ziehen sich durch das ganze Stück.

Der erste Satz beginnt mit einigen dissonanten Akkorden, die eine geheimnisvolle Atmosphäre schaffen. Erst der letzte dieser Akkorde hat mit e-Moll eine klare Tonart und leitet das zweite Thema ein, das mit „Moderato malinconico“ bezeichnet ist. Die Melodie wird kontrapunktisch mit dem ersten Thema (Der Melodie der Anfangsakkorde) verwoben und variiert. Später wird es noch mit einer Triolen-Figur der Bläser unterlegt. In der Mitte des Satzes erscheint ein Teil in C-Dur, der an manchen Stellen schon das Thema des zweiten Satzes vorwegnimmt. Die Reprise bringt alle Formteile und der Satz endet mit einer deutlichen Beruhigung, in der vereinzelt Fragmente der Melodien erklingen. Der zweite Satz ist eine Sonatenform in gis-Moll und hat eine insgesamt hellere Stimmung als der erste Satz. Dem Haupthema, welches schon im ersten Satz zu hören war, folgt ein zweites, das liedhaft und rhythmisch ist. Der Rest des Satzes folgt dem formalen Muster, nur in der Coda wird die Stimmung etwas verbitterter und zorniger. Das Thema des dritten Satzes beschreibt S. Gulinskaja als eine der „schönsten und innigsten Melodien Mjaskowskis“.

Rezeption und Kritik

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Die Sinfonie wurde am 29. April 1928, also erst nach der Uraufführung der zehnten Sinfonie, uraufgeführt. Die Sinfonie war ein Erfolg, auch wenn sie zu den eher unbedeutenden Werken des Komponisten zählt. Mjaskowski hatte sie von vornherein als „sinfonisches Intermezzo“ bezeichnet und der fast zeitgleich entstandenen zehnten Sinfonie mehr Bedeutung beigemessen. Der Komponist war mit diesem Werk trotzdem sehr zufrieden, seiner Meinung nach war es sein erstes „für Orchester leicht spielbares, d. h. in musizierpraktischer Hinsicht bequem eingerichtetes“ Werk. Gewidmet ist das Werk dem Dirigenten Nikolai Malko, der Mjaskowskis fünfte Sinfonie uraufgeführt hatte.

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  • Soja Gulinskaja: Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski. Moskau 1981, dtsch. Berlin 1985


10. Sinfonie in f-Moll op. 30

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10. Sinfonie
Untertitel in einem Satz

Der eherne Reiter“ (inoffiziell)

Tonart f-Moll
Opus 30
Satzbezeichnung
  • Un poco sostenuto - Allegro tumultuoso
Gesamtdauer ca. 17 Minuten
Komponiert 1926/27
Besetzung Sinfonieorchester
Uraufführung Am 2. April 1928 in Moskau

durch das Persimfans-Orchester

Widmung „Für K. S. Saradschew

Die Sinfonie in f-Moll op. 30 ist die zehnte Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Entstehungsgeschichte

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Die zehnte Sinfonie komponiert Mjaskowski zeitgleich mit der neunten. Die ersten Skizzen stammen aus dem Winter 1926, als er grade von seiner einzigen Auslandsreise zurückgekehrt war und die Entwürfe der neunten Sinfonie abgeschlossen hatte. Die Instrumentation erfolgte im Sommer 1927. In dieser Zeit herrschte in Russland ein starker Kollektiv-Gedanke und so hatte sich 1922 das Persimfans-Orchester gegründet, das ohne Dirigent auskam. Dieses Orchester übernahm die Uraufführung der Sinfonie.

 
Reiterstandbild in Sankt Petersburg

In dem Gedicht „Der eherne Reiter“ von Alexander Puschkin geht es um einen armen Sankt Petersburger Beamten, der bei einer Überschwemmung der Satdt seine Frau verliert. Daraufhin verflucht er das Standbild des Zaren, der die Stadt an der falschen Stelle bauen ließ. Das Standbild erwacht zum Leben und verfolgt den Mann, bis er dem Wahnsinn verfällt.

Mjaskowski benutzte dieses Gedicht bzw. die Illustrationen des russischen Malers Albert Benois als Vorlage für die Sinfonie. Man könnte sie auf Grund dieses Programmes auch als sinfonische Dichtung bezeichnen. Das einsätzige Werk erinnert in vieler Hinsicht an „Alastor“ und „Das Schweigen“, die einen vergleichbaren Charakter und eine ähnliche Länge aufweisen. Wie schon in den sinfonischen Dichtungen verwendet Mjaskowski ein sehr großes Sinfonieorchester, hier mit einer erweiterten Bläsergruppe, großer Schlagzeugbesetzung und fünfsaitigen Kontrabässen, die damals noch nicht üblich waren. Mjaskowski beschrieb die Musik als „erfüllt von dem ohrenbeteubenden Getöse von vier Trompeten, acht Hörnern u. ä. m.“ und sagte, sie habe einen „so massiven, monolithischen Charakter, als sei sie aus Eisen“.

Die Form der Sinfonie ist die Sonatensatzform, doch schafft es Mjaskowski mit verschiedenen Mitteln, so viel thematisches Material zu verarbeiten, dass das relativ kurze Werk zyklische Ausmaße annimmt. Er benutzt eine doppelte Introduktion, erweitert die Exposition um zusätzliches Material und die Durchführung um eine Doppelfuge. Die Sinfonie ist außerdem ein Beispiel für Mjaskowskis gekonntem Umgang mit Kontrapunkt und Polyphonie, da er die Themen nicht nacheinander, sondern parallel entwickelt. Das führt auch zu neuen Klangbildungen, die die frühere Tonsprache des Komponisten erheblich erweitern. Insgesamt legte Mjaskowski den Schwerpunkt nicht auf die literarische Vorlage, sondern auf die Darstellung der „seelische Unruhe“. Die Sinfonie ist stark an Russland und Sankt Petersburg gebunden, auch wenn Mjaskowski sie als „aller Mode fern“ bezeichnete.

Rezeption und Kritik

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Sowohl bei der Uraufführung am 2. April 1928 bzw. deren Wiederholung am 7. April, als auch in der 1930 vom Sowjetischen Staatsverlag und dem Universal-Verlag gemeinsam herausgegebenen Partitur fehlte der Hinweis auf die literarische Vorlage. Mjaskowski schrieb dazu in einem Brief: „Beim Musiksektor des Staatsverlags sind vor kurzem die Programmhefte der Stokowski-Konzerte eingegangen, die Kritiken stehen allerdings noch aus. Recht erheiternd in diesen Programmheften ist die Suche nach einem ‹Sujet› für meine ‹zehnte›, wofür fast alle ‹Ichthyosaurier› der russischen Literatur bis hin zu Cheraskow und Bogdanowitsch bemüht wurden, während Puschkin, der eigentliche ‹Auslöser› des Ganzen, nur sehr bescheiden am Schluß erwähnt ist. Allerdings habe ich den ‹Ehernen Reiter› ganz absichtlich verschwiegen, um unsere klugen Kritiker nicht etwa auf den Gedanken zu bringen, anstelle der ‹seelischen Kollision› lediglich ‹Hochwasser› zu registrieren und sich hierbei womöglich noch auf die Überfülle an Noten in dieser Sinfonie zu berufen. Ich selbst hatte beim Komponieren hauptsächlich die Zeichnuung von A. Benois (vielleicht erinnern Sie sich: der vor dem Reiter fliehende und von ihm verfolgte Jewgeni) sowie alle möglichen Lyriker und verwirrtes Gestöhne vor meinem geistigen Auge...“

Mit der Interpretation des Persimfans-Orchester war Mjaskowski unzufrieden, was auch daran lag, dass ein so komplexes Werk wohl kaum ohne Dirigent aufgeführt werden kann. Bei der ersten Aufführung misslang die Fuge, bei der zweiten die Coda. Schon bei den Proben hatte Mjaskowski genug Eindrücke erlangt, auf Grund deren er geringfügige Korrekturen an der Partitur vornahm. Die Reaktionen auf die Sinfonie waren gemischt: Auf der einen Seite war Mjaskowski allgemein populär und er hatte genug Anhänger im Publikum, sodass die Aufführungen erfolgreich wurden, auf der anderen Seite war die Sinfonie Gegenstand vieler negativer Kritiken.

1930 führte Leopold Stokowski die Sinfonie in Philadelphia und New York auf. Prokofjew berichtete Mjaskowski, dass das Werk beim Publikum eine „sowohl gute als auch schlechte“ Aufnahme gefunden hatte, was Mjaskowski darauf zurückführte, dass „Amerikaner wohl kaum imstande sind, dieses Werk zu verstehen“.

Mjaskowksi kostete die zehnte Sinfonie große Anstrengungen, hinterher fühlte er sich wie befreit und widmete sich drei kleineren Orchesterstücken, die er zunächst „ländliche Konzerte“ nannte.

