Diese Seite enthält eine Liste von Pfarrhäusern in Bayern. Sie umfasst größtenteils denkmalgeschützte Gebäude, ist jedoch nicht darauf beschränkt, um den architektonischen und kirchlichen Wandel im Laufe der Geschichte zu verdeutlichen – was sie von bereits existierenden Listen denkmalgeschützter Gebäude unterscheidet. Geographisch beschränkt sich die Liste auf Pfarrhäuser in Bayern und ist zusätzlich nach Landkreisen unterteilt, um regionalen Gegebenheiten Rechnung zu tragen.
Pfarrhäuser dienten traditionell als Wohn- und Arbeitsstätte des Pfarrers und standen in der Regel in unmittelbarer Nähe der Kirche. Sie symbolisierten den engen Bezug des Seelsorgers zur Gemeinde und zur Pfarrei. Über Jahrhunderte hinweg spielten sie eine zentrale Rolle im religiösen und sozialen Leben des Dorfes oder der Stadt. Pfarrhäuser boten nicht nur Wohnraum für den Pfarrer, sondern oft auch Platz für die Verwaltung der Pfarrei. In manchen Fällen waren sie Begegnungsstätten, in denen kirchliche Feste vorbereitet wurden oder Gemeindemitglieder Rat bei ihrem Pfarrer suchten. Pfarrhäuse hatten darüber hinaus häufig eine räpresentative Funktion. Je wohlhabender eine Gemeinde war umso prunkvoller waren häufig auch die Pfarrhäuser. Sie repräsentierten den geistlichen Einfluss und die Beständigkeit der Kirche innerhalb der Gemeinde. Häufig wurden sie solide und in prominenter Lage gebaut, um die Bedeutung des Pfarrers zu unterstreichen der früher häufig aus besser situierten Familie stammte. Auf Prunk und Luxus wollte man häufig auch als Seelsorger nicht verzichten.
Die Architektur bayerischer Pfarrhäuser variierte stark je nach Epoche, Region und Wohlstand der Gemeinde, doch einige allgemeine Merkmale sind oft zu finden:
Viele ältere Pfarrhäuser, vor allem in ländlichen Gegenden, wurden im Barock- oder Rokoko-Stil errichtet. Sie zeichnen sich durch ihre repräsentative Bauweise aus, oft mit symmetrischen Fassaden, dekorativen Giebeln und Pilastern. In barocken Pfarrhäusern findet man häufig Stuckverzierungen, massive Holztüren und Fensterläden. Häufig findet man an diesen Gebäuden anspruchsvolle Walm- oder Mansarddächern, im ländlichen Raum mit unter auch mit Aufzuggiebeln. Während Barocke Pfarrhäuser oft imposante, symmetrische Fassaden mit klaren Linien zeigen und häufig rustizierte (grob behauene) Sockelzonen und dramatische Elemente wie große Giebel, Pilaster und Fenster mit üppiger Rahmung nutzen, wirken Rokoko-Fassaden filigraner und haben meist weniger strenge Symmetrien. Die Dekoration ist oft detailreich, etwa in Form von Stuckarbeiten um Fenster und Türen. Die Fassaden sind heller, mit Pastellfarben und weichen Formen.
In dieser Zeit wurden Pfarrhäuser schlichter und klarer in ihren Formen. Die Fassaden waren weniger prunkvoll, aber oft harmonisch gestaltet, mit Betonung auf Funktionalität und ausgewogenen Proportionen. Typisch sind rechteckige Gebäude mit schlichten Fassaden und oft einem Giebeldach.
Obwohl der Neoklassizismus in früheren Jahrhunderten einen gewissen Einfluss auf bayerische Pfarrhäuser hatte, blieben der Jugendstil und der Art Déco aufgrund der konservativen und traditionellen Rolle der Kirche weitgehend unbedeutend für Pfarrhäuser. Der Heimatstil war die bevorzugte Bauweise für Pfarrhäuser, besonders in ländlichen Gegenden Bayerns, und stellte sicher, dass diese Gebäude sich harmonisch in ihre Umgebung einfügten.
Pfarrhäuser wurden vermehrt im sogenannten „Heimatstil“ gebaut, einer Rückbesinnung auf traditionelle Bauformen. Diese Häuser passen sich gut in die ländliche Umgebung ein und nutzen oft regionale Baumaterialien wie Holz oder Ziegel.
Charakteristisch sind steile Dächer, große Fenster und Balkone sowie handwerkliche Details wie geschnitzte Holzelemente.
