Städtefusion

Zusammenschluss von Kommunen, an dem mindestens zwei Städte beteiligt sind
(Weitergeleitet von Doppelstadt)

Eine Städtefusion ist ein freiwilliger oder erzwungener Zusammenschluss von Kommunen, an dem mindestens zwei Städte beteiligt sind. Keine Städtefusionen sind Städteverbünde auf Grundlage vertraglicher Vereinbarungen oder Doppelzentren. Städtefusionen sind das Resultat einer Gebietsreform und erfolgen durch Gesetz. Eine besondere Form der Städtefusion ist die Fusion von Ost-Berlin und West-Berlin zu Berlin nach der Wiedervereinigung.

Eine kommunale Neugliederung von Städten – wie auch Gemeinden ohne Stadtrecht – kann durch Eingemeindung erfolgen, wenn ein oder mehrere beteiligte Gemeinden aufgelöst und in eine bestehen bleibende Kommune eingegliedert werden. Dies kann mit der Beibehaltung des Namens der aufnehmenden Gemeinde einhergehen oder auch mit der Vergabe eines neuen Namens. Die aufnehmende Gemeinde ist Rechtsnachfolgerin der eingemeindeten Gebietskörperschaften.

Zweite Möglichkeit ist eine Gemeindefusion, bei der alle beteiligten Städte und Gemeinden aufgelöst und eine neue Stadt bzw. Gemeinde gebildet wird. Diese trägt dann den Namen einer der aufgelösten Gemeinden oder erhält einen neuen Namen oder Doppelnamen. Die neu gebildete Gemeinde ist Rechtsnachfolgerin der aufgelösten Gebietskörperschaften.

Beispiele in Deutschland

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Doppelname

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Doppelstadt Fusion Kommentar
Aalen-Wasseralfingen 1975 gebildet: 21. Juni 1975, in Aalen umbenannt: 1. Juli 1975
Annaberg-Buchholz 1949
Aue-Bad Schlema 2019
Bad Gottleuba-Berggießhübel 1999
Bad Neuenahr-Ahrweiler 1969
Bad Soden-Salmünster 1974
Barmen-Elberfeld 1929 in Wuppertal umbenannt: 1930
Belgern-Schildau 2013
Berlin-Cölln 1307/1710 Union: 1307, Fusion mit weiteren Städten zu Berlin: 1. Januar 1710
Bietigheim-Bissingen 1975 zum 1. Januar 1975 die Stadt Bietigheim und die Gemeinde Bissingen an der Enz zur Großen Kreisstadt Bietigheim-Bissingen zusammengeschlossen
Bitterfeld-Wolfen 2007
Clausthal-Zellerfeld 1926
Dessau-Roßlau 2007
Doberlug-Kirchhain 1950
Dornburg-Camburg 2008
Duisburg-Hamborn 1929 in Duisburg umbenannt: 1935
Ebersbach-Neugersdorf 2011
Eberswalde-Finow 1970 in Eberswalde umbenannt: 1992
Gelsenkirchen-Buer 1928 in Gelsenkirchen umbenannt: 1930
Gladbach-Rheydt 1929 wieder getrennt: 1933, erneute Fusion als Mönchengladbach: 1975
Hohenstein-Ernstthal 1898
Idar-Oberstein 1933
Krefeld-Uerdingen am Rhein 1929/1940 als einzigartiges Konstrukt einer „Dachgemeinschaft“: 1929–1940; Streichung des Namensteils Uerdingen am Rhein: April 1940
Lauda-Königshofen 1975
Leinefelde-Worbis 2004
Limbach-Oberfrohna 1950
Neheim-Hüsten 1941 durch die kommunale Neugliederung seit 1975 Teil der Stadt Arnsberg
Mörfelden-Walldorf 1977 zunächst als Waldfelden
Oranienbaum-Wörlitz 2011
Pausa-Mühltroff 2011
Remda-Teichel 1997 2019 in die Stadt Rudolstadt eingemeindet
Rheda-Wiedenbrück 1970
Ribnitz-Damgarten 1950
Roßleben-Wiehe 2019
Villingen-Schwenningen 1972
Waldshut-Tiengen 1975
Zella-Mehlis 1919
Zeulenroda-Triebes 2006

Neuer Name

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Nicht durchgeführte Fusionen

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  • Böhmetal aus den Städten Bad Fallingbostel und Walsrode sowie der Gemeinde Bomlitz (für 2011 geplant): Eine Bürgerbefragung im November 2008 ergab in Bad Fallingbostel eine deutliche Ablehnung der Fusion durch die Bürger. Der Rat der Stadt Bad Fallingbostel hat daher am 10. November 2008 beschlossen, nicht mit den Kommunen Walsrode und Bomlitz zu fusionieren.
  • Erbach-Michelstadt aus den Städten Erbach und Michelstadt (für 2009 geplant): durch Bürgerentscheid verhindert.
  • Hubertusburg aus den Städten Dahlen und Mutzschen sowie der Gemeinde Wermsdorf: Die Fusion wurde in einer Bürgerbefragung am 18. November 2007 von 82 % der teilgenommenen Dahlener abgelehnt.
  • Ruhrmündungsstadt aus Duisburg, Oberhausen, Sterkrade, Mülheim an der Ruhr, Rheinhausen, Hamborn und Dinslaken war in den 1920er Jahren geplant.
  • Westerstedt aus Tornesch und Uetersen (2006 bekundet): scheiterte Ende 2007 an diversen Unstimmigkeiten zwischen den Städten.
  • Nürnberg/Fürth: Im Dezember 1921 stimmte der Fürther Stadtrat der Vereinigung bereits zu. Am 22. Januar 1922 entschied sich die Fürther Bevölkerung in einer Volksabstimmung dagegen[1].

Durchgeführte und dann gescheiterte Fusionen

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Für die Zukunft geplante Fusionen

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Gedankenexperimente

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Beispiele außerhalb Deutschlands

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  • Wuhan aus Wuchang, Hankou und Hanyang

Frankreich

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Indonesien

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Niederlande

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Hinweis: Offiziell gibt es in den Niederlanden keine Unterscheidung zwischen Gemeinden und denen, die den Zusatz Stadt tragen.

Tschechien

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Vereinigtes Königreich

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Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Fürthwiki https://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php?title=Eingemeindung_F%C3%BCrths_nach_N%C3%BCrnberg
  2. Der Weg zur Einheitsstadt auf: staedtebund-silberberg.de, abgerufen am 4. Januar 2020.
  3. Böblingen-Sindelfingen: Viele würden Doppelstadt begrüßen. In: stuttgarter-nachrichten.de. 27. September 2011, abgerufen am 5. Juli 2020.
  4. Böblingen/Sindelfingen: Wer will noch Städtehochzeit? Fusionsstudie liegt in der Schublade. In: stuttgarter-zeitung.de. 16. Januar 2015, abgerufen am 5. Juli 2020.
  5. Bergische Großstadt: „Eine Luftballon-Diskussion“ Solinger Tageblatt 18. Dezember 2014, abgerufen am 23. Oktober 2020