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  • CD-Beilage WarnerClassics 2564 63431-2 (Myaskovsky: Symphonies 6 & 10, Dimitri Liss (Dir.))
  • Soja Gulinskaja: Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski. Moskau 1981, dtsch. Berlin 1985


11. Sinfonie in b-Moll op. 34

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11. Sinfonie
Tonart b-Moll
Opus 34
Satzbezeichnungen
  • I Lento
  • II Andante
  • III Precipitato
Gesamtdauer ca. 35 Minuten
Komponiert 1931/1932
Besetzung Sinfonieorchester
Uraufführung Am 16. Januar 1933 in Moskau unter
der Leitung von Konstantin Saradschew
Widmung „Für Maximilian Ossejewitsch Steinberg

Die Sinfonie in b-Moll op. 34 ist die elfte Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Entstehungsgeschichte

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1929 lud Sergei Prokofjew Mjaskowski zu einer Autotour durch Frankreich ein. Trotz wiederholter Bemühungen gelang es ihm aber nicht, seinen Freund zu einer Reise zu überreden. Mjaskowski konzentrierte sich lieber ganz auf seine kompositorische Arbeit und Lehrtätigkeiten am Moskauer Konservatorium. In der Sowjetunion kündigte sich derweil ein Wandel im Kulturwesen an, der 1932 in dem Beschluss der KPdSUÜber die Umstrukturierung literarisch-künstlerischer Organisationen“ gipfelte. Schon 1931 war Mjaskowski zusammen mit anderen Komponisten aus der Assoziation für zeitgenössische Musik (ASM) ausgetreten, woraufhin sich die Organisation kurze Zeit später aufgelöst hatte. In der Folgezeit widmete sich der Komponist dem Genre des Massenliedes, in dem er auch schnell sehr erfolgreich wurde: Seine Lieder Marschgesang (nach Texten von A. Surkow) und Als die Pappeln blühten (auf Worte von S. Ostrowoi) erhielten 1934 den Preis „Beste Komsomolzenlieder“ der Zeitung Komsomolskaja Prawda. In dieser Zeit beschäftigte er sich auch intensiv mit den Schriften kommunistischer Autoren, sein Schüler Dmitri Kabalewski sagte später: „Wir [konnten] seit Ende der zwanziger Jahre auf Mjaskowskis Tisch immer häufiger Bücher von Marx, Engels, Plechanow und Lenin sehen […]“. Nach dem Austritt aus der ASM gründeten Mjaskowski und andere, darunter viele seiner Schüler, die „Neue künstlerische Vereinigung“. In deren Deklaration hieß es: „Die ‹Vereinigung› zielt in ihrem künstlerischen Wirken auf Instrumental- und Vokalwerke für die breiten Massen, und zwar sowohl in den kleinen (Massenlied, sowjetisches Estradenlied) als auch in den großen Formen (Oper, Sinfonie), wobei sie die Schaffung der letztgenannten als ihre Haupzaufgabe betrachtet.“ Kurze Zeit später veröffentlichte Mjaskowski auch zum ersten Mal Werke aus der Gattung des Streichquartetts, seine Streichquartette Nr. 1 bis 4 op. 33. Für diese neuen Werke erntete Mjaskowski auch Kritik, seine neue Art zu komponieren wurde von manchen als verzweifelter Versuch verstanden, noch einen Zugang zum Publikum zu finden. Mjaskowski war darüber sehr wütend und schrieb an Prokofjew: „Man könnte meinen, ich hätte heute und in der Vergangenheit nichts anderes als Streichquartette komponiert…“. Man kann aber nicht abstreiten, dass er in dieser Zeit Schwierigkeiten hatte, seine Vorstellungen von Musik mit der des Publikums und auch der Partei in Einklang zu bringen. Zweifelhaft ist auch, ob Mjaskowski diesen Wandel in seiner Musik freiwillig vollzog, Belege dazu sind in den vorhandenen Quellen allerdings kaum zu finden. Dieser Zwiespalt wirkte sich auch auf seine nächsten beiden großen Werke, die elfte und die zwölfte Sinfonie, aus. Mjaskowski hatte mit Beginn der Kollektivierung der Landwirtschaft die Idee, dieses Ereignis zu vertonen. Vorher komponierte er aber noch die elfte Sinfonie, die nach seiner Aussage kein Programm hat. Mit diesen Werken wurde ein neuer Abschnitt im Schaffen des Komponisten begonnen, der ihn zurück zu einer traditionelleren und romantischeren Tonsprache führen sollte.

Das dreisätzige Werk steht zwar in einer Molltonart, weist aber insgesamt mehr optimistische Züge auf. Ihm liegt kein Programm zu Grunde und es soll auch keine bestimmten Assoziationen beim Hörer hervorrufen. Dem für Mjaskowski typischen Wechsel zwischen lyrischen und spannungsgeladenen Passagen werden hier auch heitere Stellen gegenübergestellt, dies erinnert in vieler Hinsicht an frühere Kammermusikwerke wie die Serenade in Es-Dur op. 31 Nr. 1 oder das Lyrische Concertino in G-Dur op. 31 Nr. 3.

Der erste Satz beginnt mit einer längeren Einleitung in E-Dur, die im Stil eines Rezitatives ist. Sie geht über eine chromatische Linie in den Hauptteil in Sonatenform über, dessen beide Themen schon aus dem ersten Streichquartett bekannt sind. Eine kurze Anspielung auf den Anfang leitet zur Coda in B-Dur über. Der zweite Satz beginnt mit einem Vorspiel, dass auf die neue Tonart Es-Dur vorbereitet. Nach dem Hauptthema des Satzes folgt eine Art Bläser-Fugato über eine Melodie, deren erster Teil aus dem Hauptthema des ersten Satzes besteht und deren zweiter Teil eine Vorausnahme eines Teils des Finales darstellt. Das Finale besteht aus einem Thema und Variationen, was eine Neuerung in der Sinfonik Mjaskowskis darstellt. Das Thema erinnert stark an Antonín Dvořáks Symphonische Variationen op. 78, möglicherweise basiert Mjaskowskis Satz auf dem gleichen Volkslied, dass Dvořáks Werk zu Grunde liegt. Der Satz ist größtenteils in B-Dur, nur eine Variation steht in b-Moll. Am Schluss wechselt die Musik überraschend in ein schnelles Tempo und landet bei einem B-Dur-Akkord, danach spielen die Bässe die Töne Ges, Es, Des, Ces. Das Stück endet mit einem kurzen B in den tiefen Streichern, Bläsern und im Schlagwerk.

Rezeption und Kritik

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Mjaskowski war mit seinem Werk wie so oft unzufrieden. Er bescheinigte ihr eine gewisse „Trockenheit“ sowie „unnötige Schlichtheit“. Dies lag vermutlich vor allem daran, dass die Sinfonie einen ersten Versuch einer neuen Tonsprache darstellt und deshalb an vielen Stellen etwas unbeholfen wirkt. Nachdem Mjaskowski die Sinfonie in einer Klavierfassung gehört hatte, arbeitete er sie um, indem er unter anderem einen „Defekt“ im Finale durch die Erweiterung der Durchführung behob. Die Uraufführung der so umgearbeiteten Sinfonie fand am 16. Januar 1933, also erst nach der Uraufführung der zwöften Sinfonie, statt. Beide Konzerte fanden erst nach dem Beschluss der KPdSU statt und es ist anzunehmen, dass Mjaskowski sich mit diesen beiden Werken auf mögliche und sich schon abzeichnende Änderungen vorbereitete.

  • kith.org
  • wanadoo.nl
  • myaskovsky.ru
  • CD-Beilage Warner Music France 2564 69689-8 (Miaskovsky: Intégrale des Symphonies, Evgeny Svetlanov (Dir.))
  • Soja Gulinskaja: Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski. Moskau 1981, dtsch. Berlin 1985


12. Sinfonie in g-Moll op. 35

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12. Sinfonie
Untertitel Kolchos-Sinfonie“ (Arbeitstitel)
„Oktober-Sinfonie“ (veröffentlicht)
„Kolkhoznaya (Collective Farm)“ (engl.)
Tonart g-Moll
Opus 35
Satzbezeichnungen
  • I Andante
  • II Presto agitato
  • III Allegro festivo e maestoso
Gesamtdauer ca. 33 Minuten
Komponiert 1931/1932
Besetzung Sinfonieorchester
Uraufführung Am 1. Juni 1932 durch das Orchester
des Bolschoi-Theaters unter
der Leitung von Albert Coates
Widmung „Zum 15. Jahrestag der Oktoberrevolution

Die Sinfonie in g-Moll op. 35 ist die zwölfte Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Entstehungsgeschichte

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Mit Beginn der Kollektivierung der Landwirtschaft in der Sowjetunion fasste Mjaskowski den Gedanken, dem ländlichen Leben und dessen Wandel eine Sinfonie zu widmen. Bevor er diese Idee umsetzte, komponierte er noch die elfte Sinfonie. Die zwölfte Sinfonie schrieb er anlässlich des 15. Jahrestages der Oktoberrevolution und stand somit auch unter einem gewissen Zeitdruck. Das Werk entstand im Winter 1931/32 und war am 1. Januar vollendet. Am 23. April erging der Beschluss der KPdSU Über die Umstrukturierung literarisch-künstlerischer Organisationen, der viele Künstler zwang, ihr Schaffen umzustrukturieren. Auch Mjaskowski bemühte sich in dieser Zeit um eine neue Tonsprache, die elfte und besonders die zwölfte Sinfonie, die beide noch vor dem Beschluss entstanden, weisen schon deutliche Änderungen auf. S. Gulinskaja spricht hier von einer „Aufhellung“ und „Demokratisierung“.

