Diskussion:Überfall auf die Zionskirche

Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Wikiseidank in Abschnitt Kommentar von Wikiseidank
Der Artikel „Überfall auf die Zionskirche“ wurde im Januar 2020 für die Präsentation auf der Wikipedia-Hauptseite in der Rubrik „Schon gewusst?vorgeschlagen. Die Diskussion ist hier archiviert. So lautete der Teaser auf der damaligen Hauptseite vom 5.02.2020; die Abrufstatistik zeigt die täglichen Abrufzahlen dieses Artikels.

Kommentar von Wikiseidank

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Guter Artikel. Die Kirche wurde nicht überfallen, sondern die Konzertbesucher. Differenzieren zwischen Indie/Alternativ und Punks (siehe Foto). Westberliner Einfluss (auf beiden Seiten) ist nachforschungswürdig. Situation für die Polizei war schwer (auch für andere, Beispiel: weinender Punk, der verzweifelt die Hilfe von "Bullen" suchte). Straftaten fanden IN der Kirche statt (in der die Polizei nicht rein darf?).--Wikiseidank (Diskussion) 21:11, 5. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Hallo Wikiseidank, danke für dein Feedback. Zum Lemma siehe unten.
Nachforschen sollten wir hier in der WP eher nicht, sondern auf Basis von Sekundärliteratur arbeiten.
Der Grund für das Nichteingreifen der Polizei war wohl kaum der "heilige" Ort, also Straftaten IN der Kirche. Eine Kirche ist kein extraterritorialer Raum, schon gar nicht in der DDR. Bei der Durchsuchung der Umweltbibliothek in ebenjener Zionskirche in der Nacht vom 24. auf den 25. November 1987 durch die Stasi war das auch kein Hindernis. --Minderbinder 14:53, 6. Feb. 2020 (CET)Beantworten
Mal in der Umwelt-Bibliothek gewesen oder den Artikel gelesen? Ansonsten bitte ein(!) Beispiel nennen, bei dem die Deutsche Volkspolizei in einer Kirche aktiv wurde. Der Artikel wurde offensichtlich stark überarbeitet, vielleicht etwas viel "Prosa": "wahrlich keine Freundschaft", "aufgrund einer Haftstrafe das perfekte Alibi". Offensichtlich entstanden viele Änderungen durch Literaturrecherche, die ins eigene Weltbild gepresst wurde. So sind besetzten Häuser in der DDR (das waren keine Punks) von der (importierten?) "Punkkultur" der Hausbesetzungen zu unterscheiden. Zwei Sachen sollten deutlicher herausgestellt, bzw. korrigiert werden.
Jugendkultur in der DDR: war deutlich geprägt von der Jugendkultur des anderen Deutschlands bzw. Westberlins. Siehe Kontakte der Kirchen, Punkszene und Skinheads (Faschos - den Wikipedialink habe ich gerade nicht und trage den ggf. nach, wie westdeutsche oder US? Neonaziorganisationen Mitte der 1980er Propagandamaterial in die DDR brachten). (Daher) Beispiel für den Versuch des "Gegensteuerns" gegen neofaschistische Tendenzen: Hermann Langer "Wollt ihr den totalen Kampf", nl-konkret 1985 und zur "Einordnung" von "Rocker, Popper, Punks und Hippies" Thomas Heubner "Die Rebellion der Betrogenen" nl-konkret 1985
Antifa-Gruppen: Die Bildung erster Antifa-Gruppen liest sich wie ein konstruierter Mythos. Die DDR war per Verfassung antifaschistisch. (Auch wenn das nicht immer umfassend vermittelt/erklärt wurde, siehe auch Skinheads, die sich -Artikelzitat- "zu 10 Jahren Volksarmee verpflichten".) Das sorgte für Probleme bei Punks: gegen Faschismus, aber auch gegen den DDR-Staat in der damaligen Form und Probleme bei den Skinheads: "arisch"/militärische Grundeinstellung, aber gegen den DDR-Staat (nicht immer, siehe (rebellierende?) Vopo/Stasi-Söhne) in der damaligen Form, obwohl dieser gerade dabei war, die "preußischen Tugenden" anders zu bewerten (Beispiel oder der aus der Hippizeit zuvor stammende Spruch "lange Haare, kurzer Verstand", durch den sich Skinheads geschmeichelt fühlen).
