Eysölden
Eysölden ist ein ehemaliger Markt und heute Gemeindeteil des Marktes Thalmässing im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Eysölden hat eine Fläche von 6,530 km². Sie ist in 1064 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 6137,48 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Neumühle und Ziegelhütte.[4]
Eysölden Markt Thalmässing
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Koordinaten: | 49° 8′ N, 11° 13′ O |
Höhe: | 403–424 m ü. NHN |
Einwohner: | 803 (30. Dez. 2022)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 91177 |
Vorwahl: | 09173 |
Geographische Lage
BearbeitenDas Pfarrdorf ist nach dem Hauptort Thalmässing der größte Gemeindeteil und liegt rund sieben Kilometer nördlich davon, am Nordrand des Naturparks Altmühltal. Die Roth durchfließt den Ort. Durch Eysölden führt die Kreisstraße RH 24 in Richtung der 4 km westlich verlaufenden Autobahn A 9 (Auffahrt AS 56 Hilpoltstein). Von dieser zweigen die Kreisstraßen RH 25 und RH 40 ab.[5]
Geschichte
BearbeitenIm 11. Jahrhundert gehörte Eysölden einer Schwester des Bischofs von Mainz. 1068 wird der Ort als „Isselde“ erstmals urkundlich erwähnt. Grundwort ist „selida“ (ahd. für Haus), Bestimmungswort der Personenname „Isi“, der als Gründer des Ortes angesehen werden kann.[6]
Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelten sich viele Heimatvertriebene in Eysölden an.
Zu dem ehemals eigenständigen Markt gehörten die Gemeindeteile Neumühle und Ziegelhütte. 1972 wurden im Zuge der Gemeindegebietsreform zunächst die Gemeinden Offenbau und Pyras eingegliedert,[7] bevor am 1. Mai 1978 Eysölden selbst mit allen Gemeindeteilen zu Thalmässing kam.[8]
Ortsentwicklung
BearbeitenBaugebiete
BearbeitenNeben dem ursprünglichen Kernort wurden nachfolgende Bebauungspläne für Wohnbau und Gewerbe erschlossen.
- In der Hüll, Wohngebiet südwestlich des Kernortes, Erschließung 1978
- Mittelsteig, Wohngebiet nordwestlich des Kernortes, Erschließung 1994
- Letten, Wohngebiet östlich des Kernortes, Erschließung 2019
- Eysölden Ost, Gewerbegebiet östlich des Kernortes, Erschließung 2020
- An der Pyraser Straße, Wohngebiet nordöstlich des Kernortes, Erschließung 2023
Einwohner
BearbeitenJahr | 1852 | 1961 | 1970 | 1987 | 2014 | 2021 | 2022 |
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Einwohner | 562 | 749 | 747 | [9] | 682826 | [10] | 786[1] | 803
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBaudenkmäler
BearbeitenAls Nachfolger einer wohl bereits um 900 bestehenden Kirche wurde im Mittelalter die Kirche St. Thomas und Ägidius erbaut und 1749 im Markgrafenstil umgestaltet. Die katholische Heilig-Kreuz-Kirche wurde 1965 nach Plänen von Josef Elfinger[11] errichtet und von Joseph Schröffer geweiht. Erwähnenswert ist auch das Schloss aus dem 11. Jahrhundert.
Baumdenkmal
BearbeitenDie Einheitseiche am Schützenhaus wurde am 3. Oktober 1990 gepflanzt.[12]
Sonstiges
BearbeitenAm Wochenende zwischen dem 7. und 13. Oktober wird Kirchweih gefeiert. Auf dem Marktplatz findet der alljährliche Weihnachtsmarkt statt.
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Eysölden. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 110–111 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Eysölden. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 329–330 (Digitalisat).
- Felix Mader: Bezirksamt Hilpoltstein (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 3). R. Oldenbourg, München 1929, DNB 831022647, S. 59–64.
- Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 69.
- Gottfried Stieber: Eysölden. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC 231049377, S. 351–352 (Digitalisat).
- Pleikard Joseph Stumpf: Eysölden. In: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches. Zweiter Theil. München 1853, OCLC 643829991, S. 719 (Digitalisat).
Weblinks
Bearbeiten- Eysölden. In: thalmaessing.de. Abgerufen am 12. Oktober 2024.
- Eysölden in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 14. September 2021.
- Eysölden in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 24. September 2019.
- Eysölden im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 24. September 2019.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Thalmässing – Eysölden. In: Markt Thalmässing. Abgerufen am 6. Juni 2024.
- ↑ Gemeinde Thalmässing, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 12. Oktober 2024.
- ↑ Gemarkung Eysölden (093824). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 12. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 69.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 483.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 733 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 349 (Digitalisat).
- ↑ Thalmässing – Eysölden. In: Markt Thalmässing. Abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ↑ Elfinger, Zahn und Partner (Hrsg.): Elfinger, Zahn und Partner – 50 Jahre Architekturbüro. 1936–1986.
- ↑ (cb/sm/bey/hi/w): Zarte Pflanzen brauchen viel Pflege. In: Hilpoltsteiner Kurier, 4. Oktober 1990, S. .