Mattwil

Ortschaft des Schweizer Kantons Thurgau

Mattwil ist eine Ortschaft[2] in der Gemeinde Birwinken im Bezirk Weinfelden des Schweizer Kantons Thurgau.

Mattwil
Wappen von Mattwil
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Thurgau Thurgau (TG)
Bezirk: Weinfelden
Politische Gemeinde: Birwinkeni2
Postleitzahl: 8585
frühere BFS-Nr.: 4906
Koordinaten: 732990 / 271253Koordinaten: 47° 34′ 43″ N, 9° 12′ 23″ O; CH1903: 732990 / 271253
Höhe: 533 m ü. M.
Fläche: 1,35 km²[1]
Einwohner: 341 (31.12.2018)[2]
Einwohnerdichte: 253 Einw. pro km²
Mattwil
Mattwil
Karte
Mattwil (Schweiz)
Mattwil (Schweiz)
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1803 bis 1994 bildete Mattwil eine Ortsgemeinde in der damaligen Munizipalgemeinde Birwinken. Am 1. Januar 1995 fusionierte die Ortsgemeinde mit der Munizipalgemeinde zur politischen Gemeinde Birwinken.[3]

Geographie

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Mattwil liegt auf dem Seerücken an der Strasse SulgenLangrickenbach. Zur Ortsgemeinde gehörten Mattwil und Altighofen.[3]

Geschichte

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Mattwil im Jahr 1954, im Hinter­grund der Bodensee

Die Siedlung wurde 1200 als Matewilare erstmals urkundlich erwähnt. Ab 1200 lassen sich die Ministerialen von Mattwil nachweisen. Vom Spätmittelalter bis 1798 gehörte ein Drittel von Mattwil zum Gericht Berg mit Appellation beim Hofgericht Konstanz, die anderen zwei Drittel zu den sogenannten Hohen Gerichten, in denen die thurgauischen Landvögte die niedere und hohe Gerichtsbarkeit ausübten. Im 17. Jahrhundert stellten die thurgauischen Landvögte Mattwil Gemeindebriefe zur Bestätigung seiner Rechte aus.[3]

Mattwil teilte stets das Schicksal der Pfarrei Langrickenbach. 1844 vereinigten sich Klarsreuti und Mattwil zu einer Schulgemeinde, 1959 die Schulgemeinden Birwinken, Mattwil-Klarsreuti und Happerswil-Buch.[3] 1869 entstand im Dorf die erste schweizerische Chrischona-Gemeindschaft,[4] Markus Hauser war ab 1872 der erste Prediger dieser evangelischen Freikirche, und am 10. August 1873 wurde ihre Kapelle vor Ort eingeweiht.[5]

Bis um die Mitte des 20. Jahrhunderts war das Dorf bäuerlich geprägt. Die 1600 erwähnte Mühle stand bis um 1920 in Betrieb. Im 19. Jahrhundert waren Buntweberei (Baumwolle) und mechanische Stickerei verbreitet.[3]

 
 
Gemeindestand vor der Fusion im Jahr 1995

Blasonierung: Gespalten von Rot mit einer weissen und Gelb mit einer roten Rose.[6]

Die Spaltung des Wappens versinnbildlicht die einstige Trennung von Mattwil. Die Rosen in beiden Hälften stammen von den Freiherren von Güttingen. Die Farben gelb und rot zeigen die Zugehörigkeit zur Landvogtei Thurgau und die Farben rot und weiss zur Herrschaft Berg.[6]

Bevölkerung

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Von den insgesamt 374 Einwohnern der Ortschaft Mattwil am 31. Dezember 2023 waren 91 bzw. 24,3 % ausländische Staatsbürger. 129 (34,5 %) waren evangelisch-reformiert und 81 (21,7 %) römisch-katholisch.[7]

Bevölkerungsentwicklung von Mattwil
Jahr 1850 1900 1950 1990 2000 2010 2018 2023
Ortsgemeinde 185 196 181 193
Ortschaft 276 317 341[Anm. 1] 374[Anm. 1]
Quelle [3] [8] [9] [2] [7]
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Commons: Mattwil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Schweizerische Arealstatstik. Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau. (Memento vom 12. April 2016 im Internet Archive; PDF)
  2. a b c Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
  3. a b c d e f Erich Trösch: Mattwil. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.
  4. Tagblatt: Die erste Kapelle der Chrischona stand in Mattwil, Website tagblatt.ch 5. März 2015 (abgerufen am 8. März 2023)
  5. Viva Kirche Schweiz: Unsere Geschichte, Website chrischona.ch (abgerufen am 8. März 2023)
  6. a b Wappen von Mattwil. Auf der Webseite der Gemeinde Birwinken, abgerufen am 15. Februar 2020.
  7. a b Die Ortschaften des Kantons Thurgau und ihre Wohnbevölkerung 2024. Kanton Thurgau, Dienststelle für Statistik, Frauenfeld, 2024, abgerufen am 10. Juni 2024.
  8. Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2005. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 1,7 MB), abgerufen am 28. April 2020.
  9. Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2012. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 3,4 MB), abgerufen am 11. Mai 2020.

Anmerkungen

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  1. a b mit Aussenhöfen