Apropos, was macht man als Volkspolizist, wenn sich die eher "langhaarigen" FCU-Fans und die eher "kurzhaarigen" BFC-Fans gegenüberstehen?
Trotzdem, sehr guter Artikel, aber aufpassen, dass keine Verklärung entsteht (hinterher erscheint alles immer theoretisch logisch und zusammenhängend).--Wikiseidank (Diskussion) 09:36, 17. Okt. 2021 (CEST)Beantworten

Lemma

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Natürlich wurde nicht die Kirche überfallen, sondern Konzertbesucher. Einen ganz gängigen Titel hat das Ereignis nicht, aber das Lemma ist die Schnittmenge der Bezeichnungen in der Literatur. Einen Namen muss das Kind ja haben, und Überfall auf Besucher eines Konzerts in der Zionskirche in Ost-Berlin am 17. Oktober 1987 ist doch etwas zu sperrig. --Minderbinder 14:53, 6. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Nachtrag: Siehe Beitrag an anderem Ort. --Minderbinder 12:42, 15. Feb. 2020 (CET)Beantworten
Kürzer (und nach meiner Meinung passender) wäre: Überfall auf Konzertbesucher in der Zionskirche. Da es das ja hoffentlich nicht häufig und an diversen Orten gegeben hat, kann man sich bei der Benennung weitere Spezifikationen ersparen. --Jürgen Oetting (Diskussion) 15:44, 15. Feb. 2020 (CET)Beantworten
Zustimmung für den Vorschlag von Jürgen Oetting. Louis Wu (Diskussion) 15:46, 15. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Jürgen, ich schätze deine Meinung sehr, aber der Begriff "Konzertbesucher" passt nicht. Er stimmt zwar inhaltlich, lässt aber an Besucher eines Konzertes klassischer Musik denken, inklusive langen Mänteln, die Damen im Kleid. Entscheidender ist, dass keine der Autoren von zentraler Sekundärliteratur zum Thema so formulieren. Damit meine ich Moldt, Süß, Wagner und Wolf, letzterer hart an der Grenze zur Primärquelle. Ich habe diese Literatur gelesen und mir zum Lemma einige Gedanken gemacht. Das kann ich bei Bedarf gern weiter ausführen. Wer einen anderen Vorschlag machen will, sollte entlang der Literatur argumentieren, und nicht frei erfinden oder argumentfrei zustimmen. --Minderbinder 19:08, 15. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Beim jetigen Lemma denke ich bspw. an einen Überfall auf die Kirche mit dem Ziel der Kirche (Religion etc.), nicht aber was anderes. Der Vorschlag von Jürgen Oetting ist da eindeutiger. Das Argument der Literatur ist aber natürlich schon gewichtig. Louis Wu (Diskussion) 20:48, 15. Feb. 2020 (CET)Beantworten
Kann das jetzige Lemma nicht als sinnvolle Stilfigur – hier etwa Metonymie – betrachtet werden, mit der sich eine umständlichere Bezeichnung vermeiden lässt? M.E. ist klar, was gemeint ist. --Gustav (Diskussion) 19:30, 15. Feb. 2020 (CET)Beantworten
Find ich auch. --Φ (Diskussion) 19:43, 15. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Ich habe die genannten Hauptquellen systematisch ausgewertet. Dabei habe ich nur die Nennung beachtet, die der Autor selbst formuliert hat. Also keine Zitate oder zitierte Werke. Weiter habe ich Kurzformen wie "der Überfall" ausgelassen, da sie nicht hinreichend spzifisch sind. Die Nennung in der Überschrift des Aufsatzes bzw. Kapitels ist gefettet. Mehrfachnennungen in dieser Aufzählung sind Absicht, d.h. der jeweilige Autor nennt die Ereignisse mehrfach so. Nach dieser Durchsicht sollte klar sein, dass das vorliegende Lemma das in der Literatur am weitesten verbreitete ist. Eine Verschiebung auf Überfall auf die Zionskirche am 17. Oktober 1987 wäre möglich, ist aber nicht zwingend. --Minderbinder 14:11, 16. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Auswertung der maßgeblichen Sekundärliteratur
  • Moldt, Dirk: „Keine Konfrontation!“. Berlin 2002.
