Diskussion:Volksetymologie
etymologie-requests
BearbeitenHandy?
BearbeitenWie schaut's aus mit "Handy"? - Thilo Ettelt
- Handy ist ein Scheinanglizismus, der aus dem Englischen – mit einer leichten Bedeutungsverschiebung – übernommen wurde und keinerlei Eindeutschung oder volksetymologische Grundlage beinhaltet, daher würde das hier wohl eher nicht passen. 77.64.148.152 14:27, 10. Aug. 2007 (CEST)
Und "Kaffeebohne"?
BearbeitenWar es nicht so, dass "Kaffeebohne" auch eine Volksetymologie ist? Meine mich vage zu erinnern. Wissen die Spezialisten da mehr?
- Die Kaffeebohne steht ja mittlerweile drin, daher habe ich gerade die Diskussionsseite aufgerufen um zu fragen ob das denn so richtig ist - und finde sogar schon was dazu. ;) Also: Zählt die "Kaffeebohne" wirklich dazu? Im Artikel steht nichts dazu, da steht nur, daß es keine Bohne ist. Das mag zwar ein Irrtum sein (wie "Walfisch" bzw. gibt es bestimmt ein besseres Beispiel) aber nicht unbedingt Volksetymologie. --AndreKR 01:51, 29. Nov 2005 (CET)
fertig
BearbeitenIch könnte mir vorstellen, dass der Begriff "fertig" im Sinne von z.B.: "fertig mit den Nerven" in Wirklichkeit auch eine Volksetymologie (aus dem französischen von "fatigue") sein könnte. Habe dazu aber leider weder Quellen noch Belege. Weiß hier jemand etwas genaueres? (nicht signierter Beitrag von 213.162.72.214 (Diskussion) 11:52, 6. Apr. 2023 (CEST))
Mutterseelenallein
BearbeitenUnd noch eine - wiederum möglicherweise aus dem französischen stammende Volksetymologie: Ich habe vor längerer Zeit einmal gehört (leider auch keine Belege), dass das Wort "Mutterseelenallein" ebenfalls aus dem französischen stammen soll (so ähnlich wie "Moi tout soel" - für "ich ganz alleine"). Kann da was dran sein? (nicht signierter Beitrag von 213.162.72.214 (Diskussion) 11:57, 6. Apr. 2023 (CEST))
Gründonnerstag
BearbeitenPasst der Gründonnerstag nicht auch in diese Artikel? --cisk 12.1.06
auspowern
BearbeitenDas Beispiel „ausgepowert“ (ursprünglich wohl von lat. pauper, arm; volksetymogisch von engl. power, Kraft) finde ich erwähnenswert, weil nicht nur die Bedeutung (wie bei anderen betroffenen Wörtern), sondern auch die Aussprache oftmals davon beeinflusst wird. Ich bin mir aber nicht sicher, ob hier eine Bedeutungserweiterung, eine Bedeutungsverschiebung oder die Gründung eines homographen Wortes stattgefunden hat. --Barbulo 19:26, 3. Sep 2006 (CEST)
- Laut Duden offenbar Letzteres: da gibt es dafür inzwischen einen Doppel-Eintrag (in der Art wie Bank). Hat jemand einen wikipediafähigen Beleg dafür, dass das neue Wort durch Volksetymologie aus dem älteren entstand? --91.54.121.39 23:44, 29. Jun. 2011 (CEST)
selbst(st)aendig
Bearbeitenberuht die neue form "selbststaendig" ebenfalls auf einer volksetymologie und sollte erwaehnt werden? der duden sagt: "[zu frühnhd. selbstand = Person, spätmhd. selbstēnde = für sich bestehend]". -- 141.3.74.36 14:30, 7. Nov. 2007 (CET)
- 1. Ist die Form nicht neu, sondern wurde 1911 wegen unpraktisch und überflüssig abgeschafft. Die RechtschreibreformerInnen haben sie aus der Klamottenkiste ausgebuddelt, um sich wichtig zu machen.
- 2. Ist es wohl keine Form, sondern ein eigenes Wort.
- 3. und somit KEINE Volksetymologie. (nicht signierter Beitrag von 89.182.235.166 (Diskussion) 09:43, 11. Sep. 2012 (CEST))
Was für Wörter sind solche wie Kette, bei denen zwei ursprünglich verschiedene Wörter zusammengelegt wurden? Davon gibt's noch ein paar mehr, aber außer Kette fallen mir gerade nicht mehr ein. --Яedeemer 00:33, 30. Mär. 2009 (CEST)
alptraum
Bearbeitengudn tach!
zu [1] und den beiden folgenden reverts: wir sind uns offenbar alle darueber einig, dass vor 1996 "Alptraum" die (einzige oder zumindest) bevorzugte Schreibweise war. seit 1996 steht auch "Albtraum" im duden. etymologisch kommt es wohl von "Alb" (siehe duden und vergleiche DWB). sehe ich es richtig, dass, um nun eine auflistung der wortes im wp-artikel zu rechtfertigen, es hinweise dafuer geben muesste, dass der wandel von "Alb-" zu "Alp-" etwas mit den Alpen zu tun hatte? -- seth 21:18, 23. Nov. 2011 (CET)
- Es ist offensichtlich falsch, was im Artikel zu diesem Beispiel behauptet wurde, nämlich: "Auch viele Änderungen an der deutschen Rechtschreibung im Zuge der umstrittenen Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996 wurden von deren Urhebern, insbesondere Gerhard Augst, mit einer Angleichung an eine behauptete entsprechende Volksetymologie begründet." Um dafür ein Beispiel zu sein, müsste es logischerweise eine Änderung sein, die mit einer Angleichung an eine behauptete entsprechende Volksetymologie begründet wird. Und das ist es in keinem Fall, da im Gegenteil die angebliche Volksetymologie "Alptraum" die vorher gemäß (West-)Duden einzig korrekte Schreibweise war und die behauptete Nicht-Volksetymologie "Albtraum" die neuerdings ebenfalls erlaubte. Dass es fragwürdig ist, ob man es hier überhaupt mit einer Volksetymologie zu tun hat, kommt dann noch dazu und macht das Beispiel besonders störend. Das (mit den Alpen) müsste belegt werden, und zwar möglichst einwandfrei, denn es besteht ja kein Mangel an eindeutigen Beispielen, so dass man auf ein zweifelhaftes angewiesen wäre. Viel naheliegender ist eine einfache Schreibvariante, da die Aussprache in beiden Fällen gleich ist, so wie auch die Schreckgestalt sowohl "Alb" als auch "Alp" geschrieben werden durfte und darf, vor und nach der Reform. Übrigens kann auch umgekehrt die den Alpen zugrundeliegende Alp (im Sinne von Gebirge oder Bergwiese) mit b geschrieben werden wie in Schwäbische Alb. --84.130.247.221 21:52, 23. Nov. 2011 (CET)
- Tatsächlich liest man sehr gerne, daß ein auslautverhärtetes b und ein p gleich gesprochen werden; das ist aber (gegebenenfalls außerhalb aussprachemäßig strikt an der im Lehrbuch fixierten angeblichen Standardaussprache orientierten Zirkeln) nicht der Fall. Das b ist in solcher Lage zwar in der Tat nicht stimmhaft; aber es ist eben trotzdem ein gutes Stück weicher und fast immer auch ein gutes Stück weniger aspiriert als das p, ein vorausgehendes l,m,n,r,s ist beim b tendenziell eine Idee länger, beim p kürzer usf. Insofern ist Alptraum, sic, schlicht die Form, die bei hinreichend deutlicher und langsamer Artikulation gesprochen wird, während Albtraum nicht gesprochen wird, und nein, die Aussprache wäre nicht gleich.--2001:A61:2091:2201:1195:55E5:1213:9BE6 22:17, 14. Aug. 2017 (CEST)
Exzellenter Artikel?
