Bern E-Prix
Der Bern E-Prix war ein Automobilrennen der FIA-Formel-E-Meisterschaft. Er wurde einmalig am 22. Juni 2019 im Rahmen der FIA-Formel-E-Meisterschaft 2018/19 ausgetragen. Der Streckenverlauf wurde am 15. Oktober 2018 in der Berner Zeitung veröffentlicht.[1]
Statistik
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Rennserie: | FIA-Formel-E-Meisterschaft |
Rennstrecken: | Formel-E-Rennstrecke Bern |
Letzter E-Prix | |
Bern E-Prix 2019 | |
Saison: | FIA-Formel-E-Meisterschaft 2018/19 |
Rennstrecke: | Formel-E-Rennstrecke Bern |
Rennlänge: | 85,8 km in 31 Runden à 2,75 km
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Sieger: | Jean-Éric Vergne ( DS Techeetah) |
Pole-Position: | Jean-Éric Vergne ( DS Techeetah) |
Schnellste Runde: | António Félix da Costa ( BMW i Andretti Motorsport) |
Rekorde | |
Die meisten Siege: | Jean-Éric Vergne (1) |
Die meisten Poles: | Jean-Éric Vergne (1) |
Geschichte
BearbeitenDer Bern E-Prix fand auf der Formel-E-Rennstrecke Bern statt. Es handelte sich dabei nach dem Zürich E-Prix 2018 um das zweite Motorsportrennen, das in der Schweiz seit der Einführung des Verbotes von Rundstreckenrennen im Jahr 1955 durchgeführt wurde. Jean-Éric Vergne gewann das Rennen vor Mitch Evans und Sébastien Buemi.
Ergebnisse
BearbeitenAuflage | Jahr | Strecke | Sieger | Zweiter | Dritter | Pole-Position | Schnellste Runde |
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1 | 2018/19 | Formel-E-Rennstrecke Bern | Jean-Éric Vergne (DS Techeetah) |
Mitch Evans (Panasonic Jaguar Racing) |
Sébastien Buemi (Nissan e.dams) |
Jean-Éric Vergne (DS Techeetah) |
António Félix da Costa (BMW i Andretti Motorsport) |
Kritik
BearbeitenDie GFL/EVP-Fraktion beantragte Ende Januar 2019 in einem Vorstoss im Berner Stadtrat, dass der Veranstalter Swiss E-Prix Operations AG[2] für die erste Austragung des Rennens Ökostrom anstatt wie üblich mit Glycerin betriebene Dieselgeneratoren zur Aufladung der Akkumulatoren der Fahrzeuge einsetzen soll. Der Stadtrat stimmte dem zu, jedoch war bei Energie Wasser Bern mit Stand Februar 2019 noch keine entsprechende Bestellung eingegangen.[3]
SP und Grünes Bündnis positionierten sich im Vorfeld gegen die Austragung des Rennens.[4][5]
Stadtpräsident Alec von Graffenried äußerte vor dem Rennen Medien gegenüber, der Berner Gemeinderat sei vom Veranstalter „enttäuscht“. Es seien nicht alle Auflagen vollumfänglich erfüllt worden, welche Voraussetzung für die Bewilligung des Rennens waren. Das galt für die Gewährleistung des öffentlichen Verkehrs und für die Zugänglichkeit des Quartiers.[6][7]
Am 20. Juni 2019 fand eine Critical Mass mit rund 1000 Teilnehmern auf der Rennstrecke statt. Dabei kam es zu Vandalismus, die Demonstranten beschädigten mehrere an der Strecke befestigte Werbebanner.[8] Da diese aus vertraglichen Gründen an der Streckenbegrenzung angebracht sein mussten, musste der Veranstalter in der folgenden Nacht neue Werbebanner aus London einfliegen lassen.[9] Zudem wurden Medienberichten zufolge auch Stromkabel sowie Kabel für die TV-Übertragung durchtrennt. Der entstandene Sachschaden soll sich auf 400 000 Schweizer Franken belaufen.[10]
Nach dem Rennen gab es Kritik an den Organisatoren, die sich nicht an Absprachen gehalten hätten und Anwohner und Unternehmen nicht ausreichend informiert hätten. Die Kosten für die Durchführung des Rennens erwiesen sich jedoch als zu hoch. Die Betreibergesellschaft Swiss E-Prix Operations AG geriet in finanzielle Schwierigkeiten und wurde im Januar 2020 vom Konkursgericht aufgelöst. Wegen einer unbezahlten Rechnung über 225 000 Schweizer Franken, wurde die Stadt Bern von der Baufirma Marti AG verklagt.[11] Im Januar 2024 wurde bekannt, dass sich das Gericht zu Gunsten der Stadt entschied, welche also die eingeforderten Kosten nicht übernehmen muss.[12]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Markus Ehinger: Mit 250 km/h den Aargauerstalden runter. In: bernerzeitung.ch. 15. Oktober 2018, abgerufen am 8. Dezember 2018.
- ↑ Swiss E-Prix Operations AG in Liquidation. Handelsregisteramt des Kantons Zürich, abgerufen am 9. April 2022.
- ↑ Markus Ehinger: Politik fordert Öko-Strom für Formel E. In: bernerzeitung.ch. 16. Februar 2019, abgerufen am 23. Februar 2019.
- ↑ Tausend Gegner der Formel E demonstrieren auf dem Velo in Bern. In: aargauerzeitung.ch. 20. Juni 2019, abgerufen am 21. Juni 2019.
- ↑ Protest gegen Formel E – Velo-Demo rollt über die Rennstrecke in Bern. In: srf.ch. 21. Juni 2019, abgerufen am 21. Juni 2019.
- ↑ Naomi Jones: Nervosität und Ärger bis vor dem Rennstart. In: derbund.ch. 21. Juni 2019, abgerufen am 21. Juni 2019.
- ↑ Patrick Feuz: Hoffentlich der letzte E-Prix in Bern. In: derbund.ch. 21. Juni 2019, abgerufen am 21. Juni 2019.
- ↑ Ruben Zimmermann, Alex Kalinauckas: Chaos in Bern: Chaoten beschädigen Strecke, Shakedown verschoben. Motorsport.com, 21. Juni 2019, abgerufen am 21. Juni 2019.
- ↑ Timo Pape: Bis zu 400.000 Franken Schaden: Demonstranten zerschnitten Kabel & sorgten für Verzögerung. e-Formel.de, 22. Juni 2019, abgerufen am 22. Juni 2019.
- ↑ Der E-Prix von Bern im Ticker. Blick.ch, 21. Juni 2019, abgerufen am 21. Juni 2019.
- ↑ Streit um Geld: Bald keine Grossanlässe mehr in Bern wegen Formel-E-Rennen? In: blick.ch. 30. Januar 2023, abgerufen am 30. Januar 2023.
- ↑ Adrian Hopf-Sulc: Formel-E-Debakel in Bern: Baufirma Marti scheitert mit Klage gegen die Stadt. In: derbund.ch. 5. Januar 2024, abgerufen am 5. Januar 2024.