Moderne (20. Jahrhundert bis heute):
In der Moderne wurden Pfarrhäuser oft nüchterner und funktionaler gestaltet, wobei der praktische Wohn- und Arbeitsraum im Vordergrund stand. Man findet hier eine klare, reduzierte Architektur, die sich manchmal an den internationalen Stil anlehnt. Neuere Pfarrhäuser sind häufig an moderne Bedürfnisse angepasst, zum Beispiel mit zusätzlichen Räumen für Gemeindeaktivitäten oder Büroräume für das Pfarrbüro.
Zweigeschossige Halbwalmdachbau mit Ortgang-Gesims, mit drei zu fünf Fensterachsen. Er wurde unter Verwendung von Teilen des Badehauses aus dem Jahr 1659 errichtet.
Walmdachbau mit fünf zu vier Fensterachsen. Er wurde über einem Vorgängerbau errichtet, wovon der unter der Hausmitte sich befindende Gewölbekeller erhalten ist. Zum Pfarrhaus gehört der daneben stehende Stadel mit Stichbogentor und Satteldach.
Dreigeschossiger Satteldachbau mit fünf zu vier Achsen. Über dem Eingang, Wappen mit der Jahreszahl 1779. Umfassungsmauer aus der Erbauungszeit des Gebäudes.
Zweigeschossiger verputzter Einfirsthof mit Satteldach auf hohem Kellergeschoss, abgesetzter Stalltrakt mit Bohlenstube im verbretterten Obergeschoss wohl frühes 18. Jahrhundert, Wohnteil erneuert 1840
Zweigeschossiger Steilsatteldachbau mit vier zu zwei Fensterachsen, Gesimsgliederung und Fensterrahmungen. Im Giebel sind die Ladeluken des zweigeschossigen Daches erhalten.
Der zweigeschossige kubische Walmdachbau mit fünf zu sechs Fensterachsen und einem rundbogigen Eingang, über dem in einer Nische eine Skulptur Madonna und Kind steht.
Zweigeschossiger Satteldachbau mit Erdgeschoss aus Sandsteinquadern und einem Fachwerkobergeschoss. Sechs Fensterachsen an der Straßenseite. Fachwerkobergeschoss mit Andreaskreuzen und geschweiften Hölzern. An der rechten Seite ist ein Wappen und der Wahlspruch „Einer für alle – Alle für einen“ angebracht. Rundbogenportal von mächtigen Quadersteinen eingefasst.
Zweigeschossiger barocker Putzbau mit Speichergeschoss und flachem Walmdach, bezeichnet mit „1752“. Er wurde in den Jahren von 1860 bis 1880 wesentlich erneuert.
Zweigeschossiger neubarocker Satteldachbau nach Plänen des Regierungsbaumeisters Andreas Utz. Drei zu drei Fensterachsen. Vor dem Portal befindet sich ein offener Vorraum mit geschwungenem Eingang.
Zweigeschossige Satteldachbau mit Ecklisenen und fünf zu drei Fensterachsen ist mit der Jahreszahl 1878 über dem Eingang bezeichnet. Die Fenster und das Portal, über dem die Inschrift „Friede sei in diesem Hause!“ eingemeißelt ist, sind mit heimischen Sandsteinblöcken gerahmt. Dazugehörend barockes Hofportal bezeichnet 1787.
Zweigeschossiges Mansardachgebäude mit zwölf zu fünf Fensterachsen, Eckpilaster und an der Westseite durch einen Mittelrisalit vertikal gegliedert. Im Giebel des Risalits befindet sich das Amtswappen des Bamberger Fürstbischofs Johann Philipp Anton von und zu Frankenstein.
Zweigeschossiger Satteldachbau mit biedermeierlich gestalteten Türen an den beiden Traufseiten mit vier zu fünf Fensterachsen und Ecklisenen. Zum Pfarrhaus gehört das ehemalige Backhaus, ein eingeschossiger Satteldachbau.
Zweigeschossiger Giebelbau mit Steildach und fünf zu vier Fensterachsen und Holzschindelverkleidung. Steht direkt neben der katholischen Pfarrkirche St. Elisabeth.
Dreigeschossige Bau im Stil des Neubarock wurde nach den Plänen des Architekten Carl Hocheder errichtet. Er ist reich mit Stuckdekor geschmückt. Über dem Portal sind als Reliefs die Apostel Petrus und Paulus dargestellt.
Stattlicher, zweieinhalbgeschossiger kubischer Bau. Nach oben schließt er mit einem flachen Walmdach ab. Im Mezzanin fallen die regelmäßig angeordneten kleinen Rechteckfenster auf.
