Goldpreis

Marktpreis für das Metall Gold
(Weitergeleitet von Goldmarkt)

Der Goldpreis ist auf dem Goldmarkt der Marktpreis des Handelsobjekts Gold, überwiegend in US-Dollar notiert. Der Preismechanismus entsteht an Rohstoffbörsen durch das weltweite Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage.

Gold
Staat: global
Unterteilung: 1 Feinunze = 31,1034768 Gramm
ISO-4217-Code: XAU
Abkürzung: keine
Wechselkurs:
(20. Dezember 2024)

1 XAU = 2.616,45 USD
10.000 USD = 3,822 XAU
1 XAU = 2.518,24 EUR
10.000 EUR = 3,971 XAU
1 XAU = 2.341,21 CHF
10.000 CHF = 4,2713 XAU

Gold
Staat: global
Unterteilung: 1 Kilogramm = 1000 Gramm
ISO-4217-Code: kg
Abkürzung: keine
Wechselkurs:
(20. Dezember 2024)

1 kg = 84.120,82 USD
10.000 USD = 118,8766 Gramm
1 kg = 80.963,25 EUR
10.000 EUR = 123,5128 Gramm
1 kg = 75.271,54 CHF
10.000 CHF = 132,8523 Gramm

Allgemeines

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Die wichtigsten Goldpreisnotierungen in Europa erfolgen in London, Paris und Zürich.[1]

Wichtige Einflussfaktoren sind der Dollarkurs, Zinssätze und der Ölpreis sowie die Preise anderer Edelmetalle (z. B. Silber-, Platin- und Palladiumpreis) und unedler Metalle (z. B. Kupfer und seltene Erden). Auch Emotionen spielen an den Rohstoffbörsen eine Rolle, z. B. Inflationsängste, politische Ereignisse, Spekulationen und langfristige Erwartungen.

Der Goldpreis und die Goldmenge bestimmen den Metallwert, den ein Gold enthaltendes Handelsobjekt (Schmuck, Goldbarren, Goldmünzen oder Kunstgegenstände) besitzt.

 
Goldpreis seit 1914 in US-Dollar pro Feinunze:
nominal, real

Geschichte

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Erste Goldmünzen unter König Krösus

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Der lydische König Krösus ließ um 560 v. Chr. die ersten Goldmünzen herstellen.

Um 560 v. Chr. ließ der lydische König Krösus erstmals Goldmünzen, einheitlich in Größe und Wert, mit Prägestempeln versehen, die gleichzeitig neben einer Propagandafunktion auch einen – eingeschränkten – Qualitätsstandard für das Edelmetall darstellten. Diese frühen Goldmünzen in Kleinasien, bei denen noch die ursprüngliche Barrenform erkennbar war, waren die ersten Kurantmünzen.

Gold und andere Metalle erfüllten die klassischen Geldfunktionen (Tauschmedium, Zahlungsmittel, Wertmesser und Wertaufbewahrungsmittel/Wertspeicher) bereits zu Beginn des 3. Jahrhunderts v. Chr. im Alten Orient und Ägypten. Jedoch war die Palastwirtschaft in Verbindung mit der Oikoswirtschaft sowie die mit ihnen verbundene Subsistenzproduktion hinderlich für die Entwicklung einer Geldwirtschaft, da nicht selbst produzierte Güter meist im Wege des Tausches oder der Dienstverpflichtung beschafft wurden. Münzgeld setzte sich daher erst später und zunächst nur in einigen Wirtschaftszweigen durch.[2]

Goldwährung im Römischen Reich

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Um 225 v. Chr. wurden die ersten Goldmünzen im Römischen Reich geschlagen. Die Römer übernahmen das Prägen von den Griechen. Unter Julius Caesar wurden vermehrt Goldmünzen geprägt, unter anderem der Aureus.

Infolge der Expansion des Reiches flossen immer größere Mengen Silber nach Rom. Ein Großteil der staatlichen Ausgaben wurde durch die Neuprägung von Silbermünzen finanziert, was in den folgenden Jahrhunderten zunächst zur Geldentwertung und im 3. Jahrhundert n. Chr. zum völligen Zusammenbruch der römischen Silberwährung führte. Da das Geld stark an Bedeutung verlor, musste beispielsweise der Sold der römischen Soldaten direkt in Getreide ausgezahlt werden. Als Reaktion ersetzte Kaiser Konstantin der Große um 310 n. Chr. die Silberwährung durch eine Goldwährung. Als Zahlungsmittel diente der sogenannte Solidus. Der Wert der Goldmünze betrug 1/72 des römischen Pfundes (also in der Regel 4,55 Gramm), was bisweilen durch die Zahl LXXII auf der Münze ausgedrückt wurde. 72 Solidi ergaben also ein Pfund und 7200 Solidi einen römischen Zentner (centenarium).[3]

Mittelalter

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Goldmünzen als Leitwährungen

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Solidus Konstantins II.

Nach dem Ende der Spätantike um 600 blieb der Solidus in Ostrom die wichtigste Währung. Sie war bis zum beginnenden 12. Jahrhundert die Leitwährung in Europa, Nordafrika und Vorderasien. Gründe dafür sind der hohe Goldgehalt und die daraus folgende Stabilität der Goldwährung. Mit dem Niedergang von Byzanz verfiel auch dessen Währung.

Die Goldzirkulation im Rahmen der staatlichen Institutionen an sich nahm im frühen Mittelalter ab. Andererseits entwickelte sich das Geld in zunehmendem Maße zu einem Tauschmittel, welches dem Handels- und Marktgeschehen diente. Die ursprüngliche Goldwährung verlor als Zahlungsmittel an Bedeutung und wurde nur noch als eine Art Wertspeicher gehortet. Die meisten Reiche wechselten wieder zur Silberwährung, da Gold seltener und teurer war als Silber. Silber wies lediglich noch den reinen Rechenbezug zum Gold auf.[4]

Mit den Kreuzzügen und dem immer ausgeprägteren Fernhandel wurde die Goldwährung erneut eingeführt. Der Florin und Goldgulden aus Florenz, der Dukat (Zecchine) Venedigs sowie der Genovino aus Genua verbreiteten sich in ganz Europa und avancierten zu internationalen Reservewährungen des Mittelalters.

Diese Währungen entstanden ursprünglich aus dem Handel mit Nordafrika (Maghreb). Dort konnten die Kaufleute mit europäischem Silber günstig afrikanisches Gold kaufen. Um das im Silberhandel oder dem noch lukrativeren Salzhandel erworbene Gold mit Gewinn wieder abzusetzen, waren Goldmünzen das geeignete Medium. Goldmünzen stellten in Europa eine Ware dar, da ihr Kurs gegenüber den Silbermünzen zunächst nicht fix, sondern vom Wertverhältnis der beiden Edelmetalle abhängig war. Gold hatte in Europa gegenüber Silber einen erheblich besseren Kurs (1:10 bis 1:12 in Europa, 1:6 bis 1:8 im Maghreb). Auf diese Weise wurden gute Gewinne gemacht und zugleich gelangte auch ein wertstabiles Zahlungsmittel auf den Markt.[5]

Dauerdeflation im Spätmittelalter

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Goldgulden des Mainzer Kurfürsterzbischofs Johann II. von Nassau (geprägt um 1400 in Frankfurt-Höchst)

Im 14. und 15. Jahrhundert setzte ein allgemeiner Niedergang des Bergbaus ein. Dies findet eine Erklärung im Bevölkerungsrückgang auch durch Pestepidemien. So fehlten die Arbeitskräfte, und da die Anzahl der Bergwerke insgesamt gering war, kam es zu einem Mangel an Zahlungsmitteln. Pest, Kriege und Hungersnöte dezimierten die Einwohnerzahl der Länder Europas von 1340 bis 1450 um ein Drittel. Die Münzproduktion sank im gleichen Zeitabschnitt um rund 80 Prozent. Somit überstieg der Bedarf an Zahlungsmitteln das Angebot. Da Goldmünzen knapp und wertvoll waren, wurden sie zunehmend gehortet. Das entzog dem Geldumlauf das Edelmetall, verringerte somit dessen Umlaufgeschwindigkeit und verschärfte die Deflation. Es wird vermutet, dass erst durch die Entdeckung Amerikas 1492 und das von dort nach Europa strömende Gold der Goldwert wieder sank und somit die Dauerdeflation endete.[6]

Frühe Neuzeit

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Inflation durch die Entdeckung Amerikas

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Christoph Kolumbus trifft 1492 in Amerika ein. Die Entdeckung Amerikas und der massenhafte Import von Gold aus Südamerika nach Spanien durch die Konquistadores führte zu einer großangelegten Inflation des Goldpreises.

Durch die Unterwerfung und Ausplünderung der mittelamerikanischen Kulturen im 16. Jahrhundert gelangten viele Schiffsladungen Gold und Silber nach Europa. Von 1494 bis 1850 sollen schätzungsweise 4700 Tonnen Gold aus Südamerika gekommen sein, das in Form von Goldmünzen Zahlungsmittel wurde (Münzregal) oder in den Staatsschatz einging.

Die Zunahme der Goldmenge hatte Folgen für die Volkswirtschaften der Erde. Die Preise begannen weltweit zu steigen. In Spanien betrug die Inflation im gesamten 16. Jahrhundert 400 Prozent. Das sind 1,6 Prozent pro Jahr. Die Preisrevolution breitete sich von dort über ganz Europa und bis nach Asien aus. Das Phänomen der stetigen Inflation, das heute als normal gilt, hatte es in Europa vor dem 16. Jahrhundert so nicht gegeben. In Deutschland lag der Roggenpreis 1461/70 bei 9 Gramm Gold, 1611/20 bei 35 Gramm Gold. Das entsprach innerhalb von 150 Jahren einer knappen Vervierfachung. Die sogenannte Preisrevolution zeigte den Menschen, wie die Kaufkraft nicht nur bei Waren, sondern auch bei Geld von Angebot und Nachfrage abhängt.[7]

Münzverschlechterung

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Der Begriff Kipper- und Wipperzeit entstand aus dem „Umwippen“ der Münzwaage, wenn vollwertige Münzen vor dem Beschneiden („Kippen“) aussortiert wurden.

Während der Kipper- und Wipperzeit führte die betrügerische Münzentwertung zu steigenden Gold- und Silberpreisen. Vollwertige Münzen wurden mittels einer Schnellwaage aussortiert, um sie dann entweder einzuschmelzen oder an den Rändern zu beschneiden und mit dem so gewonnenen Metall unter Zugabe von Kupfer neue Münzen herzustellen. Die Geldentwertung lässt sich am Verhältnis von Goldgulden zu Kreuzern (Kurantmünze) erkennen: Lag der Wert für einen Goldgulden 1559 noch bei 60 Kreuzern, stieg er bis 1620 auf 180 Kreuzer und überstieg 1622 die Grenze von 1000 Kreuzern.[8]

Der Siebenjährige Krieg brachte eine massive Münzverschlechterung (Inflation) mit sich. Die Münzen dieser Zeit spiegelten dem Bürger im Edelmetallgehalt vollwertige (Vorkriegs-)Kurantmünzen durch ihr Gepräge vor, waren aber in Wirklichkeit in ihrem Feingehalt minderwertig. Friedrich der Große finanzierte unter anderem damit den 1756 begonnenen Krieg. Durch die Herstellung und Ausgabe solcher Münzen machte die königliche Münze einen erheblichen Gewinn. Dafür war vor allem der Bankier und Münzpächter Veitel Heine Ephraim (1703–1775) aus Berlin zuständig, der diese Münzen herstellte, die nach ihm Ephraimiten genannt werden.

Beispiel für den Wert von zwei goldenen 5-Taler-Münzen (August d’or) von 1758 nach einer preußischen Valvationstabelle von 1820: „Zwei „Mittel-August d’Or“ (nominell 10 Taler) = 6 Taler, 21 Groschen, 6 Pfennige (preuß. Courant)“, das heißt, es fehlten mindestens eineinhalb Taler Gold am Nominalwert pro 5-Taler-Münze.

Festlegung von Gold- bzw. Silberumtausch in Großbritannien

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Isaac Newton legte 1717 einen zu niedrigen Goldpreis für Silber fest und somit den „Grundstein“ des Goldstandards.

In Großbritannien basierte das Münzwesen bis Anfang des 18. Jahrhunderts wesentlich auf Silber, die Goldmünzen waren großen Schwankungen unterworfen. Am 21. September 1717 legte Isaac Newton, Leiter des königlichen Münzamtes, den Preis für ein Guinee in Silber fest. Der Kurs für den Umtausch von Pfund Sterling in Gold betrug 3,89 Pfund pro Feinunze. Newton setzte einen zu niedrigen Goldpreis für Silber fest. Silber war nun im Verhältnis teurer als Gold und wurde deshalb mit der Zeit aus dem Geldumlauf verdrängt.[9]

Seit 22. Dezember 1717 bestand durch königliche Proklamation de facto die Umtauschbarkeit der britischen Währung in Gold zur fixierten Goldparität. Am 10. Mai 1774 vollzog das britische Parlament den Übergang zum späteren gesetzlichen Goldstandard.

Von 1797 bis 1821 war die Konvertibilität der britischen Währung aufgrund der napoleonischen Kriege ausgesetzt. In dieser Zeit floss sehr viel Gold aus Großbritannien ins Ausland ab oder wurde gehortet. Schließlich wurde die Goldeinlösungspflicht für Papierbanknoten durch den britischen Staat aufgehoben. Nach einiger Zeit gab es dann zwei Preise. Die stabilen Preise der Waren in Gold ausgedrückt und die steigenden Preise der Waren in Papiergeld ausgedrückt. Eine Entwertung der Banknoten trat bis September 1799 nicht ein; dann aber entwickelte sie sich rasch und wurde sowohl in den ungünstigen Wechselkursen als in dem hohen Preis des Barrengoldes erkennbar. Während 1797 die Feinunze Standardgold 77,06 Schilling kostete, stieg ihr Preis 1801 auf 84 Schilling, 1809 auf 90 Schilling und 1814 auf 108 Schilling. Der Goldpreis stieg im gesamten Zeitraum um 40,3 Prozent.[10]

Die Direktoren der Bank of England bestritten, dass die Noten entwertet seien; sie behaupteten, die Noten könnten überhaupt nicht an Wert verlieren, solange sie nur gegen unzweifelhaft solide, auf reellen Geschäften beruhende Wechsel mit kurzer Verfallzeit ausgegeben würden. Eine parlamentarische Untersuchung über die Ursachen des hohen Goldpreises und dem Fall der Wechselkurse rief 1810 den Bullion Report[11] hervor. Die eingesetzte Kommission wies in dem Bericht nach, dass nicht das Gold gestiegen, sondern die Noten wirklich gesunken seien, dass zu viele Noten im Umlauf seien und dass die Ausgabe derselben durch die Einstellung der Einlösung ihre natürliche Kontrolle verloren habe; die Barzahlung solle daher möglichst bald wieder aufgenommen werden. 1821 stand der Goldpreis auf dem nunmehr gesetzlichen Nennwert von 77,11 Schilling.[12]

Klassischer Goldstandard 1816 bis 1914

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Mit Einführung des Goldstandards entstand die sogenannte Verpflichtung zur Konvertibilität, das heißt, für jeden Bürger war es zu jeder Zeit theoretisch möglich, bei der Zentralbank sein Bargeld gegen die entsprechende Menge Gold zu tauschen. Die Goldparität bezeichnet dabei das Umtauschverhältnis. Praktisch fungierte die Hinterlegung der Währung mit Gold als Absicherung vor zu starker Bargeldinflation.[13]

Pfund Sterling wird Leitwährung

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Am 22. Juni 1816 erklärte Großbritannien mit dem Coin Act („Lord Liverpool’s Act“) die Goldwährung gesetzlich zur Landeswährung. Als Grundlage diente der Sovereign im Nennwert von einem Pfund Sterling zu 20 Schilling. Das Gesetz definierte, dass aus 12 Feinunzen 22-karätigen Goldes („Crown Gold“, 91623/1000 Feingehalt) £46 14s 6d, also 46,725 Pfund Sterling, zu prägen seien. Hieraus ergaben sich eine feste Parität von 7,322381 g Feingold je Pfund Sterling und ein Goldpreis von £4 4s 11511d (= £4,247727) je Feinunze reinen Goldes. Am 1. Mai 1821 wurde auch die volle Konvertibilität des Pfund Sterling in Gold gesetzlich garantiert.

