Eifa (Hatzfeld)
Eifa ist ein Stadtteil von Hatzfeld (Eder) im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Eifa Stadt Hatzfeld (Eder)
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Koordinaten: | 50° 58′ N, 8° 35′ O |
Höhe: | 423 (415–452) m ü. NHN |
Fläche: | 9,04 km²[1] |
Einwohner: | 303 (31. März 2022)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 34 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 |
Postleitzahl: | 35116 |
Vorwahl: | 06467 |
Geographie
BearbeitenEifa liegt am Rande des Rothaargebirges, etwa 3 km östlich des 673,5 m hohen Berges Sackpfeife und unmittelbar westlich des 583 m hohen Kohlenberges. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf grenzt direkt an das Dorf. Eifa liegt südlich des Kernortes. Durch den Ort verlaufen die Bundesstraße 253 und die Landesstraße 553. Der Haltepunkt Eifa lag an der Bahnstrecke Bad Berleburg–Allendorf, welche stillgelegt ist.
Geschichte
BearbeitenOrtsgeschichte
BearbeitenUrkundlich wird der Ort erstmals am 10. April 1261 erwähnt. In dieser Urkunde bezeugen der Battenberger Schöffe Luivigus de Ypfe und andere Bürger und Adelige den Verkauf von Gütern im Hainagebirge an das Kloster Haina. In erhaltenen Urkunden späterer Zeit wurde Eifa unter den folgenden Namen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[3] Yfe (1334), Ypfe (1351), Yffe (1374), Iffa (1517) und Eiffa (1578).
Ab 1351 ist ein eigenes Gericht Eifa nachweisbar, das dem Geschlecht von Eppe zustand, von diesem aber immer wieder zu Teilen verpfändet wurde. So konnten noch vor 1400 die benachbarten Herren von Hatzfeld ihren Einfluss auf das Gericht ausdehnen. Bereits vor 1490 mussten sie jedoch die Lehnshoheit der hessischen Landgrafen anerkennen.[4]
„Eifa (L. Bez. Battenberg) evangel. Filialdorf; liegt 2 St. von Battenberg, hat 35 Häuser und 263 Einwohner. Hier kommen 1660 mehrere Erzgänge vor, und 1677 war ein Gang nach Eisenerz in Betrieb.“[5]
- Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Zum 1. Januar 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Eifa im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Stadt Hatzfeld (Eder) eingegliedert.[6][7] Für Eifa wurde wie für die übrigen Stadtteile ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[8]
Burgruine
BearbeitenDie Burg wurde vermutlich im 13. Jahrhundert zur Kontrolle einer alten Handelsstraße von einem unbekannten Herren erbaut. Sie befand sich auf einem Bergsporn des Kohlenberges. Sichtbare Mauerreste sind nicht mehr vorhanden.
Verwaltungsgeschichte im Überblick
BearbeitenDie folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Eifa angehört(e):[3][9][10]
- um 1400 und später: Heiliges Römisches Reich, Kurfürstentum Mainz, Amt Battenberg
- ab 1464: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Battenberg
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Battenberg[11]
- 1604–1648: strittig zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt (Hessenkrieg)
- ab 1604: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Battenberg
- ab 1627: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Oberfürstentum Hessen, Amt Battenberg[12]
- ab 1806: Großherzogtum Hessen,[Anm. 2]Fürstentum Oberhessen, Amt Battenberg
- ab 1815: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Battenberg
- ab 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Battenberg[Anm. 3]
- ab 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- ab 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- ab 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
- ab 1867: Königreich Preußen,[Anm. 4] Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (übergangsweise Hinterlandkreis)[12]
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- ab 1918: Deutsches Reich (Weimarer Republik), Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
- ab 1933: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Frankenberg
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 5] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Stadt Hatzfeld
Bevölkerung
BearbeitenEinwohnerentwicklung
Bearbeiten• 1577: | Hausgesesse[3] | 24
• 1712: | [3] | 24 Haushaltungen
• 1791: | 192 Einwohner[13] |
• 1800: | 191 Einwohner[14] |
• 1806: | 218 Einwohner[15] |
• 1829: | 263 Einwohner, 35 Häuser[5] |
Eifa: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2019 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1791 | 192 | |||
1800 | 191 | |||
1806 | 218 | |||
1829 | 263 | |||
1834 | 278 | |||
1840 | 288 | |||
1846 | 302 | |||
1852 | 301 | |||
1858 | 306 | |||
1864 | 278 | |||
1871 | 275 | |||
1875 | 273 | |||
1885 | 285 | |||
1895 | 241 | |||
1905 | 262 | |||
1910 | 293 | |||
1925 | 298 | |||
1939 | 297 | |||
1946 | 447 | |||
1950 | 413 | |||
1956 | 392 | |||
1961 | 348 | |||
1967 | 387 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 321 | |||
2015 | 315 | |||
2019 | 313 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [3]; Stadt Hatzfeld (Webarchiv):2015, 2019:[16]; Zensus 2011[17] |
Historische Religionszugehörigkeit
Bearbeiten• 1829: | 263 evangelische (= 100 %) Einwohner[5] |
• 1885: | 267 evangelische (= 98,84 %), 9 jüdische (= 3,16 %) Einwohner[3] |
• 1961: | 298 evangelische (= 85,63 %), 47 katholische (= 13,51 %) Einwohner[3] |
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 141.
- Ludwig Lotzenius: Geschichte der hessischen Ämter Battenberg und Wetter. Bearbeitet von Matthias Seim, Battenberg 2013, S. 134–135.
- Heinrich Afflerbach: Von „Ypfe“ zu Eifa – Beiträge zur Geschichte und Gegenwart eines Hinterländer Dorfs. Fritzlar
- Literatur über Eifa nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
Bearbeiten- Eifa. In Webauftritt der Stadt Hatzfeld (Eder).
- Eifa, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Eifa. Ortsgeschichte, Infos, Bilder. In: www.afflerbachfritzlar.de. Private Website
Anmerkungen und Einzelnachweise
BearbeitenAnmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Infolge der Rheinbundakte.
- ↑ Trennung zwischen Justiz (Landgericht Biedenkopf) und Verwaltung.
- ↑ Infolge des Deutschen Krieges.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
Einzelnachweise
- ↑ Eifa In: Webauftritt der Stadt Hatzfeld, abgerufen im Mai 2019.
- ↑ Zahlen, Daten, Fakten. Stadt Hatzfeld, abgerufen am 13. September 2024.
- ↑ a b c d e f g Eifa, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. Februar 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Eifa: Nachdem der Ort wüst gefallen war, baute es das Adelsgeschlecht der Hatzfelder in den Jahren 1503–1507 wieder auf. Es verblieb den Hatzfelder, bis es 1570 wieder an Hessen kam.
- ↑ a b c Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 59 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Frankenberg und Waldeck (GVBl. II 330-23) vom 4. Oktober 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 359, § 14 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 391 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 51 kB) §; 6. In: Webauftritt. Stadt Hatzfeld, abgerufen im März 2019.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Die Zugehörigkeit des Amtes Battenberg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
- ↑ a b Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 27 ff., § 40 Punkt 6e) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 182 (Online in der HathiTrust digital library).
- ↑ Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 195 (Online in der HathiTrust digital library).
- ↑ Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 236 (Online in der HathiTrust digital library).
- ↑ „Zahlen, Daten, Fakten“ In: Webauftritt der Stadt Hatzfeld, abgerufen im November 2020.
- ↑ Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. August 2022 .