  1. Überfall von Skinheads auf ein Konzert in der Berliner Zionskirche am 10. Oktober 1987
  2. Überfall auf die Zionskirche
  3. Überfall auf die Zionskirche
  4. Überfall am 17. Oktober 1987
  5. Überfall am 17. Oktober
  • Süß, Walter: Zu Wahrnehmung und Interpretation des Rechtsextremismus in der DDR durch das MfS. Berlin 2000.
  1. Wendepunkt: Überfall auf die Zionskirche
  2. Überfall auf die Zionskirche im Oktober 1987
  3. Zwischenfall in der Zionskirche
  4. Zwischenfall in der Zionskirche
  5. Überfall etwa 30 rechtsextremer Skinheads auf ein Punk-Konzert in der Berliner Zionskirche am 17.Oktober 1987
  • Wagner, Bernd: Rechtsradikalismus in der Spät-DDR. Berlin 2014.
  1. Das Signal: Überfall auf die Zionskirche
  2. Überfall auf die Zionskirche am 17.10.1987
  3. Ereignisse um die Zionskirche
  4. Attacke auf die Zionskirche
  5. Ereignisse um das Konzert in der Zionskirche
  • Wolf, D.: Neofaschistische Tendenzen und antifaschistische Selbstorganisierung in der DDR. Berlin 1997.
  1. Betrachtungen zur DDR-Neonaziszene, sowie zum Naziüberfall auf die Zionskirche und seine Auswirkung auf die Entwicklungen ab 1987
  2. Überfall auf die Zionskirche
  3. Überfall auf die Zionskirche
  4. Naziüberfall auf die Zionskirche
  5. Überfall auf die Zionskirche
  6. Überfall der Skinheads auf die Zionskirche

Zusammengestellt von Minderbinder 14:11, 16. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Danke für deinen Aufwand der Auswertung. Louis Wu (Diskussion) 07:25, 17. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Schwulenstrich

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Es gab in der DDR sicherlich Prostitution, aber einen "Strich" gab es nicht. Hier dürfte ein Abschnitt in der Schönhauser gemeint sein, wo sich Schwule trafen, aber ein Strich wäre etwas anderes.--Global Fish (Diskussion) 16:13, 17. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Das mag so sein. Moldt schreibt von "Schwulenstrich", aber ich habe das umformuliert. Aufgrund der Anordnung der Straßenbahnhaltestellen würde ich davon ausgehen, dass es sich um die Schoppenstube handelte, und die Skinheads dort Schwule auf der Straße angegriffen haben. --Minderbinder 16:29, 17. Feb. 2020 (CET)Beantworten
Denkbar, auch gegenüber der Schoppenstube (also noch näher an der Straßenbahnhaltestelle) gabs damals, wenn ich mich recht entsinne, Cruising. Ist natürlich für Deinen schönen Artikel nur sehr am Rande wichtig, danke für die Korrektur!--Global Fish (Diskussion) 22:53, 17. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Artikelkandidatur 10. Februar 2020 bis 20. Februar 2020. Ergebnis: lesenswert

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Diesen Artikel habe ich ursprünglich für Schon gewusst? geschrieben, wo es recht positives Feedback gab. Anlässe für die Betrachtung rechtsextremer Kontinuiutäten in Ostdeutschland bieten sich leider dieser Tage genug. Beim Ausbau führte die doch recht gute Literaturlage zu einer gewissen Überlänge für die Kategorie. Daher stelle ich den Artikel nun hier vor. Vielen Dank für Feedback vorab, ich bin gespannt. --Minderbinder 12:43, 10. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Gibt hiefür noch einen Beleg: "Später gab es Gerüchte, dass dies an seiner Tätigkeit als Informeller Mitarbeiter lag"? Louis Wu (Diskussion) 11:54, 12. Feb. 2020 (CET)Beantworten
Danke für den Hinweis, Einzelnachweise eingefügt. Das ganze wird in „Rechte Kerle“ ausführlicher beleuchtet, in "Free to hate" gibt es einen konkreten Verweis auf Aktenfunde. Die ganze Geschichte um Jens-Uwe V. ist wohl recht vielschichtig, wie hier dargestellt. Dass es Gerüchte gab, ist unstrittig. Möglicherweise wurden diese Gerüchte auch vom MfS gestreut. Der Artikel sollte nicht den Anschein erweisen, als sei Jens-Uwe V ein IM, denn das ist nicht sicher erwiesen. —Minderbinder 15:30, 12. Feb. 2020 (CET)Beantworten
Super, danke, Hire eine weitere unbelegte Stelle: "Die Skinheads reagierten darauf mit dem Tragen von eher unauffälliger, sportlicher Kleidung. Bei den rechtsextremen Gruppen nahm die konspirative Arbeit zu, es wurden kleinere Zellen gebildet.". Gruß, Louis Wu (Diskussion) 18:33, 12. Feb. 2020 (CET)Beantworten
Ebenfalls etwas überarbeitet und mit Einzelnachweisen versehen. --Minderbinder 22:49, 12. Feb. 2020 (CET)Beantworten
Noch eine Stelle ohne Beleg und nähere Ausführungen: "In dieser frühen Analyse des Rechtsradikalismus in der DDR nahm Weiß direkten Bezug auf den Überfall auf die Zionskirche und die darauffolgenden Gerichtsverhandlungen.".