BearbeitenAus Wikipedia:Kandidaten für exzellente Artikel:
Volksetymologie 18. September 2004
Bearbeiten- pro: Sehr schöner, gut geschriebener Artikel über ein interessantes Thema! --Dkoelle 03:26, 18. Sep 2004 (CEST)
- neutral
contra Falsche Freunde und Volksetymologie gehoeren IMHO zusammen.--Huebi 10:06, 19. Sep 2004 (CEST) - Dagegen: Leider besteht der Artikel nur aus einem Absatz zur Definition und dann einer Reihe von Beispielen. Das finde ich nicht ausreichend für einen exzellenten. Zudem ist ein Satz scheinbar falsch: Die Volksetymologie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts mit einem Aufsatz von Ernst Förstemann begründet. Das widerspricht der vorangegangenen Erklärung, wonach volksetymologische Begriffe schon immer vom Volk geprägt wurden. Wahrscheinlich ist gemeint, dass der Herr Förstemann den Begriff Volksetymologie erfunden hat. -- Dishayloo [ +] 13:52, 19. Sep 2004 (CEST)
- contra: Sorry, aber ich halte die Nominierung dieser Baustelle für einen ungelungenen Scherz -- Necrophorus 13:56, 19. Sep 2004 (CEST)
- contra: zur volksetymologie steht da sehr wenig, ein paar beispiele sind aber noch sehr weit von exzellenz entfernt. und nicht mal so weltklasse-grafiken wie im Brücken-Artikel gibt es. -- southpark 13:58, 19. Sep 2004 (CEST)
- CONTRA: "Die Volksetymologie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts mit einem Aufsatz von Ernst Förstemann begründet" Das mag interessant klingen, aber der Herr Förstemann versteckt sich hinter einem roten Link und zur "Mitte des 19. Jahrhunderts"; geht es nicht etwas genauer. Vielleicht hatte der Aufsatz sogar einen Titel? Was bleibt sind "Etwaigkeiten" --Cornischong 15:50, 19. Sep 2004 (CEST)
- contra. Hier fehlts noch ordnetlich an sprachwissenschaftlicher Präzision und Konzeption. --Sigune 23:41, 20. Sep 2004 (CEST)
Gesamteindruck zum Artikel
BearbeitenIch plane, den Artikel in einigen Punkten zu ändern, möchte aber zunächst dem Hauptautor Gelegenheit geben, dies selbst zu tun.
- In der Definition wird nicht sauber unterschieden zwischen 1. Volksetymologie als unhistorische Erklärung zur Herkunft eines Wortes und 2. Volksetymologie als Bezeichnungswandelprozess. Wenn schon Olschansky zitiert wird, dann sollte auch deren Definition übernommen werden.
- Die Entwicklung hamaka > Hängematte hat nichts mit der Unterschiedlichkeit von Lautsystemen zu tun, wie überhaupt volksetymologische Entwicklungen nicht lautlich bedingt sind, sondern morphologisch!
- Gibt es Prinzipien für die Auswahl der Beispiele?
- Der Artikel ist leider nur auf das Deutsche bezogen.
- Der Artikel sollte auch Hinweise auf volksetymologische Forschungen in anderen Philologien berücksichtigen.
Rechtschreibreform
BearbeitenHallo,
es ist eine unsachgemäße Unterstellung, dass die Rechtschreibreformierenden aufgrund von volksetymologischer Verwirrung Schreibweisen wie Tollpatsch oder einbläuen bevorzugen. Die Experten sind sich der Herkunft durchaus bewusst. Allerdings war es nie das Ziel der Reform Wörter etymologisch korrekt zu schreiben, sondern die Schreibweise an die Aussprache anzupassen. Damit werden zwar derartige Verwirrungen unterstützt, das ist aber eine Konsequenz und keine Ursache für diese Art von Schreibweise. Daher nehme ich die jeweiligen Sätze heraus.84.62.188.182 15:20, 22. Jun. 2007 (CEST)
- Die volksetymologischen Schreibungen gehen auf Gerhard Augst zurück. Er hat einfach angenommen, der weniger gebildete Schreiber denke beispielsweise bei Tolpatsch an toll und bei einbleuen an blau, schreibe daher intuitiv Tollpatsch und einbläuen, und daher sei es eine Vereinfachung, diese Schreibweisen als richtig zu definieren. Gleichzeitig wurden aber auch die etymologisch richtigen Schreibweisen als falsch definiert. Das hat nichts mit der Aussprache zu tun. --Birgit Theiss 11:01, 16. Aug. 2007 (CEST)
- Alles belegt, siehe z.B: Theodor Ickler: Die sogenannte Rechtschreibreform – ein Schildbürgerstreich. (PDF, 750 kB) Leibniz-Verlag, St. Goar, 1997, ISBN 3931155099, S. 20–23; Theodor Ickler: Der neue Duden – Das unmögliche Wörterbuch. In: FAZ, 27. August 2004. --Birgit Theiss 14:15, 16. Aug. 2007 (CEST)
- Das ist eine Behauptung von Ickler. Kannst du die mit einer anderen Quelle bestätigen? Dann könnte die Meldung drinbleiben, aber keinen Moment früher. --Seidl 14:22, 16. Aug. 2007 (CEST)
