Bissegg
Bissegg ist ein Ortsteil[3] der Gemeinde Amlikon-Bissegg im Bezirk Weinfelden des Schweizer Kantons Thurgau und eine ehemalige Ortsgemeinde. Am 1. Januar 1995 fusionierte Bissegg mit den Ortsgemeinden Amlikon, Griesenberg und Strohwilen zur politischen Gemeinde Amlikon-Bissegg.
Bissegg | ||
---|---|---|
Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Thurgau (TG) | |
Bezirk: | Weinfelden | |
Politische Gemeinde: | Amlikon-Bissegg | |
Postleitzahl: | 8514 | |
frühere BFS-Nr.: | 4882 | |
Koordinaten: | 721192 / 269353 | |
Höhe: | 507 m ü. M. | |
Fläche: | 2,44 km²[1] | |
Einwohner: | 185 (1990)[2] | |
Einwohnerdichte: | 76 Einw. pro km² | |
Karte | ||
Geographie
BearbeitenDie bis 1994 zur Munizipalgemeinde Amlikon gehörige Ortsgemeinde bestand aus den Weilern Bissegg (1324 Bynssegge), Holzhäusern (1397 Holtzhusern), Hünikon (857 Huninchova) und Junkholz (1324 Junkholtz) am Ostabhang des Wellenbergs. Bei Junkholz kreuzen sich die Strassen Märstetten–Wil und Bussnang–Frauenfeld. Das etwas abgelegene Holzhäusern ist einer von drei Primarschulorten der politischen Gemeinde Amlikon-Bissegg.[2]
Geschichte
BearbeitenDas lange im St. Galler Klosterbesitz gewesene Gemeindegebiet gelangte im Hochmittelalter in den Einflussbereich der Freiherrn von Bussnang und teilte von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis 1798 das Schicksal der von einer Seitenlinie der Bussnanger ausgehenden Gerichtsherrschaft Griesenberg. Kirchlich gehörten die Orte stets zu Bussnang. Erst 1857 wurden Bissegg und Junkholz der reformierten Kirchgemeinde Leutmerken zugeteilt.[2]
Kornbau und etwas Rebbau dominierte die Landwirtschaft bis ins 19. Jahrhundert, dann erfolgte der Übergang zu Vieh- und Milchwirtschaft und zum Obstbau. Ab ca. 1870 wurde die Milch nach Holzhof in der Gemeinde Griesenberg geliefert, 1905 wurde eine eigene Käserei erbaut. 1990 waren je ca. 40 % der in Bissegg Erwerbstätigen im ersten bzw. dritten Wirtschaftssektor beschäftigt. Das etwas abgelegene Holzhäusern ist einer von drei Primarschulorten der politischen Gemeinde Amlikon-Bissegg. In Holzhäusern kam 1932 das Fundament einer Burg zum Vorschein, die dem 1259 erwähnten Burkart von Hünikon gehört haben könnte.[2]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: In Gelb mit blauem Zickzackbalken vier schwarze Bärenköpfe.
Der Bärenkopf erinnert an die historischen Beziehungen des Gebiets um Bissegg zum Kloster St. Gallen, die Farben Gelb und Blau gehen auf das Wappen der Herren von Griesenberg zurück.[4]
Bevölkerung
BearbeitenJahr | 1870 | 1900 | 1920 | 1950 | 1960 | 1980 | 1990 | 2000 | 2010 | 2018 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ortsgemeinde | 205 | 187 | 138 | 153 | 161 | 123 | 185 | |||
Weiler Bissegg | 25 | 71 | 87 | |||||||
Holzhäusern | 58 | 55 | 46 | |||||||
Junkholz | 113 | 120 | 130 | |||||||
Quelle | [2] | [5] | [3] | [6] |
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Eduard Häberlin (1820–1884), auf der Bissegg wohnhaft: siebenfacher Grossratspräsident, National- (1851–1857) und Ständerat (1851 und 1857–1869, 1863 als Präsident), Bundesrichter (1862–1872)
- Heinrich Häberlin (1868–1947), Bürger von Bissegg: National- (FDP, 1904–1920) und Bundesrat (FDP, 1920–1934, 1926 und 1931 als Präsident)
- Jakob Hugentobler (1885–1966), Konservator und Autor
Bilder
Bearbeiten-
Geschützes Wohnhaus an der Carl-Haselbach-Strasse in Bissegg
-
Junkholz
-
Wohnhaus mit Scheune in Hünikon
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Schweizerische Arealstatstik. Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau. ( vom 12. April 2016 im Internet Archive; PDF)
- ↑ a b c d e André Salathé: Bissegg. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht. - ↑ a b Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
- ↑ Gemeindewappen. Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019
- ↑ Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2005. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 1,7 MB), abgerufen am 28. April 2020.
- ↑ Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,2 MB), abgerufen am 10. Mai 2020.
Weblinks
Bearbeiten- André Salathé: Bissegg. In: Historisches Lexikon der Schweiz.