Diskussion:Kritische Kriminologie

Letzter Kommentar: vor 9 Monaten von Torte825 in Abschnitt Stimmen der (Selbst-) Kritik

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Warum wird die feministische Kriminologie hier komplett ausgeblendet? Kann man(n) "kritische" Kriminologie betreiben ohne die soziale Konstruktion von Männlichkeit (einschliesslich ihre Bezugs zur Gewalt) einzubeziehen? Insgesamt scheint der Artikel arg auf die Perspektive einer Zeitschrift begrenzt. --Abc2005 20:52, 5. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Die Feministische Kriminologie hätte ein eigenes Lemma verdient - denn der Weg von "Kritischer Kriminologie" und "Feministischer Kriminologie" war nicht lange ein gemeinsamer. Wobei "Kritische Kriminologie" als Eigenname zu verstehen ist, der kriminologiehistorisch "besetzt" ist und zwar genau von denen, die das "Kriminologische Journal" herausgaben und herausgeben. Dass es darüber hinaus noch andere "kritische" Kriminologieansätze gibt, steht außer Frage. Nur firmieren die nicht unter dem Label "Kritische Kriminologie". -- Konflikte zwischen der hier gemeinten "Kritischen Kriminologie", die zentral auf dem "Labeling approach" basiert und feministischen Ansätzen ergaben sich (jetzt hier sehr simplifiziert dargestellt) schon daraus, dass Sexualstraftäter nicht als "Etikettierungsopfer" angesehen werden konnten. Aufschlußreich zu diesem Thema ist ein Vortrag von Monika Frommel, siehe hier -- Jürgen Oetting 10:55, 6. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Natürlich bin ich mir dieser Widersprüche bewusst. Hier wird aber wieder einmal der deutsche Standpunkt verabsolutiert. International gesehen ist das Feld "Critical Criminology" bzw. "Radical Criminology" breiter gefasst. Selbst wenn man sich nur auf den deutschen Kontext bezieht, sind es ja gerade auch die Abgrenzungsbemühungen, die eine Richtung konstituieren. Sie sollten daher erwähnt werden. --Abc2005 17:25, 29. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Dann schreib' was dazu. -- Jürgen Oetting 15:39, 30. Apr. 2010 (CEST)Beantworten

Aussagen? Grundsätze? Ansatz?

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Könnte vielleicht jemand, der sich auskennt, ergänzen, was die Grundaussage der Kritischen Kriminologie ist? Die Einleitung sagt nur, dass sie sich von der "Tradition" abgrenzt, und es ist die BKL Kriminalätiologie verlinkt, in der man erfährt, dass es dort um die Ursachen von Kriminalität geht. Daraus kann man sich zusammenreimen, dass die KK die Ursachen der Kriminalität betont ignoriert und sich stattdessen für andere Themen interessiert, oder vielleicht auch dass sie andere Ursachen postuliert als bis dahin üblich (aber nicht welche).

In "Entstehung" stehen einige Hinweise auf verschiedene Strömungen ("marxistische Couleur", "in der BRD"), aber dem unwissenden Leser wird nicht klar, was die KK als solche von der bis dahin praktizierten Kriminologie unterscheidet. Sie scheint manchmal nicht "täterorientiert" zu sein, und manchmal nicht "von Rechtswissenschaft und Psychiatrie dominiert". Aber woran ist sie dann orientiert? Wovon ist sie dann dominiert? Oder hat sie keine eigenen durchgehenden Prinzipien und beschränkt sich darauf, die ältere Kriminologie doof zu finden? --Hob (Diskussion) 10:17, 24. Dez. 2014 (CET)Beantworten

Schau mal in Kriminologie unter 20. Jahrhundert und Gegenwart. Vielleicht kannst du damit die Begriffe hier besser einordnen. Wenn ich einen Satz formulieren sollte, würde ich es so sagen: Die Kritische Kriminologie betrachtet das Gesamtsystem von Gesellschaft, Politik, Gesetzgeber, Justiz und Kriminellen (plus noch ein paar weitere Akteure, Medien, Sozialwissenschaften, Sozialarbeit und so weiter) um nicht nur die Frage zu bearbeiten, was einen Kriminellen kriminell macht, sondern vor allem zu klären, was von der Gesellschaft als kriminell definiert wird. Der Anstoß dazu stammt, wie im Artikel ja steht aus dem labeling approach. Grüße --h-stt !? 16:36, 29. Dez. 2014 (CET)Beantworten
Danke! Der Satz klingt recht aussagekräftig. So einen Satz würde ich mir im Artikel wünschen. Spricht etwas dagegen, ihn dort zu ergänzen? Oder will noch jemand dran feilen? --Hob (Diskussion) 13:05, 7. Jan. 2015 (CET)Beantworten
Ich habe es in zwei Sätze umformuliert. Danke für deine Hinweise, die Wikipedia ist dadurch mal wieder ein kleines Stückchen besser geworden. Grüße --h-stt !? 16:25, 9. Jan. 2015 (CET)Beantworten

Master-Studiengang

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Der Master-Studiengang Internationale Kriminologie an der Universität Hamburg wird beendet (taz, 27. Juli 2023). Ähnliche Studiengänge bestehen in Regensburg und Bochum, sind aber – so ein Zitat im taz-Artikel – an rechtswissenschaftlichen Fakultäten angesiedelt. Somit sei Kriminologie in Deutschland "künftig nicht mehr durch einen Studiengang auch als Zweig sozialwissenschaftlicher Forschung sichtbar". Eventuell wäre es von Interesse, die Orte akademischer Lehre und Forschung zu diesem Thema in Deutschland anzugeben, falls sich jemand auskennt. Grüße --Carolin 23:45, 7. Aug. 2023 (CEST)Beantworten

Aber nicht hier, sondern im Artikel Kriminologe. Grüße --h-stt !? 00:51, 8. Aug. 2023 (CEST)Beantworten
Passt! Soeben umgesetzt. Dank und Gruß --Carolin 08:59, 8. Aug. 2023 (CEST)Beantworten

Stimmen der (Selbst-) Kritik

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Im Intro heißt es abschließend: In jüngster Zeit mehren sich auch Stimmen der (Selbst-) Kritik der kritischen Kriminologie. So ganz wird dann im folgenden Text nicht deutlich, was damit gemeint ist. Es gab zwar Abweichungen (Hess/Scheerer und auch Steinert/Kreissl) und Kritik daran, doch wie Selbstkritik der kritischen Kriminologie wirkt das nicht. Außerdem stammt die letzte belegte Auseinandersetzung aus 2008, nicht unbedingt jüngste Zeit. --Jürgen Oetting (Diskussion) 19:33, 17. Feb. 2024 (CET)Beantworten

Stimmt, daraus müsste man wohl "seit den 90ern" machen. Also seit Hess/Scheerer vorgeprescht waren. Von Hess gibt es diesbezüglich eine relativ ausführliche Einlassung. Ich ändere das erst einmal ab.
-- Torte825 (Diskussion) 20:33, 17. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Hatte den zweiten Teil Deiner Frage letze Woche irgendwie überlesen. Natürlich, du hast Recht. Ich habe mal versucht, das in der Einleitung etwas konkreter zu formulieren. "Selbstkritik" sehe ich durchaus, wobei Henner Hess, wie er selbst schreibt, wohl von Anfang an kein "radikaler Etikettierungstheoretiker" war. Er hat dies mit Scheerer aber erst ab 1997 wirklich explizit zum Thema gemacht. -- Torte825 (Diskussion) 14:46, 23. Feb. 2024 (CET)Beantworten