- Zudem bitte ich dich, nicht einfach Richtigstellungen, die im Artikel unterdessen vorgenommen worden sind, einfach mit dem Rasenmäher auch noch zu revertieren. Das wäre Vandalismus. Es geht hier nur darum, dass eine unabhängige Quelle beigebracht wird, denn Ickler ist als Gegner der Reform keine solche Quelle. --Seidl 14:25, 16. Aug. 2007 (CEST)
- Was genau hältst Du denn für nicht ausreichend belegt? Und warum sollte Ickler als Reformgegner keine unabhängige Quelle sein? --Birgit Theiss 14:35, 16. Aug. 2007 (CEST)
- Im FAZ-Artikel, den du als Quelle angibst, heißt es einfach: "An den "Etymogeleien", die ausschließlich auf das Konto des Reformers Gerhard Augst gehen (...)". Woher weiß Ickler das? Das ist eine Behauptung, aber keine Quelle im wissenschaftlich-enzyklopädischen Sinn. Und im 2. Artikel von Ickler, auf den du dich berufst, ist wohl von den Volksetymologien die Rede (v.a. S. 20 f.), auch davon, dass sie auf das Konto eines einzigen gingen ("einer der Reformer", ebenfalls S. 20), aber wer das ist, wird nicht gesagt. Damit ist auch diese Quelle wertlos. Also noch einmal: Wir brauchen eine richtige Quelle, denn Wikipedia ist nicht der Ort, wo Gerüchte als Tatsachen verbreitet werden sollen. Gerüchte haben hier gar nix zu suchen. --Seidl 14:55, 16. Aug. 2007 (CEST)
- Theodor Ickler ist zweifellos einer der angesehensten Experten auf diesem Gebiet; er kennt die Hintergründe der Rechtschreibreform sehr genau und hat auch ein Buch mit diesem Untertitel veröffentlicht, in welchem er ausführlich darlegt, inwiefern der Reformer Gerhard Augst für die "volksetymologisch" bzw. "augstetymologisch" begründeten obligatorischen orthographischen Änderungen verantwortlich ist: Theodor Ickler: Regelungsgewalt. Hintergründe der Rechtschreibreform (PDF, 1,9 MB). Leibniz-Verlag, St. Goar, 2004, ISBN 3-93115-518-8, S. 87, 108, 175, 210, 226–238, 246. --Birgit Theiss 16:01, 16. Aug. 2007 (CEST)
- dass ickler zu den bekanntesten gehoert, ist imho auch eine folge seiner immer wieder mal aufleuchtenden polemik sowie einiger strohmannargumente und insinuierungen, die ihn - obwohl er zweifelsohne ein experte ist und teile seiner texte ich sehr gut finde - insgesamt etwas zu populistisch (d.i. unserioes aber massenkompatibel) rueberkommen lassen. einerseits wirft ickler augst staendig vor, die reform sei bekloppt, andererseits versucht er auf s. 210 denselben augst als jemanden hinzustellen, der nichts wesentliches zur reform beigetragen habe. das passt imho nicht so recht zusammen.
- aber zurueck zum thema: auf den genannten seiten hatte ickler wieder keine quellen fuer seine behauptungen (um nicht zu sagen anschuldigungen) angegeben, dass augst urheber der pseudoetymologischen schreibungen sei. was Seidl sagte, ist somit weiterhin nicht tangiert. lediglich die rezension auf s. 226-238 _zitiert_ augst zu etymologischen themen, allerdings aus einem buch, das nicht bestandteil der reform war. es bleibt also vorerst dabei, dass wir ausser ickler keine quelle haben, die besagt, dass augst fuer die "volksetymologischen" schreibungen hauptverantwortlich sei. -- seth 14:52, 18. Aug. 2007 (CEST)
- Ich finde Icklers Texte eigentlich sehr sachlich, fundiert und überzeugend. Die Aussage von S. 210 hast Du falsch verstanden, denn wenn Ickler die "vielbelächelten Spielereien des Reformers Augst" erwähnt, so sagt er damit nicht, von Augst stammten nur Spielereien, die nicht wesentlich seien. Ickler ist hier als unbestrittener Experte selbst eine eigenständige, zuverlässige und zitierfähige Quelle. Die Frage ist wohl eher, ob es einen Grund gibt, an Icklers Darstellung zu zweifeln, wonach Augst, der für seine volksetymologischen Arbeiten bekannt ist, für die volksetymologisch begründeten Rechtschreibänderungen hauptverantwortlich ist. Der zweite strittige Punkt in diesem Artikel ist die Löschung der Darstellung der mit Verweis auf eine angebliche Volksetymologie motivierten Rechtschreibänderungen, denn diese sind doch gerade der wesentliche Inhalt des gesamten zweiten Teils des Abschnitts "Beispiele". Es ist für den Leser ja geradezu eine ärgerliche Zumutung, Beispielwörter zu nennen, deren Rechtschreibung geändert wurde, aber zu verschweigen, wie sie geändert wurde. --Birgit Theiss 23:50, 18. Aug. 2007 (CEST)
- zum ersten punkt: ickler ist nicht bloss reformkritiker, sondern verbissener -gegner und ich glaube, er hat den augst ganz schon gefressen. zumindest das zuletzt von dir verlinkte pdf-file las sich sehr so.