Als andere Länder ihre Wechselkurse an die britische Währung koppelten, wurde das Pfund zur Leitwährung. Die Anpassung erfolgte insbesondere aufgrund der zunehmenden britischen Dominanz in den internationalen Finanz-, Wirtschafts- und Handelsbeziehungen. Zwei Drittel des Welthandels wurden im 19. Jahrhundert in der britischen Währung abgewickelt und der größte Teil der Währungsreserven in Pfund Sterling gehalten.[14]

Der Goldstandard war in der Weltwirtschaft Anfang des 19. Jahrhunderts eine Ausnahme. Die meisten Nationen begannen erst später mit der Einführung von Goldwährungen (Kanada 1854, Deutschland 1871, Frankreich und Schweiz 1878, USA 1879, Italien 1884, Österreich-Ungarn 1892, Russland und Japan 1897).[15]

Sezessionskrieg und Goldspekulation in den USA

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Plakat für Schiffspassagen nach Kalifornien zum Goldrausch (1848–1854)

Zwischen 1810 und 1833 herrschte in den USA de facto Silberstandard. Der Goldpreis lag bei 19,39 US-Dollar pro Feinunze. Mit dem Münzgesetz vom 27. Juni 1834 („Coinage Act of 1834“) und geringfügigen Änderungen im Jahre 1837 wurde das gesetzliche Tauschverhältnis von Gold zu Silber im Verhältnis 1:16 festgelegt und damit de facto der Goldstandard eingeführt. Der Golddollar war nun mit 23,22 Gran Feingold definiert, womit der Goldpreis bei 20,671835 US-Dollar je Feinunze fixiert war. Die leichte Überbewertung von Gold führte zur Verdrängung von Silber aus dem Umlauf. Der kalifornische Goldrausch (1848–1854) verstärkte diesen Trend.

Während des Sezessionskrieges (1861–1865), dem militärischen Konflikt zwischen den aus den USA ausgetretenen Südstaaten – der Konföderation – und den in der Union verbliebenen Nordstaaten, stieg der Goldpreis am 1. Juli 1864 auf einen Höchststand von 59,12 US-Dollar. Inflationsbereinigt mussten damals 1.052,14 US-Dollar gezahlt werden.

Am 24. September 1869 bewirkten Goldspekulationen an der New York Stock Exchange den ersten „Schwarzen Freitag“. Versuche der Spekulanten James Fisk und Jay Gould, den Goldmarkt unter ihre Kontrolle zu bringen, scheiterten und führten zum Zusammenbruch des Marktes. Der Goldpreis stieg im Handelsverlauf bis auf 33,49 US-Dollar (inflationsbereinigt 687,15 US-Dollar). Seit dem 20. September 1869 hatten Fisk und Gould die Goldvorräte der Stadt New York so weit unter ihre Kontrolle gebracht, dass sie den Preis stark steigen lassen konnten. Die Goldnachfrage wurde am 24. September durch die Freigabe von Goldreserven der Regierung für den freien Handel gestoppt. Eine kurzfristige Finanzkrise in den USA war die Folge.[16]

1879 kehrten die USA de facto zum Goldstandard zurück. Der Festpreis lag wieder bei 20,67 US-Dollar. Mit dem „Gold Standard Act“ vom 14. März 1900 wurde die Goldwährung offizielles Zahlungsmittel.

Goldstandard in Deutschland

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Im Deutschen Reich wurde die Einführung des Goldstandards durch mehrere Gesetze und Verordnungen vorbereitet. Das „Gesetz betreffend die Ausprägung von Goldmünzen“ vom 4. Dezember 1871 führte zusätzlich zu Talern und Gulden auch Goldmünzen in das deutsche Geldsystem ein. Das Münzgesetz vom 9. Juli 1873 bestimmte die Goldmark spätestens zum 1. Januar 1876 zur einzigen Reichswährung. Es wurde festgelegt, mit einem metrischen (Zoll-)Pfund Feingold 1395 Mark in Münzen zu 5, 10 und 20 Mark zu prägen. (Die Münzen enthalten zusätzlich noch etwas Kupfer; ihr Feingehalt ist 900/1000.) Hiermit war die Mark mit 0,358423 g Feingold definiert und der Goldpreis bei 2790 Mark je Kilogramm bzw. 86,7787 Mark je Feinunze festgesetzt. Durch die „Verordnung, betreffend die Einführung der Reichswährung“ vom 22. September 1875 trat die Goldwährung am 1. Januar 1876 endgültig in Kraft.[17]

Währung Feinunze Kilogramm
Pfund Sterling 4,247727 136,5676
US-Dollar 20,671835 664,6149
Mark 86,778700 2790,0000
LMU
(Franc, Lira u. a.)
107,134198 3444,4444

Goldpreise unter dem Goldstandard

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Nebenstehende Tabelle zeigt den Goldpreis in verschiedenen Währungen unter dem Goldstandard, wie er sich automatisch aus den definierten Goldparitäten ergab. Tatsächlich gehandelt wurde zu geringfügig abweichenden Preisen, da Kosten für Transport und Aufarbeitung von Gold hierin nicht berücksichtigt sind. Beispielsweise verpflichtete das Bankgesetz vom 14. März 1875 die deutsche Reichsbank, Barrengold mit einem geringen Abschlag (1392 statt 1395 Mark je 500-g-Pfund) gegen Banknoten aufzukaufen.

Zwischenkriegszeit 1918 bis 1939

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Golddevisenstandard

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Bank von England

Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges endete 1914 in den meisten Ländern die Goldeinlösepflicht (am 4. August 1914 im Deutschen Reich). Statt des Goldstandards erfolgte entsprechend den Empfehlungen der Konferenz von Genua meistens eine Devisenbewirtschaftung. Zwischen 1922 und 1936 gab es Goldkern- oder Golddevisenwährungen, ohne Einlösepflicht gegenüber Privatpersonen. Die Zentralbanken intervenierten am Devisenmarkt, um die sogenannten Goldpunkte zu verteidigen. Nur die Transaktionskosten ermöglichten eine kleine Schwankungsbreite innerhalb der Goldpunkte, die die Grenze dieser möglichen Kursspanne markierten.

Die unkoordinierte Rückkehr zu Goldparitäten mit der Folge von Über- und Unterbewertungen bei wichtigen Währungen führte zum Zusammenbruch des restaurierten Goldstandards als internationales Währungssystem. Auslöser war die Suspendierung der Goldeinlösepflicht der Bank von England für das britische Pfund am 21. September 1931. In der folgenden Zeit kam es zu Abwertungen anderer Währungen und es herrschte währungspolitische Desintegration.

Hyperinflation in Deutschland

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Polizeiposten vor Menschenmenge beim Brotverkauf in Berlin 1923. Das Papiergeld, dessen Wert täglich sinkt, wird schnell in Ware umgesetzt.
 
Berliner Tageszeitung meldet, dass in New York ein Dollar eine Million Mark kostet, Juli 1923

In Deutschland führten der verlorene Erste Weltkrieg und die damit verbundenen Reparationen, welche die Goldreserven des Staates verbrauchten, zur zwangsweisen Umstellung auf nichtgoldgedecktes Geld (Vertrauenswährung oder Fiatgeld). Das ermöglichte erst die Hyperinflation von 1923 und führte zu einer starken Goldnachfrage.

Mit der Umstellung der Kriegsökonomie auf Friedensproduktion wurden zahlreiche demobilisierte Soldaten in die Wirtschaft integriert. Die Eingliederung geschah durch die Senkung der Arbeitszeit und die Aufnahme weiterer Staatsschulden. Durch die staatlich geförderte Nachfrage sollte das Wachstum der Wirtschaft beschleunigt werden. Da geringe Lohn- und Herstellkosten vorherrschten, konnten die produzierten Waren günstig in das Ausland exportiert werden. 1921 und 1922 herrschte im Deutschen Reich nahezu Vollbeschäftigung. Die schwache deutsche Währung förderte kurzfristig den Wiedereinstieg der exportorientierten deutschen Industrie in den Welthandel. Langfristig waren die Auswirkungen auf die Volkswirtschaft gravierend.

Der Wirtschaftswissenschaftler Ludwig von Mises schrieb 1912 in „Theorie des Geldes und der Umlaufmittel“ über den Preis für durch Kredit geschaffenen Wohlstand: „Das wiederkehrende Auftreten von Boom-Perioden mit nachfolgenden Depressionsperioden ist das unvermeidliche Ergebnis der ständig wiederholten Versuche, den Marktzins durch Kreditexpansion zu senken. Es gibt keine Möglichkeit, den finalen Zusammenbruch eines Booms zu verhindern, der durch Kreditexpansion erzeugt wurde. Die einzige Alternative lautet: Entweder die Krise entsteht früher durch die freiwillige Beendigung einer Kreditexpansion – oder sie entsteht später als finale und totale Katastrophe für das betreffende Währungssystem.“[18]

Unter der Last der Reparationszahlungen, der Ruhrbesetzung und dem Versuch, die besetzten Gebiete finanziell zu unterstützen, entwickelte sich die Hyperinflation. Im November 1923 gab die Reichsbank einen Geldschein über eine Billion Mark heraus, insgesamt wurden während dieser Zeit 10 Milliarden Geldscheine gedruckt. Da die Geldmittel nicht ausreichten, um den Preisverfall aufzuhalten, wurden zusätzlich Notgeldscheine der Städte, Gemeinden und Unternehmen ausgegeben – insgesamt mehr als 700 Trillionen Mark Notgeld sowie etwa 524 Trillionen Mark von der Reichsbank. Aufgrund der Inflation sank der Reallohn auf 40 Prozent des Vorkriegsniveaus, was zu einer Verarmung breiter Bevölkerungsschichten führte.[19]

Wirtschaftsdaten im Vergleich (Jahresdurchschnitt)[20][21]
Jahr Lebenshaltungs-
kostenindex
in Gold
Löhne in Gold für… Arbeitslosen­quote
in %
Aktienindex des Stat. Reichsamtes
in Gold
Goldwert von …
gelernte Arbeiter ungelernte Arbeiter 100 Papiermark Feinunzen Gold
1913 100 100,0 100,0 02,9 100,00 100,0000 100
1920 077 050,4 067,2 03,8 014,43 007,3300 100
1921 063 046,8 062,9 02,8 017,92 005,2100 100
1922 042 029,2 039,7 01,5 009,35 000,9800 100
1923 059 036,5 048,8 09,6 016,15 000,0083 100
1924 114 089,6 101,7 13,5 006,39 098,8000 100

Wertverlust der deutschen Währung

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Dollarkurs und Goldpreis 1923
in Billionen Papiermark[22]
Datum 1 USD 1 Feinunze
Gold
Börse Köln
Börse
Berlin
Börse
Köln
13. Nov. 1,26 03,90 080,61
14. Nov. 1,26 06,85 141,59
15. Nov. 2,52 05,80 119,89
16. Nov. 2,52 06,50 134,36
17. Nov. 2,52 06,70 138,49
19. Nov. 2,52 09,85 203,60
20. Nov. 4,20 11,70 241,84
22. Nov. 4,20 10,20 210,83
23. Nov. 4,20 10,50 217,04
24. Nov. 4,20 10,25 211,87
26. Nov. 4,20 11,00 227,37
27. Nov. 4,20 10,20 210,83
28. Nov. 4,20 09,40 194,30
29. Nov. 4,20 08,50 175,70
30. Nov. 4,20 07,80 161,23
6. Dez. 4,20 04,90 101,28
10. Dez. 4,20 04,20 086,81

Das Verhältnis von Gold zur Papiermark zeigt den Wertverlust der deutschen Währung: Mussten Ende Dezember 1918 zum amtlichen Kurs zwei Papiermark für eine Goldmark bezahlt werden, waren es Ende Dezember 1922 schon mehr als 1550 Papiermark und Ende September 1923 etwa 56 Millionen Papiermark und zum Höhepunkt der Inflation Ende November 1923 eine Billion Papiermark. 20,67 US-Dollar – der Preis für 1 Feinunze Gold – entsprachen offiziell 86,81 Billionen Mark. Mit der Emission der Rentenmark als neues Zahlungsmittel durch die Deutsche Rentenbank begann am 15. November 1923 die Währungsreform. Am 20. November 1923 wurde der Wechselkurs einer Rentenmark mit einer Billion Papiermark festgelegt, ein US-Dollar entsprach an der Börse Berlin 4,20 Rentenmark.[23]

Die Rentenmark war nur für den innerdeutschen Zahlungsverkehr geschaffen worden, während die alte Mark weiterhin an den Devisenmärkten gehandelt wurde. Die Rentenmark blieb eine reine Binnenwährung – zu Zahlungen an Ausländer und von Inländern im Ausland durfte sie nach der Devisenverordnung vom 16. November 1923[24] nicht verwendet werden. Außenwährung war nach wie vor die alte Papiermark, deren amtlicher Kurs zweimal unter den freien Wechselkurs gesenkt wurde: Am 15. November von 1,26 Billionen Mark auf 2,52 Billionen Mark und am 20. November 1923 auf 4,2 Billionen Mark für 1 US-Dollar.

Auch danach erzielte der Dollar an der New York Stock Exchange noch erheblich höhere Kurse. Er stand dort am 19. November bei 5,0 Billionen, am 26. November bei 8,3 und am 27. November bei 7,1 Billionen Papiermark. Noch weit ungünstiger lagen die Kurse in der britischen Besatzungszone um Köln, die den Devisengesetzen der Reichsregierung nicht unterlag. An der Kölner Börse stieg der freie Dollarkurs am 19. November auf bis zu 9,85 Billionen und am 20. November auf bis zu 11,7 Billionen Mark. Eine Feinunze Gold kostete somit umgerechnet 241,84 Billionen Papiermark. Der Goldwert von einer Feinunze Gold blieb dagegen unverändert. Ein steigender Goldpreis drückt also nur aus, um wie viele Einheiten das Papiergeld gegenüber einer festen, unveränderten Bezugsgröße an Wert verliert.

Diese Spekulation zerbrach aber sehr bald an den Barrieren, die durch die zur monetären Kontraktion (Einschränkung des Notenumlaufs) getroffenen Maßregeln errichtet wurden. So schnell, wie er gestiegen war, ging der Kurs des US-Dollars an der Kölner Börse auch wieder zurück. Er stand am 27. November noch bei 10,2 Billionen, am 28. November bei 9,4, am 29. November bei 8,5, am 30. November bei 7,8 und am 6. Dezember bei 4,9 Billionen Papiermark. Am 10. Dezember 1923 fiel der freie US-Dollar-Kurs wieder auf den amtlichen Berliner Marktpreis von 4,2 Billionen Mark für 1 US-Dollar.

Damit war das Ziel erreicht. In der Folgezeit flossen der Reichsbank infolge des Zusammenbruchs der Spekulation und der sich immer mehr bemerkbar machenden Geldverknappung noch Devisen zu, weil nur bei ihr größere Dollarbeträge gegen Markbeträge abgesetzt werden konnten. Dieser Umstand erleichterte es der Reichsbank, den festgesetzten US-Dollar-Kurs aufrechtzuerhalten. Die Probleme in der Devisenversorgung waren aber dadurch noch nicht behoben, die Zuteilungen mussten sich noch immer auf Bruchteile der geforderten Beträge beschränken. Aber die Gefahr, dass durch die Spekulation und die damit verbundenen Abwertungen der Papiermark an den ausländischen Börsen und in Köln das Vertrauen zu der Währungsreform schwand, war gebannt.[22]

Durch das Münzgesetz vom 30. August 1924 wurde die Reichsmark (RM) als Ersatz für die völlig entwertete Papiermark eingeführt, nachdem die Währung vorher durch die Einführung der Rentenmark stabilisiert worden war. Der Wechselkurs von Papiermark zu Reichsmark betrug eine Billion zu eins. Einer Reichsmark wurde eine fiktive Golddeckung von 1/2790 Kilogramm Feingold gesetzlich zugeordnet. Das entsprach der formalen Vorkriegsgolddeckung. Die Reichsmark war aber im Gegensatz zur Goldmark keine reine Goldstandardwährung und damit auch nicht bei der Reichsbank durch die Bürger zumindest teilweise in Währungsgoldmünzen einlösbar. Währungstechnisch wurde die Inflation mit Einführung der Rentenmark und der Reichsmark beendet.

Geldanlagen versus Inflation

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Aktienindex des Statistischen Reichsamtes in Papiermark 1918–1923
 
Aktienindex des Statistischen Reichsamtes in Goldmark 1918–1928
 
Goldpreis in Papiermark pro Feinunze 1918–1923. Die Goldnachfrage steigt bei Krisen und Hyperinflation.

Ein Vergleich von Gold und anderen Geldanlagen zeigt deren unterschiedliche Entwicklung zwischen 1913 und 1923. Die wenigsten Anleger konnten ihr Vermögen über den gesamten Zeitraum retten oder vermehren, doch einige profitierten von der Inflation. Dazu gehörten auch die Besitzer deutscher Aktien, allerdings nur während der relativ kurzen Zeit der eigentlichen Hyperinflation von 1920 bis 1923.