Sowie: "Die Mitglieder von Element of Crime kamen erst am Tag des Auftritts aus West-Berlin mit Tagesschein über die Grenze. Um dabei nicht aufzufallen, brachten sie kein Equipment mit, sondern wollten auf den Instrumenten der Firma spielen. Einer der Musiker hatte zumindest sein eigenes Mundstück für die geliehene Trompete der Firma dabei." Louis Wu (Diskussion) 12:29, 13. Feb. 2020 (CET)Beantworten
Ich habe dazu Einzelnachweise eingefügt. Wenn man solch einen Artikel mit Kenntnis einer Reihe von Aufsätzen / Artikeln / Kapiteln der Sekundärliteratur schreibt, ist die Zuweisung von Fußnoten zu einzelnen Sätzen dem flüssigen Schreiben manchmal etwas hinderlich. Ich würde mich auch über inhaltliches oder stilistisches Feedback freuen, das über die Frage hinausgeht, welcher Absatz keinen Einzelnachweis direkt am Ende hat. Dennoch verbessern diese Arbeitsaufträge ja den Text, da sie mich zum genauen Gegenlesen zwingen. Also danke auch dafür. --Minderbinder 15:03, 13. Feb. 2020 (CET)Beantworten
<dazwischen quetscht>Ob der Trompeter sein Instrument oder nur das Mundstück mitbringt, ist für das eigentliche Thema von geringerer Bedeutung. Wegen des anekdotischen Charakters könnte man es auch weglassen. Da aber WP keine Legenden in die Welt setzen sollen, ist mir ein Beleg gerade bei solchen Details wichtig. Daher bitte nicht ärgern. --Hfst (Diskussion) 08:13, 17. Feb. 2020 (CET)Beantworten
<Auf dazwischen Gequetschtes antwortend> Die Anmerkung ist schon OK. Natürlich könnte man das Detail auch weglassen, aber da es die damaligen Bedingungen im Reiseverkehr zwischen West- und Ost-Berlin sowie den halb-konspirativen Charakter des Konzerts veranschaulicht, kann man es bringen. Nach 1980 geborene Menschen können sich das heute kaum noch vorstellen. Man kann NPOV einhalten, und dennoch anschaulich und mit Vermittlung des Kontext schreiben - so jedenfalls mein Anspruch, den ich sicher nie perfekt erreichen werde. --Minderbinder 10:59, 17. Feb. 2020 (CET)Beantworten
Danke für die Verbesserungen. Eine Reviewverfahren wäre vorher vielleicht besser gewesen, dann könnte man wirklich zu allem Weiteren kommen. Ich weiß, es nervt, aber wenn du eine Auszeichnung haben möchtest, dann müssen alle Passagen mit solcherlei Inhalt nachgewiesen werden. Louis Wu (Diskussion) 15:43, 13. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Hab ich mit großem Vergnügen gelesen, vielen Dank. Lesenswert --Φ (Diskussion) 15:34, 14. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Vielen Dank für dein Votum, lieber Phi. --Minderbinder 12:50, 15. Feb. 2020 (CET)Beantworten
  • spannender artikel:
fussnote 14: ist da noch mehr bekannt? konsequenzen oder einflussnahme/informationsweitergaben? der verlinkte artikel, verlinkt ja leider seine quellen nicht?
fussnote 17: lese ich grammatikalisch als noch offenen antrag? ausgang bekannt?
warum wurde Harry Waibel nicht in der literatur ausgewertet? (persönlich halte ich von dem nicht viel, aber fachlich kommt man bei der thematik nur schwer an ihm vorbei?)