- zum zweiten punkt: ich habe Seidl nicht so verstanden, als habe er etwas dagegen einzuwenden, vorausgesetzt es wird huebsch formuliert. andererseits, wird ja anhand der erklaerund eigentlich klar, wie die neue schreibung nun lautet. fuer die geistg-nicht-so-schnellen gibt's ja immer noch die links zu den jeweiligen begriffen. -- seth 00:05, 19. Aug. 2007 (CEST)
- Den 2. Punkt habe ich jetzt verständlicher formuliert; jetzt hat man alte und neue Schreibung nebeneinander. Bezüglich Ickler und Augst gilt weiterhin vollumfänglich das von seth Geschriebene. Augst als spiritus rector dürfte nur hinein, wenn gleichzeitig erwähnt würde, dass diese Attribution einzig auf Behauptungen des Reformgegners Ickler basiert. So eine Bemerkung wäre zwar korrekt, sie steht aber in direktem Gegensatz zu "WP ist keine Gerüchteküche". --Seidl 00:34, 19. Aug. 2007 (CEST)
- Der zweite Punkt ist jetzt besser dargestellt, wenngleich die häretische Frage erlaubt sein sollte, ob in Wikipedia die etymologisch falschen Schreibungen verwendet werden sollten. Warum sollte außerdem "aufwendig/aufwändig" ein falsches Beispiel sein? Zur Urheberschaft von Augst: Wenn Ickler als anerkannter Experte und "Insider" in mehreren Publikationen den Reformer Augst, der für seine volksetymologischen Arbeiten bekannt ist, als Hauptverantwortlichen für die volksetymologischen Änderungen im Rahmen der Reform nennt, ist es völlig unangemessen, das als ein Gerücht abzuwerten, zumal Icklers Darstellung nirgends bestritten wird. --Birgit Theiss 13:59, 19. Aug. 2007 (CEST)
- Den 2. Punkt habe ich jetzt verständlicher formuliert; jetzt hat man alte und neue Schreibung nebeneinander. Bezüglich Ickler und Augst gilt weiterhin vollumfänglich das von seth Geschriebene. Augst als spiritus rector dürfte nur hinein, wenn gleichzeitig erwähnt würde, dass diese Attribution einzig auf Behauptungen des Reformgegners Ickler basiert. So eine Bemerkung wäre zwar korrekt, sie steht aber in direktem Gegensatz zu "WP ist keine Gerüchteküche". --Seidl 00:34, 19. Aug. 2007 (CEST)
- Ich finde Icklers Texte eigentlich sehr sachlich, fundiert und überzeugend. Die Aussage von S. 210 hast Du falsch verstanden, denn wenn Ickler die "vielbelächelten Spielereien des Reformers Augst" erwähnt, so sagt er damit nicht, von Augst stammten nur Spielereien, die nicht wesentlich seien. Ickler ist hier als unbestrittener Experte selbst eine eigenständige, zuverlässige und zitierfähige Quelle. Die Frage ist wohl eher, ob es einen Grund gibt, an Icklers Darstellung zu zweifeln, wonach Augst, der für seine volksetymologischen Arbeiten bekannt ist, für die volksetymologisch begründeten Rechtschreibänderungen hauptverantwortlich ist. Der zweite strittige Punkt in diesem Artikel ist die Löschung der Darstellung der mit Verweis auf eine angebliche Volksetymologie motivierten Rechtschreibänderungen, denn diese sind doch gerade der wesentliche Inhalt des gesamten zweiten Teils des Abschnitts "Beispiele". Es ist für den Leser ja geradezu eine ärgerliche Zumutung, Beispielwörter zu nennen, deren Rechtschreibung geändert wurde, aber zu verschweigen, wie sie geändert wurde. --Birgit Theiss 23:50, 18. Aug. 2007 (CEST)
- Theodor Ickler ist zweifellos einer der angesehensten Experten auf diesem Gebiet; er kennt die Hintergründe der Rechtschreibreform sehr genau und hat auch ein Buch mit diesem Untertitel veröffentlicht, in welchem er ausführlich darlegt, inwiefern der Reformer Gerhard Augst für die "volksetymologisch" bzw. "augstetymologisch" begründeten obligatorischen orthographischen Änderungen verantwortlich ist: Theodor Ickler: Regelungsgewalt. Hintergründe der Rechtschreibreform (PDF, 1,9 MB). Leibniz-Verlag, St. Goar, 2004, ISBN 3-93115-518-8, S. 87, 108, 175, 210, 226–238, 246. --Birgit Theiss 16:01, 16. Aug. 2007 (CEST)
- Im FAZ-Artikel, den du als Quelle angibst, heißt es einfach: "An den "Etymogeleien", die ausschließlich auf das Konto des Reformers Gerhard Augst gehen (...)". Woher weiß Ickler das? Das ist eine Behauptung, aber keine Quelle im wissenschaftlich-enzyklopädischen Sinn. Und im 2. Artikel von Ickler, auf den du dich berufst, ist wohl von den Volksetymologien die Rede (v.a. S. 20 f.), auch davon, dass sie auf das Konto eines einzigen gingen ("einer der Reformer", ebenfalls S. 20), aber wer das ist, wird nicht gesagt. Damit ist auch diese Quelle wertlos. Also noch einmal: Wir brauchen eine richtige Quelle, denn Wikipedia ist nicht der Ort, wo Gerüchte als Tatsachen verbreitet werden sollen. Gerüchte haben hier gar nix zu suchen. --Seidl 14:55, 16. Aug. 2007 (CEST)
- Was genau hältst Du denn für nicht ausreichend belegt? Und warum sollte Ickler als Reformgegner keine unabhängige Quelle sein? --Birgit Theiss 14:35, 16. Aug. 2007 (CEST)
- 1. Wikipedia richtet sich nach der neuen Rechtschreibung, das ist nun mal so, vgl. hier: Wikipedia:Rechtschreibung.
- 2. Beweis mir bitte, weshalb aufwändig *nicht* von Aufwand abgeleitet sein soll. Da mit dem Suffix -ig Adjektive sowohl aus Substantiven (z.B.: Fleiß -> fleiß-ig) wie auch aus Verben (z.B.: ergeben -> ergieb-ig) abgeleitet sein können, sind beide Ableitungsrichtungen denkbar. Deshalb ändere ich das wieder.
- 3. Wenn Augst für seine Volksetymologien so bekannt ist, dann wird es dir ja keine Mühe bereiten, entsprechende Beweise dafür vorzulegen, dass *er* deren Urheber ist. --Seidl 14:40, 19. Aug. 2007 (CEST)
- 1. "Das ist nun mal so!" ist keine überzeugende Begründung in einem unabhängigen Werk mit wissenschaftlichem Anspruch. Ich will das Thema aber gar nicht vertiefen.
- 2. Die Beweislast liegt bei den Reformern. Sicherlich ist die Ableitungsrichtung Aufwand -> aufwändig theoretisch denkbar, aber eben äußerst zweifelhaft und nicht wissenschaftlich bewiesen, das ist ja gerade das pseudoetymologische daran. Das Wort hat es vor der Reform nicht gegeben, außer vielleicht ganz selten im Sinne von auf der Wand. Deshalb ändere ich das wieder.
- 3. Ich habe mehrere fundierte Belege genannt, während Du nicht den geringsten Grund genannt hast, der gegen diese Darstellung spricht. --Birgit Theiss 21:44, 19. Aug. 2007 (CEST)
- 1. Der wissenschaftliche Anspruch der Wikipedia wird durch die Schreibung - alt oder neu - nicht tangiert.
- 2. Wieso soll die Ableitungsrichtung "äußerst zweifelhaft" sein? Deine Ausführung, dass sie "nicht wissenschaftlich bewiesen" sei, zeigt, dass du nicht vom Fach bist, denn wissenschaftlich beweisen kann man in der Sprachforschung gar nichts, man kann nur etwas widerlegen. Mit genau demselben Recht wie du kann ich sagen, die Ableitung von aufwenden sei volksetymologisch. Im Übrigen ist dieses Beispiel wirklich denkbar schlecht gewählt, denn es zeigt nur, dass bei Wortbildungsprozessen oft nicht nur 1 und nur 1 Vorbild existiert, sondern manchmal mehrere. Es gibt genug gute Beispiele, lassen wir's bei denen bewenden.
