Eurovision Song Contest 1986

31. Ausgabe des europäischen Musikwettbewerbs
(Weitergeleitet von ESC 1986)

Der 31. Eurovision Song Contest fand am 3. Mai 1986 in der Grieghallen von Bergen statt. Zum ersten Mal nahm Island am Eurovision Song Contest teil. Die Niederlande und Jugoslawien waren wieder vertreten. Griechenland und Italien sagten ihre Teilnahme ab. Für Deutschland nahm die Sängerin Ingrid Peters mit dem Titel Über die Brücke geh’n teil, der auf dem achten Platz landete. Schlechter ging es Österreich: Die Zeit ist einsam von Timna Brauer wurde Achtzehnter. Besser erging es der Schweiz: Daniela Simons wurde mit Pas pour moi Zweite.

31. Eurovision Song Contest
Datum 3. Mai 1986
Austragungsland Norwegen Norwegen
Austragungsort Grieghallen Grieghallen, Bergen
Austragender Fernsehsender
Moderation Åse Kleveland
Pausenfüller Steinar Ofsdal flötet und Sissel Kyrkjebø singt
Teilnehmende Länder 20
Gewinner Belgien Belgien
Siegertitel Sandra Kim: J’aime la vie
Erstmalige Teilnahme Island Island
Zurückkehrende Teilnehmer Jugoslawien Jugoslawien,
Niederlande Niederlande
Zurückgezogene Teilnahme Griechenland Griechenland,
Italien Italien
Abstimmungsregel In jedem Land vergibt eine Jury 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 Punkte und 1 Punkt an die zehn besten Lieder.
Schweden ESC 1985Belgien ESC 1987

Besonderheiten

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Diese Austragung des Contests hatte einen besonderen Rekord zu verzeichnen: Sandra Kim war die jüngste Siegerin bisher. Sie gab an, 15 Jahre alt zu sein, in Wirklichkeit war sie erst 13. Die zweitplatzierte Schweiz witterte die Chance, den Sieg noch zu holen und legte (erfolglos) Rekurs gegen die Wertung ein. Nachdem es 1989 erneut Diskussionen über zwei elf- und zwölfjährige Kinder gab, die für Frankreich beziehungsweise Israel sangen, wurde das Mindestalter der Teilnehmer ab 1990 auf 16 Jahre festgelegt.

Island konnte das erste Mal teilnehmen, da die Isländer „endlich“ garantieren konnten, dass die Telefonverbindung bei der Übermittlung der isländischen Punkte nicht zusammenbricht.[1]

Teilnehmer

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  • Teilnehmende Länder
  • Länder, die bereits an einem früheren ESC teilgenommen hatten, aber nicht im Jahr 1986
  • Island nahm zum ersten Mal am Eurovision Song Contest teil. Jugoslawien und die Niederlande nahmen nach dem Jahr Pause wieder teil. Da aber Griechenland und Italien nicht starteten, stieg die Teilnehmerzahl „nur“ auf 20 Länder.

    Wiederkehrende Interpreten

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    Land Interpreten Vorherige(s)
    Teilnahmejahr(e)
    Belgien  Belgien Patricia Maessen (Begleitung) 1970 für die Niederlande  Niederlande (als Mitglied von Hearts of Soul) • 1977 (als Mitglied von Dream Express)
    Danemark  Dänemark John Hatting (Begleitung) 1982 (als Mitglied von Brixx)
    Frankreich  Frankreich Catherine Bonnevay (als Mitglied von Cocktail Chic) Begleitung: 1978 für Belgien  Belgien • 1978 für Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland1974 und 1979 für Luxemburg  Luxemburg • 1974 und 1976 für Monaco  Monaco
    Francine Chantereau (als Mitglied von Cocktail Chic) Begleitung: 1977, 1978 und 1981 •• 1978 für Belgien  Belgien • 1978 für Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland1974, 1979 und 1982 für Luxemburg  Luxemburg • 1974 für Monaco  Monaco
    Martine Latorre (als Mitglied von Cocktail Chic) Begleitung: 1978 und 1981 •• 1978 für Belgien  Belgien1974, 1979 und 1982 für Luxemburg  Luxemburg • 1974 und 1978 für Monaco  Monaco
    Dominique Poulain (als Mitglied von Cocktail Chic) Begleitung: 1977, 1978 und 1979 •• 1978 für Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland1974 für Luxemburg  Luxemburg • 1974, 1976 und 1978 für Monaco  Monaco
    Israel  Israel Reuven Gvirtz (Begleitung) 1979 (als Mitglied von Milk and Honey)
    Schweden  Schweden Lasse Holm (Duett mit Monica Törnell) Begleitung: 1982 und 1983
    Spanien  Spanien José María Guzmán (als Mitglied von Cadillac) Begleitung: 1980
    Zypern 1960  Zypern Elpida 1979 für Griechenland  Griechenland

