Blankensee (Osterburg)

Wohnplatz im Ortsteil Wolterslage der Stadt Osterburg (Altmark)

Blankensee ist ein Wohnplatz im Ortsteil Wolterslage in der Ortschaft Königsmark der kreisangehörigen Hansestadt Osterburg (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[2]

Blankensee
Koordinaten: 52° 50′ N, 11° 49′ OKoordinaten: 52° 49′ 43″ N, 11° 48′ 50″ O
Höhe: 22 m ü. NHN
Fläche: 2,46 km²[1]
Eingemeindung: 1. April 1936
Eingemeindet nach: Wolterslage
Postleitzahl: 39606
Vorwahl: 039390
Blankensee (Sachsen-Anhalt)
Blankensee (Sachsen-Anhalt)
Lage von Blankensee in Sachsen-Anhalt

Geografie

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Blankensee, eine Streusiedlung,[1] liegt am Seegraben Iden (Größe Wässerung), etwa drei Kilometer nordwestlich von Wolterslage und 6 Kilometer nordöstlich von Osterburg im Landschaftsschutzgebiet Altmärkische Wische, einem Niederungsgebiet zwischen den Flüssen Elbe und Biese.[3]

Nachbarorte sind Tornowshof und Dobbrun im Westen, Rethhausen im Osten, Königsmark und Wasmerslage im Südosten, Wenddorf und Meseberg im Süden, sowie Berken im Südwesten.[3]

Geschichte

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Mittelalter bis Neuzeit

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Im Jahre 1446 wurde Blankensee erstmals als zu der Blanckensehe erwähnt, als Ritter Mathias von Jagow ein Lehen dort erhielt und mit des Schulzen Hufe in Meseberg beleht wurde, dy dar lyth zu der Blanckensehe übersetzt etwa: „die am Blankensee liegt“.[4] Heinrich Meseberg verpfändete im Jahre 1466 an Ludwig Tornow, dem Vikar am Alexiusaltar der Stendaler Nikolaikirche, eine jährliche Geldrente to Blankensee.[5][6] 1687 hieß es Blanckensee,[1] 1804 hieß das Dorf Blankensee.[7]

1873 lag nordöstlich von Blankensee der Hof Neu York[8], 1902 war dieser nicht mehr auf dem Messtischblatt verzeichnet.[9]

Herkunft des Ortsnamens

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„Blank“ steht für „glänzend“, „blinkend“. Der Ort lag einst an einem See.[10]

Eingemeindungen

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Ursprünglich gehörte das Dorf Blankensee zum Seehausenschen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag es im Stadtkanton Osterburg auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen gehörte die Gemeinde ab 1816 zum Kreis Osterburg, dem späteren Landkreis Osterburg.[1]

Am 1. April 1936 wurden die Gemeinden Blankensee und Rethhausen aus dem Landkreis Osterburg in die Gemeinde Wolterslage eingegliedert.[11] Blankensee und Rethhausen werden seitdem als Wohnplätze von Wolterslage geführt. Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Wolterslage aus dem Landkreis Osterburg in den Kreis Osterburg umgegliedert. Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Wolterslage in die Gemeinde Königsmark eingemeindet.[12]

Am 1. Juli 2009 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinde Königsmark mit anderen Gemeinden zur neuen Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark).[13] Der Ortsteil Wolterslage mit den Wohnplätzen Blankensee und Rethhausen kam dadurch zur neuen Ortschaft Königsmark und zur Hansestadt Osterburg (Altmark).

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1734 49
1775 33
1789 35
1798 47
1801 38
Jahr Einwohner
1818 39
1840 43
1864 46
1867 [00]49[14]
1871 44
Jahr Einwohner
1885 38
1892 [00]37[15]
1895 35
1900 [00]20[15]
1905 26
Jahr Einwohner
1910 [00]30[15]
1925 30
1930 [00]21[14]

Quelle wenn nicht angegeben:[1]

Religion

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Die evangelischen Christen aus Blankensee sind in die Kirchengemeinde Wolterslage eingepfarrt, die früher zur Pfarrei Königsmark bei Osterburg in der Altmark gehörte.[16] Die Kirchengemeinde Wolterslage wird heute betreut vom Pfarrbereich Königsmark im Kirchenkreis Stendal im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[17]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Der Bauernhof Blankensee Nr. 3 und die Transformatorenstation gegenüber stehen unter Denkmalschutz.[3]

Literatur

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  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 259–261, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 171 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 365, 16. Blankensee (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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Einzelnachweise

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  1. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 259–261, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 116 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 8. April 2023]).
  3. a b c Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 354–355 (Digitalisat).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 232 (Digitalisat).
  6. Christian Popp: Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Halberstadt 1. Das Stift St. Nikolaus in Stendal (= Germania Sacra, Neue Folge. Band 49). S. 165 (Digitalisat).
  7. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 311 ([Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00333~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D Online]).
  8. Messtischblatt 1613: Seehausen. Reichsamt für Landesaufnahme, 1873, abgerufen am 17. Mai 2020.
  9. Messtischblatt 1613: Seehausen in der Altmark. Reichsamt für Landesaufnahme, 1902, abgerufen am 17. Mai 2020.
  10. Ernst Haetge: Der Kreis Osterburg (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band 4). Hopfer, Burg bei Magdeburg 1938, DNB 361451652, S. 65.
  11. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1936, ZDB-ID 3766-7, S. 63, Nr. 175.
  12. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 343, 346 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  13. Landkreis Stendal: Gebietsänderungsvertrag zur Bildung der neuen Gemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark). In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr. 2, 28. Januar 2009, ZDB-ID 2665593-7, S. 13–19 (Online [PDF; 512 kB; abgerufen am 18. April 2020]).
  14. a b Corrie Leitz: Der Ortsteil Wolterslage stellt sich vor. In: osterburg.eu. 2017, abgerufen am 16. Mai 2020.
  15. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 171 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  16. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 125 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  17. Pfarrbereich Königsmark. In: ekmd.de. Abgerufen am 8. April 2023.