García ist ein spanischer Personenname. Er ist der häufigste Nachname in Spanien und tritt in der gesamten spanischsprachigen Welt sehr häufig auf. Der historisch bis ins 16. Jahrhundert geläufige mittelalterliche Vorname ist dagegen heute nicht mehr gebräuchlich.

Die meistverbreiteten Familiennamen in Spanien

Garcia ohne Akut ist die portugiesische Schreibweise des Namens und auch in historischer, fremdsprachiger oder vereinfachter Rechtschreibung verbreitet.

Hintergrund und Geschichte

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Fast drei Millionen Spanier tragen den Namen García in ihrem zusammengesetzten Nachnamen, knapp die Hälfte davon an erster Stelle.[1][2][3] In den USA steht der Name mit ca. 1,2 Millionen Trägern, von denen sich etwa 92 % als Hispanics identifizieren, an erster Stelle der populärsten hispanischen Nachnamen und an sechster Stelle der häufigsten Familiennamen von US-Residenten.[4] In Mexiko belegt García mit mehr als 2,5 Millionen Vatersnamen hingegen nur den zweiten Platz in der Liste der häufigsten Nachnamen, die von Hernández (mit mehr als 3,5 Millionen Vaters- und 2,6 Millionen Muttersnamen) angeführt wird.[5] Weltweit steht García mit über zehn Millionen Namensträgern an fünfter Position der häufigsten Familiennamen der Welt (vor González und Hernández an 6. und 7. Position) und nimmt unter den westlichen Namen den ersten Rang ein (die Plätze 1 bis 4 entfallen auf chinesische und vietnamesische Namen), deutlich vor Smith (4 Millionen, Platz 8), Smirnow (2,5 Millionen, Platz 9) und Müller (1 Million, Platz 10).[6]

Die Herleitung ist nach wie vor nicht geklärt. Der Name stammt aus dem Königreich Navarra, weshalb vielfach von einem baskischen Ursprung ausgegangen wurde. Die von Ramón Menéndez Pidal und Antonio Tovar vertretene Herleitung aus dem baskischen Wort hartz („Bär“) gilt heute allerdings als unhaltbar. Auch die oft damit verbundene Annahme eines vorrömischen, etwa keltischen oder iberischen Namensursprungs wird heute nur noch spekulativ vertreten. Die ebenfalls seit langem diskutierte Verwandtschaft mit dem baskischen Wort gazte („junger Mann“) bzw. gaztea („jung“) wirft zwar phonetische Schwierigkeiten auf, bleibt aber nach herrschender Meinung eine gangbare Arbeitshypothese. In diesem Fall läge dem Namen allerdings keine autochthone baskische Wurzel zugrunde, sondern es würde sich um eine bedeutungsverändernde Übernahme des altfranzösischen Wortes garse („Göre“), dessen männliches Pendant gars im heutigen französischen Wort garçon (und im spanischen Namen Garzón) weiterlebt, über das Altgaskognische in das Baskische handeln. Der Name kam nach heutigen Erkenntnissen wohl im 8. bis 9. Jahrhundert im fränkischen Herzogtum Gascogne auf, von wo er nach Navarra gelangte und sich in Aragón, La Rioja und in der Gegend der heutigen Provinz Burgos, der damaligen Grafschaft Kastilien, ausbreitete.[2][7][8][9]