Vielen Dank für dein Votum, lieber Bunnyfrosch. Zu deinen Fragen und Hinweisen:
  • Zu Fußnote 14 (Andre R.) habe ich nirgendwo gelesen, ob R. irgendwie abweichend (härter oder schonender) behandelt wurde. Der Zusammenhang zum MfS-Angehörigkeit seines Vaters ist relevant, da eben auch Kinder der Nomenklatura bei den Faschos dabei waren. Dass der Vater nun gerade für „Rechtsextremismus“ zuständig war, ist eine Ironie, die man einfach bringen muss.
  • Zu Fußnote 17 (Ronny B.s Antrag auf Entschädigung) ist mir nichts weiter bekannt. Richtig ist wohl, dass die Verschärfung des Strafmaßes nicht nach rechtsstaatlichen Verfahrensgrundsätzen erfolgte. Andererseits hat B. ja "nur" anderthalb Jahre abgesessen, das blieb also unterhalb des Strafmaßes aus dem ersten Urteil. Die Haftbedingungen (Einzelhaft in MfS-U-Haft bzw. in Bautzen II) waren sicher sehr hart. 2007 stand im Tagesspiegel "Mit dem Argument einer neuen Beweislage versucht Busse derzeit, seinen Fall wieder aufzurollen. Er fordert seine Anerkennung als Opfer des SED-Regimes, was ihm eine Rente und Entschädigungszahlungen einbringen würde." Ob er überhaupt einen Antrag gestellt hat, ob es ein Verfahren gab, ob er eine Entschädigung bekam? Das bleibt offen.
  • Hat Harry Waibel denn konkret zur Zionskirche geschireben? Man muss bei dem Thema aufpassen, dass man nicht in eine Allgemeinbetrachtung von Rechtsextremismus und Jugendbewegung in der DDR abdriftet. Ich werde mir mal seine Diss. besorgen, die ist zeitlich auch dicht dran. --Minderbinder 13:04, 15. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Lesenswert Interessantes Thema, gut dargestellt und belegt. Fragen könnte man sich noch, ob das Lemma ganz passend ist. Überfallen wurde ja nicht "die Kirche", der Überfall richtete sich nicht gegen kirchliche Einrichtungen. In der "Schon gewusst?"-Diskussion hast du, Minderbinder, selber geschrieben: Die Skinheads überfielen nicht "ein Konzert", sondern die Besucher des Konzerts, weil sie Punks waren. In den Belegen sehe ich verschiedene Varianten, darunter durchaus auch Überfall auf die Zionskirche, und ich bin auch nicht wirklich gegen das Lemma. Es lässt zunächst allerdings schon etwas anderes erwarten als einen Überfall auf Punk-Konzertbesucher. Gestumblindi 00:34, 15. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Vielen Dank für dein Votum, lieber Gestumblindi. Zum Lemma habe ich eine Diskussion auf der Artikel-DS eröffnet. Das jetzige Lemma ist die Schnittmenge der Bezeichnungen in der Literatur. Einen Namen muss das Kind ja haben. Im Übrigen kann man Element of Crime nicht als Punkband bezeichnen, eher als Indie-Musik. Die Besucher des Konzertes waren ganz überwiegend keine Punks, sondern eher New Wave, Grufties, sonstige Jugendliche mit eher dunklen Klamotten und eher kurzen Haaren. Natürlich wollten die Skinheads ihre "Gegner" die Punks treffen, aber wer ihnen an dem Tag im Weg stand, der bekam aufs Maul. Das ging schon an der Straßenbahnhaltestelle los, und traf dort keine Konzertbesucher, schon gar keine Punks. Das Verbindende der Gewalttaten war der Ort und die Ausübenden. Noch am ehesten könnte man Überfall auf die Zionskirche am 17. Oktober 1987 vertreten, auch um von der Durchsuchung der Umweltbibliothek durch die Stasi im Dezember 1987 zu unterscheiden - auch das eine Art Überfall, wenn auch mit irgendwelchen Papieren "legitimiert". --Minderbinder 12:49, 15. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Lesenswert, auch wenn das Lemma mir nicht gefällt. Das ist aber auch meine einzige Nörgelei.--Jürgen Oetting (Diskussion) 20:31, 15. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Vielen Dank für dein Votum, lieber Jürgen. Um zu demonstrieren, dass ich die offenen Fragen um das Lemma ernst nehme, habe ich dazu auf der Artikel-DS noch weitere Ausführungen gemacht. --Minderbinder 14:14, 16. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Lesenswert. Danke nochmal für die Nacharbeiten. Louis Wu (Diskussion) 20:43, 15. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Dank für deine Hinweise und dein Votum, lieber Louis Wu. --Minderbinder 14:12, 16. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Interessanter, gut zusammengefasster Artikel mit reichlich Details. Bei ein paar Aussagen vermisse ich geeignete EN, wie ... wohingegen Tröger später als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) des MfS enttarnt wurde (es sei denn, das ist im EN 3 enthalten). Interessant wäre auch der Ausgang des zweiten Prozesses ... Das Urteil erging am 3. Februar 1988., wie waren die Strafen, z. B. gegen Andre R., dessen Vater ja bei der Stasi war? Sicherlich kann hier und da noch ewtwas gefeilt werde, aber das Prädikat Lesenswert kann man sicher schon vergeben. Gruß --Bert (Diskussion) 21:00, 18. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Vielen Dank für dein Votum und deine Fragen, Bert. Zu Tröger (und Besson) habe ich einen Nachweis eingefügt. Der zweite Prozess wird in der Literatur weit weniger beleuchtet. Ich habe das Strafmaß im zweiten Urteil für die Gruppe wie für André R. eingefügt. --Minderbinder 11:17, 20. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Lesenswert! Für uns war das Geschehene damals überraschend, und unbegreiflich, wie der Staat damit umging. Langsam zerfiel das Bild vom radikal antifaschistischen Staat... Schon von daher lesenswert für jeden Zeitzeugen.--Pauls erster Enkel (Diskussion) 12:54, 20. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Lesenswert Ein runder, stimmiger Artikel, der mir bereits sehr positiv aufgefallen war, als er für die Hauptseitenrubrik "Schon gewusst?" vorgeschlagen und für Anfang Februar ausgewählt wurde. Durch kontinuierliche Arbeit danach, insbesondere zu einzelnen inhaltlichen Aspekten und den Einzelbelegen hat er weiter gewonnen: Ein spannender Artikel zu einem mir bis dahin nicht bekannten, vielschichtigen Vorfall, gut geschrieben, umfassend und gut belegt, kurzweilig zu lesen, eine schöne Bereicherung für die WP, insbesondere auch weil die verschiedenen geschichtlichen Aspekte von der DDR im Allgemeineren über Kirche und divergierende Jugendkulturen bis zur Unterhaltungsmusik und Stasi gut verständlich zusammengeführt werden. Danke dafür, --Roland Rattfink (Diskussion) 13:20, 20. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Der Artikel wurde von den Kritikern sehr wohlwollend aufgenommen. Ich zähle 8× lesenswert ohne Gegenstimmen, damit ist der Artikel in dieser Version lesenswert. --Johannes (Diskussion) (Aktivität) (Schwerpunkte) 23:40, 20. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Kowalczuk im Literatur-Verzeichnis

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Grundsätzlich ist ein Editwar gegen den Hauptautor während einer Artikel-Kandidatur schlechter Stil. Das Buch Endspiel von Kowalczuk schätze ich sehr, mehrfach gelesen, steht in meinem Bücherregal. Ich habe das Werk beim Verfassen des Artikels dennoch nicht benutzt. Der entsprechende Abschnitt ist eine ganz gute Zusammenfassung, allerdings eher in Bezug auf Wertung und Rezeption. Die Vorgänge am 16./17. Oktober 1987 und die Gerichtsprozesse werden in anderen Werken deutlich detaillierter behandelt. Daher habe ich Endspiel eingefügt. Hingegen gehört Fasse dich kurz nicht ins Literaturverzeichnis. Darin befassen sich gerade mal zwei Fußnoten mit dem Überfall auf die Zionskirche (S. 499, Fußnoten 31 und 32), wobei Fußnote 31 ein Selbstzitat / Synopsis der Darstellung in Endspiel ist. Das reicht nicht für die Aufnahme ins Literatur-Verzeichnis. --Minderbinder 10:01, 21. Feb. 2020 (CET)Beantworten