Für private Investoren blieb der Aktienhandel während der gesamten Kriegszeit erschwert und von geringer Markttransparenz. Um Panikverkäufe zu verhindern, mussten die Börsen am 30. Juli 1914 schließen. Mit der Verordnung über ausländische Wertpapiere vom 22. März 1917[25] erhielt die Deutsche Reichsbank die rechtliche Möglichkeit, ausländische Wertpapiere zwangsweise einzuziehen und die Besitzer in Papiermark zu entschädigen. Am 2. Januar 1918 erfolgte an den Börsen die Wiederaufnahme des amtlichen Aktienhandels.[26] Ab 1920 ging die Aufwärtsbewegung der Aktienkurse in die sogenannte Katastrophenhausse (englisch Crack-up-Boom) über. Der Aktienindex des Statistischen Reichsamtes stieg von 274 Punkten Ende 1920 auf 26,89 Billionen Punkte Ende 1923 (Basiswert 1913 = 100 Punkte). Im gleichen Zeitraum erhöhte sich der Lebenshaltungskostenindex des Statistischen Reichsamtes von 1158 Punkten auf 124,7 Billionen Punkte (Basiswert 1913 = 100 Punkte). Die Verluste von deutschen Aktien lagen somit zwischen 1913 und 1923 real, also inflationsbereinigt, bei rund 80 Prozent.[27]

Höhere Verluste als Aktienbesitzer mussten Inhaber verzinslicher Wertpapiere hinnehmen. Die Wechsel für die Kriegsanleihen an den Staat wurden 1923 wertlos. Die Währungsreform in Deutschland bedeutete für die restlichen Zinspapiere nahezu einen Totalausfall. Guthaben verloren durch die Hyperinflation an Wert und wurden 1923 ausgelöscht. 1914 angelegte 100 Mark Spareinlagen besaßen nur noch die Kaufkraft von Pfennigen. Die Lebensversicherungen wurden vom Staat nur wenig gestützt und erlitten daher hohe Verluste. Der Preisverfall der Anleihen und die Hyperinflation löschte das angesparte Vermögen der Versicherten aus.[28]

Hausbesitzer profitierten zunächst durch die Hyperinflation. Der Realwert ihrer Immobilienkredite sank entsprechend, dagegen behielten die Häuser ihren Wert. 1924 wurde von den deutschen Ländern die Hauszinssteuer auf das vor dem 1. Juli 1918 entstandene Wohneigentum erhoben, um das durch die Inflation entschuldete Immobilienvermögen abzuschöpfen. Die Hausbesitzer sollten an den Kosten des öffentlich geförderten Wohnungsbaus beteiligt werden. Die Länder konnten über die Ausgestaltung der Steuer eigenständig entscheiden, was zu großen regionalen Unterschieden führte. Sachsen lag 1927/28 mit einem Steuerhöchstsatz von 51 Prozent der Mieteinnahmen an der Spitze, in Preußen betrug er 48 Prozent, in Bremen 20 Prozent. Für den Häusermarkt hatte die Steuer verheerende Auswirkungen. Zahlreiche Eigentümer konnten die Lasten nicht tragen und mussten ihre Objekte verkaufen, wodurch die Immobilienpreise um bis zu 50 Prozent einbrachen. Zum 1. Januar 1943 wurde die Steuer gestrichen, wobei die betroffenen Hausbesitzer das Zehnfache der jährlichen Steuerlast als Ablösesumme zu zahlen hatten.[29]

Edelmetalle wurden durch Handelsrestriktionen und das Verbot des privaten Besitzes von 1923 bis 1931 vorübergehend zur Anlageklasse mit der geringsten Fungibilität (siehe Goldverbot). Zum Höhepunkt der Inflation ließen sich nur mit Aktien reale Gewinne in Papiermark erzielen, ihr Besitz war nicht strafbar. Sie eigneten sich allerdings auch nur zur kurz- und mittelfristigen Wertaufbewahrung. Bei Anleihen und Spareinlagen besteht ein Ausfall- und Bonitätsrisiko, welches daraus erwächst, dass der Schuldner in Zahlungsverzug kommen kann oder sogar zahlungsunfähig wird. Je schlechter die Bonität, desto höher ist das Ausfallrisiko. Schuldner mit schlechter Bonität müssen daher einen höheren Kupon beziehungsweise eine höhere Verzinsung bieten, um trotz des Ausfallrisikos attraktiv zu bleiben. Bei Gold fallen im Gegensatz dazu keine Zinsen an, weil auch kein Ausfallrisiko besteht. Es besitzt höchste Bonität.

Mit Gold konnte während der Hyperinflation zwar kein realer Gewinn erzielt werden, doch langfristig behielt das Edelmetall wie keine andere Anlageklasse seinen Wert. Wer Goldbarren, Goldmünzen oder den goldgedeckten US-Dollar besaß, konnte sein Vermögen absichern und die Kaufkraft erhalten. Gold bot im Vergleich zu allen Anlageklassen den besten Schutz vor Kaufkraftverlusten.

Die Tabelle vergleicht die Entwicklung der Lebenshaltungskosten, von Gold, Goldmark, US-Dollar und Aktien (einschließlich Dividenden und Bezugsrechte) von 1913 bis 1923 (jeweils Dezember). Die Aktienmärkte waren während des Ersten Weltkrieges geschlossen. Amtliche Kursdaten und einen vom Statistischen Reichsamt berechneten Aktienindex gibt es für diese Zeit deshalb nicht. Alle Daten beziehen sich auf die amtlichen Kurse an der Berliner Börse. Der freie Wechselkurs des US-Dollars in Papiermark lag 1923 zeitweise fast dreimal so hoch.

Anlageklassen versus Inflation (jeweils Dezember)[21][27]
Jahr Lebenshaltungs­kostenindex Aktienindex des Stat. Reichsamtes 1 Feinunze Gold 1 Goldmark 1 US-Dollar
in Papiermark
1913 100 100 86,81 1,00 4,20
1917 260 126 117,20 1,35 5,67
1918 337 88 171,15 1,97 8,28
1919 566 127 966,74 11,14 46,77
1920 1.158 274 1.508,91 17,38 73,00
1921 1.928 731 3.967,19 45,72 191,93
1922 68.506 8.981 156.870,21 1.807,83 7.589,27
1923 124.700.000.000.000 26.890.000.000.000 86.814.000.000.000,00 1.000.494.971.000,00 4.200.000.000.000,00

Weltwirtschaftskrise

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Bank Run auf die Sparkasse der Stadt Berlin am Mühlendamm nach dem Zusammenbruch der Darmstädter und Nationalbank (Danat-Bank) am 13. Juli 1931

Mit dem Börsencrash am 24. Oktober 1929, dem Schwarzen Donnerstag, begann die Weltwirtschaftskrise. Die Golddeckung hinderte die US-Notenbank an der Ausdehnung der Geldmenge: In der Folge kam es zu Unternehmenszusammenbrüchen, massiver Arbeitslosigkeit und Deflation. Die Deflation ab 1929 in Europa wurde unter anderem dadurch ausgelöst, dass aufgrund zurückgegangener Goldreserven (es handelte sich nur um geliehenes Gold) zugehörige Geldscheine eingezogen und nicht wieder ausgegeben wurden.

Ein weiterer Grund für den Zusammenbruch der Wirtschaft war die Überinvestition auf den Agrar- und Rohstoffmärkten. Da die Nachfrage mit dem gestiegenen Angebot nicht mithalten konnte, begannen Nachfrage und Preise zu sinken. Entgegen dem damaligen Verständnis der Ökonomie blieb die wirtschaftliche Erholung nach zwei bis drei Jahren aus und es folgte ein starker Preisrückgang, der in eine Deflation führte. Dabei fielen die Rohstoffpreise innerhalb von drei Jahren um über 60 Prozent, die Preise für Fertigwaren um über 25 Prozent. Die Industrieproduktion sank in den USA um etwa 50 Prozent und in Deutschland um rund 40 Prozent.[30]

Am 13. Juli 1931 löste der Zusammenbruch der Darmstädter und Nationalbank (Danat-Bank), der zweitgrößten Bank des Landes, die Deutsche Bankenkrise aus. Es folgten zwei Bankfeiertage und die Umstellung auf Devisenbewirtschaftung per Notverordnung vom 15. Juli 1931. Anschließend wurden fast alle Großbanken mit Reichsmitteln saniert und zeitweise verstaatlicht.[31]

Am 5. April 1933 unterzeichnete US-Präsident Franklin D. Roosevelt die Executive Order 6102, wonach der private Goldbesitz ab dem 1. Mai 1933 in den USA verboten wurde (siehe Goldverbot). Im Zuge des Gold Reserve Act vom 31. Januar 1934 wurde der Exchange Stabilization Fund (ESF) gegründet und der Goldpreis auf 35,00 US-Dollar angehoben. Mit dem Einverständnis des Präsidenten kann der ESF als staatlicher Börsenstabilisierungsfond in den Bereichen Gold, Devisen und anderen Kredit- und Wertpapierinstrumenten aktiv werden.[32]

Geldanlagen versus Deflation

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Homestake Mine (South Dakota), ehemals größte und tiefste Goldmine in Nordamerika, 1876 entdeckt und 2002 geschlossen
 
Aktienindex des Statistischen Reichsamtes in Reichsmark 1924–1942

Deutsche Aktien erlitten zwischen 1927 und 1932 real, also deflationsbereinigt, Kursverluste von rund 50 Prozent. Im April 1927 erzielte der Aktienindex des Statistischen Reichsamtes, errechnet für 329 Aktiengesellschaften, einen Höchststand von 178,02 Punkten (Basiswert 1924–1926 = 100 Punkte). Bereits mehr als 2 Jahre vor dem Börsencrash in New York im Oktober 1929 begannen die Kurse zu fallen. Der Zusammenbruch der Danat-Bank führte vom 13. Juli 1931 bis zum 2. September 1931 zur Schließung der Börse Berlin. Nach Wiedereröffnung wurde für den Aktienindex im September ein Wert von 56,96 Punkten ermittelt. Durch die Krise um das britische Pfund schloss die Börse vom 18. September 1931 bis zum 11. April 1932 erneut. Im April 1932 lag die Aktienindexziffer mit 49,64 Punkten um nominal 72,1 Prozent tiefer als im April 1927. Der Einbruch hatte 5 Jahre gedauert, im Herbst 1932 zogen die Kurse wieder an. Bis Juni 1941 stieg der Index auf einen Höchststand von 150,58 Punkten.[20]

Staatsanleihen erzielten von Oktober 1929 bis August 1931 leichte Gewinne. Nach einem kurzen Einbruch stiegen die Kurse bis Herbst 1932 wieder auf das Niveau von vor der Krise. Lebensversicherte blieben weitgehend geschützt. Ihr Geld lag vor allem in Zinspapieren, deren Kursverluste nur vorübergehend waren. Ein Ansturm auf die Banken und die Devisenzwangswirtschaft führten zum Einfrieren der Spareinlagen. Die Deflation wirkte den Abwertungen entgegen. Staatsgarantien sorgten für eine leichte Beruhigung. Immobilienbesitzer mussten weiterhin die 1924 eingeführte Hauszinssteuer zahlen, deren Steuersatz mit den Jahren geringer wurde. Wer Wohnraum vermietete, besaß eine Einnahmequelle, selbst wenn der Arbeitsplatz verloren ging.[28]

Die Goldparität wurde 1934 heraufgesetzt. Die Notenbanken waren zu dieser Zeit verpflichtet, die von ihnen herausgegebenen Papierwährungen zu einem festen Kurs gegen Gold einzutauschen. Die Reichsbank zahlte für 1 Feinunze Gold 147 Reichsmark. Das Edelmetall konnte nicht pleitegehen und wertete in der Weltwirtschaftskrise um 70 Prozent auf.

Wer Aktien von Gold- und Silberproduzenten besaß, erzielte hohe Gewinne. So stiegen die Kurse der amerikanischen Homestake Mining Company (heute Teil von Barrick Gold) zwischen 1929 und 1936 an der New York Stock Exchange um 737 Prozent. Außerdem zahlte die Gesellschaft in diesem Zeitraum Dividenden in Höhe von 171 Dollar, was mehr als doppelt so hoch war wie der Aktienkurs von 1929. Die Aktien der kanadischen Dome Mines Limited (heute ebenfalls Teil von Barrick Gold) gewannen 921 Prozent an Wert. Der Kursanstieg erfolgte über den ganzen Zeitraum der deflationären Periode 1929 bis 1933 und dem Einsetzen von Inflation 1934 bis 1936. Der Dow Jones Industrial Average sank dagegen zwischen 1929 und 1932 um 89 Prozent. 1936 lag der amerikanische Aktienindex noch 62 Prozent unter seinem Niveau von 1929.

Die Tabelle vergleicht die Kurse und Dividenden von Goldaktien mit der Entwicklung des Dow-Jones-Index von 1929 bis 1937.

Goldaktien und Dow-Jones-Index im Vergleich
(1929–1937 in US-Dollar)[33]
Jahr Homestake Mining Dome Mines Dow Jones
Industrial Average
Aktienkurs Dividende Aktienkurs Dividende
Tief 1929 065 07,00 06,00 1,00 381,17 HochTief
Hoch 1930 083 08,00 10,38 1,00 157,51 TiefHoch
Hoch 1931 138 08,45 13,50 1,00 073,79 TiefHoch
Hoch 1932 163 10,60 12,88 1,30 042,22 TiefHoch
Hoch 1933 373 15,00 39,50 1,80 050,16 TiefHoch
Hoch 1934 430 30,00 46,25 3,50 085,51 TiefHoch
Hoch 1935 495 56,00 44,88 4,00 096,71 TiefHoch
Hoch 1936 544 36,00 61,25 4,00 143,11 TiefHoch
Hoch 1937 430 18,00 57,25 4,50 113,64 TiefHoch

Bretton-Woods-System 1944 bis 1971

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Einführung des Gold-Dollar-Standards

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Das Mount Washington Hotel, Tagungsort der Bretton-Woods-Konferenz

Am 22. April 1944 wurde mit dem Bretton-Woods-System, benannt nach der Konferenz von Bretton Woods, einem Ort im US-Staat New Hampshire, ein internationales, auf dem goldhinterlegten US-Dollar basierendes Währungssystem geschaffen und der US-Dollar zur Weltleitwährung gewählt. An die Stelle des Golddevisenstandards trat der Gold-Dollar-Standard. Das Abkommen legte ein Tauschverhältnis von 35 Dollar je Feinunze Gold fest. Durch die Orientierung der Währungskurse am US-Dollar konnte der Goldpreis für einen längeren Zeitraum festgelegt werden. Mit dem System war die US-Notenbank verpflichtet, die Dollarreserven jedes Mitgliedslandes zum vereinbarten Kurs in Gold umzutauschen.

Ziel des Abkommens war die reibungslose und von Handelsbarrieren befreite Abwicklung des Welthandels bei festen Wechselkursen. Um das Funktionieren des Systems zu gewährleisten, wurden die Weltbank, die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD) und der Internationale Währungsfonds (IWF) gegründet. Die Zentralbanken der Mitgliedstaaten hatten sich mit Abschluss des Vertrages dazu verpflichtet, durch Eingriffe auf den Devisenmärkten die Kurse ihrer Währungen in festgelegten Grenzen zu halten. Die Bundesrepublik Deutschland trat dem System fester Wechselkurse 1949 bei.

Währungsreform in Deutschland

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Amtliche Ankaufpreise
von Gold 1939–1954[34]
Datum Goldpreis pro kg
15. Juni 1939 2784 RM
29. Apr. 1941 3500 RM
1. Apr. 1948 3600 RM
25. Okt. 1948 3800 DM
1. Apr. 1949 4060 DM
1. Okt. 1949 5120 DM
3. Nov. 1949 5030 DM
18. Sep. 1953 4930 DM
13. Juni 1954 4800 DM
 
Luftbild des Brandenburger Tors 1961. Durch den Bau der Berliner Mauer wurde die DDR-Bevölkerung vom Gold- und Devisenmarkt abgeschnitten

Am 20. Juni 1948 trat die Währungsreform in Westdeutschland in Kraft, ab 21. Juni war die Deutsche Mark (DM) alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel. Die Frankfurter Wertpapierbörse blieb für drei Wochen geschlossen. Bei Wiederaufnahme des Handels am 14. Juli eröffneten die ersten Aktienkurse deutscher Standardwerte in D-Mark rund 90 Prozent unter ihren Notierungen in Reichsmark.