- 3. Deine angeblich fundierten Belege sind keine, wie wir dir schon ad nauseam gezeigt haben. Und: *Du* hast behauptet, Augst sei der Vater der Volksetymologien in der Reform; jetzt ist es an dir, das mit unabhängigen Quellen und nicht mit Ickler-Polemiken plausibel zu machen. --Seidl 22:22, 19. Aug. 2007 (CEST)
- 1. --
- 2. Die Ableitungsrichtung Aufwand -> aufwändig ist deshalb äußerst zweifelhaft, weil sie etymologisch nicht belegt ist und weil nicht nachvollziehbar ist, warum gerade aufwändig sich von Aufwand ableiten soll, nicht aber z.B. aufwänden und Aufwändungen. Deine Aussage, wonach man in der Sprachforschung gar nichts beweisen, sondern nur widerlegen könne, ist eine contradictio per se, denn eine Aussage zu widerlegen heißt ja gerade zu beweisen, daß sie falsch ist (siehe Falsifikation). Davon abgesehen gibt es sicherlich auch viele Sachverhalte in der Sprachforschung, die sich direkt beweisen lassen, beispielsweise wann aufwendig in einem Wörterbuch aufgetaucht ist und wie es geschrieben wurde.
- 3. Auch wenn Du "ad nauseam" behauptest, Ickler sei keine unabhängige Quelle, so wird es doch nicht überzeugender. Von wem sollte Ickler denn abhängig sein? Welchen Grund sollte es geben, seine Darstellung zu bezweifeln? Siehe dazu auch Wikipedia:Keine_Theoriefindung, insbesondere die Abschnitte "Der Grundsatz" und "Verwendbare Quellen". Hier noch eine Quelle: Theodor Ickler: Schrift und Sinn: Rechtschreibung für freie Menschen. Vortrag in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste am 3. 6. 1997. --Birgit Theiss 17:13, 20. Aug. 2007 (CEST)
- zu 3. Wikipedia:Belege#Belege_prüfen. beachte das wort "unabhaengig". solange du nur ickler zitieren kannst, ist das thema aus den mehrfach genannten gruenden (ickler mag augst offenbar nicht, polemik, ...) gegessen. -- seth 23:41, 20. Aug. 2007 (CEST)
- Hier ein Beitrag von Stefan Stirnemann: Die Rechtschreibreform und die Wissenschaft – Wer schweigt, scheint zuzustimmen (PDF, 168 kB): Die Reformer Gerhard Augst und Burkhard Schaeder ... --Birgit Theiss 09:42, 21. Aug. 2007 (CEST)
- Weitere Belege:
- Wolfgang Denk: 10 Jahre Rechtschreibreform. Überlegungen zu einer Kosten-Nutzen-Analyse ( vom 21. Februar 2009 im Internet Archive) (PDF, 1,1 MB). S. 49: Sein Kollege Augst, der zur „Neuregelung“ etwa 15 neue Wortschreibungen zur Stärkung des sog. Stammprinzips beigetragen hatte („aufwändig“, „belämmert“, „Gämse“, aber „Schneewechte“ usw.), schreibt ...
- Hannes Hintermeier: Geheimsache Deutsch. In: FAZ, 22. August 2004: Gerhard Augst ist seit 1973 Professor für Germanistische Linguistik an der Universität-Gesamthochschule Siegen; sein Steckenpferd sind synchrone Etymologien beziehungsweise Volksetymologien; die Wissenschaft wollte seinen Herleitungen nicht folgen, weswegen sein "Wortfamilienwörterbuch der deutschen Gegenwartssprache" (1998) umstritten ist. Augst hat viel publiziert, rangiert aber nach Einschätzung von Fachkollegen im Mittelfeld. Er ist Mitarbeiter der Duden-Grammatik und einer der engagiertesten Vertreter der Reform. Schöpfungen wie "verbläuen" oder "Zierrat" gehen auf sein Konto. --Birgit Theiss 11:09, 21. Aug. 2007 (CEST)
- zu 3. Wikipedia:Belege#Belege_prüfen. beachte das wort "unabhaengig". solange du nur ickler zitieren kannst, ist das thema aus den mehrfach genannten gruenden (ickler mag augst offenbar nicht, polemik, ...) gegessen. -- seth 23:41, 20. Aug. 2007 (CEST)
- ah, prima! _damit_ ist das thema ebenfalls gegessen. ;-) ich stimme Seidl (weiter unten, uneingerueckt) zu, dass du (mind.) zwei der links als quellen aufnehmen solltest. nach stirnemann scheint augst aber nicht alleiniger urheber/initiator, sondern allenfalls der haupstaechliche oder wenigstens der prominenteste zu sein, oder? -- seth 22:59, 21. Aug. 2007 (CEST)
- Ich habe deshalb "insbesondere" hineingeschrieben, obwohl ich vermute, daß Stirnemann in diesem Punkt nicht ganz so gut informiert ist wie Ickler. --Birgit Theiss 23:39, 21. Aug. 2007 (CEST)
- Birgit Theiss, sei doch bitte kein schlechter verlierer, indem du versuchst, den ickler ums verrecken in den artikel einzubauen. die einzelnachweis-sache war mehr als ueberfluessig, wo doch ein buch von augst sogar den passenden titel traegt und bereits in der literatur-liste aufgefuehrt wird.
- bzgl. der sache mit dem "aufw(a)endig" bin ich unschluessig und halte ich mich deshalb weitgehend heraus. da kommt es letztlich darauf an, wie weitgefasst die begriffe "etymologie" und "pseudo-/volksetymologie" verwendet werden duerfen/koennen. historisch kommt "aufwendig" wohl von "aufwenden" und wurde deshalb bisher nur mit "e" geschrieben; die neue, gleichberechtigte variante ist eine zwar nicht direkt historisch gewachsene, aber dennoch logische/vernuenftige. ob es nun jedoch "pseudo" ist oder nicht, das sollten am besten richtige linguisten beurteilen. Seidl ist einer. und du, Birgit? -- seth 00:02, 20. Aug. 2007 (CEST)
- Das Buch von Augst ist aber weder direkt als Einzelnachweis angegeben noch online verfügbar, daher betrachte ich den Verweis auf den online verfügbaren Ickler als echten Mehrwert, damit der interessierte Leser sich ein genaueres Bild von dieser Theorie machen kann.