Der Kopfsatz in g-Moll hat die Form ABCDCBA. Das Thema des A-Teils wird zunächst von der Klarinette in einem gemäßigten Tempo vorgetragen und B-Teil variiert. Dem C-Teil liegt eine langsamere Melodie der tiefen Streicher und Bläser zugrunde, die zunächst unisono erscheint und später kontrapunktisch verarbeitet wird. Der Mittelteil steht ersmals in Dur und das Tempo ist schneller. Das Thema ist tänzerisch und wird durch verschiedene Tonarten geführt. Der zweite Satz ist ein Scherzo in c-Moll, das mit Bläser-Fanfaren in D beginnt. Nach einer Fuge folgt ein Thema, das stark an das zweite Thema des zweiten Satzes der neunten Sinfonie erinnert. Der Satz endet wieder mit den Fanfaren, diesmal in C-Dur. Der letzte Satz in G-Dur bringt noch einmal mehrer Themen der vorangegangen Sätze.

Rezeption und Kritik

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Die zwölfte Sinfonie ist das vielleicht kontroverseste Werk Mjaskowksis. Es wurde sowohl inhaltlich als auch musikalisch viel diskutiert und kritisiert. Mjaskowksi war selbst mit dem Werk stellenweise unzufrieden, was vor allem daran lag, dass der Komponist bei der Arbeit unter Zeitdruck stand und gesundheitlich angeschlagen war. An Prokofjew schrieb er über den letzten Satz: „Trotz starker Anspannung meines guten Willens ist in diesem Finale […] außer Banalitäten nichts zustande gekommen“.

Das Werk wurde am 1. Juni 1932 uraufgeführt. Mit der Interpretation des Dirigenten Albert Coates war Mjakowski nicht zufrieden, Coates nahm nach seiner Aussage die schnellen Tempi „mit Gelassenheit“ und die langsamen „fieberhaft aufbegehrend“. Coates war trotz Bemühens des Komponisten nicht bereit, die Sinfonie der Version anzupassen, die ihm vorher auf dem Klavier vorgespielt worden war. Mjaskowski war folglich auch nicht traurig darüber, dass er die Uraufführung krankheitsbedingt versäumte. Bei den Proben hatte er genügend Eindrücke gewonnen, um die Fehler zu korrigierung und die Partitur für den Druck vorzubereiten. Die Noten erschienen pünktlich zum Jubiläumsdatum der Revolution.

Problematisch ist Mjakowskis Umgang mit so einem heiklen Thema wie der Kollektivierung. Der Pianist und Mjaskowski-Interpret Murray McLachlan schrieb beispielsweise über das Werk: „[…] and certainly it is hard to listen seriously to a work with the title ‘Collective Farm Symphony’ […]“ („[…] und sicherlich ist es schwer sich ein Werk mit dem Titel Kollektivierungs-Sinfonie ernsthaft anzuhören […]“). Mjaskowskis persönliche Haltung dazu ist schon wie bei der Behandlung der Oktoberrevolution in der sechsten Sinfonie nur schwer zu erkennen. Die Autorin Maya Pritsker bezweifelt außerdem, dass Mjaskowski beispielsweise über die durch die Kollektivierung in der Ukraine ausgelöste Hungersnot informiert war, da die Presse natürlich nicht objektiv darüber berichtete. Das sowjetische Regime sah in dem Werk dennoch auch Kritik, zumindest ist es wahrscheinlich, dass der 1948 ausgesprochene Formalismusvorwurf seine Gründe unter anderem in dieser Sinfonie hat.

Musikalisch wird das Werk zu den eher schwächeren Kompositionen gezählt. Die Gründe dafür liegen möglicherweise in dem Zeitdruck, dem Mjaskowski ausgesetzt war, und in seiner angeschlagenen Gesundheit. Ob die Problematik der Vorlage ebenfalls dazu beitrug, kann nicht beantwortet werden. Der Mjaskowski-Forscher Eric Schissel kritisiert an dem Werk vor allem, dass es starke Ähnlichkeiten und Übereinstimmungen zur neunten Sinfonie zeigt und gleichzeitig deren Qualität nicht erreicht.


13. Sinfonie in b-Moll op. 36

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13. Sinfonie
Tonart b-Moll
Opus 36
Satzbezeichnungen
  • I Andante moderato
  • II Agitato molto e tenebroso
  • III Andante nostalgico
Gesamtdauer ca. 20 Minuten
Komponiert 1933
Besetzung Sinfonieorchester (3333/4331/Pk/Schl/Str)
Uraufführung Zeitgleich in Moskau unter der Leitung
von Leo Moritzewitsch Ginsburg und
in Chicago unter der Leitung von
Friedrich August Stock[1] oder im
Herbst 1935 in Winterthur unter der
Leitung von Hermann Scherchen[2]
Widmung Frederick August Stock gewidmet

Die Sinfonie in b-Moll op. 36 ist die 13. Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Entstehungsgeschichte

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Im Zuge des Beschlusses der KPdSU vom 23. April 1932 bildete sich im Sommer des gleichen Jahres das Organisationskomitee für einen Verband der sowjetischer Komponisten unter dem Vorsitz von Reinhold Glière, dem auch Mjaskowski und einige seiner Schüler beitraten. In dieser Zeit war Mjaskowski sehr um den Aufbau einer Musikkultur bemüht, er organisierte beispielsweise Rundfunk- und Philharmoniekonzerte, gründete ein festes Orchester, einen Chor und ein Opernstudio am Konservatorium und trieb die Gründung eines Staatlichen Museums der Musikkultur voran. Über seine Kontakte (unter anderem zu Prokofjew) förderte er des weiteren Aufführungen von Werken junger Komponisten im Ausland. Dabei förderte er nicht nur seine eigenen Schüler, es sind Fälle bekannt, in denen er die Werke seiner Schüler wieder aus Programmen strich, weil ihm andere Stücke vielversprechender erschienen. In dieser Zeit schrieb er seine 13. Sinfonie, die er in einer einzigen Februarnacht 1933 skizzierte. Die Fertigstellung der Sinfonie ging nicht so schnell vonstatten, da er bereits Ideen für die 14. und 15. Sinfonie skizzierte. S. Gulinskaja vermutet, dass außerdem ein persönliches, aber nicht überliefertes, Ereignis zur Schaffung der Sinfonie führte, da er später über das Werk schrieb:

„Meine 13. Sinfonie ist aus dem Bedürfnis nach einer gewissen Entladung aufgestauter subjektiver Eindrücke, die ich ständig habe und die in meinem Alter wohl kaum noch auszurotten sind, entstanden - ein sehr pessimistisches Werk mit recht seltsamen Inhalt. Diese Sinfonie ist eine Art Seite aus meinem Tagebuch...“

N. Mjaskowski: Autobiographische Bemerkungen in der Zeitschrift Sowjetskaja Musyka, sechstes Heft 1936

Die Sinfonie unterscheidet sich deutlich von dem Vorgänger- und Nachfolgewerk. Sie knüpft in ihrer Tonsprache eher an die Sinfonien der Zwanzigerjahre an und geht somit klar gegen die Bestrebungen, sich der neuen sowjetischen Kultur anzupassen. Sie stellt gewissermaßen einen Gegenpol zur Wandlung Mjaskowskis dar, die er zu dieser Zeit in seiner Musik vollzog, und vor allem zur ländlichen Idylle der zwölften Sinfonie. Die Autorin Maya Pritsker spricht hier von einem „Abschied vom Modernismus und Experimentieren“. Die Sinfonie sieht sie als eine von Mjaskowskis besten Kompositionen.

Das einsätzige (in manchen Quellen auch als dreisätzig bezeichnete) Werk zählt zu den kürzesetn und gleichzeitig experimentellsten Sinfonien Mjaskowskis. In seinen autobiographischen Bemerkungen von 1936 schrieb er, das Werk sei ein „linear-konstruktivistischer Versuch, die Tonalität zu zerstören“. Die Stimmung der Sinfonie ist düster und trostlos und erinnert an die Stimmung in Sibelius' vierter Sinfonie. Sie beginnt mit einer langsamen Einleitung, die mit einem prägnanten Rhythmus der Pauke unterlegt ist. Es folgt eine Sonatenform mit dem ersten Thema in b-Moll und dem zweiten in Des-Dur. Die Durchführung entwickelt sich zu einem Fugato in h-Moll, bevor die Reprise einsetzt. Die anschließende Coda endet mit einem b-Moll-Akkord mit zusätzlichem a und c (Septnonakkord), der, mit dem Anfangsrhytmus der Pauke untermalt, im   ausklingt.

