Evangelisch-Lutherisches Dekanat Gunzenhausen
Das Evangelisch-Lutherische Dekanat Gunzenhausen ist eines der 18 Dekanate des Kirchenkreises Ansbach-Würzburg. Sitz ist Gunzenhausen, eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Bayern.
![]() Dekanat | |
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![]() Dekanatskirche St. Maria in Gunzenhausen | |
Organisation | |
Dekanatsbezirk | Gunzenhausen |
Kirchenkreis | Ansbach-Würzburg |
Landeskirche | Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern |
Statistik | |
Fläche | 520 km² |
Kirchengemeinden | 43 |
Gemeindeglieder | Ca. 24.000 (2025) |
Leitung | |
Dekan | Christian Aschoff |
Dekanatskirche | Evang. Stadtkirche St. Marien, Gunzenhausen |
Anschrift des Dekanatsamts | Kirchenplatz 13 91710 Gunzenhausen |
Webpräsenz | www.dekanat-gunzenhausen.de |
Geographie
BearbeitenZum Dekanat Gunzenhausen gehören weitestgehend alle Orte des ehemaligen Landkreises Gunzenhausen. Heute gehört der Nordteil des Dekanatsgebiets mit Merkendorf und Wolframs-Eschenbach zum Landkreis Ansbach, Spalt zum Landkreis Roth, der Rest zum Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.
Folgende politische Gemeinden liegen im alten Dekanatsbezirk Gunzenhausen (bis 2024, im Norden beginnend): Merkendorf, Wolframs-Eschenbach, Muhr am See, Haundorf, Gunzenhausen, Spalt, Absberg, Pfofeld, Theilenhofen und Dittenheim.
Da seit dem 1. Januar 2025 der Dekanatsbezirk mit dem benachbarten Evangelisch-Lutherischen Dekanat Heidenheim fusioniert ist, gehören nun auch 15 kirchliche Gemeinden dieses ehemaligen Dekanats zum Dekanatsbezirk Gunzenhausen, außer die Kirchengemeinden Auernheim und Windischhausen, die in den Dekanatsbezirk Pappenheim wechselten.[1]
Geschichte
BearbeitenDas Gebiet gehörte im 16. Jahrhundert weitestgehend zum Markgraftum Brandenburg-Ansbach, in dem ab 1525 die Reformation eingeführt wurde. 1556 wurde das brandenburgische Dekanat Gunzenhausen errichtet, dessen Gebiet deutlich größer war als das des heutigen. Am 7. Dezember 1810 wurde das brandenburgisch-ansbachische Dekanat in ein bayerisches Dekanat umgewandelt, wobei einige Gemeinden an Nachbardekanate abgegeben wurden; die meisten an das Dekanat Hechlingen.[2]
Dekane
Bearbeiten- 1556–1567: Sebastian Stiller
- 1567–1584: Jodokus Braun
- 1585–1594: Michael Dreßler
- 1599–1606: Christoph Lohbauer
- 1607–1622: Martin Monninger
- 1623–1640: Georg Friedrich Rosa
- 1641–1642: Kaspar Nast
- 1643–1649: Kaspar Hammerschmidt
- 1649–1687: Wolfgang Schumann
- 1687–1690: Sebald Cramer
- 1691–1701: Jakob Ernst Herrgott
- 1702–1717: Christoph Lorenz Meelführer
- 1718–1734: Johann Georg Unkauf
- 1735–1775: Johann Heinrich Schulin
- 1776–1791: Johann Jakob Mack
- 1792–1799: Johann Christoph Zenker
- 1801–1817: Johann August Recknagel
- 1817–1850: Karl Heinrich Stephani
- 1852–1861: Johann Heinrich Vetter
- 1861–1874: Wilhelm Koch
- 1878–1880: Eduard Nägelsbach
- 1880–1897: Johann Peter Moritz Bischoff
- 1899–1906: Gustav Reichard
- 1909–1920: Karl Georg Christoph Haußleiter
- 1921–1937: Wilhelm Sperl
- 1937–1953: Eduard Weber
- 1953–1977: Wilhelm Schmerl
- 1977–1990: Wilhelm Bogner
- 1991–2001: Friedrich Wiedemann
- 2002–2010: Gerhard Schleier
- 2011–29.2.2024: Klaus Mendel[3]
- 1. Mai 2024- : Christian Aschoff
Kirchengemeinden
BearbeitenDas Dekanat umfasst 43 Kirchengemeinden, in denen zirka 24.000 Gemeindeglieder leben. Diese sind im Folgenden, im Norden beginnend, mit ihren Kirchengebäuden aufgeführt:
- Merkendorf
- Merkendorf/Wolframs-Eschenbach – Unserer Lieben Frau, Hirschlach – St. Johannis
- Alten- und Neuenmuhr
- Altenmuhr – St. Johannis, Neuenmuhr – St. Jakobus
- Wald
- Wald – St. Martin und Ägidius, Stetten – St. Peter
- Haundorf
- Haundorf – St. Wolfgang, Laubenzedel – St. Sixtus
- Gunzenhausen
- Gunzenhausen St. Mariae Virginis, Löhehaus, Spitalkirche
- Aha
- Kalbensteinberg
- Kalbensteinberg – Rieterkirche St. Marien und Christophorus, Fünfbronn – St. Michael
- Gräfensteinberg
- Gräfensteinberg – St. Martin, Brombach – St. Johannis-Baptist
- Unterasbach
- Unterasbach – St. Michael, Frickenfelden – Kapelle, Oberasbach – St. Wolfgang
- Absberg
- Absberg – Christuskirche, Spalt – St. Christophorus
- Pfofeld
- Pfofeld – St. Michael, Thannhausen – St. Bartholomäus
- Theilenhofen
- Theilenhofen – St. Agatha, Dornhausen – St. Georg, Wachstein – St. Michael, Gundelsheim – St. Bartholomäus, Wachenhofen – St. Hieronymus
- Dittenheim
- Dittenheim – St. Peter und Paul, Windsfeld – St. Gangolf[4]
- die 15 Gemeinden aus dem früheren Dekanatsbezirk Heidenheim sind noch zu ergänzen.
