Eurovision Song Contest 1980

25. Ausgabe des europäischen Musikwettbewerbs

Der 25. Eurovision Song Contest fand am 19. April 1980 in Den Haag statt, nachdem sich die IBA des Vorjahressiegers Israel aus finanziellen Gründen außerstande gesehen hatte, die Veranstaltung zum zweiten Mal hintereinander auszurichten[1]. Da die einspringende niederländische NOS den Austragungstermin auf den 19. April festlegte, der 1980 mit dem israelischen Gedenktag Jom haZikaron zusammenfiel, verzichtete Israel auch auf die Teilnahme.[2] Dies war bis 2023 das letzte Jahr, in dem das Land des Vorjahressiegers nicht Gastgeberland war.

25. Eurovision Song Contest
Datum 19. April 1980
Austragungsland Niederlande Niederlande
Austragungsort
Nederlands Congresgebouw, Den Haag
Austragender Fernsehsender NOS
Moderation Marlous Fluitsma
Pausenfüller The Dutch Rhythm Steel and Show Band
Teilnehmende Länder 19
Gewinner Irland Irland
Siegertitel Johnny Logan: What’s Another Year?
Erstmalige Teilnahme Marokko Marokko
Zurückkehrende Teilnehmer Turkei Türkei
Zurückgezogene Teilnahme Israel Israel,
Monaco Monaco
Abstimmungsregel In jedem Land vergibt eine Jury 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 Punkte und 1 Punkt an die zehn besten Lieder.
Israel ESC 1979Irland ESC 1981

Austragungsort

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Gemäß den Regeln hatte der israelische Rundfunk IBA nach dem Sieg in Jerusalem im Vorjahr das Recht, den Wettbewerb erneut auszutragen. Aus finanziellen Gründen gab die IBA dieses Recht schließlich an die EBU zurück. Diese bot es zunächst dem Zweitplatzierten Spanien an, wo RTVE eine Austragung in Torremolinos plante, welche allerdings ebenfalls scheiterte. Auch die BBC, die die Veranstaltung bisher jedes Mal ausrichtete, wenn der Vorjahressieger dies nicht wollte oder konnte, lehnte ab. Nach monatelangen Verhandlungen, bei denen auch eine Absage im Raum stand, erklärte sich schließlich die niederländische Rundfunkanstalt NOS bereit, den ESC 1980 zu veranstalten. Ende November 1979 wurde Den Haag als Austragungsort bekanntgegeben. Aufgrund des enormen Zeitdrucks wurden die Austragungsorte und große Teile der Bühne von 1976 wiederverwendet, als die Niederlande den ESC zuletzt ausrichtete.[3]

Besonderheiten

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Sieger Johnny Logan mit Katja Ebstein nach dem Finale

Gewinner wurde der Ire Johnny Logan mit What’s Another Year? vor Theater von Katja Ebstein aus Deutschland. Aber auch die Schweiz war mit dem Ergebnis zufrieden, Paola und Cinéma belegten Platz 4, Du bist Musik von Blue Danube aus Österreich belegte Platz 8.

Außerdem nahm Marokko zum ersten und einzigen Mal teil, aber erfolglos. Bitakat hob von Samira Bensaïd, welches Vorletzter wurde, war auch lange Zeit das einzige arabischsprachige Lied in der Geschichte des ESC. Erst beim Eurovision Song Contest 2009 nahm Israel mit einem Titel teil, der neben einem englischen und hebräischen Teil auch einen arabischsprachigen Teil aufwies. Dafür erreichte der Vertreter Luxemburgs, Papa pingouin von Sophie & Magaly einen hohen Kultstatus. Das Lied von Ralph Siegel und Bernd Meinunger, welche auch den deutschen Beitrag verfassten, kam auf Platz 9.

Das Trio Telex aus Belgien war der erste Auftritt einer Gruppe mit rein elektronischen Instrumenten. Auf der Bühne stand ein schrankgroßer modularer Synthesizer, den Sänger Michel Moers wirkungsvoll erst anschaltete. Begleitet wurde er von zwei links und rechts platzierten Keyboards, die von Marc Moulin und Dan Lacksman bedient wurden. Der Beitrag Euro-vision war ebenfalls der erste Beitrag über den Wettbewerb selbst. Telex erhielt 14 Punkte und erreichte den 17. Platz.

