Buch bei Frauenfeld

Ehemalige Gemeinde und Dorf in Uesslingen-Buch im Kanton Thurgau, Schweiz
(Weitergeleitet von Buch bei Uesslingen)

Buch bei Frauenfeld ist eine Ortschaft[2] in der Gemeinde Uesslingen-Buch und war von 1803 bis 1994 eine Ortsgemeinde im Schweizer Kanton Thurgau.

Buch bei Frauenfeld
Wappen von Buch bei Frauenfeld
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Thurgau Thurgau (TG)
Bezirk: Frauenfeld
Politische Gemeinde: Uesslingen-Buchi2
Postleitzahl: 8524
frühere BFS-Nr.: 4616
Koordinaten: 705332 / 273175Koordinaten: 47° 36′ 3″ N, 8° 50′ 21″ O; CH1903: 705332 / 273175
Höhe: 463 m ü. M.
Fläche: 6,81 km²[1]
Einwohner: 340 (31.12.2018)[2]
Einwohnerdichte: 50 Einw. pro km²
Buch bei Frauenfeld
Buch bei Frauenfeld
Karte
Buch bei Frauenfeld (Schweiz)
Buch bei Frauenfeld (Schweiz)
w{w

Die Ortsgemeinde hiess bis 1953 Buch bei Uesslingen und war Teil der Munizipalgemeinde Uesslingen mit den Ortsgemeinden Buch bei Frauenfeld, Uesslingen und Warth. Mit der thurgauischen Gemeindereform fusionierten Buch bei Frauenfeld und Uesslingen 1995 zur politischen Gemeinde Uesslingen-Buch.[3]

Geographie

Bearbeiten

Das Bauerndorf Buch liegt südlich der drei Hüttwilerseen in einer sanften Mulde und umfasst Buch sowie die Weiler Trüttlikon, Hub und Horben.[4] Im Dorf selbst gibt es ein Restaurant sowie den einzigen Lebensmittelladen von Buch, der im Besitz der Bürgergemeinde Buch ist.

Zur Gemarkung der ehemaligen Ortsgemeinde Buch gehört der Hasensee, der sich in der Nähe der Dörfchens befinden.

Geschichte

Bearbeiten
 
St. Sebastianskapelle
 
Gemeindestand vor der Fusion im Jahr 1995

Der Weiler Trüttlikon wurde 1155 als erstmals Truchtelincofen urkundlich erwähnt. Ein Hof in Buch ist ab ca. 1130 belegt und 1260 als Buoch erwähnt.[4]

Buch bei Frauenfeld lag vom Mittelalter bis 1798 im Gericht des Klosters Ittingen und gehört seit dem Mittelalter zur Pfarrei Uesslingen. Ab dem 11. Jahrhundert dürfte eine Kapelle bestanden haben. Ihr Nachfolgebau, die vermutlich um 1300 entstandene Sebastianskapelle, wurde durch die 1938 entdeckten hochgotischen Fresken bekannt.[4]

Wichtigster Erwerbszweig ist die Landwirtschaft. Bis ins 19. Jahrhundert war der Rebbau von Bedeutung, im 20. Jahrhundert die Milchwirtschaft mit der 1912 gegründeten Käsereigenossenschaft sowie der Obst- und Ackerbau. 1990 waren 73 % der in Buch erwerbstätigen Personen im ersten Wirtschaftssektor beschäftigt. 1980 wurde eine umfassende Melioration durchgeführt.[4]

 

Blasonierung: In Weiss mit zwei gekreuzten schwarzen Pfeilen mit weissen Blutrinnen.[5]

Die Pfeile verweisen auf den Mittelpunkt von Buch, die dem heiligen Sebastian geweihte Kapelle. Die Farben Schwarz und Weiss offenbaren die einstige Zugehörigkeit zur Gerichtsherrschaft der Kartause Ittingen.[5]

Bevölkerung

Bearbeiten
Bevölkerungsentwicklung Buch bei Frauenfeld
Jahr 1850 1900 1950 1990 2000 2010 2018 2023
Ortsgemeinde 380 305 331 333
Ortschaft 170 200 340[Anm. 1] 320[Anm. 1]
Quelle [4] [6] [7] [2] [8]

Von den insgesamt 320 Einwohnern der Ortschaft Buch bei Frauenfeld am 31. Dezember 2023 waren 22 bzw. 6,9 % ausländische Staatsbürger. 146 (45,6 %) waren evangelisch-reformiert und 83 (25,9 %) römisch-katholisch.[8]

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
 
Kapelle St. Sebastian
 
Malerei in der St.-Sebastians-Kapelle
 
Altar in Kapel­le St. Sebastian

Das älteste Gebäude in Buch ist die Sebastianskapelle. 1461 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt, ist aber um viele Jahrhunderte älter. Die gotischen Wandmalereien entstanden um 1320 und zeigen verschiedene Bilder der Passion und der Verherrlichung Christi. Diese Fresken wurden bei der Renovation der Kapelle 1938 wiederentdeckt und restauriert. Die Kapelle steht unter eidgenössischem Denkmalschutz und ist in der Liste der Kulturgüter in Uesslingen-Buch aufgeführt.

Der Weiler Trüttlikon ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgeführt. Die Ruine Helfenberg befindet sich auf dem Weg zum Hüttwilersee.

Bearbeiten
Commons: Buch bei Frauenfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Schweizerische Arealstatstik. Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. (Memento vom 12. April 2016 im Internet Archive; PDF) Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau.
  2. a b c Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
  3. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 28. April 2020.
  4. a b c d e Gregor Spuhler: Buch bei Frauenfeld. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.
  5. a b Gemeindewappen. Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019
  6. Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2005. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 1,7 MB), abgerufen am 28. April 2020.
  7. Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2012. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 3,4 MB), abgerufen am 11. Mai 2020.
  8. a b Die Ortschaften des Kantons Thurgau und ihre Wohnbevölkerung. Kanton Thurgau, Dienststelle für Statistik, Frauenfeld, 2024, abgerufen am 20. Juli 2024.

Anmerkungen

Bearbeiten
  1. a b mit Aussenhöfen