Reddighausen

Stadtteil von Hatzfeld (Eder)

Reddighausen ist ein Stadtteil von Hatzfeld im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Reddighausen
Stadt Hatzfeld
Koordinaten: 51° 1′ N, 8° 35′ OKoordinaten: 51° 0′ 37″ N, 8° 35′ 17″ O
Höhe: 341 (320–380) m ü. NHN
Fläche: 7,52 km²[1]
Einwohner: 759 (31. März 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 35116
Vorwahl: 06452

Geographische Lage

Bearbeiten

Reddighausen liegt etwa 3,3 km nordöstlich des Hatzfelder Kernorts an der Eder. Es ist umrahmt von bewaldeten Bergen des Ederberglandes und befindet sich auf etwa 320 m Höhe. Ederaufwärts liegt der Hatzfelder Ortsteil Holzhausen und flussabwärts der Battenberger Ortsteil Dodenau.

Geschichte

Bearbeiten

Ortsgeschichte

Bearbeiten

Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1278 als Redinchusen zurück.[1] Vorher nahm man das 1286 genannte Redenkusen als Ersterwähnung an. Um 1400 gehört der Ort zum Amt Battenberg.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Reddighausen:

„Reddighausen (L. Bez. Battenberg) evangel. Filialdorf; liegt 1 St. von Battenberg, hat 60 Häuser und 408 Einwohner, die alle evangelisch sind. Der größte Theil der Einwohner besteht aus Bauern. Reddighausen kommt in frühern Zeiten unter dem Namen Rendelhusen vor.“[3]

Zum 1. Januar 1974 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Reddighausen im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Stadt Hatzfeld (Eder) eingegliedert.[4][5] Für Reddighausen wurde wie für die übrigen Stadtteile ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher gebildet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Bearbeiten

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Reddighausen angehört(e):[1][7][8]

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten
• 1502: 006 Männer[1]
• 1577: 025 Hausgesesse[1]
• 1712: 031 Haushaltungen[1]
• 1791: 298 Einwohner[12]
• 1800: 312 Einwohner[13]
• 1806: 369 Einwohner, 50 Häuser[11]
• 1829: 408 Einwohner, 60 Häuser[3]
Reddighausen: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2019
Jahr  Einwohner
1791
  
298
1800
  
312
1806
  
369
1829
  
408
1834
  
453
1840
  
474
1846
  
506
1852
  
550
1858
  
560
1864
  
508
1871
  
463
1875
  
435
1885
  
459
1895
  
449
1905
  
434
1910
  
455
1925
  
522
1939
  
549
1946
  
822
1950
  
848
1956
  
780
1961
  
786
1967
  
793
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
763
2015
  
810
2019
  
807
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Stadt Hatzfeld (Webarchiv):2015, 2019:[14]; Zensus 2011[15]

Historische Religionszugehörigkeit

Bearbeiten
• 1829: 408 evangelische (= 100 %) Einwohner[3]
• 1885: 457 evangelische (= 99,56 %), 2 katholische (= 0,44 %) Einwohner[1]
• 1961: 692 evangelische (= 88,04 %), 85 katholische (= 10,81 %) Einwohner[1]

Tourismus

Bearbeiten

Der Fremdenverkehr spielt in Reddighausen eine bedeutende Rolle. Der Ort ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und besitzt ein umfangreiches Netz von Wanderwegen. 2012 wurde nahe Reddighausen der 186 km lange Ederradweg von der Ederquelle bis Edersee fertiggestellt.

Ein kombinierter Waldlehr- und Vogelschutzpfad besteht in der Gemarkung der nahe gelegenen Stadt Hatzfeld. In der Nähe befindet sich das Wintersportzentrum Sackpfeife, wo sich auch eine Sommerrodelbahn befindet.

In Reddighausen wird in regelmäßigen Abständen für Motorradfahrer das "Euro-Gespann-Treffen" ausgerichtet.

Der Bahnhof Reddighausen und der Haltepunkt Reddighäuser Hammer lag an der Bahnstrecke Bad Berleburg–Allendorf, welche stillgelegt ist.

Literatur

Bearbeiten
  • Georg Dehio/Ernst Gall/Magnus Backes: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen, 2. Auflage Sonderausgabe Darmstadt 1982. S. 732.
  • Literatur über Reddighausen nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Bearbeiten

Anmerkungen und Einzelnachweise

Bearbeiten

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Biedenkopf) und Verwaltung.
  4. Infolge des Deutschen Krieges.
  5. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Reddighausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen, Daten, Fakten. Stadt Hatzfeld, abgerufen am 13. September 2024.
  3. a b c Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 237 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Frankenberg und Waldeck (GVBl. II 330-23) vom 4. Oktober 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 359, § 14 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 391 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. Hauptsatzung. (PDF; 51 kB) §; 6. In: Webauftritt. Stadt Hatzfeld, abgerufen im März 2019.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Die Zugehörigkeit des Amtes Battenberg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  10. a b Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 27 ff., § 40 Punkt 6e) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 237 (Online in der HathiTrust digital library).
  12. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 182 (Online in der HathiTrust digital library).
  13. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 195 (Online in der HathiTrust digital library).
  14. „Zahlen, Daten, Fakten“ In: Webauftritt der Stadt Hatzfeld, abgerufen im November 2020.
  15. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.