Rezeption und Kritik

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Die Uraufführung fand fast zeitgleich in Chicago und in Moskau statt. Anderen Angaben zu Folge wurde sie erst im Herbst 1935 in Winterthur aufgeführt, diese Aufführung fand laut S. Gulinskaja aber erst nach der ersten Aufführung statt. Mjaskowski selbst war mit dem Werk sehr zufrieden. Die Sinfonie ist - abgesehen von der 21. - die letzte, die nachweislich zu ihrer Zeit auch im Ausland Erfolg hatte und außerhalb Russlands zur Aufführung kam. Neben Mjaskowski waren auch sein Freund Prokofjew und sein Fürsprecher Frederick Stock zufrieden mit dem Werk. Über Stock schrieb Prokofjew:

„In Chicago haben Sie in der Person des Chefdirigenten des Chicago Symphony Orchestra Frederick Stock einen glühenden Verehrer bekommen: In jedem Jahr ‹brät› er mindestens zei Ihrer Sinfonien und hat inzwischen scheinbar alle durch...“

S. Prokofjew: Brief an Mjaskowski vom 18. Februar 1933

Aus einem Brief Stocks, in dem er seine Bewunderung für die Musik Mjaskowskis ausdrückt, geht auch hervor, dass er ihm dieses Werk gewidmet hat:

“My dear Mr. Miaskowsky,
I have not yet replied to your kind letter of March 29th. I wish to say that I greatly admire you for the splendid work you are doing as a composer of excellent music. I feel that the time will come when your symphonies will be just as well known as any of those by Tschaikowsky or any of your predecessors.
I accept with gratitude the dedication of your Thirteenth Symphony and shall repeat this and several of your major works on my programs in Chicago as well as on tour during the coming year.
Our mutual friend Prokofieff joins me in my highest estimation and admiration of your genius and I hope it will be possible for me before long to pay you a visit in Moscow so that I may have the pleasure of a personal acquaintance with you.
In the meantime, I am, with renewed expressions of highest esteem and most cordial greetings,
very sincerely yours,
Frederick A. Stock”

„Lieber Herr Mjaskowski,
ich habe bis jetzt noch nicht auf Ihren Brief vom 29. März geantwortet. Ich möchte Ihnen gerne sagen, dass ich Sie im höchsten Maße für die ausgezeichnete Arbeit, die Sie als Komponist exzellenter Musik vollbringen, bewundere. Ich glaube, dass einmal die Zeit kommen wird, in der Ihre Sinfonien genauso bekannt sein werden, wie die Tschaikowskis oder Ihrer Vorgänger.
Mit Dankbarkeit nehme ich die Widmung Ihrer 13. Sinfonie an und beabsichtige, diese und weitere Ihrer größeren (bedeutenden) Werke in meine Programme in Chicago und die nächstjährige Tournee aufzunehmen.
Unser gemeinsamer Freund Prokofjew teilt meine hohe Meinung und Bewunderung Ihres Genies und ich hoffe, es wird mir in Kürze möglich sein, Ihnen in Moskau einen Besuch abzustatten, so dass ich das Vergnügen einer persönlichen Bekanntschaft haben werde.
Einstweilen verbleibe ich mit erneutem Ausdruck höchsten Respekts und herzlichen Grüßen,
hochachtungsvoll,
Frederick A. Stock“

Frederick A. Stock: Brief an Mjaskowski vom 7. Juni 1935

Mjaskowski war bewusst, dass dieses Werk nicht unbedingt den Vorstellungen der Partei entsprach, deshalb wartete er mit dem Druck der Partitur bis 1945. Prokofjew wollte Mjaskowski dazu überreden, mit einer Aufführung in Paris das Bild der sowjetischen Musik zu korrigieren und schrieb:

„In Paris hegt man gegenüber der sowjetischen Musik etwas andere Erwartungen als in Moskau: während man in Moskau vor allem auf Frische Wert legt, wird in Paris diese sowjetische Frische schon lange nicht mehr in Zweifel gezogen, dafür aber häufig die Befürchtung geäußert, daß hinter ihr inhaltliche Tiefe fehlt...Da kommt Ihre ‹Dreizehnte› gerade recht, um die eingetretene Lücke schließen zu helfen!“

S. Prokofjew: Brief über die 13. Sinfonie

Mjaskowski lehnte jedoch ab, da ihm missfiel, dass das die Veranstaltung durch einige Arbeitervereine organisiert worden war. Er befürchtete, dass dieses Publikum sein Werk nicht verstehen würde.

Später schrieb Mjaskowski über die zwölfte und 14. Sinfonie, sie seien ein „Reinfall“ gewesen. Es ist also naheliegend, dass die 13. Sinfonie einen letzten Versuch darstellt, sich den Vorgaben des Regimes zu widersetzen und so zu komponieren, wie es ihm beliebte. Auf Grund der Quellenlage, die wie schon bei der sechsten und zwölften Sinfonie die wahren Beweggründe Mjaskowskis kaum wiedergeben, ist es durchaus möglich, dass S. Gulinskajas Schlussfolgerungen bezüglich des Drucks der Partitur und der Absage des Konzerts in Paris nicht zutreffen. Der Briefwechsel mit Frederick Stock ist in ihrer Mjaskowski-Biografie lediglich abgedruckt, im Text findet er keine Erwähnung, ebenso fehlt in ihrem Werkverzeichnis die Widmung. Eine Erklärung, ob oder wenn nicht, warum alle späteren Werke zunächst nicht mehr außerhalb der Sowjetunion aufgeführt wurden, bleibt sie auch schuldig.

Einzelnachweise

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14. Sinfonie in C-Dur op. 37

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14. Sinfonie
Tonart C-Dur
Opus 37
Satzbezeichnungen
  • I Allegro giocoso
  • II Andantino, quasi allegretto
  • III Quasi presto
  • IV Andante sostenuto
  • V Allegro con fuoco
Gesamtdauer ca. 37 Minuten
Komponiert 1933
Besetzung Sinfonieorchester
Uraufführung Am 24. Februar 1935 durch das Orchester
des Moskauer Bolschoi-Theaters
unter der Leitung von W. L. Kubatzki
Widmung „Für W. L. Kubatzki“

Die Sinfonie in C-Dur op. 37 ist die 14. Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Entstehungsgeschichte

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Die Sinfonie entstand zeitnah zur 13., ist aber mit dem Vorgängerwerk kaum zu vergleichen. Mit dieser Sinfonie vollzog Mjaskowski einen radikalen Wandel seiner Tonsprache und kam damit den Forderungen nach dem neuen sowjetischen Musikstil nach. Er begann die Arbeit an dem Werk und der nachfolgenden 15. Sinfonie, nachdem er die Skizzen zur 13. fertiggestellt hatte. Als er das Finale bereits komponiert hatte, entschied er sich, das Material für den ersten Satz der 15. Sinfonie zu benutzen und der 14. einen neuen Schlusssatz zu schreiben. Laut S. Gulinskaja entstand die Sinfonie in „Mjaskowskis Bestreben, sich die Interessen seines Heimatlandes zu eigen zu machen, in den tieferen Sinn der erfreulichen Veränderungen, die sich vor seinen Augen vollzogen hatten, einzudringen und diese Veränderungen in seiner Musik zum Ausdruck zu bringen“. Ob er jedoch tatsächlich diese „Veränderungen“, also die Umstrukturierung des Musikwesens und dessen Zensur, erfreulich fand, muss auf Grund der von Propaganda geprägten Quellenlage angezweifelt werden.

Das Werk ist die einzige fünfsätzige Sinfonie des Komponisten. Mjaskowski war hier um Schlichtheit bemüht und verwendete nur leicht zugängliche Motive wie beispielsweise das kasachische Volkslied „Die beiden Alten“ oder ein Wiegenlied. Die Tonsprache ist dementsprechend fröhlich und tänzerisch, die meisten Passagen stehen in schnellen Tempi. Die Stimmung ist lichtvoll und dynamisch und zeichnet in lyrisch-erzählerischen Passagen das Bild einer friedlichen Frühlingslandschaft.

Rezeption und Kritik

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Mjaskowski war mit dem Werk äußerst unzufrieden. Wie über die zwölfte Sinfonie schrieb er auch hier, sie sei ein „Reinfall“. Der neue und möglicherweise aufgezwungene Stil bereitete ihm noch große Probleme, an Prokofjew schrieb er: „Mein Versuche in den ‹Massengenres› bilden eine bestimmte Art Attentatsversuche mit äußerst ungeeigneten Mitteln, […] aber weniger im Hinblick auf Erfolg oder Mißerfolg, Anerkennung usw., als aus dem Gefühl heraus, eine gewisse unmoralische Handlung gegen sich selbst begangen zu haben.“ Prokofjew bescheinigte zumindest den ersten drei Sätzen „Jugendlichkeit und Frische“, das Finale hielt er aber auch für nicht gelungen. Die Partitur erschien 1937, also deutlich vor der 13. Sinfonie. Sie war das erste Werk einer längeren Schaffensperiode, die von Einfachheit und Traditionsbewusstsein (Verwendung von Volksliedern, konventionelle Harmonik) geprägt war. Ab den Dreißigerjahren litt Mjaskowski laut der Autorin Maya Pritsker häufig unter Depressionen, hervorgerufen durch „unterdrückte, negative Gefühle“. Dies führte dazu, dass es auch viele melancholische Passagen in seiner Musik gibt, vor allem in seinen späten Werken.



15. Sinfonie in d-Moll op. 38

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15. Sinfonie
Tonart d-Moll
Opus 38
Satzbezeichnungen
  • I Andante. Allegro appassionnato
  • II Moderato assai
  • III Allegro molto, ma con garbo
  • IV Poco pesante. Allegro ma non troppo
Gesamtdauer ca. 38 Minuten
Komponiert 1933/1934
Besetzung Sinfonieorchester
Uraufführung Am 28. Oktober 1935 in Moskau unter der
Leitung von Leo Moritzewitsch Ginsburg

Die Sinfonie in d-Moll op. 38 ist die 15. Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Entstehungsgeschichte

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Als Mjaskowski 1933 an der 14. Sinfonie arbeitete, stellte er fest, dass das Material, welches er für den Finalsatz vorgesehen hatte, so komplex war, dass es nach einer eigenen Sinfonie verlangte. Die weitere Konzeption der 15. Sinfonie gestalltete sich danach allerdings langwierig. 1934 begann der Komponist die Arbeiten an der Chronografie sinfonischer Musik, die er allerdings nie vollendete. In ihr versuchte er, die Sinfonik seit ihren Anfängen (Corelli, Concerto Grosso) bis in die Gegenwart zu sammeln und zu ordnen. Eine Besondere Beachtung fand dabei natürlich die russische bzw. sowjetische Musik, die er in die Perioden „Der Beginn der Neuzeit bis zur Oktoberrevolution“, „Die Zeit nach der Oktoberrevolution (das Entstehen der sowjetischen Sinfonik)“ und „Sinfonik mit stark ausgeprägten sowjetischen Stilzügen“ einteilte. Mjaskowski selbst war stilistisch seit der 14. Sinfonie in der „Sinfonik mit stark ausgeprägten sowjetischen Stilzügen“ angekommen, die 15. stellte einen weiteren großen Schritt seiner persönlichen Entwicklung dar, die aber erst mit der 16. Sinfonie abgeschlossen war.