    Dirigenten

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    Jedes Lied außer dem aus dem Vereinigten Königreich wurde mit Live-Musik begleitet bzw. kam Live-Musik zum Einsatz – folgende Dirigenten leiteten das Orchester bei dem jeweiligen Land:

    Abstimmungsverfahren

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    In jedem Land gab es eine elfköpfige Jury, die zunächst die zehn besten Lieder intern ermittelten. Danach vergaben die einzelnen Jurys 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 Punkte und 1 Punkt an diese zehn besten Lieder.

    Platzierungen

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    Platz Startnr. Land Interpret Lied
    Musik (M) und Text (T)
    Sprache Übersetzung
    (Inoffiziell)
    Punkte
    01. 13 Belgien  Belgien Sandra Kim J’aime la vie
    M: Jean-Paul Furnémont, Angelo Crisci; T: Rosario Marino Atria
    Französisch Ich liebe das Leben 176
    02. 10 Schweiz  Schweiz Daniela Simons Pas pour moi
    M: Atilla Şereftuğ; T: Nella Martinetti
    Französisch Nicht für mich 140
    03. 01 Luxemburg  Luxemburg Sherisse Laurence L’amour de ma vie
    M: Rolf Soja; T: Frank Dostal, Alain Garcia
    Französisch Die Liebe meines Lebens 117
    04. 12 Irland  Irland Luv Bug You Can Count on Me
    M/T: Kevin Sheerin
    Englisch Du kannst auf mich zählen 096
    05. 17 Schweden  Schweden Lasse Holm and Monica Törnell E’ de’ det här du kallar kärlek?
    M/T: Lasse Holm
    Schwedisch Ist es das hier, was du Liebe nennst? 078
    06. 18 Danemark  Dänemark Trax Du er fuld af løgn
    M/T: John Hatting
    Dänisch Du bist so verlogen 077
    07. 05 Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Ryder Runner in the Night
    M: Brian Wade; T: Maureen Darbyshire
    Englisch Läufer in der Nacht 072
    08. 14 Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland Ingrid Peters Über die Brücke geh’n
    M/T: Hans Blum
    Deutsch 062
    09. 08 Turkei  Türkei Klips ve Onlar Halley
    M: Melih Kibar; T: İlhan İrem
    Türkisch a (Name eines Kometen) 053
    10. 09 Spanien  Spanien Cadillac Valentino
    M/T: José María Guzmán
    Spanisch (Gemeint ist Rudolph Valentino) 051
    11. 02 Jugoslawien  Jugoslawien Doris Dragović Željo moja
    M/T: Zrinko Tutić
    Kroatisch Mein Verlangen 049
    12. 04 Norwegen  Norwegen Ketil Stokkan Romeo
    M/T: Ketil Stokkan
    Norwegisch (Gemeint ist die Figur aus Shakespeares Romeo und Julia) 044
    13. 07 Niederlande  Niederlande Frizzle Sizzle Alles heeft ritme
    M: Peter Schön, Rob Ten Bokum; T: Peter Schön
    Niederländisch Alles hat Rhythmus 040
    14. 20 Portugal  Portugal Dora Não sejas mau para mim
    M/T: Guilherme Inês, Zé da Ponte, Luís Manuel de Oliveira Fernandes
    Portugiesisch Sei nicht gemein zu mir 028
    15. 19 Finnland  Finnland Kari Kuivalainen Never the End
    M/T: Kari Kuivalainen
    Finnisch b Niemals das Ende (Assoziiert zu „The End / Ende“ beim Abspann eines Filmes) 022
    16. 06 Island  Island ICY Gleðibankinn
    M/T: Magnús Eiríksson
    Isländisch Die Bank der Freude 019
    17. 03 Frankreich  Frankreich Cocktail Chic Européennes
    M/T: Georges Cost, Michel Costa
    Französisch Europäerinnen 013
    18. 16 Osterreich  Österreich Timna Brauer Die Zeit ist einsam
    M: Peter Janda; T: Peter Cornelius
    Deutsch 012
    19. 11 Israel  Israel Moti Giladi and Sarai Tzuriel
    מוטי גלעדי ושרי צוריאל
    Yavoh yom
    (יבוא יום)
    M: Yoram Zadok; T: Moti Galadi
    Hebräisch Der Tag wird kommen 007
    20. 15 Zypern 1960  Zypern Elpida
    Ελπίδα
    Tora zo
    (Τώρα ζω)
    M: Peter Yiannakis; T: Peter Yiannakis, Fivos Gavris
    Griechisch Jetzt lebe ich 004
    a 
    mit einigen Worten in Englisch, Französisch und Italienisch
    b 
    Titel wurde beim Wettbewerb in Englisch angegeben. Finnischer Originaltitel: Päivä kahden ihmisen (zu Deutsch: Ein Tag für zwei Menschen).