- Das Beispiel "aufwendig/aufwändig" verdeutlicht m.E. gut den Unterschied zwischen Etymologie und Volks- bzw. individueller Pseudoetymologie. Ich kann außerdem nicht erkennen, was an "aufwändig" logisch oder vernünftig sein soll, die Realität spricht auch klar dagegen. Ob Seidl oder ich "richtige" Linguisten sind, sei dahingestellt, da es hier um sachliche Argumente und Belege gehen sollte. --Birgit Theiss 17:13, 20. Aug. 2007 (CEST)
- das buch muss nicht als einzelnachweis angegeben werden, wenn es in der literaturliste auftaucht; siehe Wikipedia:Quellen#Einzelnachweise. durch ickler kann man sich eben gerade nicht ein genaueres bild der theorie machen, weil ickler sie zu einseitig betrachtet. nach einem guten deskriptiven satz folgt bei ihm stets die platte keule und er greift dinge an, um die es augst vielleicht absichtlich gar nicht ging.
- zu "aufw(a)endig": was ich unter "vernueftig" verstehe, hat Seidl weiter oben bereits formuliert ("-ig"). und weshalb mir das urteil eines richtigen linguisten hier viel wert ist, sagte ich bereits. -- seth 23:41, 20. Aug. 2007 (CEST)
Nachdem nun Birgit Theiss dankenswerterweise doch auch andere Quellen vorgelegt hat, kann man das nunmehr gut in den Artikel integrieren. Ich bitte Birgit, 2 Quellen von verschiedenen Autoren zu nehmen, damit nicht in ein paar Monaten die Diskussion nochmals mit neuen Akteuren beginnt. --Seidl 16:56, 21. Aug. 2007 (CEST)
- Ich habe jetzt mal gleich drei Belege von verschiedenen Autoren angegeben, damit zu dieser Frage keine Zweifel mehr aufkommen. --Birgit Theiss 23:39, 21. Aug. 2007 (CEST)
Kritik fehlt
BearbeitenEs sollte erwähnt werden, dass das Wort Volksetymologie heute durchaus auch eine stark peorative Konnotation hat, auch wenn es im 19. Jahrhundert änders verstanden wurde. Mit diesem Begriff werden zB in der Toponymie viele lokale Bedeutungserklärungen von Ortsnamen mit einem Wisch als Blödsinn bezeichnet, wobei die Wissenschaft oft keine besser belegbaren oder glaubwürdigen Alternativen anbieten kann. In der Germanistik ist die Etymologieforschung auch eher eine stagnierende Wissenschaft, wobei meist auf die Gebrüder Grimm zurückgegriffen wird, deren Aussagen oft unhinterfragt weiter tradiert werden. Zusätzlich war die Germanistik im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht komplett wertfrei in ihren Deutungen, da man im Zweifel immer einer germanischen Etymologie vor etwa einer slawische, romanischen oder keltischen den Vorzug gab, siehe etwa Eberhard Kranzmayer. Vielen Germanisten mangelt es auch an der nötigen Dialektkompetenz um den Weg einzelner Wörter in die neuhochdeutsche Schriftsprache ergründen zu können.
Eigentlich wäre es daher an der Zeit einen neuen alternativen Begriff zu "Volksetymologie" zu finden, bei dem nicht diese Konnotationen mitschwingen. --El bes 15:02, 1. Jul. 2008 (CEST)
Den alternativen Begriff gibt es: "Synchrone etymologische Kompetenz" (Augst); steht im Titel seines Aufsatzes. Eingebürgert ist aber nun mal "Volksetymologie". Den Begriff "V." sieht heute - glaube ich - kaum noch jemand wirklich negativ. Man sieht vielmehr die positiven Seiten. Dr. Karl-Heinz Best 18:44, 1. Jul. 2008 (CEST)
Guter Rutsch
BearbeitenDie Ableitung des Neujahrswunsches "guter Rutsch" vom jüdischen Neujahr רש השנה (rosch haschanah, wörtlich Kopf des Jahres) habe ich schon häufiger gehört und gelesen. Ich halte sie aber, obwohl phonetisch nachvollziehbar, für fraglich, da das jüdische Neujahrsfest in einer Zeitspanne von August bis Oktober des Gregorianischen Kalenders stattfindet. Also zeitlich weit vom christlichen Neujahr entfernt.-- HCQ 11:18, 7. Jul. 2008 (CEST)
- Solange es im Volksmund als "Neujahrsgruß" bekannt geworden ist, ist es eigentlich egal, um welches Neujahr es sich dabei handelt. Es einfach vom jüdischen auf das christliche Neujahr zu übertragen, ist keine große Besonderheit. --HV 12:20, 7. Jul. 2008 (CEST)
- Zu sagen wäre auch noch, dass es natürlich über das Jiddische gekommen ist und zu erst in die Dialekte und dann erst ins Hochdeutsche übertragen wurde. Auf Jiddisch hat man ja auch gesagt: "Gut Purim", "Gut Pessach" und "Gut Schabbes" ... analog dazu ist dann das "Gut Rosch". Zum Wort Volksmund gilt übrigens die selbe Kritik wie eine Überschrift vorher zu Volksethymoligie ausgeführt. --El bes 13:41, 7. Jul. 2008 (CEST)
- Zum jüdisch-strenggläubigen Haushalt in deutschen Landen gehörte meist christliches Hauspersonal, das am Schabbes die Arbeit machen konnte, und an jedem Neujahrstag jeder Zeitrechnung allüberall "Guten Rutsch" wünschte, die "gebildete Herrschaft" nachahmend, egal, ob es Winter war.
- Nun – die Herkunft der Fügung ist umstritten, wie im verlinkten Artikel ausgeführt wird. Einen Gruss gut rosch hat es übrigens nie gegeben, siehe Werner Weinbergs Publikationen. --Freigut (Diskussion) 22:59, 22. Apr. 2023 (CEST)
- Zum jüdisch-strenggläubigen Haushalt in deutschen Landen gehörte meist christliches Hauspersonal, das am Schabbes die Arbeit machen konnte, und an jedem Neujahrstag jeder Zeitrechnung allüberall "Guten Rutsch" wünschte, die "gebildete Herrschaft" nachahmend, egal, ob es Winter war.