Verbreitete mittelalterliche Schreibweisen und Varianten des Namens sind Garcia, Garsia, Garsea, Garçea, Garsi, Garsimirus, Garseand,[8][9] als weibliche Namensform auch Garsinde,[9] in baskischen Schreibungen Gartze, Gartzia, Gartzi (Garci) oder Gastea,[10] woraus auch der baskische Name Gasteiz der Stadt Vitoria abgeleitet sein dürfte.[2] Die patronymische Verwendung des Namens (in der Bedeutung: „Sohn des Garcia“ oder „Sohn des Garci“) geht auf die große Popularität des männlichen Vornamens in den führenden Schichten praktisch aller christlichen Reiche auf der Pyrenäenhalbinsel zurück. Diese fiel genau in die Zeit, als sich im Adel und Kleinadel der Brauch durchsetzte, Patronyme als Nachnamen zu verwenden, die sich etwa seit dem 13./14. Jahrhundert zu fixen Familiennamen verfestigten. Als Patronym wurden Genitivbildungen wie Garsias, Garsies oder (lateinisch) Garsie benutzt.[9][11] Während sich in Navarra das Patronym Garzeiz, modern Garcés, durchsetzte, blieb der Name in den übrigen Gebieten der Halbinsel in patronymischer Verwendung letztlich unverändert, ein auch von anderen geläufigen spanischen Namen wie Alonso oder Aznar bekanntes Phänomen.[1][2] Einen zusätzlichen Schub, der eine Erklärung für das Übergewicht gegenüber anderen, im Mittelalter ebenso geläufigen Patronymen wäre, erlebte der Name möglicherweise, als im 15. und 16. Jahrhundert zahlreiche Morisken und Conversos möglichst unauffällige Nachnamen annahmen, um gesellschaftlich nicht aufzufallen und sich durch Namenstraditionen nicht von Altchristen zu unterscheiden. Inwieweit dies ein Faktor für die starke Verbreitung des Nachnamens García war oder ob diese nur auf Zufällen beruht, ist umstritten.[2]

Die in Spanien seltene, hauptsächlich in Madrid, Barcelona und Ourense anzutreffende Namensform Garza mit der koinzidentellen Bedeutung „Reiher“ liefert das heraldische Symbol für den Wappennamen García insgesamt (einen Reihervogel) und ist in Mexiko, besonders in der Region Monterrey, stark verbreitet.[12][13]

Namensträger

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Vorname und Herrschername

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Familiennamensträger

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Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b Emilio Sánchez Hidalgo: Los apellidos que significan "hijo de" en Europa. In: El País, 17. Juli 2018, abgerufen am 1. November 2019 (spanisch).
  2. a b c d e Mónica Arrizabalaga: ¿El fin de la hegemonía del apellido García? In: ABC, 15. Juni 2017, abgerufen am 2. November 2019 (spanisch).
  3. García y González, los apellidos más frecuentes entre los españoles. In: El País, 19. Mai 2016, abgerufen am 2. November 2019 (spanisch).
  4. Los apellidos hispanos más populares en los Estados Unidos (E.E.U.U.). In: Mongabay, abgerufen im November 2019 (Daten basierend auf dem United States Census 2010).
  5. ¿Cuáles son los apellidos más comunes en México? El INE lo revela en su padrón . In: Xataka, 16. Februar 2018, abgerufen am 17. November 2019 (spanisch).
  6. Los 10 apellidos más populares del mundo… ¿Está el tuyo? In: NNC.mx, 1. März 2012, abgerufen am 2. November 2019 (spanisch).
  7. Xabier Kintana (Javier Quintana): Gartzia (Garzia, García) euskal deitura dela eta. Königliche Akademie der Baskischen Sprache (Euskaltzindia), Onlinepublikation, Bilbao, Stand: 6. Mai 2014 (baskisch).
  8. a b Ana Isabel Boullón Agrelo: Antroponimia medieval galega (ss. VIII–XII). Max Niemeyer, Tübingen 1999, ISBN 3-484-55512-2, S. 233 f. (galegisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. a b c d Maëlys Letteron: Échanges transpyrénées dans les textes navarrais du Codex de Roda (VIIIe–Xe siècles). In: Sébastien Gasc, Philippe Sénac, Clément Venco, Carlos Laliena (Hrsg.). Las fronteras pirenaicas en la Edad Media (siglos VI–XV). Prensas de la Universidad de Zaragoza, Saragossa 2018, ISBN 978-84-17633-15-8, S. 319–334 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Gartzea, im Namenslexikon der Euskaltzindia, abgerufen am 4. November 2019 (spanisch).
  11. Ana Isabel Boullón Agrelo: Antroponimia medieval galega (ss. VIII–XII). Tübingen 1999, S. 33.
  12. Garza in Heráldica Valenciana. Instituto de Historia y Heráldica Familiar, in: Levante-EMV, Abruf im November 2019 (spanisch).
  13. Raúl Garza Chapa, María de los Ángeles Rojas-Alvarado, Ricardo M. Cerda Flores: Endogamia en las personas con apellidos mono y polifiléticos de Monterrey, Nuevo León, México, estimado con base en el directorio telefónico. In: Estudios de Antropología Biológica (UNAM), Bd. 5 (1995), S. 243–255 (hier: S. 245 f.) (online).