Diskussion:Collonil

Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von Imbarock in Abschnitt Name des Unternehmens
Der Artikel „Collonil“ wurde im April 2020 für die Präsentation auf der Wikipedia-Hauptseite in der Rubrik „Schon gewusst?vorgeschlagen. Die Diskussion ist hier archiviert. So lautete der Teaser auf der damaligen Hauptseite vom 21.04.2020; die Abrufstatistik zeigt die täglichen Abrufzahlen dieses Artikels.

Wie ist das zu verstehen?

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Im Artikel steht folgender Satz: „Dank des beginnenden Wirtschaftswunders stieg auch der Bedarf an hochwertigen Schuhpflegemitteln, was wiederum die Nachfrage nach guten Schuhen und Hilfen zu deren Pflege erhöhte.“ Der Hauptsatz ist verständlich. Aber dass der Bedarf an hochwertigen Schuhpflegemitteln die Nachfrage nach guten Schuhe erhöhte, verstehe ich nicht. -- Lothar Spurzem 17:56, 5. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Hast recht, das ist natürlich genau umgekehrt. Und ich werde das sofort korrigieren, danke. 44pinguine 18:43, 5. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Qualitätssicherung/Quellen

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Als Hauptquellen ist die Firmenhomepage und ein Video der Firma angegeben, unter Literatur eine Auftragsarbeit. Beruht demnach der Artikel hauptsächlich auf Selbstdarstellung der Firma? --Fiona (Diskussion) 11:01, 6. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Nun, die auftragsarbeit ist der Titel zum 100jährigen Firmenjubiläum, das andere buch nicht. Und ja, Teile der firmenhomepage wurden ausgewertet. Etwas unabhängigeres fand ich nur mit den genannten EN; sonst nichts. Gegenwärtig kann man ja auch nicht in bibliotheken gehen :|.44pinguine 11:11, 6. Apr. 2020 (CEST)Beantworten
Dann stell doch bitte den Vorschlag vorerst zurück (30 Tage). Oder du baust den Artikel auf den Firmenporträts in der Presse und dem Buch aus dem Heel-Verlag, das bei Google Books einsehbar ist, auf, und wenn du Eigendarstellung hinzunimmst, dann mit Standpunktzuweisung.--Fiona (Diskussion) 11:25, 6. Apr. 2020 (CEST)Beantworten
Ist natürlich nicht die ideale Quellenlage. Sieht man bspw. auch an Sätzen wie „Der verbliebene Firmengründer Walter Salzenbrodt schaffte es jedoch allein, das Unternehmen über die NS-Zeit und den Krieg hinweg weiterzuführen.“ Es wäre ja schon interessant, welche Rolle das Unternehmen in der Nazizeit eingenommen hat. --Jean-Hyacinthe (Diskussion) 11:25, 6. Apr. 2020 (CEST)Beantworten
Der zitierte Satz ist sprachlich PR-Selbstdarstellung.
Wenn die Geschichte des Unternehmens in der NS-Zeit nicht aufgearbeitet wurde, dann kann man dazu nichts schreiben, doch man muss diese Lücke in der Aufarbeitung benennen. --Fiona (Diskussion) 11:59, 6. Apr. 2020 (CEST)Beantworten
Literatur scheint wahrlich schwer zu finden. Außer einer Anzeige in der NS-Frauen-Warte hab ich nix gefunden. --Jean-Hyacinthe (Diskussion) 19:24, 6. Apr. 2020 (CEST)Beantworten
Ich habe mal im Landesarchiv Berlin angefragt, meist gibt es da unterlagen. Alledings lautete die antwort, dass derzeit wegen der Covid-19-Restriktionen keine Recherchen vorgenommen werden, d.h. sind alle MA/MA'n im homeoffice. Also dann irgendwann... 44pinguine 19:42, 6. Apr. 2020 (CEST)Beantworten
Den Satz brauchst du nur sachlicher umformulieren und schreiben, dass nicht mehr bekannt ist.--Fiona (Diskussion) 22:03, 6. Apr. 2020 (CEST)Beantworten
Über die NS-Zeit ist nichts zu finden, außer, der Bildhauer und Kunstsammler Kurt Reutti (1900-1967) war von ca. 1940 bis 1945 als Betriebstechniker bei Esslen u.Co in Mühlbeck „dienstverpflichtet“: [1]; oder [2]. Gut, die Firma bewarb ihr Pflegemittel standardmäßig in Zeitschriften u. Zeitungen. Aber doch muss es einen Hintergrund gehabt haben, dass Retti „dienstverpflichtet“ wurde. Verkauf von Produkten an die Wehrmacht (Stiefelwichse)? Antwort vom Landesarchiv abwarten. --Imbarock (Diskussion) 00:07, 9. Apr. 2020 (CEST)Beantworten
Nun ist das lemma mit vielen unabhängigen und neutralen quellen versehen, die verweise auf die firmenhomepage sind reduziert. Collonil sollte also den weg zu Schon gewusst schaffen. 44pinguine 15:23, 16. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Arbeit in "der" Berliner Zeitungsredaktion