    Punktevergabe

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    Land Punkte Luxemburg 
    LU
    Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik 
    YU
    Frankreich 
    FR
    Norwegen 
    NO
    Vereinigtes Konigreich 
    UK
    Island 
    IS
    Niederlande 
    NL
    Turkei 
    TR
    Spanien 
    ES
    Schweiz 
    CH
    Israel 
    IL
    Irland 
    IR
    Belgien 
    BE
    Deutschland Bundesrepublik 
    DE
    Zypern 1960 
    CY
    Osterreich 
    AT
    Schweden 
    SE
    Danemark 
    DK
    Finnland 
    FI
    Portugal 
    PT
    Votings
    Luxemburg  Luxemburg 117 5 8 12 8 1 8 2 4 7 10 12 8 10 10 2 4 6 17
    Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Jugoslawien 049 2 7 5 7 3 3 1 3 4 12 1 1 12
    Frankreich  Frankreich 013 3 7 3 03
    Norwegen  Norwegen 044 4 4 2 6 6 5 6 6 5 09
    Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 072 4 10 6 6 2 4 2 5 2 3 8 8 10 2 14
    Island  Island 019 5 2 6 4 2 05
    Niederlande  Niederlande 040 1 2 7 1 8 10 1 3 7 09
    Turkei  Türkei 053 6 12 2 6 8 3 6 8 2 09
    Spanien  Spanien 051 7 4 6 1 2 8 1 5 3 7 3 1 3 13
    Schweiz  Schweiz 140 12 6 7 5 5 3 12 10 4 12 10 12 5 4 12 4 7 10 18
    Israel  Israel 007 1 1 5 03
    Irland  Irland 096 3 8 3 2 8 5 12 6 2 12 7 12 8 8 14
    Belgien  Belgien 176 10 10 12 8 10 10 10 12 10 10 5 12 1 10 6 6 10 12 12 19
    Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 062 8 1 12 8 7 8 5 7 2 4 10
    Zypern 1960  Zypern 004 3 1 02
    Osterreich  Österreich 012 2 1 2 6 1 05
    Schweden  Schweden 078 5 7 2 7 3 12 3 7 12 4 5 6 5 13
    Danemark  Dänemark 077 5 10 6 7 4 5 3 10 4 7 7 4 5 13
    Finnland  Finnland 022 6 1 1 8 3 3 06
    Portugal  Portugal 028 4 4 4 8 7 1 06

    * Die Tabelle ist senkrecht nach der Auftrittsreihenfolge geordnet, waagerecht nach der chronologischen Punkteverlesung.

    Statistik der Zwölf-Punkte-Vergabe

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    Anzahl Land erhalten von
    5 Belgien  Belgien Finnland, Frankreich, Irland, Portugal, Türkei
    Schweiz  Schweiz Belgien, Israel, Luxemburg, Niederlande, Schweden
    3 Irland  Irland Dänemark, Österreich, Spanien
    2 Luxemburg  Luxemburg Deutschland, Norwegen
    Schweden  Schweden Island, Schweiz
    1 Deutschland  Deutschland Vereinigtes Königreich
    Jugoslawien  Jugoslawien Zypern
    Turkei  Türkei Jugoslawien

    Deutsche Vorausscheidung

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    Die deutsche Vorausscheidung Ein Lied für Bergen fand am 27. März 1986 statt. Es gewann Ingrid Peters mit Über die Brücke geh’n.

    Siehe auch

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    Commons: Eurovision Song Contest 1986 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

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    1. Jan Feddersen: Ein Lied kann eine Brücke sein. 1. Auflage. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2002, ISBN 3-455-09350-7. S. 229.