Nach der schnellen Fertigstellung des ersten Satzes finden sich in Mjaskowskis Notzen über das ganze Jahr verteilt Eintragungen wie „Suche noch immer nach einem zweiten Satz“. Erst am 8. Mai 1934 schrieb er: „Es scheint, daß ich den toten Punkt überwunden habe.“ Doch auch der dritte Satz bereitete ihm Probleme; er verwarf die erste Version, kehrte später aber wieder zu ihr zurück. Anschließend strich er Passagen des ersten Satzes, um sie dann doch wieder einzufügen. Ende 1934 war das Werk schließlich vollendet.

Wie schon bei der 14. Sinfonie ist die Tonsprache schlicht und klar. Die viersätzige Sinfonie ist groß angelegt und trotzdem übersichtlich gehalten. Obwohl Mjaskowski nur eigene Themen verwendete, haben viele Melodien einen volksliedhaften Charakter. Insgesamt wurde das Werk als „lichtvoll“ und „optimistisch“ beschrieben, somit passte es gut zu den Vorgaben der neuen sowjetischen Kultur.

Der erste Satz beginnt mit einer kurzen Einleitung, der die Sonatenform folgt. Das erste Thema erscheint in d-Moll, danach führt eine kurze, chromatische Überleitung zum zweiten Thema. Die anschließende Durchführung endet mit einem großen Crescendo, das in sich zusammenfällt und so die Reprise einleitet. Der zweite, langsame Satz steht in h-Moll und hat einen düsteren und nachdenklichen Charakter. Der dritte Satz ist ein elganter (con garbo) Walzer in g-Moll, der stark an Glinkas Walzer-Fantasie erinnert. Das Finale wird mit einer Bläser-Fanfare in d-Moll eröffnet, endet aber in D-Dur.

Rezeption und Kritik

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Die Sinfonie war in der Sowjetunion ein großer Erfolg, da sie den Nerv der Zeit traf und die Forderungen des sozialistischen Realismus weitreichend erfüllte. Der Musikwissenschaftler und -kritiker G. N. Chubow fasste dies folgendermaßen zusammen:

„Jeder, der Mjaskowskis ‹Fünfzehnte› hörte ..., wurde unwillkürlich von einem Gefühl tiefer Freude erfaßt, denn die ‹Fünfzehnte› ist nicht nur ein neues Opus unter den Sinfonien Mjaskowskis, sondern auch ein neues Werk der sowjetischen Musik...“

G. N. Chubow: Rezension der 15. Sinfonie, 1935

Mjaskowski selbst sah das Werk zwar als Schritt in die richtige Richtung zur Erfüllung der neuen Vorgaben, war sich aber auch bewusst, dass er noch nicht an seinem Ziel angekommen war. Er schrieb:

„Die ‹Fünfzehnte› ... schätzt man wegen ihres Optimismus und ihres lyrischen Charakters. Und doch ist auch ihre Sprache noch nicht die, nach der ich suche, um mich ganz als Künstler unserer Zeit zu fühlen! Ich weiß nicht, wie diese Sprache aussehen soll, und ich kenne auch kein Rezept, wie man sie suchen soll. Weder die auf das Volkslied zielenden Bestrebungen noch die Intonationen unserer städtischen Melodien in reiner Form erscheinen mir schon jene alleinigen Bausteine zur Schaffung der Musiksprache des sozialistischen Realismus in der Instrumentalmusik zu sein, deren Spezifik sich doch wesentlich von einer liedhaften Vokalmusik unterscheidet.“

N. Mjaskowski: Über die 15. Sinfonie

Hatte er im vorherigen Jahr noch mit der neuen Tonsprache gehadert und war mit der 13. Sinfonie noch andere Wege gegangen, so hatte er sich mittlerweile damit abgefunden und konnte sich sogar dafür begeistern:

„...Diese Idee ist mein Wunschtraum, und als solcher muß er irgendwann einmal in Erfüllung gehen, und zwar genau auf die gleiche Art, wie jetzt bei uns die hochfliegenden Träume der besten Vertreter der Menschheit aller Jahrhunderte und Völker Realität werden.“

N. Mjaskowski: Über den Ausdruck der Empfindungen seiner Zeitgenossen
  • kith.org
  • wanadoo.nl
  • myaskovsky.ru
  • CD-Beilage Warner Music France 2564 69689-8 (Miaskovsky: Intégrale des Symphonies, Evgeny Svetlanov (Dir.))
  • Soja Gulinskaja: Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski. Moskau 1981, dtsch. Berlin 1985


16. Sinfonie in F-Dur op. 39

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16. Sinfonie
Untertitel „Flieger-Sinfonie“
Tonart F-Dur
Opus 39
Satzbezeichnungen
  • I Allegro vivace
  • II Andante e semplice (quasi allegretto)
  • III Sostenuto
  • IV Tempo precedento
Gesamtdauer ca. 45 Minuten
Komponiert 1935/1936
Besetzung Sinfonieorchester
Uraufführung Am 24. Oktober 1936 in im Großen Saal
des Moskauer Konservatoriums unter der
Leitung von Eugen Szenkar
Widmung „Für das Orchester der Moskauer
Staatlichen Philharmonie“

Die Sinfonie in F-Dur op. 39 ist die 16. Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Entstehungsgeschichte

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Die 16. Sinfonie ist das letzte Werk einer Phase im Schaffen Mjaskowskis, in der er in fünf fast ohne Unterbrechung komponierten Sinfonien einen neuen Stil suchte. Die Sinfonie stellte den Höhepunkt seiner bisherigen Karriere in der Sowjetunion dar, wohingegen das Werk im Ausland kaum beachtet wurde. Der Untertitel „Flieger-Sinfonie“ bezieht sich neben manchen Assoziationen der Hörer vor allem auf ein im Finale verwendetes Thema, welches aus Mjaskowskis Massenlied „Die Flugzeuge fliegen am Himmel“ stammt.

Die ersten Ideen zu der Sinfonie hatte Mjaskowski schon im Sommer 1935, doch die Wahl geeigneter Themen fiel ihm schwer, wie aus seinen Tagebuchaufzeichnung hervorgeht:

  • 15. Juni: „Etwas Sinfonisches entworfen…“
  • 29. Juli: „Die Gedanken werden klarer“
  • 31. Juli: „Das Suchen ist voresrt ergebnislos“
  • 14. August: „Weiterhin auf Materialsuche für die Sinfonie“
  • 9. September: „Es wird anscheinend besser mit der Materialsuche…“
  • 21. September: „Ich entwerfe die Exposition des ersten Satzes der Sinfonie“

Diese langsame Entwicklung war vor allem der Tatsache geschuldet, dass Mjaskowski immer noch Mühe mit dem neuen Stil hatte und gleichzeitig Sorge hatte, seine Tonsprache zu banal werden zu lassen. Nach den Erfahrungen mit der 15. Sinfonie wollte er diesmal sicher gehen, nicht wieder erfolglose Versuche verwerfen zu müssen. In der Folgezeit ging die Arbeit an dem Werk dann allerdings schnell voran. Ende Dezember vollendete Mjaskowski die Klavierfassung und vom 6. März bis zum 5. April 1936 instrumentierte er sie.

Äußerlich betrachtet ähnelt die Sinfonie ihrem Vorgänger, da sie eine ähnlich optimistische Stimmung, vier Sätze und eine vergleichbare Aufführungsdauer hat, doch sie ist bei genauerer Betrachtung wesentlich komplexer. Neben der schon aus der 15. bekannten Lyrik und Melancholie liegt die Betonung in diesem Werk vor allem auf Pathos und Freude.