Anleger, die physisches Gold über den Zweiten Weltkrieg retten konnten, bewahrten ihr Vermögen. Der Goldpreis stieg zwischen 1939 und 1949 um nominal 84 Prozent. Der Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte (Verbraucherpreisindex) wuchs im gleichen Zeitraum um 66 Prozent.[35]

Da die DDR-Bevölkerung nach dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 nicht mehr in das westliche Ausland reisen konnte und Devisen zum Erwerb fehlten, gelangten auch keine Goldbarren und -münzen in das Land. Eheringe und Zahngold gab es nur gegen Abgabe von Altgold. Im grenzüberschreitenden Geschenkpaket- und -päckchenverkehr konnten nach dem Edelmetallgesetz der DDR vom 12. Juli 1973 (GBl. I Nr. 33 S. 338) als Geschenk für den persönlichen Bedarf bis zu 10 Gramm Feingold oder 12 Gramm Zahngold oder 5 Büschel Blattgold genehmigungsfrei eingeführt werden. Die Gegenstände durften nach den zollgesetzlichen Bestimmungen nicht weiterveräußert werden. Wenn keine Westbeziehungen vorhanden waren, wurden Edelmetallringe auf dem Schwarzmarkt oder bei Urlaubsreisen in die Sowjetunion erworben. Offiziell durfte pro Person ein Goldring bis zu 60 Rubel (etwa 350 DDR-Mark) ausgeführt werden.[36]

Triffin-Dilemma

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Der Ökonom Robert Triffin machte 1959 auf einen Konstruktionsfehler des Bretton-Woods-Systems aufmerksam, der als Triffin-Dilemma bekannt wurde. Bedingt durch die begrenzten Goldbestände war eine für den weltweiten Handel benötigte Liquidität nur durch die Freisetzung zusätzlicher US-Dollar möglich. Dadurch aber entstanden den USA Defizite in der Zahlungsbilanz. Triffin schlug die Schaffung einer künstlichen Währung zusätzlich zum Gold und zum US-Dollar vor. Das wurde später in der Form der sogenannten Sonderziehungsrechte (SZR) verwirklicht.

Am 3. Oktober 1969 beschloss der Gouverneursrat des IWF die Einführung der SZR. Das neue Reservemedium sollte zusätzliche Liquidität für das internationale Finanzsystem schaffen. Ein SZR entsprach ursprünglich 35 US-Dollar, dem Preis für eine Feinunze Gold. Daher wurde umgangssprachlich von Papiergold gesprochen. Es konnte wie physisches Gold jederzeit zwischen den Zentralbanken zur Zahlung benutzt werden. Die Sonderziehungsrechte kamen aber zu spät. Die in Umlauf befindliche Dollarmenge war bereits so groß, dass die USA ihrer Verpflichtung zur Einlösbarkeit in Gold im Ernstfall nicht mehr nachkommen konnten. Seit dem 1. Juli 1974 sind die SZR nicht mehr an Gold gebunden, sondern werden aus einem Währungskorb berechnet, der die wichtigsten Währungen der Welt enthält.[37]

Londoner Goldpool

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Die Weltbank in Washington D. C.

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg stiegen die kurzfristigen amerikanischen Auslandsverbindlichkeiten schnell an; bereits 1960 überstiegen diese mit 21,2 Milliarden Dollar erstmals ihre (auf 35 Dollar pro Feinunze taxierten) nationalen Goldbestände von 18,7 Milliarden Dollar.[38] In der Folge kam es zu immer größeren Umtauschaktionen des Dollars in physisches Gold.

Zur Aufrechterhaltung der Goldparität wurde am 1. November 1961 in London zwischen den Zentralbanken von Belgien, der Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, der Schweiz und den USA ein Goldpool vereinbart. Dabei verpflichteten sich die teilnehmenden Länder, den Goldpreis durch Marktintervention in einer bestimmten Höhe zu halten. Die Staaten zahlten 1,08 Milliarden Deutsche Mark Gold (Bundesrepublik: 119 Millionen D-Mark) nach einem festgesetzten Quotensystem in die Kasse. Sobald der Vorrat aufgebraucht war, mussten die Mitglieder des Verkaufskonsortiums entsprechend ihrer Quote Gold einzahlen.[39]

Mitglieder des Londoner Goldpools[40]
Mitglied Anteil
in % in Mio. USD in Tonnen
US-Notenbank 50 135 120
Deutsche Bundesbank 11 030 027
Bank of England 09 025 022
Banque de France 09 025 022
Banca d’Italia 09 025 022
Belgische Nationalbank 04 010 009
De Nederlandsche Bank 04 010 009
Schweizerische Nationalbank 04 010 009

Krise und Zusammenbruch

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1967 erklärte Charles de Gaulle den Austritt aus dem Londoner Goldpool

Im Juni 1967 erklärte Charles de Gaulle, der Vietnamkrieg mache es Frankreich unmöglich, über den Londoner Goldpool weiterhin den US-Dollar zu stützen. Als die britische Regierung am 18. November 1967 eine Abwertung des Pfund, damals die wichtigste Reservewährung nach dem US-Dollar, beschloss, setzte am London Bullion Market ein Ansturm auf Gold ein.

Am 17. März 1968 trafen sich die Vertreter der am Londoner Goldpool beteiligten Zentralbanken in Washington, D.C., wo sie die Einstellung der Goldinterventionen beschlossen und ein Abkommen über die Zweiteilung des Goldmarktes unterzeichneten. Der eine Preis konnte sich frei dem Markt anpassen, der andere war fix. Nach zweiwöchiger Schließung erfolgte am 1. April 1968 die Wiedereröffnung des Londoner Goldmarktes. Beim ersten Goldfixing wurde ein Preis von 38,00 US-Dollar pro Feinunze (15,81 Pfund Sterling) festgestellt.

1969 wollten mehrere Teilnehmerstaaten aus dem Bretton-Woods-Abkommen ihre Dollarreserven in Gold einlösen. Jedoch waren die USA nicht in der Lage, ihren vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen. Infolgedessen konnte der Dollar seine Funktion als Leitwährung nicht mehr erfüllen. Am 15. August 1971 erklärte der amerikanische Präsident Richard Nixon, dass der Dollar nicht mehr in Gold gewechselt werden kann.

Die bis zu diesem Zeitpunkt von der US-Zentralbank in Umlauf gebrachte und durch ein Außenhandelsdefizit im Ausland angehäufte Dollarmenge war so groß, dass die Goldreserven der USA nicht ausgereicht hätten, um den Dollarbestand eines einzelnen Mitgliedslandes in Gold einzulösen: kurzfristige Auslandsverbindlichkeiten von 40,7 Milliarden Dollar standen 1971 lediglich noch 10,2 Milliarden Dollar an amerikanischen Goldbeständen gegenüber.[41] Mit dem Ende der Goldpreisbindung an den Dollar war auch der künstlich fixierte Goldpreis von 35 Dollar pro Feinunze Geschichte.

Gold in der Papierwährung

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Aufwärtstrend 1971 bis 1980

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US-Präsident Gerald Ford legalisierte 1974 den privaten Goldbesitz

Am 1. Mai 1972 stieg der Goldpreis mit 50,20 US-Dollar pro Feinunze erstmals seit 1864 wieder über die 50-Dollar-Marke. Inflationsbereinigt mussten damals 325,1 US-Dollar pro Feinunze gezahlt werden.

Nach starken währungspolitischen Turbulenzen und einer vierzehntägigen weltweiten Schließung der Devisenmärkte wurde das Bretton-Woods-Abkommen am 19. März 1973 de facto von einem System flexibler Wechselkurse ohne Bindung an Gold und Dollar abgelöst. Mehrere Staaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gaben ihre Stützungspolitik gegenüber dem Dollar endgültig auf und gründeten den Europäischen Wechselkursverbund.

Am 14. Mai 1973 überschritt der Goldpreis in London mit 102,25 US-Dollar erstmals die 100-Dollar-Grenze (inflationsbereinigt 623,46 US-Dollar). Am 14. November 1973 wurde der Goldpreis freigegeben und am 31. Dezember 1974 unterzeichnete Präsident Gerald Ford ein Gesetz, welches den Besitz von Gold in den USA wieder legalisierte.

Am 7./8. Januar 1976 trat der Interimsausschuss des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Kingston, Jamaika, zusammen und fand eine Einigung über den Goldstandard und das internationale Wechselkurssystem. Mit der Unterzeichnung des Jamaika-Abkommens wurden die Wechselkurse de jure freigegeben. Die Bindung der Paritäten an das Gold wurde ausgeschlossen. Seitdem sind die nationalen Währungen reine, manipulierte Papierwährungen. Sie sind nicht mehr durch Gold gedeckt und theoretisch beliebig vermehrbar, wobei die tatsächliche Geldmenge heute normalerweise durch unabhängige staatliche Zentralbanken gesteuert wird. Ein Umtausch von Bargeld in Gold- oder Devisenreserven ist nicht mehr möglich.

In den 1970er Jahren herrschte in den Industrieländern Stagflation mit starker Inflation, schwacher Wirtschaftsentwicklung, niedriger Produktivität und hoher Arbeitslosigkeit. Dieser Zeitabschnitt war gekennzeichnet durch eine große Verunsicherung der Finanzwelt, Ölkrise, einen starken Anstieg der Staatsverschuldung der USA, eine massive Ausweitung der (Papier-)Geldmenge und einer Flucht der Kapitalanleger in Sachwerte. Der Goldpreis wuchs während dieser Zeit um das Fünfzehnfache.

Am 27. Dezember 1979 überwand der Goldpreis mit 508,75 US-Dollar erstmals die Marke von 500 US-Dollar (inflationsbereinigt 1.899,88 US-Dollar). Am 21. Januar 1980 markierte der Goldpreis am London Bullion Market angesichts der Krise im Iran und des sowjetischen Einmarsches in Afghanistan einen Rekordstand von 850,00 US-Dollar je Feinunze (inflationsbereinigt 2.796,2 US-Dollar). An der New York Commodities Exchange (COMEX) wurde im Handelsverlauf ein Höchststand von 873,00 US-Dollar erzielt (inflationsbereinigt 2.871,86 US-Dollar). Das nominale Allzeithoch markiert das Ende eines zehnjährigen Aufwärtstrends und hatte für 28 Jahre Bestand.

Für den Goldpreis im Januar 1980 gibt es mehrere Höchststände, je nachdem welcher Handelsplatz oder welche Berechnungsgrundlage ausgewählt wird.

Höchststände in USD/Uz[42][43]
Preis Datum Handelsplatz Beschreibung
834,00 21. Jan. 1980 New York Commodities Exchange Schlusskurs am Terminmarkt (Februar-Future)
850,00 New York Commodities Exchange Handelsverlauf am Spotmarkt
850,00 London Bullion Market Goldfixing
873,00 New York Commodities Exchange Handelsverlauf am Terminmarkt (Februar-Future)
885,60 17. Jan. 1980 Chicago Board of Trade Handelsverlauf am Terminmarkt (Februar-Future)

Abwärtstrend 1980 bis 2001

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Armreife auf dem Goldmarkt in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate – Die Nachfrage nach Goldschmuck beeinflusst den Goldpreis.
 
Hauptsitz der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main – Zentralbanken können den Goldpreis erheblich beeinflussen.

1980 begann ein zwanzigjähriger Abwärtstrend des Goldpreises. Um die Wirtschaftsstagnation zu beenden, ergriff die US-Notenbank neben anderen Maßnahmen die Begrenzung des Geldmengenwachstums. Das bewirkte zunächst eine Verstärkung der Rezession und der Arbeitslosigkeit, aber diese Politik stabilisierte langsam die Wirtschaft und kontrollierte die Inflation. In den 1990er Jahren erlebten die USA unter dem demokratischen Präsidenten Bill Clinton (1993–2001) einen länger anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung („New Economy“). Am 3. August 1994 wurde die COMEX mit der „New York Mercantile Exchange“ (NYMEX) verschmolzen. Am 20. Juli 1999 erreichte der Goldpreis in London mit 252,80 US-Dollar einen Tiefststand (inflationsbereinigt 411,23 US-Dollar).

Um den Goldverkauf und damit den Goldpreis zu regulieren, schlossen am 26. September 1999 in Washington D. C. 15 europäische Notenbanken (darunter die Deutsche Bundesbank) das Central Bank Gold Agreement, in welchem die Volumina der Goldverkäufe geregelt wurden. Das erste Goldabkommen CBGA I (1999–2004) legte das Limit der Goldverkäufe auf 400 Tonnen (12,9 Millionen Feinunzen) pro Laufzeitjahr (jeweils beginnend am 27. September) oder maximal 2000 Tonnen (64,5 Millionen Feinunzen) innerhalb von fünf Jahren fest. Das zweite Abkommen CBGA II (2004–2009) erlaubte eine maximale Verkaufsmenge von 500 Tonnen (16,1 Millionen Feinunzen) pro Laufzeitjahr.[44] Im dritten Abkommen CBGA III (2009–2014) wurde eine maximale Verkaufsmenge von 400 Tonnen pro Laufzeitjahr vereinbart.[45]

In der Volksrepublik China wurde 1949 der Privatbesitz von Gold verboten (siehe Goldverbot).[46] Sämtliches Gold musste an die Chinesische Volksbank verkauft werden. Die Zentralbank übernahm das Monopol für den Edelmetallhandel. Privatpersonen waren vom Handel mit Gold oder Silber ausgeschlossen. 1981 entschloss sich die Zentralbank zur Ausgabe einer Goldmünze zu Anlagezwecken. Seit 1982 wird der aufwendig geprägte Goldpanda jährlich mit einer Feinheit von 24 Karat (999,9 ‰) ausgegeben. Am 1. September 1982 durften Privatpersonen erstmals seit mehr als 30 Jahren wieder Goldschmuck erwerben. Am 15. Juni 1983 legalisierte der Staat den privaten Gold- und Silberbesitz. Der Handel mit Edelmetallen blieb für die Bevölkerung verboten.[47]

1993 gab die Chinesische Volksbank die Bestimmung eines Fixpreises auf und ließ den Goldpreis floaten. 2000 beschloss die Regierung die Einführung eines regulären Goldmarktes, und 2001 gab die Zentralbank ihr Monopol auf den Goldhandel auf. Mit Gründung der Shanghai Gold Exchange am 30. Oktober 2002 wurde der Goldhandel deutlich ausgeweitet und damit die Nachfrage stimuliert. Das Handelsverbot für private Investoren wurde aufgehoben. In den folgenden fünf Jahren überholte China die USA und wurde nach Indien zum zweitgrößten Abnehmer.[48]

Aufwärtstrend von 2001 bis 2012

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Entwicklung der Staatsverschuldung in Deutschland seit 1960
 
Wachstum der Geldmenge MZM in den USA seit 1959
 
Wachstum der Geldmenge M3 in der Eurozone seit 1980

Seit 2001 steigt der Goldpreis kontinuierlich. Es gibt eine Korrelation zwischen seinem Anstieg, dem Wachstum der US-Staatsverschuldung und niedrigen US-Dollar-Kursen gegenüber anderen Weltwährungen. Eine steigende Nachfrage ließ den Goldpreis 2005 zum ersten Mal seit 1987 über die 500-Dollar-Grenze ansteigen. Am 13. März 2008 stieg der Goldpreis an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) im Handelsverlauf erstmals über die 1000-Dollar-Marke.[49]

Im September 2008 veranlasste die Immobilienkrise die US-Regierung, die Kontrolle über die beiden größten Hypothekenbanken der USA, Fannie Mae und Freddie Mac, zu übernehmen.[50] Es kam zu Kursstürzen an den globalen Aktienmärkten. Weil durch den Weiterverkauf fauler Kredite (Verbriefung) diese in aller Welt verstreut waren, weitete sich die Krise durch die enge Verzahnung der Einzelwirtschaften und Finanzströme global aus. Die Finanzkrise betraf in der Folge die ganze westliche Welt und auch die von ihr abhängigen Ökonomien wie China. Nach der Insolvenz der viertgrößten Investmentbank Lehman Brothers und der Verstaatlichung des größten amerikanischen Versicherers AIG hatte der Goldpreis am 17. September 2008 in New York seinen höchsten Tagesgewinn der Geschichte. Im Handelsverlauf stieg er um 92,40 US-Dollar oder 11,8 Prozent auf zeitweise 872,90 US-Dollar.[51]

Am 25. März 2011 führte der US-Bundesstaat Utah neben dem US-Dollar Goldmünzen und Silbermünzen als offizielles Zahlungsmittel ein. Mit der Unterzeichnung des „Utah Legal Tender Act“ durch Gouverneur Gary Herbert wurde das Gesetz rechtskräftig. Am 4. März 2011 hatte das Repräsentantenhaus in Utah dem Gesetzentwurf zugestimmt, am 15. März der Senat.[52] In weiteren 12 US-Bundesstaaten (Stand März 2011) wurden ähnliche Gesetzesinitiativen zur Prüfung vorgelegt.[53]