- Zu sagen wäre auch noch, dass es natürlich über das Jiddische gekommen ist und zu erst in die Dialekte und dann erst ins Hochdeutsche übertragen wurde. Auf Jiddisch hat man ja auch gesagt: "Gut Purim", "Gut Pessach" und "Gut Schabbes" ... analog dazu ist dann das "Gut Rosch". Zum Wort Volksmund gilt übrigens die selbe Kritik wie eine Überschrift vorher zu Volksethymoligie ausgeführt. --El bes 13:41, 7. Jul. 2008 (CEST)
Vorschlag: Ausgewählte Sammelliste für Musterbeispiele zur Volksetymologie
BearbeitenWäre es nicht überlegenswert, an den wirklich schönen Artikel VEty (Volksetymologie) eine Sammelliste mit (Muster)beispielen anzuhängen oder zu verlinken. Lese immer wieder schöne Artikel zum etymolog. Fachbegriff VEty, aber es werden meist viel zu wenig Beispiele gebracht; in Lexika natürlich aus Platzgründen. Aber in einem Medium wie Wikipedia ist hierfür Platz. Ich denke da an 50 - 100 Beispiele. Vielleicht anfangs nur eine Liste mit Wörtern wie z.B. Felleisen (aus fr. valise).Später könnte man zu jedem Wort einen Kommentar zur Wortgeschichte, der Verformung und Umformung anhängen (etwa 5 bis maximal 10 Zeilen). Auch Belege zur Wortgeschichte wären natürlich interessant. Komme auf meinen Vorschlag, weil ich immer wieder feststelle, daß ich zum Stichwort VEty keine zehn Musterbeispiele zusammenbringe. Lese gerade den Text nochmal durch und merke, das wird ja schon fast ein Projekt im Bereich Etymologie. Na ja, es ist ein Diskussionsvorschlag. --Roger18 09:55, 24. Sep. 2008 (CEST)
Hängematte
BearbeitenHängematte ist ein Wort, das über das Niederländische ins Deutsche gelangt ist; die Volksetymologie zu diesem Wort wurde in den Niederlanden geprägt. --Torwartfehler 15:33, 19. Dez. 2008 (CET)
- Im Niederländischen heißt das Wort wohl hangmaat(?). --Torwartfehler 11:45, 22. Dez. 2008 (CET)
In meinem Wörterbuch steht "hangmat". Dr. Karl-Heinz Best 12:00, 22. Dez. 2008 (CET)
- kommt von spanich "hamaca", was wieder aus dem Arawak übernommen wurde. Die Enländer haben "hammock" draus gemacht. Zur "Volksetymologie" ist es wahrscheinlich erst durch einen obergscheiten Barockgelehrten geworden, der einfach mit akademischen Nachdruck einen Blödsinn behauptet hat. Aber leider gibt's keine Wort für "falsche Gelehrtenetymologie" und es wird immer die Schuld dem "Volk" in die Schuhe geschoben. --El bes 19:56, 22. Dez. 2008 (CET)
Lateinische Beispiele
BearbeitenQ. für die Beispiele aus der lateinischen Sprache: Dr. Franz Skutsch: Einleitung zum Kleinen Stowasser, G. Freytag Verlag, München, 1962
- Äh, und was heisst jetzt ὁψώνιον wirklich? --Stan T. Lor 09:54, 8. Feb. 2010 (CET)
- Sold; Naturalien anstelle des Soldes; übertragen: Bezahlung für begangene Sünden, s. ὁψώνιον Harry8 11:46, 8. Feb. 2010 (CET)
Ostasiatisches Beispiel
BearbeitenSo etwas gibt es anscheinend auch in außereuropäischen Sprachen: Ich bin gerade auf einen (aus dem Artikel gelöschten, da er dem Bearbeiter zu wenig mit der dort behandelten Gemüsespeise zu tun hatte) Wikipedia-Abschnitt mit einer entsprechenden Fallbeschreibung gestoßen: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gimchi&oldid=23683010#Wortherkunft --91.8.195.71 11:22, 18. Mär. 2009 (CET)
- Interessanter Fall. Wenn ich das richtig verstehe, war das so, als ob von Dresden aus das Wort "borgen" aufgekommen wäre, aber sich die Leute anderswo gedacht haben, wenn die Sachsen "borgen" sagen, lautet das Wort wohl eigentlich "porken", und dann hätte es sich deutschlandweit als "porken" eingebürgert. Es liegt also auch ein "Volks"-Mechanismus zu Grunde wie bei einer Volksetymologie, nur dass hier das Wort nicht von etwas Bekanntem hergeleitet wird, sondern von etwas passend dazu konstruiertem Neuen. Für die Art dieser Konstruktion gibt es übrigens einen eigenen Artikel: Hyperkorrektur. Fragt sich nun, ob Volkshyperkorrektur als Teilbereich der Volksetymologie zu erfassen ist - vielleicht als Grenzfall? Auf jeden Fall wäre die Volksetymologie ein passender Siehe-Auch-Punkt im Artikel Hyperkorrektur - oder gibt es einen (dann in beiden Artikeln zu verlinkenden) Oberbegriff für solche "falschen Annahmen" über Wörter/Sprache? --62.245.238.154 21:51, 27. Aug. 2014 (CEST)
Überarbeitungsbedarf
BearbeitenDer Artikel ist bisher keiner, sondern enthält einen ziemlich wilden einführenden Text und eine Beispielliste und wäre deshalb eigentlich, wie oben schon ein anderer Leser anmerkte, unter ein Lemma wie "Liste von Volksetymologien" zu verschieben (und dann dort zu verbessern).
Der Eingangstext, der auf eine Bearbeitung von Benutzer:HV aus dem März 2008 zurückgeht [2] und seither teilweise noch verschlechtert wurde, gibt zu Beginn eine dem Anspruch nach allgemeine Definition ("... handelt es sich um einen historischen Wortbildungsprozess, bei dem ein unbekanntes Wort (meist Fremdwort) nach dem Vorbild eines vertraut klingenden Wortes in die Nehmersprache eingegliedert wird"), die allgemein gehaltene Formulierungen ("unbekanntes Wort", "meist Fremdwort") mit der Beschreibung eines sehr häufigen, aber nicht zu verallgemeinernden Sonderfalls, nämlich der Volksetymologie speziell in Verbindung mit Entlehnung ("Eingliederung in die Nehmersprach"), vermengt. VE findet aber nicht nur in Verbindung mit "Fremdwörtern", sondern z.B. auch bei der Assimilierung von Lexemen der eigenen Sprache statt, die aus einer älteren Sprachstufe überdauern und in ihrer Bedeutung intransparent geworden sind (Beispiele Braten, Sündflut).
Der Begriff VE wird als "Fachterminus der historischen Sprachwissenschaft" reklamiert und verabsolutiert ("Mit Volksetymologie bezeichnet man immer ein spezifisches Phänomen des Sprachwandels, niemals eine bloß falsche Etymologie", Hervorh. von mir), während das angeblich "niemals" auftretende, tatsächlich sehr verbreitete und landläufige Verständnis "im Sinne einer bloß laienhaft durchgeführten Etymologie oder Pseudoetymologie" als "falsch" und nachträglich aus dem Begriff herausgedeutet ("eine falsche Schlussfolgerung aus den Wortbestandteilen") ausgegeben wird. Das ist Unfug. Die landläufige Wortbedeutung ist die ältere, die fachliche hingegen (genaugenommen gibt es mehrere konkurrierende) nachträglich durch Verengung dieser landläufigen Bedeutung entstanden (s.u.). Beide koexistieren im heutigen Sprachgebrauch, auch in wissenschaftlicher Literatur, keine ist an sich "richtiger" oder "falscher" als die andere, sondern die Richtigkeit ist abhängig vom Kontext der Verwendung oder Interpretation.