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Über den Gründer steht da, dass er „in der Berliner Zeitungsredaktion arbeitete“ (Hervorhebung von mir). Gab's da nur eine? Selbst mir als Hamburger scheint das unwahrscheinlich. --Yen Zotto (Diskussion) 22:25, 6. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Ich verzichte auf Links, werden zu viele , aber folgende Hinweise: Carl Eßlen, Vertreter, dann Kaufmann (erste Nennung im Berliner Adressb. 1910, dann 1911) war offenbar der Sohn des Druckers Joh. Peter Joseph Eßlen (Esslen), Grevenmacher/Lux. 1850 – 1937. Vater Joseph verlegte die luxemburgische „Bienen-Zeitung“ und insbesondere schon seit 1881 die liberale „Obermosel Zeitung“ nebst Beilagen. In einer väterlichen Berliner (!) Zeitungsredaktion hat Carl nicht gearbeitet (schreibt so auch nicht die Fa. Collonil: „... Semester Medizin in Paris studiert und eine Zeit lang als Redakteur im Zeitungsverlag seines Vaters gearbeitet …,“ wohl aber beim Vater in Grevenmacher, wo er 1881 geboren wurde. Gruß, --Imbarock (Diskussion) 12:15, 7. Apr. 2020 (CEST)Beantworten
P.S.: Korrektur, Vater Joseph stammt aus Trier und siedelte nach Luxemburg über, siehe S.124/125. Damit, am Rande, verwandt zum „anderen“ Joseph, nämlich Nationalökonom Joseph Eßlen

Collan und Collonil

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Erhebliche Zweifel sind angebracht, wenn die Firma Collonil kolportiert, inspirativ für den Namen sei das französische Wort „coller“ (kleben) gewesen. Das ist doch eine Firmenlegende. Olsens Stockholmer Firma hieß „Collan-Olje Fabriken T. Olsen“. Ab den 1890ern ist der Name „Collan Oil“ konkret nachweisbar; Olsen schrieb selbst darüber. Leider wird das in heutigen Zeitungsberichten nicht erwähnt, sondern umgangen mit dem unverfänglichen „Lederöl“. Doch Collan-Oel/Oil war längst eingeführt und auch die Berliner Filiale („Die Collan Oelfabriken in Stockholm errichteten hier eine Filiale in der Köpenickerstr. 9a, die unter Leitung des Herrn Carl Eßlen steht,“ so 1909 in „Der Motorwagen“) trug für ein paar Jahre diesen Namen. Collan war nebenbei der Name eines bekannten finnischen Chemikers (Uno Adolf Collan), der schon mal zusammen mit dem Chemiker Edvard Hjelt einen Aufsatz auf Schwedisch publizierte. Der deutsche Name „Collonil“ wurde im Mai 1914 patentiert, so jedenfalls dieser Eintrag: [3]. Man nehme „Collan Oil“, tausche a durch o und belasse -il, das ergibt Collonil. --Imbarock (Diskussion) 23:22, 8. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Eine abschließende Betrachtung nebst Anregungen

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Wie bereits verlinkt wurde in der „NS-Frauen-Warte“ geworben, aber auch in „Wille und Macht. Führerorgan der nationalsozialistischen Jugend“, in „Das Junge Deutschland, amtliches Organ des Jugendführers des Deutschen Reichs“, in „Der Pimpf: Nationalsozialistische Jugendblätter“ und im „Westdeutschen Beobachter“ und wer weiß in welchen NS-Organen noch. Dennoch, bei allem Opportunismus, nicht nachweisen lässt sich beispielsweise Zwangsarbeit, auch wenn diese Seite mehr als unvollständig ist: ([4]).