Der erste Satz beginnt mit dem Fanfaren-ähnlichen Hauptthema, das direkt die Assoziation eines startenden Flugzeugs weckt. Die Dynamik, die dieses Thema verursacht, zieht sich durch den ganzen Satz. Ihm wird ein lyrisches zweites Thema gegenüber gestellt, das jedoch im Laufe der Durchführung die schwungvollen Elemente des Haupthemas aufnimmt. Im langsamen zweiten Satz erscheint ein poetisches Thema, über das Prokofjew schrieb, er erblicke dahinter das „Lächeln von Michail Glinka“. Ein weiteres pastorales Thema spiegelt laut Tagebucheintragung des Komponisten die Eindrücke eines Waldspaziergangs in seiner Sommerresidenz in Nikolina Gora (Rubljowka) wieder. Auf diesen Spaziergängen wurde er oft von seiner Schwester Walentina Jakowlewna und der Tochter seines Freundes Pawel Lamm, Olga Pawlowna, begleitet. Diese beiden Personen werden durch prägnante Themen des Englischhorns und der Flöte charakterisiert. Der dramatische dritte Satz wird durch eine im Unisono der Hörner, Posaunen und der Tuba vorgetragene Melodie eingeleitet, dann folgt ein Trauermarsch. Laut Tagebucheintrag drückt dieser Satz die Empfindungen aus, die die Nachricht des Absturzes der Maxim Gorki auslöste. Im laufe des Satzes nimmt der Marsch jedoch immer heroischere Züge an und betont damit den Stolz auf das erbrachte Opfer. Der vierte Satz ist das liedhaft-tänzerisch angelegte Finale. Das Hauptthema aus „Die Flugzeuge fliegen am Himmel“ erscheint nicht sofort präsent, sondern taucht im Laufe des Satzes gelegentlich auf. Erst auf dem Höhepunkt der Durchführung steht es ganz im Mittelpunkt, gefolgt von strahlenden Akkorden. Anschließend erscheint noch einmal das Thema des zweiten Satzes in den Hörnern, dann beruhigt sich die Musik und kehrt zu den lyrischen Naturassoziationen zurück.

Rezeption und Kritik

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Die Sinfonie stellte für Mjaskowski den größten Erfolg seit der sechsten Sinfonie dar. Die neue Tonsprache sowie die verwendeten Themen und Assoziationen passten hervorragend zur sowjetischen Propaganda, daher wurde sie als Höhepunkt der sowjetischen Sinfonik bezeichnet. Bei der Uraufführung am 24. Oktober 1936 war sehr zur Freude Mjaskowskis sein Freund Prokofjew anwesend. Der Komponist wurde vom Publikum gefeiert und musste mehrere Male auf die Bühne, um den Applaus entgegenzunehmen. Prokofjew schrieb über die Sinfonie:

„In bezug auf die Schönheit des Materials, die meisterhafte Anlage und den harmonischen Gesamtaufbau handelt es sich um wirklich große Kunst, ohne Effekthascherei und jegliche Augenzwinkerei mit dem Publikum.“

S. Prokofjew: Rezension über die Uraufführung in der Zeitung Sowjetskoje iskusstwo

Der Komponist selbst war wie so oft unzufrieden mit seinem Werk. Er schrieb:

„Auch bei meiner 16. Sinfonie neige ich nicht dazu, sie als durchweg gelungene Lösung des Problems anzusehen, und zwar weder in bezug auf die Form noch hinsichtlich der musikalischen Sprache, obgleich die Tendenz ihres Inhalts im Vergleich zu meinen anderen Werken der Gegenwart wesentlich näher liegt“

N. Mjaskowski: Über die 16. Sinfonie

Trotz des großen Erfolgs in der Sowjetunion gibt es keinen Hinweis darauf, dass das Werk auch außerhalb Russlands bekannt wurde oder überhaupt zur Aufführung gelangte. Die Sinfonie stellt die Ankunft in einem neuen Stil dar, den Mjaskowski bis zu seinem Tod beibehielt. Die Verwendung von diesen propagandistischen Themen (wie auch die Kollektivierung der Landwirtschaft in der 12. Sinfonie) haben dem Komponisten im Nachhinein viel Kritik eingebracht und sind mit ein Grund, warum er heutzutage außerhalb Russlands kaum bekannt ist. Die Autorin Maya Pritsker schreibt dazu:

“Should we blame Prokofiev for creating the great film score for Ivan Grozny, which interpreted history according to Stalin's dictatorial purposes, or Shostakovich for writing his ballets based on a typical soviet propagandist cliche? Should we blame Myaskovsky for his Kolkhoz or Aviation (Sixteenth) symphonies? Or for receiving Stalin's prize or simply for survival? I do not believe so. To differing degrees, they all experienced enormous inner tragedy and frustration; the deprivation of their freedom of speech and self-expression, the almost complete lack of outside information, the constant accompaniment of Soviet propaganda and official orders, i.e., what to write, how to write. […] To survive emotionally and artistically, Shostakovich had his anger and irony, Prokofiev, his enormous vitality and foreign experience. Myaskovsky did not have any of that.”

„Sollen wir Prokofjew dafür verurteilen, dass er die großartige Filmmusik für Iwan der Schreckliche schrieb, welcher die Geschichte zu Gunsten von Stalins Zwecken interpretierte, oder Schostakowitsch dafür, dass er Ballette schrieb, die auf typisch sowjetischen Klischees basierten? Sollen wir Mjaskowski für die Kollektivierungs- oder Fliegersinfonie verurteilen? Oder für den Erhalt des Stalinpreises oder einfach nur fürs Überleben? Ich glaube nicht. In unterschiedlichem Maße haben sie alle enorme innere Tragödien und Frustrationen erlebt; der Entzug ihrer Redefreiheit und der Freiheit, sich selbst auszudrücken, das fast vollständige Fehlen von Informationen von außerhalb, die konstante Begleitung von sowjetischer Propaganda und offiziellen Befehlen, zum Beispiel was und wie sie zu schreiben hatten. […] Um emotional und künstlerisch zu überleben hatte Schostakowitsch seinen Zorn und seine Ironie, Prokofjew seine enorme Vitalität und internationale Erfahrung. Mjaskowski hatte nichts von all dem.“

Maya Pritsker: In the musical history of the former Soviet Union…

Mjaskowski wählte als Ausweg aus dieser schwierigen Situation die Anpassung, was ihm zwar auf der einen Seite große Erfolge innerhalb der Sowjetunion, auf der anderen Seite aber auch schwere innere Konflikte einbrachte, die sich in häufigen Depressionen äußerten.


17. Sinfonie in gis-Moll op. 41

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17. Sinfonie
Tonart gis-Moll
Opus 41
Satzbezeichnungen
  • I Lento. Allegro molto agitato
  • II Lento. Assai
  • III Allegro poco vivace
  • IV Andante
Gesamtdauer ca. 48 Minuten
Komponiert 1936/1937
Besetzung Sinfonieorchester
(2+1,2+1,2+Bass,2+1/4331/Pk/Schl/Hrf/Str)
Uraufführung Im Dezember 1937 unter der Leitung
von Alexander Wassiljewitsch Gauk
Widmung „Für Alexander Wassiljewitsch Gauk“

Die Sinfonie in gis-Moll op. 41 ist die 17. Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Entstehungsgeschichte

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Die Arbeiten an der 17. Sinfonie begann Mjaskowski im Oktober 1936, also dem Monat der Uraufführung der 16. Sinfonie. Auch bei diesem Werk gestaltete sich die Themensuche schwierig und zog sich über mehrere Monate hin. Zeitgleich arbeitete er auch an Liedern über Texte des iranischen Dichters A. Lahuti. Der Entwurf der Sinfonie war im Februar 1937 fertig, im Juni nahm er die Instrumentierung vor. Im Dezember fand die Uraufführung statt, also nach der Uraufführung der 18. Sinfonie.

Mit der 17. Sinfonie setzt Mjaskowski seine neue Tonsprache konsequent fort. Das Werk ist auf der einen Seite geprägt von starken Kontrasten der einzelnen Sätze, auf der anderen Seite spannt die Lyrik einen großen Bogen über das gesamte Stück, das zu den längsten Sinfonien des Komponisten zählt. Die Stimmung ist wie schon bei den vorangegangenen Sinfonien optimistisch und klar.

Der erste Satz beginnt mit einer langsamen Einleitung, danach folgt die Sonatenform im Allegro mit einem melancholischen ersten Thema ind gis-Moll. Das Thema der Einleitung wird hier im schnellen Teil weiter verarbeitet und zieht sich auch im folgenden durch die ganze Sinfonie. Der zeite Satz ist der langsame Satz und steht in E-Dur. Der Einsatz von A-Klarinetten und Harfe verleihen dem Satz einen friedlichen Charakter, der sich nach und nach steigert, bis er im forte gipfelt und das Thema in den Blechbläsern erklingt. Das Einleitungsthema taucht auch in diesem Satz in den Solobratschen auf. Das kurze Scherzo steht in c-Moll und hat einen sehr russischen Charakter. Im Mittelteil spielen die Trompeten und Hörner das Einleitungsthema in stark abgewandelter Form. Das schwungvolle Finale im alla-breve-Takt steht in As-Dur (enharmonisch für Gis-Dur). In einer Passage ist ein laut Mjaskowski „etwas gehemmter Marsch“ zu hören, der „scheint, als suche er einen Rückweg zu der unruhigen Stimmung des ersten Satzes.“ Das Hauptmotiv der Sinfonie setzt sich letzendlich durch und erklingt „zum Abschluß der Sinfonie als Ruf des Sieges und des Triumphes.“

Rezeption und Kritik

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Die Sinfonie konnte nicht an den Erfolg der 16. anknüpfen, trotzdem wurde sie überwiegend positiv bewertet. Heinrich Neuhaus schrieb über das Werk:

„Diese Sinfonie ist in ihrer Meisterschaft geradezu vollkommen. Nie zuvor hat Mjaskowski eine solche Klarjeit und Schlichtheit (Überwindung des Komplizierten) im Orchestersatz erreicht; in einigen Sätzen wirkt das ungemein diffizile kontrapunktisch verflochtene Gewebe wie eine mannigfaltig geformte Landschaft, die von einem hohen Berge aus betrachtet wird – die interessanten Einzelheiten mit all ihrem Reichtum und ihrer Schönheit fügen sich zu einem untrennbaren harmonischen Ganzen.“

H. G. Neuhaus: Rezension in der Zeitschrift Sowjetskoje iskusstwo

Das Werk wurde nur wenige Male aufgeführt und stand genau wie die 18., 19. und 20. lange im Schatten der 16. Sinfonie, trotz der Bitte Neuhaus', dieses Werk dem Publikum im Konzertsaal häufiger begegnen zu lassen.