"Der Begriff der Volksetymologie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Aufsatz Ueber deutsche volksetymologie, erschienen 1852 in der Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen, Griechischen und Lateinischen, von Ernst Förstemann geprägt": Der Band 1 mit diesem Aufsatz erschien zwar mit der Jahresangabe 1852, aber bereits 1851 (im selben Jahr erschien der Aufsatz auch separat bei Schade in Berlin) und wurde in den Göttinger gelehrten Anzeigen, Nr. 14-142, 4. Sept. 1851, p.1403ff. erstmals besprochen, allerdings wird das Datum auch sonst in der Literatur regelmäßig mit 1852 angegeben. Es handelt sich um die erste ausführliche und systematisierende Darstellung: sie unterscheidet "wissenschaftliche", "gelehrte" und "volksthuemliche" oder "volksetymologie", letztere ist hierbei die von ungebildeten Sprechern (oder dem 'ungebildeten volksgeist') hervorgebrachte Annahme über Ursprung und/oder sprachlichen Zusammenhang eines Wortes, die sich nicht in expliziten Worterklärungen niederschlägt, sondern als Veränderung der Gestalt oder Bedeutung des Wortes, und bei etymologisch/sprachlich undurchsichtigen Wörtern notwendig irrtümlich ist. Förstemann hat mit seinem Aufsatz die VE zu einem eigenen Gegenstand des Interesses gemacht und (nicht als erster) ihre Bedeutung als Faktor des Sprachwandels betont, aber die Fügungen "étymologie populaire" (mindestens seit 1787), "popular etymology" (mindestens seit 1805), "etimologia popolare" (mindestens seit 1810) und "Volks-Etymologie" (mindestens seit 1821, s.u.) waren auch zuvor schon in Gebrauch, meist zwar nur in den Bedeutungen "volkstümliche" oder "weit verbreitete" (falsche) Etymologie, aber eine bereits auf die VE als Faktor der Sprachgeschichte abhebende Verwendung findt sich z.B. schon in dem ersten bekannten deutschsprachigen Beleg (J. A. Schmeller, Die Mundarten Bayerns, 1821: "Es ist die lebendige Volks-Etymologie, oder das angewohnte Erkennen bestimmter Bedeutungen der Worttheile und Wortformen, was eine Sprache von Jahrhundert zu Jahrhundert, der Hauptsache, nach in ihrer Identität erhält", zit. bereits von Olschansky 1996, p.13).
Den auf die zuletzt zitierte Aussage des Eingangstextes noch folgenden Wirrwarr ("Sie kommen häufig in mündlich überlieferten Erzählungen vor" etc) zu kommentieren erspare ich mir, ebenso die Beispielliste (mit der man in Teilen etwas anfangen könnte, wenn wirklich eine Beispielliste nötig sein sollte). --Otfried Lieberknecht 03:02, 12. Sep. 2011 (CEST)
- Arbeite das doch am besten in den Artikel ein, Otfried! Möglicherweise wäre es ganz nützlich, eine Begriffsgeschichte mit einzubauen. Wenn Du Olschanskys Buch zur Hand haben solltest, könntest Du ja mal den aktuellen Stand der Forschung im Artikel wiedergeben (oder auch hier zur Diskussion stellen, falls Dir das besser paßt). Möglicherweise ist auch Wiesingers Beitrag in HSK 11.1 ganz nützlich, obwohl er Volksetymologien hauptsächlich im Zusammenhang mit Namen erläutert.--IP-Los 01:03, 18. Nov. 2011 (CET)
- Ein Beleg des Wortes „Volksetymologie“ in einem aus dem Englischen übersetzten Buch von William Coxe: Briefe über den natürlichen, bürgerlichen und politischen Zustand der Schweitz, Zürich 1781, S. 140: „Nach der Volksetymologie hat er [ein Berg] seinen Namen Jungfrau erhalten, weil sein Gipfel unzugänglich ist.“ Anscheinend meldet sich hier der ungenannte gelehrte Übersetzer des Werkes zu Wort, der auch noch eine sprachwissenschaftliche Bemerkung über das Alter von Berg- und Siedlungsnamen anfügt. --Stuhlsasse (Diskussion) 11:09, 19. Mai 2015 (CEST)
- In den vergangenen 10 Jahren wurde der Artikel deutlich überarbeitet. Ich entferne den Baustein daher jetzt. Bei Bedarf bitte mit neuer Begründung wieder einstellen. --Zinnmann d 09:48, 12. Apr. 2022 (CEST)
In Diskussion:Polyamorie/Archiv/3#Kritik fehlt komplett ist mir soeben diese Verballhornung aufgefallen. 377 Google-Treffer, also durchaus kein Einzelfall. Eine Volksetymologie oder ein Eggcorn (eigentlich dasselbe, nur idiosynkratischer und von der Sprechergemeinschaft nicht allgemein akzeptiert) ist es nicht (ein Malapropismus sowieso nicht, weil sinnvoll und kein Ersatz durch ein anderes etabliertes Wort), aber eine ähnliche Erscheinung; eine unabsichtliche Umformung und Umdeutung eines Begriffs, an den man sich falsch erinnert hat, in einer Weise, die dem Urheber sinnvoller erscheint. Ich frage mich, ob es für diese Erscheinung ebenfalls einen Fachbegriff gibt; ich kenne nämlich keinen. --Florian Blaschke (Diskussion) 22:41, 12. Sep. 2013 (CEST)
Melbourne
Bearbeiten...ist doch keine Volksetymolodie. Oder? MfG Harry8 10:07, 25. Mai 2014 (CEST)
- Natürlich nicht. Sie ist nach dem britischen Premierminister William Lamb, 2. Viscount Melbourne benannt. --Freigut (Diskussion) 12:49, 26. Mai 2014 (CEST)
'Hangmat „Hängematte“: Die ursprüngliche indianische Bezeichnung war hamáka.'
Bearbeitenindianisch? ernsthaft?
ist da indisch gemeint oder etwa wirklich eine 'nordamerikanische' sprache? --178.165.198.40 21:15, 12. Dez. 2024 (CET)
- Nicht indisch, aber westindisch. --Georg Hügler (Diskussion) 05:39, 13. Dez. 2024 (CET)