Urlaubseelsorge
BearbeitenDas Dekanat Gunzenhausen betreibt Urlaubseelsorge. Am Altmühl-, am Großen und am Kleinen Brombachsee werden in den Sommermonaten von Pfarrern aus ganz Deutschland, die dort Urlaub machen und vom Dekanat für eine Frist angestellt werden, Freiluftgottesdienste für Urlauber und Einheimische gefeiert. Das Dekanat hat für die Urlaubsseelsorge sogenannte Schäferwagenkirchen gebaut. Insgesamt gibt es drei von diesen Schäferwagen, in denen Gottesdienstgegenstände gelagert werden, im Dekanat. Diese finden ihren Einsatz bei den Freiluftgottesdiensten an den drei Seen.
Kirchliche Arbeit
BearbeitenDas Dekanat betreibt seit längerer Zeit ein Jugendhaus am Brombachsee in Ramsberg.
Im Dekanat sind insgesamt 25 Posaunenchöre der Kirchengemeinden aktiv. (Stand 2010)[5]
Es werden regelmäßig Gottesdienste für Frauen angeboten. Die Gemeinden des Dekanats wechseln sich mit dem Abhalten der Frauengottesdienste ab.[6]
Partnerschaften
BearbeitenIn der Sitzung der Dekanatssynode im Oktober 2010 wurde mit 96 % der Stimmen eine Partnerschaft mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Malaysia (LCM), Selangor District beschlossen.[7] Durch die Vereinigung mit dem früheren Dekanatsbezirk Heidenheim ist noch eine weitere Partnerschaft mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Papua Neuguinea hinzugekommen.
Literatur
Bearbeiten- Addreßhandbuch für die Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Verlag der beiden Waisenhäuser, Ansbach und Bayreuth 1801, OCLC 869860275, S. 126–131 (Digitalisat).
- Addreß-Handbuch für den Rezat-Kreis des Königreichs Baiern. Johann Baptist Reindl, Bamberg 1814, OCLC 894897947, S. 120–122 (Digitalisat).
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 225–227 (Digitalisat).
- Amts-Handbuch für die Protestantischen Geistlichen des Königreiches Baiern. Verlag der allgemeinen protestantischen Pfarrwittwen-Casse, Sulzbach 1821, OCLC 1046438866, S. 279–281 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. Reihe I, Heft 8. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1960, DNB 452071089 (Digitalisat).
Weblinks
Bearbeiten- Offizielle Website
- Vorwort zur Übersicht über die Archivbestände (mit geschichtlichem Abriss)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ EPD: Evangelische Dekanats-Landschaft in Westmittelfranken im Umbruch. In: evangelische-zeitung.de vom 7. Januar 2025. Abgerufen am 8. Januar 2025. Vgl. https://www.sonntagsblatt.de/dekanat-heidenheim-bayern-evangelische-dekanate (Aufruf am 20. Dezember 2022)
- ↑ Vorwort zur Übersicht über die Archivbestände des markgräflichen Dekanats Gunzenhausen (mit geschichtlichem Abriss).
- ↑ Horst Kuhn: Nach Stromausfall am letzten Arbeitstag: Dekan Mendel in der Gunzenhäuser Stadtkirche verabschiedet auf nn.de vom 7. Februar 2024, abgerufen am 7. Februar 2024
- ↑ Kirchengemeinden des Dekanates Gunzenhausen
- ↑ Posaunenchöre im Dekanat Gunzenhausen
- ↑ Frauenarbeit im Dekanat Gunzenhausen
- ↑ Gemeindebrief - Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinden Merkendorf/Wolframs-Eschenbach und Hirschlach; Ausgabe Weihnachten/Neujahr/Epiphanias 2010/2011. Auf dem Weg zu einer Partnerschaft. S. 10.