18. Sinfonie in C-Dur op. 42

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18. Sinfonie
Tonart C-Dur
Opus 42
Satzbezeichnungen
  • I Allegro risoluto
  • II Lento, ma non troppo. Andante
  • III Allegro giocoso
Gesamtdauer ca. 24 Minuten
Komponiert 1937
Besetzung Sinfonieorchester
Uraufführung Am 1. Oktober 1937 in Moskau unter der
Leitung von Alexander Wassiljewitsch Gauk
Widmung „Zum XX. Jahrestag der Oktoberrevolution

Die Sinfonie in C-Dur op. 42 ist die 18. Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Entstehungsgeschichte

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Mjaskowski begann die Arbeit an der 18. Sinfonie im Juli 1937 in Nikolina Gora (Rubljowka), kurz nachdem er die 17. Sinfonie instrumentiert hatte. Er komponierte das Werk innerhalb kürzester Zeit, und so war bereits Anfang August die Klavierversion fertiggestellt. Die Instrumentierung nahm er in einer Woche im September vor, sodass das Werk pünktlich zum 20. Jahrestag der Oktoberrevolution aufgeführt werden konnte.

Die Stimmung der Sinfonie ist insgesamt hell und festlich, die gesanglich gehaltenen Motive bleiben klar und werden nicht wie sonst oft bei Mjaskowski stark variiert und dramatisiert. Der erste Satz in C-Dur wird von einem kurzen, einprägsamen Motiv bestimmt, dass aus der Tonfolge g-a-g besteht. Der zweite Satz steht in a-Moll. Er besteht aus einem Thema (Lento) und Variationen, von denen die letzte in A-Dur endet. Der tänzerische dritte Satz greift wieder die Stimmung des ersten auf und steht wie dieser in C-Dur. Mit einer Aufführungsdauer von unter 25 Minuten zählt das Werk zu den kürzesten mehrsätzigen Sinfonien des Komponisten.

Rezeption und Kritik

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Die 18. Sinfonie wurde am 1. Oktober 1937 uraufgeführt. Damit war sie das erste Werk, das nach der gefeierten 16. Sinfonie aufgeführt wurde. Sie konnte an deren großen Erfolg nicht anknüpfen und stand lange, genau wie alle anderen Werke Mjaskowskis dieser Periode, in ihrem Schatten. Der Musikwissenschaftler Georgi Nikititsch Chubow schrieb über das Werk, sie sei eine Suche nach „klassischer Schlichtheit und Klarheit des musikalischen Ausdrucks, [… um] eine sinfonische Sprache zu finden, die dem Volke und den Massen nahesteht.“ Dennoch fehle es ihr „an Tiefe und Bedeutsamkeit philosophischer Gedanken“. Anlässlich der Tage der sowjetischen Musik 1938 in Moskau wurde die Sinfonie in einer Bearbeitung für Blasorchester vom Militärkapellmeister I. W. Petrow gespielt. Mjaskowski war anwesend und zeigte sich begeistert von der Interpretation. Daraufhin entschied er sich, seine 19. Sinfonie für Blasorchester zu schreiben.

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19. Sinfonie in Es-Dur op. 46

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19. Sinfonie
Tonart Es-Dur
Opus 46
Satzbezeichnungen
  • I Maestoso
  • II Moderato
  • III Andante serioso
  • IV Poco maestoso
Gesamtdauer ca. 23 Minuten
Komponiert 1939
Besetzung Blasorchester
Uraufführung Am 15. Februar 1939 in einer Rundfunk-
übertragung, am 18. Februar im Klub
eines Truppenteils und am 22. Februar
im Großen Saal des Moskauer
Staatlichen Konservatoriums
durch ein
Militärorchester unter der Leitung von
I. W. Petrow
Widmung „Zum XXI. Jahrestag der Gründung
der Roten Armee

Die Sinfonie in Es-Dur op. 46 ist die 19. Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Entstehungsgeschichte

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Rezeption und Kritik

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20. Sinfonie in E-Dur op. 50

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20. Sinfonie
Tonart E-Dur
Opus 50
Satzbezeichnungen
  • I Allegro con spirito
  • II Adagio
  • III Allegro inquietto
Gesamtdauer ca. 27 Minuten
Komponiert 1940
Besetzung Sinfonieorchester
Uraufführung Am 28. November 1940 in Moskau
durch das Moskauer All-Union Radio
Sinfonieorchester
unter der Leitung
von Nikolai Semjonowitsch Golowanow
Widmung „Für J. A. Schaporin

Die Sinfonie in E-Dur op. 50 ist die 20. Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Enstehungsgeschichte

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Rezeption und Kritik

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21. Sinfonie in fis-Moll op. 51

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21. Sinfonie
Untertitel in einem Satz
Tonart fis-Moll
Opus 51
Satzbezeichnung Andante sostenuto
Gesamtdauer ca. 18 Minuten
Komponiert 1940
Besetzung Sinfonieorchester (3333/4331/Pk/Str)
Uraufführung Am 16. November 1940 durch das

Staatliche Sinfonieorchester der UdSSR

unter der Leitung von Alexander W. Gauk

Die Sinfonie in fis-Moll op. 51 ist die 21. Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Entstehungsgeschichte

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Für die im Herbst 1940 stattfindenden 4. Tage der sowjetischen Musik plante Mjaskowski eine Sinfonie zu schreiben. Die Arbeiten an dieser 20. Sinfonie unterbrach er nach der Skizzierung aber, um sich einem neuen Werk, der 21. Sinfonie zu widmen, die ein Auftragswerk des Chicago Symphony Orchestra war. Im Mai 1940 waren nach nur fünf Tagen die Entwürfe für diese Sinfonie bereits vollendet. Die 21. Sinfonie war das letzte Werk, das vor dem Einmarsch der deutschen Truppen in Russland entstand.

Die Sinfonie hat nur einen Satz und ist dementsprechend mit einer Aufführungsdauer von nur ca. 18 Minuten eine der kürzesten Sinfonien Mjaskowskis. Trotzdem folgt sie einer dreiteiligen Gliederung, in der die einzelnen Themen kunstvoll miteinander verflochten sind. In der langsamen Einleitung wird zunächst ein lyrisches Thema von einer Soloklarinette vorgetragen. Die so entstehende ruhige und friedliche Stimmung wird von dem Einsatz des zweiten, dynamischeren Themas der hohen Streicher unterbrochen. Die Bässe nehmen das erste Thema wieder auf, durch die kontrapunktische Zusammenführung dieser Themen und eines dritten Themas in den hohen Streichern und Holzbläsern wird der Orchesterklang immer voller. Nach den fanfarenartigen Einwürfen der Blechbläser ebbt die Musik wieder ab und kommt fast vollständig zum Erliegen. Es folgt ein Allegro in Sonatenform mit zwei gegensätzlichen Themen. Das erste schnelle Thema wird zunächst von den Streichern vorgetragen, die Temposteigerung wird mit dem zweiten Thema aber sofort wieder rückgängig gemacht. Die Überleitung zur Durchführung basiert auf den Themen der Einleitung. Mit einem kurzen Trompetensolo beginnt die umfangreiche Durchführung. Nach der Reprise folgt die Coda, die wieder die Themen der Einleitung verwendet. Streicher und eine Trompete (mit Dämpfer gespielt) beenden das Stück im pianissimo.

Rezeption und Kritik

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Die Uraufführung der 21. Sinfonie bei den Tagen sowjetischer Musik war ein großer Erfolg. Die 20. Sinfonie, die erst später uraufgeführt wurde, fand im Vergleich weniger Beachtung. Für die 21. Sinfonie erhielt Mjaskowski am 15. März 1941 den Stalinpreis erster Klasse, und auch sonst bescherte ihm das Werk viel Anerkennung und mehrere Auszeichnungen. Mit dem Klang des Werkle assozieierten viele Hörer russische Naturbilder und Landidylle, der Musikforscher Igor Fjodorowitsch Belsa sagte über die Sinfonie: „[Eine] Sinfonie, die in ihrer Art nur von einem in der sowjetischen Epoche lebenden Komponisten geschaffen werden konnte.“ Heute zählt die Sinfonie zu den Werken des Komponisten, die auf mehrern Aufnahmen zu finden sind, unter anderem ist sie in der Gesamtaufnahme von Jewgeni Fjodorowitsch Swetlanow zu hören.