Am 19. April 2011 war der Goldpreis in New York im Handelsverlauf erstmals höher als 1500 US-Dollar pro Feinunze. Zum Anstieg trugen hauptsächlich die Staatsschuldenkrise im Euroraum, Zweifel an der US-Bonität und die Proteste in der arabischen Welt bei. Weitere Gründe waren das Tōhoku-Erdbeben in Japan (11. März), das zu weltweiten Produktionsstillständen und Lieferschwierigkeiten führte, sowie das Wachstum der Weltverschuldung.[54] Ende 2010 lag die Verschuldung von Staaten, Unternehmen und Privathaushalten laut Kreditreport des Weltwirtschaftsforums und McKinsey bei 116 Billionen US-Dollar und damit um 104 Prozent höher als 10 Jahre zuvor. Der Schuldenstand im Verhältnis zum globalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug 184 Prozent. Eine durchschnittliche Verzinsung von 5 Prozent ergab eine jährliche Zinslast von 5,8 Billionen US-Dollar.[55]

Die physische Nachfrage nach Goldbarren und Goldmünzen war seit Ausbruch der Finanzkrise 2007 und der Staatsschuldenkrise im Euroraum 2009 hoch. Auch bei den Exchange-traded funds (ETFs, eine Art von börsennotierten Fonds) gab es starke Zuflüsse. Die Bestände des weltweit größten mit Gold hinterlegten ETF, des SPDR Gold Trust, erreichten am 7. Dezember 2012 mit 1353,35 Tonnen ein Allzeithoch.[56] Damit war der Fonds, dessen Einlagen von der Bank of New York Mellon verwaltet werden und deren Bestände in einem Tresor von HSBC in London liegen, hinter Frankreich und vor China der sechstgrößte Goldbesitzer der Welt. Die Goldkäufe von Zentralbanken vornehmlich asiatischer Länder nahmen zu. Unter den 32 Staaten mit mehr als 100 Tonnen Goldreserven (Stand 2012) erhöhten einige ihre Goldvorräte seit 2000 deutlich: Mexiko (1504 %), China (167 %), Türkei (155 %), Russland (144 %), Saudi-Arabien (126 %), Thailand (107 %), Kasachstan (83 %) und Indien (56 %).[57]

Am 6. September 2011 stieg der Goldpreis in New York auf ein Allzeithoch von 1920,65 US-Dollar pro Feinunze. In der europäischen Gemeinschaftswährung wurde am 1. Oktober 2012 mit 1388,62 Euro pro Feinunze ein Rekordpreis erzielt. Der Goldwert in Schweizer Franken erreichte am 4. Oktober 2012 mit 1679,43 Schweizer Franken pro Feinunze einen historischen Höchststand. Alle drei Währungen fielen damit gegenüber Gold auf ein Allzeittief. Investoren waren in Sorge um die Staatsfinanzen zahlreicher Länder (siehe z. B. Eurokrise), um die Nachhaltigkeit der konjunkturellen Erholung und vor steigender Inflation. Die von Regierungen und Zentralbanken im Kampf gegen die weltweite Wirtschaftskrise bzw. Banken- und Finanzkrise ergriffenen Maßnahmen implizierten eine wachsende Staatsverschuldung und eine Niedrigzinspolitik. Die weltweite Staatsverschuldung stieg nach Angaben des britischen Wirtschaftsmagazins The Economist zwischen 2002 und 2012 von etwa 20 Billionen auf 49 Billionen US-Dollar (also um 145 Prozent = durchschnittlich um 9,4 % pro Jahr).[58] Anleger befürchte(te)n wegen der Ausweitung der Geldmenge durch die Notenbanken eine Geldentwertung. Eine starke Nachfrage nach Schmuck, vor allem aus der Volksrepublik China und Indien sowie Käufe institutioneller Investoren trugen zu einem Rekordstand beim Goldpreis bei.[59]

Rückgang 2013 und anschließender Seitwärtstrend

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Anfang April 2013 sank der Goldpreis erheblich: am 12. April 2013 fiel der Kurs für eine Feinunze (31,1 Gramm) an der New Yorker Rohstoffbörse NYMEX erstmals knapp unter die Marke von 1.500 US-Dollar und erreichte damit den tiefsten Stand seit Juli 2011.[60] Das Jahr 2013 beendete der Goldpreis knapp über der 1.200 US-Dollar Marke. Seitdem tendiert der Preis seitwärts um einen Wert von ca. 1.250 US-Dollar, teilweise mit erheblichen Ausschlägen bis ca. 1.051 US-Dollar (Dez. 2015) bzw. 1.363 US-Dollar (Jul. 2016). Am Ende des Jahres 2017 stand der Preis knapp unter 1.300 US-Dollar. Seit Mitte 2019 steigt der Preis für Gold wieder deutlicher und markierte mit mehr als 1.516 Euro pro Unze[61] einen Höchststand in Euro, wobei der Preis in US-Dollar mit rund 1.636 Dollar zwar auch gestiegen, aber noch von einstigen Höchstständen entfernt ist. Neue Höchststände wurden mit über 2048 US-Dollar am 5. August 2020[62] erreicht.

Goldmarkt

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Allgemeines

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Der Goldmarkt ist ein Teilmarkt des Gütermarktes und funktioniert wie alle Märkte durch das Zusammenwirken von Angebot und Nachfrage.[63] Marktpreis auf dem Goldmarkt ist der in US-Dollar pro Feinunze angegebene Goldpreis; er steigt bei hoher Nachfrage und sinkt bei hohem Angebot. Auf den Primärmarkt gelangt das Gold aus der Goldproduktion durch Goldminen, auf dem Sekundärmarkt wird das weiterverarbeitete Gold (Schmuck, Goldbarren, Goldmünzen, Kunstgegenstände) verteilt. Der Weltmarkt (Weltgoldmarkt) besteht im Wesentlichen aus 15 Einzelmärkten (lokalisiert in Zürich, London, Frankfurt am Main, Paris, New York City, Chicago, Los Angeles, Winnipeg, Singapur, Hongkong, Abu Dhabi, Shanghai, Tokio, Panama City und Caracas).[64]

Marktstruktur

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Goldmarkt – Weltmarktanteile an der Goldförderung wichtiger Staaten 2020:[65]

Staat Goldförderung
in Tonnen
Weltmarktanteil
in %
China Volksrepublik  Volksrepublik China 365 12,0
Australien  Australien 328 10,8
Russland  Russland 305 10,1
Kanada  Kanada 170 5,6
Ghana  Ghana 125 4,1
Mexiko  Mexiko 102 3,4
Weltförderung 3030 100

Es sind lediglich die wichtigsten Goldförderländer aufgeführt, so dass die Additionen einzelner Förderanteile nicht mit der Weltförderung übereinstimmen. Weltmarktführer ist die Volksrepublik China, gefolgt von Australien und Russland.

Goldmarkt – Weltmarktanteile der Goldnachfrage 2020:[66]

Nachfrager Goldnachfrage
in Tonnen
Goldnachfrage
in %
Schmuckindustrie 1412 37,6
Kapitalanlage 1773 47,1
Zentralbanken 273 7,3
Technologie 302 8,0
Weltnachfrage 3760 100

Hinter der Technologie verbirgt sich insbesondere die Elektronik und Zahnmedizin. Da die Goldnachfrage im Jahre 2020 höher war als die Goldförderung, stieg tendenziell der Goldpreis. Dabei ist zu berücksichtigen, dass als zusätzliches – preisstabilisierendes – Goldangebot noch Altgoldbestände (Recycling), Terminverkäufe der Goldförderminen (englisch producer hedging)[67] und einige Goldreserven der Zentralbanken auf den Goldmarkt gelangen. Die Goldförderung ist mithin nicht identisch mit dem Goldangebot.

Marktmechanismen

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Goldanteil am weltweiten Finanzvermögen[68][69]
Jahr Anteil in %
1968 4,80
1980 2,77
2000 0,20
2001 0,20
2002 0,24
2003 0,26
2004 0,28
2005 0,29
2006 0,36
2007 0,39
2008 0,55
2009 0,57
2010 0,70
2011 0,96
 
Internationale Goldreserven 1845–2012

Goldnachfrage und Goldangebot schwanken ständig. Je nach Relation von Angebot und Nachfrage sowie je nach Preiselastizität der Nachfrage und Preiselastizität des Angebots steigt oder fällt der Goldpreis. Manchmal ist er sehr volatil und schwankt innerhalb kurzer Zeiträume beträchtlich. Im Regelfall besteht zwischen dem Goldpreis und dem US-Dollar eine inverse Korrelation, so dass beide in entgegengesetzte Richtungen tendieren.[70] Fällt der Dollarkurs, steigt oft der Goldpreis (und umgekehrt). Gold ist für viele Käufer und Verkäufer ein Spekulationsobjekt: sie kaufen das Gold nicht, weil sie es z. B. zur Schmuckproduktion benötigen, sondern in der Erwartung, bei einem späteren Verkauf einen Gewinn zu erzielen. Echte Spekulanten sind deshalb nicht am Handelsobjekt Gold interessiert und schließen Spekulationsgeschäfte, bei denen keine physische Erfüllung erforderlich ist (siehe Metallkonto). Daneben sehen manche Anleger in einem Goldkauf einen „sicheren Hafen“, speziell in Krisenzeiten.

Der Goldpreis kann von Marktteilnehmern mit großen Goldreserven, etwa Zentralbanken und Goldminengesellschaften, erheblich beeinflusst werden. Soll der Goldpreis sinken, so wird Gold verliehen (um Leerverkäufe zu provozieren) beziehungsweise verkauft, und/oder die Goldproduktion wird gesteigert. Soll der Goldpreis steigen, so kaufen die Zentralbanken Gold auf oder die Goldproduktion der Minengesellschaften wird gedrosselt.

Der gesamte Goldbesitz aller Zentralbanken entsprach Ende 2009 nur 16,2 % (26.780 Tonnen) der weltweit vorhandenen Goldmenge.[71] Dies relativiert die Möglichkeiten einer goldbesitzenden Zentralbank, den Kurs in ihrem Sinne zu beeinflussen.

Die gesamte jemals geförderte Goldmenge wurde 2009 auf etwa 165.000 Tonnen (5,3 Milliarden Feinunzen) geschätzt.[72] Das entspricht einem theoretischen Marktwert von zurzeit 13.880 Milliarden US-Dollar. Zugrundegelegt wurde ein Preis von 2.616,45 US-Dollar pro Feinunze (Goldpreis vom 20. Dezember 2024). Zum Vergleich: Der Börsenwert aller Anleihen beträgt weltweit 91.000 Milliarden US-Dollar, der Wert aller Derivate 700.000 Milliarden US-Dollar. Das weltweite Bruttoinlandsprodukt lag im Jahr 2009 laut Internationalem Währungsfonds (IWF) bei 58.000 Milliarden US-Dollar.[73]

Der Goldanteil am weltweiten Finanzvermögen sank von 4,8 % 1968 auf 0,2 % im Jahr 2000. Im Verlauf des Bullenmarktes ab 2001 erhöhte sich die Goldquote. Ende 2011 betrug der Wert des für Anlagezwecke verfügbaren Goldes (das heißt ohne die Schmuckbranche, Industrieanwendungen, Währungsreserven der Zentralbanken) 2.000 Milliarden US-Dollar. Das entsprach etwa 0,96 % des weltweiten Finanzvermögens.[69]

Der Anteil der internationalen Goldreserven an den gesamten Währungsreserven ist in den letzten drei Jahrzehnten durch Verkäufe und eine geringere Bedeutung für die Währungssicherung von 60 % 1980 auf einen Tiefststand von 8,6 % im März 2005 zurückgegangen. Im September 2010 lag der Anteil wieder bei 10,1 %.[71]

In Kriegszeiten sinkt die Goldnachfrage und damit auch der Preis. Der Hunger und die Verarmung der Bevölkerung führen zu verstärkten Verkäufen. Gold wird oft als langfristige Wertanlage angesehen. Das gilt speziell bei Krisen und in Zeiten von Hyperinflation. Wenn Aktien, Fonds und Immobilienwerte verfallen, steigt der Goldpreis. Geld wird in solchen Krisenzeiten weniger wert, weil es von den Zentralbanken massenhaft produziert wird, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Gold hingegen ist nicht künstlich reproduzierbar und wird so zu einer eigenen Währung. Der Preis löst sich von Angebot und Nachfrage, ein Sinnbild des vermehrten Misstrauens in Regierungen und Papiergeld.

Zunehmender Einfluss auf den Goldpreis geht heute von Finanzderivaten aus (Futures, Forwards, Optionen, Swaps). Aufgrund von Arbitrage-Geschäften, bei denen Händler Preis-Differenzen an verschiedenen Finanzplätzen zur Gewinnerzielung nutzen, haben diese Termingeschäfte unmittelbaren Einfluss auf den Preis für Gold zur sofortigen Lieferung (Spotmarkt). In den USA bestand 2010/11 auf dem Warenterminmarkt eine starke Konzentration von Handelsverträgen (Kontrakte) in den Büchern weniger amerikanischer Großbanken. Auf dem Silbermarkt, wo ähnliche Marktstrukturen herrschen, wurde im Oktober 2010 eine Klage gegen JPMorgan Chase & Co. sowie gegen die US-Niederlassung des britischen Bankhauses HSBC wegen mutmaßlicher Silberpreis-Manipulation erhoben.[74]

Handelsplätze

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New York Mercantile Exchange, NYC – die weltgrößte Warenterminbörse

Für den standardisierten Goldhandel an Rohstoffbörsen wurde „XAU“ als eigenes Währungskürzel nach ISO 4217 vergeben. Es bezeichnet den Preis einer Feinunze Gold. XAU ist die von der Internationalen Organisation für Normung publizierte Währungs-Abkürzung, die im internationalen Zahlungsverkehr zur eindeutigen Identifizierung benutzt werden soll. Das „X“ signalisiert, dass es sich dabei um keine von einem Staat oder Staatenbund herausgegebene Währung handelt – „AU“ greift auf das chemische Symbol für Gold zurück („Au“ von lateinisch aurum).

Die Internationale Wertpapierkennnummer ist ISIN XC0009655157. Das Bloomberg-Tickersymbol für den Spotmarktpreis für Gold lautet GOLDS <CMDTY>.

Die wichtigsten Handelsplätze für Gold-Futures und Gold-Optionen sind die New York Mercantile Exchange (NYMEX) und die Tokyo Commodity Exchange (TOCOM).

Der London Bullion Market ist das Zentrum des physischen Handels mit Goldbarren, der außerbörslicher Handel (englisch: Over-The-Counter, OTC) genannt wird. Zu den Kunden zählen hauptsächlich institutionelle Investoren. Zum Handel sind nur Barren von Affinerien und Münzprägeanstalten zugelassen, die bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllen. Das internationale Gütesiegel „good-delivery“ (deutsch: „in guter Auslieferung“) garantiert die aufgeprägten oder eingestanzten Merkmale wie Feinheit und Gewicht. Goldbarren mit Good-Delivery-Status werden weltweit akzeptiert und gehandelt.

Weitere Marktplätze für den physischen Handel mit Goldbarren sind New York, Zürich und Hongkong.

Am Spotmarkt werden Preise für die sofortige physische Lieferung gehandelt, während an den Future- und Optionsmärkten Preise für Lieferungen in der Zukunft festgesetzt werden. Der Spotpreis als auch der Futurepreis entwickeln sich in der Regel parallel.

Aktien von internationalen Goldproduzenten, die ihre Goldproduktion nicht an den Terminbörsen handeln oder verkaufen, sind im NYSE Arca Gold BUGS Index (HUI, früher AMEX Gold BUGS Index) gelistet. Der Index wird an der NYSE Amex (früher American Stock Exchange) berechnet. Gesicherte und ungesicherte Gold- und Silberproduzenten umfasst der Philadelphia Gold and Silver Index (XAU). Der Indexhandel findet an der NASDAQ OMX PHLX, früher Philadelphia Stock Exchange (PHLX), statt.