Teilnehmer

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  • Teilnehmende Länder
  • Länder, die bereits an einem früheren ESC teilgenommen hatten, aber nicht im Jahr 1980
  • Marokko nahm 1980 zum ersten und einzigen Mal am Eurovision Song Contest teil. Die Türkei kehrte zurück, aber Monaco und Israel verzichteten auf eine Teilnahme, so dass wie im Vorjahr 19 Länder am Wettbewerb teilnahmen.

    Wiederkehrende Interpreten

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    Land Interpret Vorherige(s)
    Teilnahmejahr(e)
    Deutschland  Deutschland Katja Ebstein 19701971
    Niederlande  Niederlande Maggie MacNeal 1974 (als Mitglied von Mouth & MacNeal)
    Schweiz  Schweiz Paola 1969

    Dirigenten

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    Jedes Lied außer das von Belgien wurde mit Live-Musik begleitet bzw. kam Live-Musik zum Einsatz – folgende Dirigenten leiteten das Metropole Orkest bei dem jeweiligen Land:

    Abstimmungsverfahren

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    In jedem Land gab es eine elfköpfige Jury, die zunächst die zehn besten Lieder intern ermittelten. Danach vergaben die einzelnen Jurys 12, 10, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 Punkte und 1 Punkt an diese zehn besten Lieder. Bei der Verkündung der Punkte gab es eine Neuerung: Ab diesem Jahr wurden die von einem Land vergebenen Punkte in aufsteigender Wertigkeit der Punkte selbst (1, 2, 3, … 12) verlesen, während in früheren Jahren die Wertungen nach der Startreihenfolge bekanntgegeben worden waren (1979 beispielsweise: Italien 8 Punkte, Irland 5 Punkte …)

    Platzierungen

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    Platz Startnr. Land Interpret Lied
    Musik (M) und Text (T)
    Sprache Übersetzung Punkte Bild
    01. 17 Irland  Irland Johnny Logan What’s Another Year?
    M/T: Shay Healy
    Englisch Was ist schon ein Jahr? 143  
    02. 12 Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland Katja Ebstein Theater
    M: Ralph Siegel; T: Bernd Meinunger
    Deutsch 128  
    03. 13 Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Prima Donna Love Enough for Two
    M/T: Stephanie de Sykes, Stuart Slater
    Englisch Genug Liebe für zwei 106  
    04. 09 Schweiz  Schweiz Paola Cinéma
    M: Peter Reber; T: Peter Reber, Véronique Müller
    Französisch Kino 104  
    05. 15 Niederlande  Niederlande Maggie MacNeal Amsterdam
    M: Frans Smit, Robert Verwey, Sjoukje Smit-van 't Spijker; T: Alex Alberts
    Niederländisch 093  
    06. 06 Italien  Italien Alan Sorrenti Non so che darei
    M/T: Alan Sorrenti
    Italienisch Ich weiß nicht, was ich geben würde 087  
    07. 14 Portugal  Portugal José Cid Um grande, grande amor
    M/T: José Cid
    Portugiesisch Eine großartige Liebe 071  
    08. 01 Osterreich  Österreich Blue Danube Du bist Musik
    M/T: Klaus-Peter Sattler
    Deutsch 064  
    09. 04 Luxemburg  Luxemburg Sophie & Magaly Papa Pingouin
    M: Ralph Siegel, Bernd Meinunger; T: Pierre Delanoë, Jean-Paul Cara
    Französisch Papa Pinguin 056  
    10. 08 Schweden  Schweden Tomas Ledin Just nu!
    M/T: Tomas Ledin
    Schwedisch Gerade jetzt! 047  
    11. 16 Frankreich  Frankreich Profil Hé, hé m’sieurs dames
    M: Sylvano Sontorio; T: Richard de Bordeaux, Richard Joffo
    Französisch Hey, hey, meine Damen und Herren 045  
    12. 18 Spanien 1977  Spanien Trigo Limpio Quédate esta noche
    M/T: José Antonio Martin
    Spanisch Bleib heute Nacht 038  
    13. 03 Griechenland  Griechenland Anna Vissi & The Epikouri
    Άννα Βίσση και Οι Επίκουροι
    Autostop
    Ωτοστοπ
    M: Jick Nacassian; T: Rony Sofu
    Griechisch 030  
    14. 07 Danemark  Dänemark Bamses Venner Tænker altid på dig
    M: Bjarne Gren Jensen; T: Flemming Jørgensen
    Dänisch Ich denke immer an dich 025  
    15. 02 Turkei  Türkei Ajda Pekkan Petr’oil
    M: Atilla Özdemiroğlu; T: Şanar Yurdatapan
    Türkisch Öl 023  
    16. 11 Norwegen  Norwegen Sverre Kjelsberg and Mattis Hætta Sámiid ædnan
    M: Sverre Kjelsberg; T: Ragnar Olsen
    Norwegisch a Land der Samen 015  
    17. 19 Belgien  Belgien Telex Euro-vision
    M/T: Michel Moers, Dan Lacksman, Marc Moulin
    Französisch 014  
    18. 05 Marokko  Marokko Samira Bensaïd
    سميرة سعيد
    Bitakat hob
    بطاقة حب
    M: Abdel Ati Amenna; T: Malou Rouanne
    Arabisch Eine Nachricht der Liebe 007  
    19. 10 Finnland  Finnland Vesa-Matti Loiri Huilumies
    M: Aarno Raninen; T: Vexi Salmi
    Finnisch Der Flötenspieler 006  
    a 
    mit einem Titel und einigen Wörtern in Sami