Zweigeschossige Walmdachbau wurde wohl nach dem Entwurf von Joseph Dossenberger errichtet. Das Gebäude besitzt fünf zu drei Fensterachsen. Das Portal ist in einen rundbogigen Eingangsbereich integriert.
Zweigeschossiger Mansardwalmdachbau mit Ecklisenen und profilierten Fenstergewänden, bezeichnet mit „1780“, wohl von Johann Jakob Philipp Muttone. Stall, eingeschossiger Schopfwalmdachbau, Bruchstein, um 1800. Stadel, Steildachbau, Holzständerwerk mit Verbretterung, um 1800. Nebengebäude, kleiner Steildachbau mit Hofmauer als westliche Traufseite; Hofeinfriedung, mit rundbogiger Tordurchfahrt und korbbogigem Nebeneingang, nach Nordosten Granitpfeiler mit profilierten Abschlüssen, wohl um 1800
Zweigeschossige, giebelständige Satteldachbau mit Staffelgiebel, Ecklisenen und kreuzförmigen Bändern an der Traufe mit vier zu vier Fensterachsen. Der dazugehörige Stadel ist ein traufseitiger Massivbau mit Satteldach und segmentbogigen Toren aus dem 19. Jahrhundert.
Pfarrhaus, zweigeschossiger Satteldachbau, 1785; Stadel, Walmdachbau, bezeichnet 1778, nach Brand 1913 erneuert, angebaut zweigeschossiger Stallstadel mit Walmdach; Remise mit Holzlege, Walmdachbau mit Zwerchhaus, Anfang 20. Jahrhundert; Pfarrhofmauer mit Tor, barock
Das Erdgeschoss des zweigeschossigen Pfarrhauses mit Halbwalmdach ist massiv gemauert. Das Obergeschoss ist dagegen in Fachwerkbauweise erstellt. Das Gebäude besitzt zwei (Giebelseite) zu sechs (Traufseite) Fensterachsen.
Zweieinhalbgeschossige Bau mit Flachsatteldach mit weitem Dachüberstand besitzt drei zu vier Fensterachsen. Die Flacherker an den Giebelseiten betonen den Landhausstil.
Zweigeschossiger Mansard-Walmdachbau mit vier zu neun Fensterachsen und Lisenengliederung wurde als Propstei errichtet. An der östlichen Seite ist der stichbogige Eingang, über dem eine rechteckige Kalksteinplatte mit den Wappen des Klosters St. Emmerman, des Abts und des Bistums Regensburg angebracht ist. Ein kleinerer zweiter Eingang ist an der Südseite.
Zweieinhalbgeschossiger, spätklassizistischer Walmdachbau mit Mezzanin und eine Putzgliederung. Kubischer Baukörper mit flachem Mittelrisalit und aufgesetztem Eisenbalkon. Fasadengliederung durch Ecklisenen sowie Geschoss- und Sohlbankgesimse.
Der zweigeschossiger Walmdachbau mit südlichem Mittelrisalit mit Dreiecksgiebel wurde von Simpert Kraemer errichtet. Im Obergeschoss sind Decken und Wandfresken von Franz Anton Erler aus dem Jahr 1738 erhalten. Im Südwestzimmer befindet sich ein Kachelofen mit dem Wappen des Ottobeurer Abts Rupert Neß (1670–1740).
Zweigeschossiger Walmdachbau mit fünf zu vier Fensterachsen und profiliertem Eingangsportal. 1749 umgebaut nach Plänen des fürstbischöflichen Bauinspektor Matthias Seybold unter harmonischem Einbezug der mittelalterlichen Bausubstanz[1] inklusive der Ringmauer zur Hauptstrasse hin. Vermutlich ursprüngliches Schloss, später Teil der Vorburg des neuen Schlosses in Cronheim. Umfangreiche Bausubstanz inklusive Treppe, Türen und Böden aus der Umbauphase erhalten. Seperates Back- und Waschhaus ebenfalls vorhanden.
Zweigeschossiger Mansardwalmdachbau mit sechs zu drei Fensterachsen und gefugten Ecklisenen hat an der straßenseitigen Fassade das Wappen des Klosters Bronnbach und eine Inschrifttafel mit Rollwerk und Putten. Unter Engelbert Schäffner (1687–1752), Abt des Klosters Bronnbach von 1724 bis 1742, wurde das Pfarrhaus gebaut. Baumeister Johann David Steingruber.