Größte Goldbörsen

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Die Chinese Gold and Silver Exchange Society (CGSE) wurde 1918 als erste Börse in Hongkong gesetzlich eingetragen. Als „Gold and Silver Exchange Company“ handelte sie bereits seit 1910 unter verschiedenen Regeln und Richtlinien mit physischem Gold. 1974 begann an der New York Commodities Exchange (COMEX), der weltweit größten Goldbörse, der Handel mit Gold-Futures. Die COMEX wurde 1933 gegründet und 1994 mit der „New York Mercantile Exchange“ (NYMEX) verschmolzen. Die folgende Tabelle enthält die größten Goldbörsen, an denen der Goldpreis laut Angaben des „World Gold Council“ gehandelt wird.[75]

Rang Name Akronym Land Eröffnung
1. New York Mercantile Exchange 1 NYMEX USA 31. Dez. 1974
2. Tokyo Commodity Exchange TOCOM Japan 23. März 1982
3. Chicago Board of Trade 2 CBOT USA 20. Feb. 1979
4. Istanbul Gold Exchange IGE Türkei 26. Juli 1995
5. Multi Commodity Exchange of India MCX Indien 10. Nov. 2003
6. National Commodity and Derivatives Exchange NCDEX Indien 15. Dez. 2003
7. Shanghai Gold Exchange SGE China 30. Okt. 2002
8. Turkish Derivatives Exchange TurkDEX Türkei 4. Feb. 2005
9. Dubai Gold & Commodities Exchange DGCX VAE 28. Juni 2005
1 
Gründung 1872 als „Butter and Cheese Exchange of New York“, seit 1974 Handel mit Gold-Futures
2 
Gründung 1848 als „Chicago Board of Trade“, seit 1979 Handel mit Gold-Futures

Handelszeiten

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An der Tokyo Commodity Exchange (TOCOM) finden zwei Sitzungen statt:
Tagsitzung: Montag bis Freitag 9:00 bis 15:30 JST (1:00 Uhr bis 7:30 Uhr MEZ)
Nachtsitzung: Montag bis Freitag 17:00 bis 23:00 JST (9:00 Uhr bis 15:00 MEZ)

Am London Bullion Market gilt folgende Handelszeit:
Montag bis Freitag 8:50 Uhr bis 15:00 Uhr UTC (9:50 bis 16:00 Uhr MEZ)
Zweimal täglich wird zum Goldfixing ein Preis ermittelt:
Vormittag: 10:30 Uhr UTC (11:30 Uhr MEZ)
Nachmittag: 15:00 Uhr UTC (16:00 Uhr MEZ)

An der New York Mercantile Exchange (NYMEX) findet der Handel zu folgenden Uhrzeiten statt:
Parkett: Montag bis Freitag 8:20 Uhr bis 13:30 Uhr EST (14:20 Uhr bis 19:30 Uhr MEZ)
Elektronisch (CME Globex): Sonntag bis Freitag 18:00 Uhr bis 17:15 Uhr EST (0:00 Uhr bis 23:15 Uhr MEZ)

Goldfixing

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Seit dem 17. Jahrhundert wird am London Bullion Market der Goldpreis bestimmt. Ab dem 12. September 1919 trafen sich um 10:30 Uhr Ortszeit (11:30 Uhr MEZ) Goldhändler in einer Rothschild-Bank an der St. Swithin Lane in London, um den Goldpreis formal zu fixieren. Die fünf Gründungsmitglieder waren N M Rothschild & Sons, Mocatta & Goldsmid, Samuel Montagu & Co., Pixley & Abell sowie Sharps & Wilkins. Seit 1. April 1968 gibt es ein weiteres tägliches Treffen in London um 15:00 Uhr Ortszeit (16:00 Uhr MEZ), um den Preis zur Öffnungszeit der US-Börsen erneut festzulegen.

Im April 2004 zog sich N M Rothschild & Sons vom Goldhandel und dem Goldfixing zurück.[76] Seit dem 5. Mai 2004 wird der Goldpreis telefonisch festgelegt. Ab dem 7. Juni 2004 findet die Sitzung, die früher dauerhaft von Rothschild geleitet wurde, unter jährlich rotierendem Vorsitz in der Barclays Bank statt. Seit dem 20. März 2015 wurde die Zusammensetzung des LBMA erheblich erweitert. So trat eines der fünf ursprünglichen Institute, die Deutsche Bank AG London, aus dem Goldgeschäft zurück, nachdem ihr Manipulationen des Goldpreises nachgewiesen wurden.[77][78][79] Zu dieser Veranstaltung treffen sich jetzt (Stand: 2017) jeweils ein Vertreter der

die alle Mitglieder der London Bullion Market Association (LBMA) sind.[80]

Manipulationen

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Hauptsitz der US-Notenbank in Washington D.C.

In den Bereich der Spekulation gehört das Gerücht, dass die US-Notenbank (Fed) in Zusammenarbeit mit Kreditinstituten den Goldpreis manipuliert. Nach dieser Theorie ist ein niedriger Goldpreis von der US-Regierung gewollt, da dies das Vertrauen in die Papiergeldwährung US-Dollar stärkt. Ein hoher Goldpreis soll die Schwäche der Geldwährung reflektieren. Die Behauptung, dass die US-Notenbank an niedrigen Goldpreisen interessiert wäre, lässt sich wirtschaftswissenschaftlich nur eingeschränkt begründen.[81]

Folgende geldpolitische Gründe sprechen für eine Goldpreisdrückung der US-Notenbank: Ein steigender Goldpreis ist Ausdruck einer inflationären Entwicklung, wobei die Bevölkerung die Erwartung hat, dass Papiergeld kontinuierlich weniger Wert wird. Hohe Inflationserwartungen behindern das primäre geldpolitische Ziel, die Stabilität der Währung zu gewährleisten. Zudem führt ein fallender Goldpreis zu sinkenden Zinsen. Er vermindert die Attraktivität von Goldanlagen im Vergleich zu Anlagen in festverzinslichen Wertpapieren. Schließlich stärkt ein rückläufiger Goldpreis den US-Dollar, der neben Gold für ausländische Zentralbanken die Reservewährung Nummer eins ist. Die USA haben weniger Probleme ihr Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit zu finanzieren, wenn ausländische Notenbanken keine attraktive Alternative zum Dollar haben.[82][83]

Folgende Gründe sprechen gegen eine Intervention der US-Notenbank: Der größte Akteur auf dem Goldmarkt ist die Schmuckindustrie, die 2010 einen Anteil von 54 Prozent an der weltweiten Goldnachfrage hatte.[84] Die größten Goldbestände befinden sich in privaten Händen. Beispielsweise wird geschätzt, dass sich in Indien etwa 20.000 Tonnen Gold in privatem Besitz befinden.[85] Der Goldpreis spiegelt somit ein höchst komplexes Marktgeschehen wider.

Seit Jahren vermuten Marktteilnehmer, dass die Goldpreise durch große Short-Positionen gedrückt werden. Am Goldmarkt gibt es seit 1993 auffällige Kursanomalien. Der häufigste Zeitpunkt ist die Eröffnung der Rohstoffbörse NYMEX in New York um 14:20 Uhr MEZ und das Nachmittagsfixing in London um 16:00 Uhr MEZ. Zu dieser Zeit kommt es oft innerhalb weniger Minuten zu Kurseinbrüchen beim Goldpreis und zu starken Preisbewegungen an anderen Märkten.[86][87]

Goldverbot

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Ein so genanntes Goldverbot wird meist von Regierungen erlassen, wenn sich Staaten in einer Währungskrise befinden. Es bedeutet ein privates Handels- und Besitzverbot für das Edelmetall Gold. Privatpersonen müssen hierbei ihren Besitz an Gold (Münzen, Barren, Nuggets, Zertifikate) an staatlichen Annahmestellen abgeben und gegen Papiergeld eintauschen. Sie dürfen Gold nur noch in Form von Schmuck und geprägten Münzsammlungen besitzen. Ausnahmen bestehen nur für Branchen, in denen mit dem Edelmetall gearbeitet wird, wie beispielsweise Juweliere, Kunsthandwerker und Zahnärzte.

Goldbesitzverbote sind meistens verbunden mit strafrechtlichen oder ordnungsrechtlichen Sanktionsdrohungen. Sie sind als Eingriffe in das Grundrecht auf Eigentum besonderen Voraussetzungen der Rechtmäßigkeit unterworfen. Besitzverbote sind in der Regel nicht sehr effektiv, da viele Privatpersonen ihre Goldbestände nicht deklarieren oder auch nicht abliefern. Wo der Goldbesitz verboten ist, blüht entweder der Goldschmuggel, der die schwarzen Märkte – gegen ein entsprechendes Aufgeld – versorgt, oder die Bürger kaufen das Gold im Ausland.

Verbote und Beschränkungen des privaten Goldbesitzes gab es in der Geschichte in allen Gesellschaftssystemen, angefangen von der klassischen Antike über die mittelalterlich-feudale Gesellschaft bis zu den sozialistischen Staaten und Entwicklungsländern der Neuzeit. Es gab sie nicht nur in totalitären Diktaturen, sondern auch in demokratischen Ländern. Beispiele hierfür sind in der Zwischenkriegszeit die Weimarer Republik 1923, die USA 1933 und Frankreich 1936 sowie in der Nachkriegszeit Indien 1963 und Großbritannien 1966. Noch 1973 war in über 120 Staaten der Erde der private Goldbesitz von Restriktionen betroffen. Im Zusammenhang mit dem Ende des Bretton-Woods-Systems wurden die meisten Beschränkungen aufgehoben.[88] Die Goldverbote in vielen sozialistischen Ländern blieben bestehen. Sie wurden erst zwei Jahrzehnte später mit dem wirtschaftlichen Zusammenbruch des Ostblocks außer Kraft gesetzt.

Goldanlage

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Investitionsmöglichkeiten

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Eine Investition in Gold kann durch den physischen Kauf und den Wertpapierhandel erfolgen. Der Erwerb von Goldbarren und Anlagemünzen ist bei Banken, Edelmetall- und Münzhändlern möglich. Bei der Lagerung in einem Schließfach der Bank fallen Miet- und Versicherungskosten an. Der Kauf von Goldbarren – wie auch von Goldmünzen – ist im Gegensatz zu Barren und Münzen aus Silber, Platin oder Palladium in Deutschland von der Umsatzsteuer befreit, sofern die Goldbarren und Goldmünzen als Anlagegold nach § 25c Abs. 2 Umsatzsteuergesetz (UStG) zu qualifizieren sind.

Anleger können direkt über die Börse oder den Broker in Zertifikate, Fonds oder Exchange-traded funds (ETFs) investieren. Hier fällt die physische Lieferung weg. Zertifikate sind von der Solvenz des Emittenten abhängig und beeinflussen die Nachfragesituation an den Rohstoffbörsen indirekt über die Sicherungsgeschäfte der Banken (Zertifikat → FutureSpot).

Auch ist es möglich, eine auf Goldbestände lautende nennwertlose Anleihe, das sogenannte Xetra-Gold, zu kaufen. Bei der Anleihe handelt es sich um ein Wertpapier in Form einer Inhaberschuldverschreibung, das einen Anspruch auf die Lieferung von Gold verbrieft. Der Handel erfolgt auf dem elektronischen Handelssystem Xetra der Deutschen Börse.

Darüber hinaus bietet der Erwerb von Aktien der Goldminengesellschaften die Aussicht auf eine höhere Rendite in Form von Kurssteigerungen und Dividenden als bei der Anlage in das physische Edelmetall. Dabei enthalten diese Investitionen aber auch höhere Risiken, wie etwa Produktionsausfälle durch Stolleneinbrüche, Managementfehler, Streiks, höhere Kreditbelastungen oder Kapitalerhöhungen nach Liquiditätsengpässen, politische Einflussnahme sowie Konkurs, die sich durch die Marktenge in signifikanten Kursausschlägen bemerkbar machen. Aktien der Goldminengesellschaften bieten sich wie fast alle Aktien auch bei einer drohenden Inflation an, da sie einen Anteil am Sachkapital der Gesellschaft verbriefen, das heißt, der Aktionär besitzt einen Anteil des sich noch im Boden befindenden Goldes.

Noch höhere Renditen und Risiken bietet die Goldanlage in Form von Derivaten, die den Goldpreis oder den Aktienkurs der jeweiligen Minengesellschaft als Basis haben. Derivate sind wie Zertifikate von der Solvenz des Emittenten abhängig.

Inflationsindikator

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In wirtschaftlich ruhigen Zeiten wird Papiergeld teilweise in Sachwerte – also auch Gold – getauscht mit der Erwartung, dass in der Zukunft eine größere Menge Papiergeld beim Verkauf zu erhalten sein wird. In Zeiten zunehmender Inflation wird dagegen das Papiergeld oft endgültig in Sachwerte getauscht, um angesammeltes Vermögen dauerhaft zu erhalten. Die Goldanlage kann auch in Zeiten mit negativer Realverzinsung lukrativ sein, da hier die Geldentwertung (Inflation) größer ist als der Zinsertrag, der durch eine kurzfristige Anlage in Zinspapieren zu erzielen ist.[89]

Der Goldpreis wird von einigen Investoren als Indikator für die künftig zu erwartende Geldentwertung betrachtet, da die frische Liquidität zuerst den Finanzmarkt flutet und sich erst später in der Realwirtschaft durch Preissteigerungen bemerkbar macht. Allerdings hängt der Goldpreis auch von sehr vielen anderen, teils nicht kalkulierbaren Faktoren ab, die diese Indikatorwirkung beeinträchtigen. Auch ist zu bedenken, dass Gold von einem Weltmarkt abhängt und somit nicht immer auf die Inflationsgefahr einer bestimmten Währung geschlossen werden kann.

Investoren, für die Gold der Maßstab zur Absicherung ihres Vermögens ist, werden als Goldbugs bezeichnet. Sie lehnen den Währungsstandard ab, der ausschließlich aus Papiergeld besteht, und betrachten Gold als Geld.

Der spätere US-Notenbankchef Alan Greenspan schrieb in seinem 1966 veröffentlichten Artikel „Gold und die wirtschaftliche Freiheit“ über die Rolle des Goldes in Bezug zum Vermögenserhalt: „Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Enteignung durch Inflation zu schützen. Es gibt dann kein sicheres Wertaufbewahrungsmittel mehr. Wenn es das gäbe, müsste die Regierung seinen Besitz für illegal erklären, wie es ja im Falle von Gold auch gemacht wurde. Wenn z. B. jedermann sich entscheiden würde, all seine Bankguthaben in Silber, Kupfer oder ein anderes Gut zu tauschen, und sich danach weigern würde, Schecks als Zahlung für Güter zu akzeptieren, würden Bankguthaben ihre Kaufkraft verlieren und Regierungsschulden würden keinen Anspruch auf Güter mehr darstellen. Die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates macht es erforderlich, dass es für Vermögensbesitzer keine Möglichkeit gibt, sich zu schützen. Das ist das schäbige Geheimnis, das hinter der Verteufelung des Goldes durch die Vertreter des Wohlfahrtsstaates steht. Staatsverschuldung ist einfach ein Mechanismus für die „versteckte“ Enteignung von Vermögen. Gold verhindert diesen heimtückischen Prozess. Es beschützt Eigentumsrechte. Wenn man das einmal verstanden hat, ist es nicht mehr schwer zu verstehen, warum die Befürworter des Wohlfahrtsstaates gegen den Goldstandard sind.“[90][91]

Digitale Goldwährungen

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Digitale Goldwährungen (englisch: Digital Gold Currencies, DGC) sind Micropayment-Systeme, die vorgeben, auf dem Goldstandard zu basieren. Hier können Girokonten angeblich in Gold geführt werden. Sie funktionieren ähnlich dem PayPal-System, nur mit dem Unterschied, dass eingezahlte Guthaben nach Angaben der Anbieter automatisch zu 100 Prozent mit physischem Gold gedeckt sind.

Betreiber von onlinebasierten goldgedeckten Währungssystemen sind unter anderem E-Dinar (registriert in den Vereinigten Arabischen Emiraten), GoldExchange (Costa Rica) und Pecunix (Panama). Im November 2009 hat E-Gold (St. Kitts und Nevis) den Betrieb eingestellt. Im Januar 2012 stellte GoldMoney (Kanalinseln) die Zahlungsfunktion wegen regulatorischer Auflagen ein.[92]

Statistik

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Preisentwicklung und Kaufkraft von Gold

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Im neubabylonischen Reich unter König Nebukadnezar II. (um 600 v. Chr.) war der Nennwert von Gold nach Angaben des Wirtschaftswissenschaftlers Stephen Harmston so bemessen, dass eine Feinunze Gold 350 Laib Brot kostete. Im Februar 2009 lag der Goldpreis bei 770 Euro und der Brotpreis in Deutschland bei 2,20 Euro. Ein Anleger konnte für eine Feinunze Gold 350 Laib Brot kaufen.[93] Im März 2012 kostete ein Laib Brot etwa 3,50 Euro. Bei einem Goldpreis von 1300 Euro pro Feinunze entsprach das umgerechnet 371 Laib Brot. Ein Investor bekam für eine Feinunze Gold etwa so viel Brot wie vor 2600 Jahren. Das heißt, der Goldwert blieb unverändert. Eine Feinunze Gold hatte den gleichen Gegenwert (hier Brot) wie damals.[94]

Die Kaufkraft von Gold schwankt. Als Rohstoff schwankt der Wert im Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Der langfristigen Goldpreisentwicklung durch Förderkosten stehen kurzfristige Goldpreisentwicklungen durch An- und Verkauf von Goldreserven gegenüber. Allerdings unterliegt der Goldpreis keinen Folgen einer Währungsreform. Anders als beispielsweise Anleihen sind Goldbarren und Goldmünzen an kein Zahlungsversprechen von Regierungen oder Unternehmen gebunden. Während Gold keine Schulden gegenüberstehen, hängt die Rückzahlung einer Anleihe von der Kreditwürdigkeit des Emittenten ab. Dem Besitzer physischen Goldes droht keine Enteignung durch Insolvenz eines Schuldners. Eine Investition in Gold unterscheidet sich von auf Papier gedruckten Anlagen.