Sinnvoll wäre es überdies darauf hinzuweisen, dass die Firma bereits ab 1930 in Wien (Holochergasse 34a) ein Zweigwerk besaß, das z.B. auch kosmetische Artikel vertrieb. Das passt wiederum zu der von einem Salzenbrodt-Sohn 1947 in Schildow gegründeten Kosmetikfirma WASALCO, die 1950 verstaatlicht wurde.

Eine weitere Firmenlegende rankt sich zunächst um einen Werbespruch: „Wie ich - auch du, nimm Collonil für deine Schuh.“ Grete Reinwald und Hanni Reinwald waren Werbefiguren für Collonil. Das kann durchaus in den Artikel übernommen werden. Links erübrigen sich, weil all die Postkarten und Schilder mit den Reinwalds aus den 1920ern bis heute gehandelt werden. Aber dass Marlene Dietrich gewonnen wurde und dadurch (!) die schnell wachsende Firma bald weltbekannt wurde? Das wurde irgendwann nach 2008 in die Welt gesetzt und hält sich hartnäckig in dutzenden Zeitungsbeiträgen bis heute, ist aber ohne Netz und doppelten Boden. Nicht ein Beleg findet sich dafür.

Ach ja, Kunststofffiguren vertrieb die Firma mit eigenem Stempel: Tiere, „Indianer“, Soldaten etc., als Dreingabe für ihre Produkte, wohl in den 1950ern.

Collonil sollte reinen Tisch machen und keine Mythen mehr streuen. Der Firmengründer war pfiffig, Collonil wurde jedoch nicht von „coller“ inspiriert, Marlene Dietrich war keine Werbeträgerin und von 1933-1945 verhielt man sich opportunistisch. Ansonsten ist der Firma alles Gute zu wünschen. --Imbarock (Diskussion) 01:15, 11. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

@Imbarock: Vielen Dank, dass du das alles herausgefunden hast. Ich habe es "nachvollzogen" und in den artikel eingearbeitet. *Ich* habe überhaupt nichts mit Collonil zu tun, außer dass ich in Berlin wohne und mich für alles geschichtliche interessiere. Schönes & gesundes osterfest wünschen die 44pinguine 11:21, 12. Apr. 2020 (CEST)Beantworten
Wünsche ich dir, äh euch, ebenso! Gruß, --Imbarock (Diskussion) 16:36, 12. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Euphemismus

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"neuen Eigentumsformen in der DDR" sind ein Euphemismus wenn es um Zwangsverstaatlichungen und Enteignungen geht. Die Unternehmer, die es nicht in den Westen geschafft haben sind oft menschenrechtswidrig behandelt worden. --Dk0704 (Diskussion) 12:31, 15. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Enteignungen fanden meist VOR gründung der DDR statt, übrigens auch in westdeutschen Besatzungszonen; Zwangsverstaatlichungen gab es erst viel später, meist zwischen 1965 und 1980, sie betrafen die kleineren noch arbeitenden privatbetriebe. Deshalb umschreibt der gewählte begriff die tatsache, dass ab 1949 Volkseigene Betriebe gegründet wurden, die häufig die vorherigen Fabriken weiterführten. Wenn du zu deiner behauptung im konkreten fall von Collonil dokumente findest oder besitzt, kannst du das mit diesen belegen in den text einfügen. Ansonsten ist es eine in WP nicht darstellbare privatmeinung. 44pinguine 15:04, 15. Apr. 2020 (CEST)Beantworten
Dann schreib doch zum VEB zwangsverstaatlicht statt "neue Eigentumsform". Oder einfach 1953 wurde auch WaSalco enteignet. --Dk0704 (Diskussion) 15:20, 15. Apr. 2020 (CEST)Beantworten
Mir scheint, du willst es nicht verstehen: VEB bedeutet NICHT zwangsverstaatlicht, schon der Name Volkseigener betrieb zeigt, das es gegenüber den bis dahin üblichen eigentumsformen wie "KG & Co", "GmbH", "AG" oder einfach nach dem Besitzer als Privatfirma eine neue und bis dahin nicht bekannte eigentumsform darstellt. Ein zusammenhang zwischen enteignung und gründung als VEB wird ja nicht bestritten. Häufig wurden aber betriebe auch ganz neu gegründet - als VEB. - Doch statt hier um "des kaisers bart" zu ringen", könntest du auch mal was akzeptieren. Die zeitlich voneinander unabhängigen vorgänge beschönigen eben nichts. Oder wie schon oben gesagt, selbst in den text einfügen - mit REF.44pinguine 15:18, 16. Apr. 2020 (CEST)Beantworten
Ich habe Deine Intention sehr wohl verstanden, aber du mich offensichtlich nicht. Wenn man einen Volkseigenen betrieb meint, dann sollte man es auch schreiben und nicht als "neue Eigentumsform in der DDR" verschwurbeln. Für mich aber EOD bei deinem rauhen Ton. --Dk0704 (Diskussion) 16:21, 16. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Karl Esslen gest. 1930, Witwe Klara und Hamburger Kino

