Dörnhof (Bayreuth)
Dörnhof ist ein Stadtteil von Bayreuth im bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken.[1]
Dörnhof Kreisfreie Stadt Bayreuth
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Koordinaten: | 49° 57′ N, 11° 30′ O |
Höhe: | 412 m ü. NHN |
Einwohner: | 115 |
Postleitzahl: | 95445 |
Vorwahl: | 0921 |
Ortsmitte Dörnhof mit Kreuzung der beiden Hauptstraßen (2012)
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Geografie
BearbeitenDas ehemalige Dorf Dörnhof liegt knapp sechs Kilometer westlich von Bayreuth auf einer Höhe von 412 m ü. NHN. Östlich des Ortes steigt das Gelände zum Tal des Roten Mains hin ab, nördlich und westlich liegt das ausgedehnte Waldgebiet Heinersreuther Forst.[2] Das Bayerische Urkataster zeigte in den 1810er Jahren Dörnhof als ein „Haufendorf mit 18 Herdstellen.“[3]
Geschichte
BearbeitenEtwa 400 m östlich des historischen Ortskerns liegt ein über vier Hektar großes Gräberfeld mit verebneten Grabhügeln vorgeschichtlicher Zeitstellung, das als Bodendenkmal geschützt ist.[4]:59
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Dörnhof aus 15 Anwesen (1 Schlossgut, 4 Sölden, 1 Söldengut, 2 Halbsölden, 4 Tropfsölden, 1 Halbsölde mit Zapfenrecht, 2 Wohnhäuser). Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Hofkastenamt Bayreuth. Das Rittergut Dörnhof war Grundherr sämtlicher Anwesen.[5]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt wurde Dörnhof dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Eckersdorf zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Dörnhof. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstand der gesamte Ort bis 1819 dem Patrimonialgericht Dörnhof. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 erfolgte die Eingemeindung nach Oberpreuschwitz.[6] Am 1. Juli 1976 wurde Dörnhof im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Bayreuth eingemeindet.
Ehemaliges Baudenkmal
Bearbeiten- Haus Nr. 2: In die Hofmauer eingesetzt, Rest einer segmentbogigen Portalverdachung sowie Schlussstein mit Giechwappen und Initialen „HGVG“ (Hand Georg von Giech), zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts. Diese Reste stammen von einem nach 1900 abgebrannten von Giech’schen Gutshof, der an Stelle dieses Anwesens stand.[7]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1819 | 1822 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 35 | 109 | 140 | 150 | 160 | 134 | 143 | 177 | 151 | 176 | 197 |
Häuser[8] | 18 | 22 | 24 | 24 | 28 | 31 | 52 | ||||
Quelle | [9] | [6] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] |
Religion
BearbeitenDörnhof ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Ägidius (Eckersdorf) gepfarrt.[5][16]
Verkehr und Infrastruktur
BearbeitenNoch heute ist der Ort überwiegend landwirtschaftlich geprägt.
Die Hauptverkehrsstraße BTs 14 verläuft durch Dörnhof und verbindet das Dorf im Norden mit Heinersreuth und mit der Bundesstraße 85 sowie im Süden mit Eckersdorf. In der Ortsmitte wird sie von der Dörnhofer Straße gekreuzt, die in ihrer Verlängerung über Oberpreuschwitz in Richtung Innenstadt führt.
Der ÖPNV erschließt den Ort mit zwei Haltestellen der VGN-Buslinie 307 zur Zentralen Omnibushaltestelle (ZOH) Bayreuth.
Der in Dörnhof ansässige Fußballverein ASV Oberpreuschwitz beansprucht einen großen Teil der Dörnhofer Fläche.
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Dörnhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 619 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 6). Deutscher Kunstverlag, München 1959, DNB 451450914, S. 101.
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
Bearbeiten- Dörnhof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 25. Dezember 2022.
- Dörnhof in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 25. Dezember 2022.
- Dörnhof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 25. Dezember 2022.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ Stadt Bayreuth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Oktober 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 18. Oktober 2023.
- ↑ Dörnhof auf hist. Karte bei BayernAtlas Klassik
- ↑ LfD-Liste für Bayreuth
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 350.
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 480f.
- ↑ A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth, S. 101. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 19 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 846, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1018, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 964 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1009 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1031 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 893 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 657 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 150 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 287 (Digitalisat).