Die folgende Tabelle zeigt, wie viel Butter, Milch und Roggenbrot in Deutschland seit 1900 für ein Gramm Feingold gekauft werden konnte, und welchen Gegenwert in Gold es für einen US-Dollar gab. Die Angaben für 1914 beziehen sich auf den Monat Juli und die Zahlen für 1923 auf den Monat November.[95]

Jahr Butter in kg Milch in l Roggenbrot in kg US-Dollar Feingold in g
für 1 US-Dollar
für 1 g Feingold
1900 01,49 14,30 12,50 00,67 1,50
1914 01,10 11,10 10,00 00,67 1,50
1923 00,50 10,00 05,90 00,67 1,50
1938 k. A. k. A. 14,30 01,12 0,89
1950 00,90 14,30 11,10 01,12 0,89
1970 00,57 05,90 03,30 01,18 0,85
1990 02,60 16,70 05,90 12,50 0,08
2008 06,70 33,30 08,30 25,00 0,04
2010 07,90 56,90 26,00 50,00 0,02
2020 20,45 37,50 09,57 52,00 0,02

Währungsbesicherung durch Gold

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Würde das Geldangebot für den US-Dollar mit der nationalen Goldreserve unterlegt, läge der Gleichgewichtspreis im Juni 2009 bei 6852 Dollar pro Feinunze. Für den Euro ergäbe sich ein Wert von 2925 und für den Schweizer Franken ein Wert von 3512.[96] Die folgende Tabelle zeigt die Gleichgewichtspreise pro Feinunze, würde die monetäre Basis der wichtigsten Reservewährungen mit den Goldreserven unterlegt. Aufgeführt sind auch die Goldreserven, die monetäre Basis (Banknoten, Münzen, Reserven der Geschäftsbanken bei der Zentralbank) und der Goldpreis in jeweiliger Währung.

Währungsbesicherung durch Gold (Juni 2009)[97]
Währung Goldreserve
in Millionen
Feinunzen
Goldreserve
in Tonnen
Monetäre Basis
in Milliarden
Gleichgewichts­preis
pro Feinunze
Goldpreis
pro Feinunze
31. Dez. 2011
US-Dollar 261,5 8.133 1.792 6.852 1.676
Euro 349,1 10.858 1 1.021 2.925 1.271
Schweizer Franken 33,4 1.039 117 3.512 1.533
Japanischer Yen 24,6 765 94.323 3.833.961 143.387
Britisches Pfund 10,0 311 153 15.312 1.028
1 
Deutschland: 3384 t (Dez. 2014)

Meilensteine

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In US-Dollar

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Meilensteine des Goldpreises in US-Dollar an der NYMEX in New York. Am 21. Januar 1980 erzielte der Gold-Future mit 873,00 Dollar ein Allzeithoch, das für 28 Jahre Bestand hatte. Am 8. Januar 2008 wurde der Rekordstand von 1980 übertroffen. Im Handelsverlauf mussten 883,10 Dollar pro Feinunze gezahlt werden.

Meilensteine (Börse, Tagesschlusskurse USD, Euro, CHF)
Erster Preis
über USD/Uz
Preis
in USD/Uz
Datum
100 102,50 14. Mai 1973
200 203,80 21. Juli 1978
300 303,50 6. Juli 1979
400 409,00 27. September 1979
500 500,30 19. Dezember 1979
600 607,80 3. Januar 1980
700 722,40 14. Januar 1980
800 854,80 18. Januar 1980
900 915,40 14. Januar 2008
1000 1000,70 13. März 2008
Erster Preis
über USD/Uz
Preis
in USD/Uz
Datum
1100 1101,00 6. November 2009
1200 1204,00 1. Dezember 2009
1300 1301,00 24. September 2010
1400 1410,00 8. November 2010
1500 1500,50 19. April 2011
1600 1607,75 18. Juli 2011
1700 1721,45 8. August 2011
1800 1815,65 11. August 2011
1900 1901,95 22. August 2011
2000 2008,60 4. August 2020
Erster Preis
über USD/Uz
Preis
in USD/Uz
Datum
2100 2130,20 4. Dezember 2023
2200 2233,47 28. März 2024
2300 2322,82 5. April 2024
2400 2415,13 11. Mai 2024
2500 2507,63 16. August 2024
2600 2608,51 20. September 2024
2700 2718,99 18. Oktober 2024

Meilensteine des Goldpreises in Euro pro Feinunze an der NYMEX in New York. Vor dem 1. Januar 1999 wurde ein Wechselkurs von 1 Euro = 1,95583 Deutsche Mark berechnet. Am 21. Januar 1980 musste für den Gold-Future mit umgerechnet 774,07 Euro pro Feinunze ein Rekordpreis gezahlt werden, der für 29 Jahre Bestand hatte. Am 17. Februar 2009 wurde ein neues Allzeithoch mit 775,65 Euro pro Feinunze erzielt. Gut 10 Jahre später – am 8. Januar 2020 – stieg der Goldpreis auf gut 1.443 Euro pro Feinunze und damit auf ein neues Euro-Allzeithoch.[98]

Meilensteine
Erster Preis
über EUR/Uz
Preis
in EUR/Uz
Datum
100 100,72 6. Juni 1972
200 204,02 21. Januar 1974
300 303,12 22. August 1979
400 400,32 6. Dezember 1979
500 512,04 2. Januar 1980
600 636,81 14. Januar 1980
700 755,46 18. Januar 1980
800 809,24 2. Dezember 2009
900 900,66 3. Mai 2010
Erster Preis
über EUR/Uz
Preis
in EUR/Uz
Datum
1000 1002,81 14. Mai 2010
1100 1111,00 11. Juli 2011
1200 1214,66 8. August 2011
1300 1313,62 19. August 2011
1400 1419,55 24. Juni 2019
1500 1501,45 7. August 2019
1600 1631,90 24. Juli 2020
1700 1704,10 4. August 2020
1800 1802,20 4. März 2022
Erster Preis
über EUR/Uz
Preis
in EUR/Uz
Datum
1900 1902,08 8. März 2022
2000 2001,00 11. März 2024
2100 2100,08 2. April 2024
2200 2203,80 11. April 2024
2300 2313,88 12. Sept. 2024
2400 2404,08 1. Okt. 2024
2500 2506,68 18. Okt. 2024
2600 2607,14 22. Nov. 2024

In Schweizer Franken

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Meilensteine des Goldpreises in Schweizer Franken pro Feinunze an der NYMEX in New York. Am 21. Januar 1980 erzielte der Gold-Future mit 1400,61 Schweizer Franken pro Feinunze einen Rekordpreis, der für 30 Jahre Bestand hatte. Am 14. Mai 2010 wurde ein neues Allzeithoch mit 1404,65 Schweizer Franken pro Feinunze erzielt.

Meilensteine
Erster Preis
über CHF/Uz
Preis
in CHF/Uz
Datum
200 202,01 8. Mai 1972
300 301,26 9. Mai 1973
400 403,92 3. Januar 1974
500 500,61 22. Februar 1974
600 609,47 18. September 1979
700 704,66 4. Dezember 1979
800 816,04 26. Dezember 1979
900 919,24 2. Januar 1980
Erster Preis
über CHF/Uz
Preis
in CHF/Uz
Datum
1000 & 1100 1143,58 14. Januar 1980
1200 1259,36 17. Januar 1980
1300 1361,80 18. Januar 1980
1400 1400,61 21. Januar 1980
1500 1502,21 22. August 2011
1600 1632,41 6. September 2011
1700 1701,78 19. Juli 2020
1800 1806,90 31. Juli 2020
Erster Preis
über CHF/Uz
Preis
in CHF/Uz
Datum
1900 1903,74 08. März 2022
2000 2013,41 28. März 2024
2100 2100,25 5. April 2024
2200 2207,92 20. Mai 2024
2300 2312,99 16. Oktober 2024
2400 2406,68 29. Oktober 2024

Anlagenvergleich

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Bei einem Vergleich der Performance von Gold mit verschiedenen Anlageklassen (Aktien, Staatsanleihen, Rohstoffe, Immobilien und Währungen) sind teilweise große Unterschiede festzustellen. So stieg Gold von Dezember 2000 bis Dezember 2010 in US-Dollar nominal um 417,2 Prozent und inflationsbereinigt zu Preisen von 2010 um 302,3 Prozent. Zwischen 1990 und 2000 sank der Goldpreis dagegen nominal um 30,3 Prozent und real um 47,1 Prozent. Die Aktienkurse im DAX stiegen zwischen 2000 und 2010 nominal um 7,5 Prozent und fielen real um 8,1 Prozent, zwischen 1990 und 2000 stiegen sie hingegen nominal um 360,1 Prozent und real um 271,3 Prozent. Die Betrachtungen sind also abhängig von den jeweiligen Zeiträumen. Insgesamt hatte Gold seit 1970 unter den ausgewählten Anlageklassen die zweitbeste Performance. Die beste Wertentwicklung erzielte der S&P 500 Total Return Index.

Die folgenden Tabellen vergleichen die Performance von Gold mit verschiedenen Anlageklassen im Zeitraum vom 31. Dezember 1970 bis zum 31. Dezember 2010 (jeweils Schlussstände). Für Gold und Silber[99] dienen als Grundlage die Fixpreise in US-Dollar pro Feinunze am London Bullion Market. Für Aktien ist die Basis der deutsche Aktienindex DAX sowie der amerikanische S&P 500 Total Return Index[100] und für Staatsanleihen der REX Performanceindex (REXP). Für Rohstoffe dient als Grundlage der CRB Index,[101] für Immobilien der amerikanische Case-Shiller-Index (CSI)[102] und für Währungen der U.S. Dollar Index.[103]

DAX, S&P 500 TR Index und REXP sind Performanceindizes. In die Berechnung fließen neben den Kursen auch die Dividendenzahlungen und Zinserträge ein. Die Daten des DAX und des S&P 500 TR Index vor 1988, des REXP vor 1992 sowie des Case-Shiller-Index (CSI) vor 1987 beruhen auf Rückrechnungen. Die Angaben in der ersten Tabelle haben als Basis die nominalen Preise des jeweiligen Erhebungszeitraumes, sind also nicht inflationsbereinigt. Die zweite Tabelle hat dagegen als Grundlage die realen, inflationsbereinigten Preise des Jahres 2010.[104][105] Alle Berechnungen beziehen sich auf die Bruttorendite, wobei keine Steuern berücksichtigt werden.

Bei Gold ist die Nettorendite angegeben, da der Kauf in Deutschland von der Umsatzsteuer befreit ist, sofern die Goldbarren und Goldmünzen als Anlagegold zu qualifizieren sind. Statt der Nettorendite von 9,5 % müsste bei 19 % UST in der Tabelle dann eine Bruttorendite von 11,7 % eingetragen werden.

Nominale Entwicklungen der einzelnen Anlageklassen in Prozent pro Zehnjahreszeitraum bzw. für den 40-Jahre-Zeitraum von 1970 bis 2010 und dann pro Jahr bei der Jahresrendite für den Zeitraum von 1970 bis 2010
Name Anlageklasse 1970–1980 1980–1990 1990–2000 2000–2010 1970–2010 Jahresrendite
Case-Shiller-Index Immobilien 118,3 74,5 44,7 25,6 591,9 5,0
CRB-Index Rohstoffe 201,0 −27,8 2,3 46,1 224,7 3,0
DAX Aktien 8,3 190,7 360,1 7,5 1457,7 7,1
Gold Edelmetalle 1477,0 −33,7 −30,3 417,2 3672,7 9,5
REXP Staatsanleihen 94,5 104,7 119,7 64,5 1337,9 6,9
S&P 500 TR Aktien 125,6 268,5 399,8 15,1 4681,3 10,2
Silber Edelmetalle 849,2 −73,0 9,1 568,8 1779,1 7,6
U.S. Dollar Index Währungen −25,1 −8,1 31,9 −27,9 −34,5 −0,7


Reale, inflationsbereinigte Entwicklung in Prozent
Name Anlageklasse 1970–1980 1980–1990 1990–2000 2000–2010 1970–2010 Jahresrendite
Case-Shiller-Index Immobilien 2,9 10,0 9,8 −2,3 21,4 0,5
CRB-Index Rohstoffe 41,9 −54,5 −22,3 13,6 −43,0 −0,9
DAX Aktien −34,0 125,2 271,3 −8,1 406,8 4,1
Gold Edelmetalle 643,5 −58,2 −47,1 302,3 561,8 4,8
REXP Staatsanleihen 18,5 58,7 77,3 40,6 368,4 3,9
S&P 500 TR Aktien 6,4 132,2 279,4 −10,5 738,7 5,5
Silber Edelmetalle 348,4 −83,0 −17,0 420,0 229,7 3,0
U.S. Dollar Index Währungen −64,7 −42,1 0,1 −43,9 −88,5 −1,6


Gold in ausgewählten Währungen

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Die Tabelle zeigt die Entwicklung des Goldpreises von 2000 bis 2010 und die Allzeithöchststände (jeweils Preis pro Feinunze) in Währungen auf allen bewohnten Kontinenten. Neben den Leitwährungen in den USA, Europa und Japan, vertreten im U.S. Dollar Index (USDX), sind einige Währungen Teil dieser Auswahl, weil sie einen großen Teil der Weltbevölkerung repräsentieren (beispielsweise China und Indien) oder auf den entsprechenden Kontinenten eine führende lokale Währung darstellen (beispielsweise Brasilien und Südafrika). Auch die Währungen der wichtigsten Lieferanten von Gold (beispielsweise Australien und Kanada) sind verzeichnet.

Aufgeführt sind die Goldpreise in allen Währungen der Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20), ein aus 19 Staaten und der Europäischen Union bestehender informeller Zusammenschluss. In den in der G-20 direkt oder indirekt vertretenen Staaten erwirtschaften zwei Drittel der Weltbevölkerung rund 90 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) und bestreiten 80 Prozent des Welthandels.[106] Die Gruppe vereinigt die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer aus allen Regionen der Welt. Insgesamt enthält die Übersicht die Währungen der 40 Länder mit dem größten Bruttoinlandsprodukt und der 40 größten Welthandelsländer.

Die angegebenen Wechselkurse sind tägliche Durchschnittswerte von internationalen Devisenmärkten (Interbankenkurse). Diese befinden sich nicht an einem bestimmten Börsenort, sondern konstituieren sich durch das Netz der weltweiten Bankenbeziehungen. Da der globale Interbankenhandel 24 Stunden pro Tag stattfindet, auch am Wochenende und an nationalen Feiertagen, erfolgt die Berechnung der Wechselkurse an 7 Tagen in der Woche. Investoren können daher jederzeit auf die Ereignisse am Markt reagieren.