    Punktevergabe

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    Karte der Punktevergabe für den Siegertitel aus Irland nach Ländern
    Land Punkte Osterreich 
    AT
    Turkei 
    TR
    Griechenland 
    GR
    Luxemburg 
    LU
    Marokko 
    MA
    Italien 
    IT
    Danemark 
    DK
    Schweden 
    SE
    Schweiz 
    CH
    Finnland 
    FI
    Norwegen 
    NO
    Deutschland Bundesrepublik 
    DE
    Vereinigtes Konigreich 
    UK
    Portugal 
    PT
    Niederlande 
    NL
    Frankreich 
    FR
    Irland 
    IE
    Spanien 1977 
    ES
    Belgien 
    BE
    Osterreich  Österreich 064 1 3 4 5 1 4 5 6 4 6 3 3 4 10 4 1
    Turkei  Türkei 023 3 12 8
    Griechenland  Griechenland 030 5 1 2 2 4 3 1 8 4
    Luxemburg  Luxemburg 056 1 1 4 6 3 7 8 7 8 3 8
    Marokko  Marokko 007 7
    Italien  Italien 087 2 6 2 3 10 8 6 2 7 4 12 1 2 2 10 10
    Danemark  Dänemark 025 4 2 6 7 1 5
    Schweden  Schweden 047 8 10 10 6 5 5 2 1
    Schweiz  Schweiz 104 6 2 5 7 3 8 2 12 10 10 7 6 10 12 2 2
    Finnland  Finnland 006 5 1
    Norwegen  Norwegen 015 4 6 2 3
    Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 128 8 10 3 10 12 7 5 7 2 10 8 12 10 5 12 7
    Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 106 7 5 8 8 10 12 10 4 3 7 7 5 6 8 6
    Portugal  Portugal 071 4 5 4 10 6 8 2 1 8 1 5 6 7 4
    Niederlande  Niederlande 093 12 12 6 12 3 3 10 8 2 4 12 1 5 3
    Frankreich  Frankreich 045 3 7 2 1 1 4 1 3 5 4 3 6 5
    Irland  Irland 143 10 12 7 1 12 7 12 8 12 12 12 5 6 8 7 12
    Spanien 1977  Spanien 038 4 7 8 6 5 6 2
    Belgien  Belgien 014 3 1 10

    *Die Tabelle ist senkrecht nach der Auftrittsreihenfolge geordnet, waagerecht nach der chronologischen Punkteverlesung.

    Statistik der Zwölf-Punkte-Vergabe

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    Anzahl Land erhalten von
    7 Irland  Irland Belgien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Norwegen, Schweiz, Vereinigtes Königreich
    4 Niederlande  Niederlande Frankreich, Luxemburg, Österreich, Türkei
    3 Deutschland  Deutschland Italien, Niederlande, Spanien
    2 Schweiz  Schweiz Finnland, Irland
    1 Italien  Italien Portugal
    Turkei  Türkei Marokko
    Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Schweden

    Siehe auch

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    Commons: Eurovision Song Contest 1980 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

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    1. Kleine Meldungen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 20. August 1979, ISSN 0174-4909, S. 25.
    2. Eurovision Song Contest 1980. In: esctoday.com. Archiviert vom Original am 13. Mai 2012; abgerufen am 20. Mai 2020 (englisch).
    3. When Opening Up became hard. In: eurovision.tv. 13. Mai 2020, abgerufen am 20. Mai 2020.