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Ich war mit Collonil „durch“. Nachdem ich jetzt die Überarbeitungen gelesen hatte, störte ich mich eigentlich nur noch an: „Esslens Familie folgte der Rückkehr nach Berlin nicht.“ Ich hatte in Erinnerung, dass seine Witwe Klara hinterblieben war (siehe auch 1930/31, Industrie-Compass). Also nochmals recherchiert und zur Überraschung dies entdeckt: „Arisierungen“ von Kinos in Hamburg, ab S. 73 von Jan Pätjer Johannsen, hervorgegangen aus der Magisterarbeit [5]; siehe auch hier: [6] oder hier Waterloo-Theater. Dies hat zwar nur indirekt mit Collonil zu tun, aber Firmengründer Karl Esslen hat noch kurz vor seinem Tod in den Erwerb von Gebäuden in der Dammtorstraße in Hamburg investiert. Und so steht denn auch u.a. bei Johannsen, S. 75 (Magister-Arbeit): Karl Esslen verstarb am 16. Juli 1930 (also nicht 1929). Gleiche Seite 75: Ende 1931 trat Manfred Hirschel in die Firma des verstorbenen Karl Esslen ein, die inzwischen von seinen Erben geführt wurde. Die Firma „Karl Esslen, Wein-Kellereien Trier, Verkaufszentrale Mühlenbeck bei Berlin [!!], GmbH“ verlegte in der Folge ihren Sitz nach Hamburg und änderte ihren Namen in „WaterlooTheater GmbH“. Was bleibt: Für den Collonil-Artikel lediglich, dass Karl Esslen 1930 verstarb. Und ob seine Witwe nun doch nach 1950 in den Westen ging … keine Ahnung. Aber diese Geschichte um die "Arisierung" des Hamburger Kinos wollte ich wenigstens auf der Disk erwähnen ... --Imbarock (Diskussion) 16:52, 16. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Name des Unternehmens

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Im ersten Satz heißt es: „Collonil ist der Name eines Herstellers“. Gemäß dem Artikel sowie der Selbstdarstellung des Unternehmens sind aber nur die Namen „Collan Oelfabriken“, „Salzenbrodt & Co KG“ sowie aktuell „Salzenbrodt GmbH und Co. KG“ belegt. Collonil ist vielmehr der vom Unternehmen benutzte Markenname, wie auch aus der genannten Selbstdarstellung hervorgeht: „Firma, die später Schuh- und Lederpflegemittel unter der Marke Collonil vertrieb“. Hat jemand Quellen, welche die derzeitige Formulierung des Einleitungssatzes stützen? --Phrontis (Diskussion) 10:13, 21. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

Fünf Minuten später erledigt von @BMK: --Phrontis (Diskussion) 22:56, 21. Apr. 2020 (CEST)Beantworten
Aus dem Thema bin ich raus, möchte aber nach der letzten, heutigen Berbeitung von BMK bemerken, dass "Collonil" anders als etwa "Persil" durchaus Markenname und Bestandteil des Firmennames zugleich war. Erst seit ein paar Jahren nicht mehr. Insofern, alles gut ... --Imbarock (Diskussion) 23:46, 2. Mai 2020 (CEST)Beantworten