22. Sinfonie in b-Moll op. 54

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22. Sinfonie
Untertitel Ballade
Tonart b-Moll
Opus 54
Satzbezeichnungen
  • I Lento. Allegro non troppo
  • II Andante con duolo
  • III Allegro energico, ma non troppo vivo

oder

  • Lento. Allegro non troppo – Andante con
    duolo – Allegro energico, ma non troppo
Gesamtdauer ca. 36 Minuten
Komponiert 1941
Besetzung Sinfonieorchester (3333/4331/Pk/Schl/Str)
Uraufführung Am 12. Januar 1942 in Tiflis unter der
Leitung von A. L. Stasewitsch

Die Sinfonie in b-Moll op. 54 ist die 22. Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

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23. Sinfonie in a-Moll op. 56

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23. Sinfonie
Untertitel „Sinfonische Suite“
Tonart a-Moll
Opus 56
Satzbezeichnungen
  • I Lento
  • II Andante. Molto sostenuto
  • III Allegretto. Vivace
Gesamtdauer ca. 33 Minuten
Komponiert 1941
Besetzung Sinfonieorchester
Uraufführung Am 5. Juni 1942

Die Sinfonie in a-Moll op. 56 ist die 23. Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

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24. Sinfonie in f-Moll op. 63

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24. Sinfonie
Tonart f-Moll
Opus 63
Satzbezeichnungen
  • I Allegro deciso
  • II Molto sostenuto
  • III Allegro appassionnato
Gesamtdauer ca. 40 Minuten
Komponiert 1943
Besetzung Sinfonieorchester (3333/4331/Pk/Schl/Str)
Uraufführung Am 8. Dezember 1943 am Moskauer
Konservatorium
unter der Leitung von
Jewgeni Alexandrowitsch Mrawinski
Widmung „Dem Andenken Wladimir Wladimirowitsch
Dershanowskis
gewidmet“

Die Sinfonie in f-Moll op. 63 ist die 24. Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

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25. Sinfonie in Des-Dur op. 69

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25. Sinfonie
Tonart Des-Dur
Opus 69
Satzbezeichnungen
  • I Adagio
  • II Moderato
  • III A metro impetuso
Gesamtdauer ca. 35 Minuten
Komponiert 1946, überarbeitet 1949
Besetzung Sinfonieorchester (3332/4331/Pk/Schl/Str)
Uraufführung Am 6. März 1947 durch das Staatliche
Moskauer Sinfonieorchester unter der
Leitung von Alexander Wassiljewitsch Gauk
Widmung „Für L. T. Atowmjan“

Die Sinfonie in Des-Dur op. 69 ist die 25. Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

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26. Sinfonie in C-Dur op. 79

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26. Sinfonie
Untertitel „Über russische Themen“
Tonart C-Dur
Opus 79
Satzbezeichnungen
  • I Andante sostenuto
  • II Andante quasi lento
  • III Adagio
Gesamtdauer ca. 42 Minuten
Komponiert 1948
Besetzung Sinfonieorchester
Uraufführung Am 28. Dezember 1948 unter der Leitung
von Alexander Wassiljewitsch Gauk

Die Sinfonie in C-Dur op. 79 ist die 26. Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

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27. Sinfonie in c-Moll op. 85

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27. Sinfonie
Tonart c-Moll
Opus 85
Satzbezeichnungen
  • I Adagio. Allegro molto agitato
  • II Adagio
  • III Presto ma non troppo
Gesamtdauer ca. 35 Minuten
Komponiert 1949
Besetzung Sinfonieorchester (3333/4331/Pk/Schl/Str)
Uraufführung Am 9. Dezember 1950 im Moskauer
Haus der Gewerkschaften

Die Sinfonie in c-Moll op. 85 ist die 27. Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.

Enstehungsgeschichte

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Rezeption und Kritik

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Sinfonietten

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Sinfonietta in A-Dur op. 10

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  • Satzbezeichnungen:
    • I Allegro
    • II Andante
    • III Presto
  • Gesamtdauer: ca. 20 Minuten
  • Komponiert: 1910/11, überarbeitet 1943

Sinfonietta in h-Moll op. 32, 2

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Sinfonietta in a-Moll op. 68

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  • Untertitel: Nr. 2
  • Satzbezeichnungen:
    • I Allegro molto
    • II Andantino grazioso
    • III Andante e levato
    • IV Allegro con fuoco
  • Gesamtdauer: ca. 30 Minuten
  • Komponiert: 1945/46
  • Besetzung: Streichorchester

Andere mehrsetzige Orchesterwerke

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Zwei Militärmärsche op. 31C

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  • Satzbezeichnungen:
    • I „Feierlicher Marsch“ in B-Dur
    • II „Dramatischer Marsch“ in F-Dur
  • Komponiert: 1930
  • Besetzung: Blasorchester

Präludium und Fughetta in g-Moll op. 31H

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  • Untertitel: „über den Namen Sarachev“
  • Komponiert: 1934
  • Besetzung: Sinfonieorchester

Serenade in Es-Dur op. 32, 1

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  • Satzbezeichnungen:
    • I Allegro marcato
    • II Andante
    • III Allegro vivo
  • Gesamtdauer: ca. 17 Minuten
  • Komponiert: 1929
  • Besetzung: Kleines Sinfonieorchester (2222/2100/Str)
  • Abram Isaakovich Dsimitrovsky gewidmet

Lyrisches Concertino in G-Dur op. 32, 3

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Zwei Stücke für Streichorchester op. 46A

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  • Satzbezeichnungen:
    • I Andante serioso e pietoso
    • II Moderato
  • Komponiert: 1945
  • Besetzung: Streichorchester
  • Arrangement der 19. Sinfonie

Zwei Märsche op. 53

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  • Satzbezeichnungen:
    • I Nr. 1 in f-Moll
    • II Nr. 2 in F-Dur
  • Komponiert: 1941
  • Besetzung: Blasorchester
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  • Untertitel: „Links of a chain“ („Kettenglieder“): Sechs Skizzen für Sinfonieorchester
  • Satzbezeichnungen:
    • I Введение (Einleitung): Largo pesante
    • II Воспоминание о танце (Erinnerung an den Tanz): Allegretto grazioso
    • III Дифирамб (Loblied): Andante non tanto
    • IV Раздумье (Nachdenklichkeit): Larghetto e rubato
    • V Успокоение (Beruhigung): Andanto cantabile
    • VI Шествие (Prozession): Allegro non troppo
  • Gesamtdauer: ca. 25 Minuten
  • Komponiert: 1944
  • Besetzung: Sinfonieorchester

Divertimento in Es-Dur op. 80

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  • Satzbezeichnungen:
    • I Walzer: Allegro non troppo
    • II Nocturne: Adagio
    • III Tarantella: Presto
  • Gesamtdauer: ca. 25 Minuten
  • Komponiert: 1948
  • Besetzung: Sinfonieorchester

Sinfonische Dichtungen

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„Das Schweigen“ in f-Moll op. 9

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  • Untertitel: Sinfonische Dichtung nach Edgar Allan Poe
  • Gesamtdauer: ca. 22 Minuten
  • Komponiert: 1909/10
  • Besetzung: Sinfonieorchester (3+Piccolo 3+Englischhorn 3+Bass 3+Kontra / 8 4 3 1 / Pk / 2Schl / 2Hrf / Str)[3]
  • K. Sarachev gewidmet

Silence - vollständige Kurzgeschichte auf Wikisource (engl.)

„Alastor“ in c-Moll op. 14

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Alastor; or The Spirit of Solitude: Vollständiges Gedicht auf archive.org

Ouvertüren

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Ouvertüre in G-Dur op. 9A

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  • Komponiert: 1909
  • Besetzung: Sinfonieorchester (3322/4231/Pk/Schl/Str)
  • Orchestrierung der Klaviersonate in G-Dur op. 0P

Begrüßungsouvertüre in C-Dur op. 48

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  • Satzbezeichnung:
    • Allegro con brio e maestoso
  • Gesamtdauer: ca. 10 Minuten
  • Komponiert: 1939
  • Besetzung: Sinfonieorchester

Dramatische Ouvertüre in g-Moll op. 60

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  • Komponiert: 1942
  • Besetzung: Blasorchester (2242/4+2A+3T+B+2Kor232/Schl)
  • Uraufführung am 1. November 1942 unter der Leitung von I. V. Petrov

Slawische Rhapsodie in d-Moll op. 71

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  • Untertitel: Ouvertüre-Fantasie über Altslawische Themen des 16. Jahrhunderts
  • Satzbezeichnung:
    • Adagio
  • Gesamtdauer: ca. 12 Minuten
  • Komponiert: 1946
  • Besetzung: Sinfonieorchester
  • Igor Fjodorowitsch Belsa gewidmet

Pathetische Ouvertüre in c-Moll op. 76

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  • Gesamtdauer: ca. 14 Minuten
  • Komponiert: 1947
  • Besetzung: Sinfonieorchester
  • Dem 30. Jubiläum der sowjetischen Armee gewidmet
  • sikorski.de:
    • Besetzung
  • wanadoo.nl:
    • Opus und Tonart
    • Satzbezeichnungen
    • Uraufführungen
    • Widmungen
  • myaskovsky.ru:
    • Opus und Tonart
    • Titel und Untertitel
    • Widmung
    • Uraufführung
  • CD-Beilage Warner Music France 2564 69689-8 (Miaskovsky: Intégrale des Symphonies, Evgeny Svetlanov (Dir.))
    • Titel
    • Satzbezeichnungen
    • Dauer
  • Soja Gulinskaja: Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski. Moskau 1981, dtsch. Berlin 1985


  • sikorski.de
  • kith.org
  • wanadoo.nl
  • myaskovsky.ru
  • CD-Beilage Warner Music France 2564 69689-8 (Miaskovsky: Intégrale des Symphonies, Evgeny Svetlanov (Dir.))
  • Soja Gulinskaja: Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski. Moskau 1981, dtsch. Berlin 1985

Einzelnachweise

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  1. Soja Gulinskaja: Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski. Moskau 1981, dtsch. Berlin 1985, S. 158
  2. fuer-die-ohren.de
  3. universaledition.com