Tägliche Durchschnittswerte von internationalen Devisenmärkten (Interbankenkurse)[107]
Währung Code Stand Performance in % Allzeithoch Datum
31. Dez. 2000 31. Dez. 2010 Absolut Jährlich
Argentinischer Peso ARS 272,77 5.650,35 1.971,47 35,40 8.502,66 25. Nov. 2012
Australischer Dollar AUD 488,56 1.386,26 183,74 10,99 1.803,38 22. Aug. 2011
Brasilianischer Real BRL 533,01 2.366,39 343,97 16,07 3.669,63 1. Dez. 2012
Britisches Pfund GBP 183,02 910,79 397,65 17,41 1.180,38 6. Sep. 2011
Chilenischer Peso CLP 156.789,00 666.904,00 325,35 15,58 914.636,00 22. Sep. 2011
Chinesischer Renminbi CNY 2.261,61 9.306,22 311,49 15,20 12.112,30 6. Sep. 2011
Dänische Krone DKK 2.165,71 7.875,43 263,64 13,78 10.280,70 30. Sep. 2012
Euro EUR 290,14 1.058,30 264,75 13,82 1.379,03 30. Sep. 2012
Hongkong-Dollar HKD 2.130,96 10.978,20 415,18 17,81 14.766,50 6. Sep. 2011
Indische Rupie INR 12.572,90 64.187,70 410,52 17,71 97.271,40 26. Nov. 2012
Indonesische Rupiah IDR 2.656.870,00 12.845.324,00 383,48 17,07 17.259.400,00 7. Okt. 2012
Iranischer Rial IRR 479.466,00 14.760.183,00 2.978,46 40,87 25.991.535,00 10. Feb. 2012
Israelischer Schekel ILS 1.105,37 5.009,46 353,19 16,31 6.959,10 28. Sep. 2012
Japanischer Yen JPY 31.273,20 114.886,00 267,36 13,90 146.192,00 6. Sep. 2011
Kanadischer Dollar CAD 409,47 1.409,61 244,25 13,16 1.877,62 6. Sep. 2011
Kolumbianischer Peso COP 611.968,00 2.739.047,00 347,58 16,17 3.495.624,00 4. Dez. 2011
Malaysischer Ringgit MYR 1.038,30 4.394,61 323,25 15,52 5.656,94 6. Sep. 2011
Mexikanischer Peso MXN 2.636,65 17.495,40 563,55 20,83 24.321,20 22. Sep. 2011
Neuseeland-Dollar NZD 616,70 1.823,08 195,62 11,45 2.308,79 16. Nov. 2011
Nigerianischer Naira NGN 30.188,60 217.896,00 621,77 21,85 297.740,00 5. Sep. 2011
Norwegische Krone NOK 2.397,93 8.272,62 244,99 13,18 10.341,80 14. Sep. 2011
Philippinischer Peso PHP 13.687,30 63.209,30 361,82 16,53 80.452,70 6. Sep. 2011
Polnischer Złoty PLN 1.129,68 4.192,05 271,08 14,01 5.932,17 4. Dez. 2011
Rumänischer Leu RON 708,68 4.516,74 537,35 20,35 6.270,53 9. Okt. 2012
Russischer Rubel RUB 7.800,13 43.093,40 452,47 18,64 56.745,90 21. Sep. 2011
Saudi-Riyal SAR 1.024,83 5.296,87 416,85 17,85 7.107,14 6. Sep. 2011
Schwedische Krone SEK 2.572,40 9.494,90 269,11 13,95 12.268,90 14. Sep. 2011
Schweizer Franken CHF 440,29 1.321,04 200,04 11,61 1.670,39 4. Okt. 2012
Singapur-Dollar SGD 473,40 1.814,42 283,27 14,38 2.294,70 14. Nov. 2011
Südafrikanischer Rand ZAR 2.074,95 9.372,59 351,70 16,27 15.693,80 8. Okt. 2012
Südkoreanischer Won KRW 346.144,00 1.604.206,00 363,45 16,57 2.072.596,00 21. Sep. 2011
Taiwan-Dollar TWD 9.031,99 41.186,40 356,01 16,39 56.218,50 4. Sep. 2011
Thailändischer Baht THB 11.870,50 42.615,20 259,00 13,63 57.346,80 4. Sep. 2011
Tschechische Krone CZK 10.286,30 26.527,50 157,89 9,94 34.706,00 30. Sep. 2012
Türkische Lira TRY 183,26 2.184,28 2.001,02 35,59 3.359,79 22. Aug. 2011
Ungarischer Forint HUF 76.810,20 294.610,00 283,56 14,39 414.139,00 16. Nov. 2011
US-Dollar USD 273,20 1.411,70 416,73 17,85 1.894,77 7. Sep. 2011
VAE-Dirham AED 1.003,60 5.185,33 416,67 17,85 6.960,81 6. Sep. 2011
Venezolanischer Bolívar VEF 191,24 6.085,14 3.081,94 41,34 8.148,90 6. Sep. 2011
Vietnamesischer Đồng VND 3.979.431,00 27.687.552,00 595,77 21,41 39.954.874,00 4. Sep. 2011

Kaufkraft von US-Dollar, Euro und Schweizer Franken in Gold

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Am 31. Dezember 2012 kosteten 10.000 US-Dollar 5,97 Feinunzen Gold. Am 31. Dezember 1970 lag das Verhältnis USD/XAU bei 265,96. Der US-Dollar verlor somit gegenüber Gold 97,8 Prozent an Wert. 10.000 Euro kosteten 7,87 Feinunzen Gold. 42 Jahre früher lag das Verhältnis EUR/XAU bei umgerechnet 141,98. Der Euro sank in diesem Zeitraum gegenüber Gold um 94,5 Prozent. 10.000 Schweizer Franken kosteten 6,52 Feinunzen Gold. Ende 1970 lag das Verhältnis CHF/XAU bei 61,43. Der Schweizer Franken verlor seitdem gegenüber Gold 89,4 Prozent an Wert.

Die Tabelle zeigt den Wertverlust der Papierwährungen US-Dollar, Euro und Schweizer Franken gegenüber Gold seit Aufhebung des Goldstandards. Beim Euro wurde vor dem 1. Januar 1999 ein Wechselkurs von 1,95583 zur Deutschen Mark berechnet. Alle Angaben beziehen sich auf den COMEX-Gold-Future.

Kaufkraft der Papierwährungen in Gold seit 1970
Datum USD EUR CHF
USD je
1 Feinunze
Gold
Feinunzen
Gold
je 10.000 USD
Kaufkraft
in %
EUR je
1 Feinunze
Gold
Feinunzen
Gold
je 10.000 EU
Kaufkraft
in %
CHF je
1 Feinunze
Gold
Feinunzen
Gold
je 10.000 CHF
Kaufkraft
in %
31. Dez. 1970 0.037,60 265,96 100,00 0.070,43 141,98 100,00 0.162,78 61,43 100,00
31. Dez. 1975 0.148,80 067,20 025,26 0.199,89 050,03 035,21 0.390,04 25,64 041,69
31. Dez. 1980 0.599,50 016,68 006,28 0.606,66 016,48 011,62 1.071,49 09,33 015,15
31. Dez. 1985 0.331,10 030,20 011,35 0.415,38 024,07 016,97 0.681,98 14,66 023,94
31. Dez. 1990 0.396,20 025,24 009,47 0.304,11 032,88 023,17 0.505,94 19,77 032,25
31. Dez. 1995 0.388,10 025,77 009,70 0.303,92 032,90 023,17 0.447,53 22,34 036,32
31. Dez. 2000 0.273,60 036,55 013,72 0.290,38 034,44 024,23 0.446,33 22,40 036,48
31. Dez. 2005 0.519,50 019,25 007,22 0.438,54 022,80 016,06 0.682,30 14,66 023,94
31. Dez. 2010 1.421,60 007,03 002,63 1.062,72 009,41 006,62 1.327,73 07,53 012,21
31. Dez. 2012 1.675,85 005,97 002,24 1.270,57 007,87 005,54 1.533,00 06,52 010,61

Goldpreis in Mark von 1918 bis 1923

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Das Verhältnis von Gold zur Papiermark zeigt den Wertverlust der deutschen Währung: Mussten im Dezember 1918 im Monatsdurchschnitt 171 Papiermark für eine 1 Feinunze Gold bezahlt werden, waren es im Dezember 1922 schon 156.870 Papiermark und im September 1923 etwa 2 Milliarden Papiermark und zum Höhepunkt der Inflation im Dezember 1923 rund 87 Billionen Papiermark. Die Tabelle zeigt den Goldpreis in Papiermark von 1918 bis 1923, umgerechnet über den US-Dollar-Kurs an der Börse Berlin.

1 Feinunze Gold in Papiermark (Monatsdurchschnitt)[20][21]
Monat 1918 1919 1920 1921 1922 1923
Januar 107,69 169,49 1.339,42 1.341,69 3.964,71 371.481
Februar 108,93 188,72 2.048,60 1.267,28 4.295,64 577.065
März 107,69 214,76 1.734,01 1.290,84 5.874,21 437.997
April 105,62 260,65 1.232,76 1.313,17 6.014,97 505.898
Mai 106,24 265,61 960,74 1.287,74 5.996,57 985.338
Juni 110,79 289,59 808,82 1.433,67 6.555,28 2.272.997
Juli 119,68 311,70 816,05 1.584,77 10.194,86 7.305.026
August 126,09 389,22 986,79 1.742,69 23.451,35 95.504.805
September 136,22 497,11 1.198,45 2.168,49 30.299,53 2.043.436.200
Oktober 136,63 554,58 1.409,07 3.104,63 65.750,44 522.124.200.000
November 153,58 791,87 1.596,55 5.435,38 148.474,68 45.341.712.000.000
Dezember 171,15 966,74 1.508,91 3.967,19 156.870,21 86.814.000.000.000

Preisentwicklung von Gold und US-Dollar seit 1786

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Der Goldpreis in US-Dollar seit 1792
 
Der Goldpreis in US-Dollar und Euro seit 1965
 
Der Goldpreis in US-Dollar und Euro seit 1999

Der US-Dollar wurde am 8. August 1786 vom Kongress der Vereinigten Staaten zuerst in einer weitgehend symbolischen Entschließung die Währung des Landes. Der Goldpreis lag 1786 bei 19,49 Dollar pro Feinunze. 10.000 Dollar entsprachen somit 513,08 Feinunzen Gold. Mit dem Münzgesetz vom 27. Juni 1834 („Coinage Act of 1834“) wurde das gesetzliche Tauschverhältnis von Gold zu Silber im Verhältnis 1:16 festgelegt und damit de facto der Goldstandard eingeführt. Gold konnte nun zum Festpreis von 20,67 US-Dollar gekauft werden.

Zu den Herstellern standardisierter Golddollar gehörte mit dem deutschstämmigen Christopher Bechtler auch ein Privatmann. Über 147 Jahre unterlag der Goldpreis kaum Veränderungen und der Wert des Dollars blieb stabil. Im Zuge des „Gold Reserve Act“ vom 31. Januar 1934 wurde der Goldpreis um 69 % auf 35,00 US-Dollar angehoben und der Dollar gegenüber Gold um 40,9 % abgewertet. Seit dem Ende des Goldstandards 1971 ist die nationale Währung der USA eine reine, manipulierte Papierwährung. Sie ist nicht mehr durch Gold gedeckt und theoretisch beliebig vermehrbar. Der Goldpreis stieg bis Ende 2012 auf 1664,00 Dollar. Seit 1970 (Schlussstand 37,38 Dollar) entspricht das einer Zunahme um 4351,6 %. Ende 2012 entsprachen 10.000 Dollar 6,01 Feinunzen Gold. Der Wert des Dollar gegenüber Gold sank seit 1970 um 97,8 %. Seit Einführung der US-Währung 1786 beträgt der Verlust 98,8 %.

Nachfolgend sind die jährlichen Höchst-, Tiefst- und Schlussstände von einem US-Dollar je Feinunze Gold sowie die jährliche Performance in Prozent am London Bullion Market seit 1786 angegeben (Vormittags- und Nachmittagsfixing). Die Tabelle zeigt auch die jährlichen Schlussstände in Feinunzen Gold je 10.000 US-Dollar sowie die Wertentwicklung im gleichen Zeitraum.[99]

Jahr Höchststand
Tiefststand Schlussstand
USD je
1 Feinunze Gold
Veränderung
in %
Schlussstand
Feinunzen Gold
je 10.000 USD
Veränderung
in %
in USD
1786–1791 0019,49 0019,49 0019,49 −00,00 513,08 −00,00
1792 0019,39 0019,39 0019,39 00,51 515,73 −00,51
1793–1833 0019,39 0019,39 0019,39 −00,00 515,73 −00,00
1834 0020,69 0020,69 0020,69 −06,70 483,33 06,40
1835–1836 0020,69 0020,69 0020,69 −00,00 483,33 −00,00
1837 0020,67 0020,67 0020,67 00,10 483,79 −00,21
1838–1933 0020,67 0020,67 0020,67 −00,00 483,79 −00,00
1934 0035,00 0035,00 0035,00 69,33 285,71 −40,91
1935–1967 0035,00 0035,00 0035,00 −0 0,00 285,71 −00,00
1968 0042,60 0035,14 0041,90 −019,71 238,66 −16,45
1969 0043,83 0035,00 0035,20 −15,99 284,09 19,02
1970 0039,19 0034,75 0037,38 −06,19 267,52 05,84
1971 0043,98 0037,33 0043,63 16,72 229,20 −14,32
1972 0070,00 0043,73 0064,90 48,75 154,08 −32,77
1973 0127,00 0063,90 0112,25 72,96 089,09 −42,18
1974 0197,50 0114,75 0186,50 66,15 053,62 −39,84
1975 0186,25 0128,75 0140,25 −24,80 071,30 33,02
1976 0140,35 0103,05 0134,50 04,10 074,35 −04,21
1977 0168,15 0129,40 0164,95 18,36 060,62 −18,44
1978 0243,65 0165,70 0226,00 37,01 044,25 −26,90
1979 0524,00 0216,55 0524,00 131,86 019,08 −56,88
1980 0850,00 0474,00 0589,50 12,50 016,96 −10,99
1981 0599,25 0391,25 0400,00 −32,15 025,00 47,06
1982 0488,50 0296,75 0448,00 12,00 022,32 −10,80
1983 0511,50 0374,25 0381,50 −14,84 026,21 17,49
1984 0406,85 0303,25 0308,30 −19,19 032,44 23,66
1985 0340,90 0284,25 0327,00 −06,07 030,58 05,56
1986 0442,75 0326,00 0390,90 19,54 025,58 −16,34
1987 0502,75 0390,00 0486,50 24,46 020,55 −19,53
1988 0485,30 0389,05 0410,15 −15,69 024,38 −18,45
1989 0417,15 0355,75 0401,00 02,23 024,94 −02,05
1990 0423,75 0345,85 0391,00 02,49 025,58 −02,81
1991 0403,70 0343,50 0353,40 09,62 028,30 10,55
1992 0359,60 0330,20 0332,90 05,80 030,04 −06,01
1993 0406,70 0326,10 0390,65 17,35 025,60 −14,67
1994 0397,50 0369,65 0382,50 02,09 026,14 −01,95
1995 0396,95 0372,40 0386,70 −01,10 025,86 00,77
1996 0416,25 0367,40 0369,55 04,64 027,06 −04,63
1997 0367,80 0283,00 0289,20 −21,74 034,58 27,68
1998 0314,60 0273,40 0287,45 00,61 034,82 −00,58
1999 0326,25 0252,80 0290,25 −00,97 034,45 00,86
2000 0316,60 0263,80 0272,65 06,06 036,68 −06,38
2001 0293,25 0255,95 0276,50 −01,41 036,17 01,36
2002 0349,30 0277,75 0342,75 23,95 029,18 −19,34
2003 0417,25 0319,75 0417,25 21,74 023,97 −17,81
2004 0455,75 0373,50 0438,00 −04,97 022,83 05,00
2005 0537,50 0411,10 0513,00 17,12 019,49 −14,47
2006 0725,75 0520,75 0635,70 23,92 015,73 −19,49
2007 0841,75 0608,30 0836,50 31,59 011,95 −23,57
2008 1023,50 0692,50 0865,00 −03,41 011,56 03,33
2009 1218,25 0810,00 1104,00 27,63 009,06 −21,55
2010 1426,00 1052,25 1410,25 27,74 007,09 −21,98
2011 1896,50 1316,00 1574,50 11,65 006,35 −10,44
2012 1791,75 1537,50 1664,00 −05,68 006,01 05,35
2013 1693,74 1188,10 1196,80 −28,08 008,35 38,94
2014 1390,47 1141,54 1200,33 −00,29 008,33 00,24
2015 1302,30 1048,30 1061,75 −11,55 009,42 13,09
2016 1370,05 1060,85 1151,85 −08,49 008,68 07,86
2017 1349,20 1152,15 1295,01 12,43 007,72 −12,06
2018 1360,25 1176,70 1281,65 −1,03 007,80
2019 1542,60 1270,95 1540,20 20,17 006,49
2020 2067,15 1520,55 1891,10 22,87 005,29
2021 1957,20 1683,95 1820,10 −5,29 005,49
2022 2039,05 1620,65 1812,35 −0,43 005,52
2023 2077,80 1813,35 2062,40 13,79 004,84

Entwicklung Dow-Gold-Ratio

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Die Dow-Gold-Ratio bringt die Relation der Indexpunkte des Dow Jones Indexes und des Goldpreises zum Ausdruck. Im 20. Jahrhundert gab es zwei Tiefpunkte: Auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise (1932) sank die Ratio auf 2 und inflationsbedingt führte eine Stagnation der Aktienmärkte und ein Aufschwung der Goldpreise 1980 zu einem Absinken der Ratio auf den Wert 1. Ein niedriger Wert bedeutet, dass Gold im Vergleich mit den wichtigsten US-Aktien verhältnismäßig teuer ist. Die Dow-Gold-Ratio gilt als Indikator für bevorstehende Entwicklungen.

Literatur

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Siehe auch

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Wiktionary: Goldpreis – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Gabler Wirtschaftslexikon, abgerufen am 9. April 2017.
  2. Hubert Cancik: Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike. Metzler, Stuttgart (unter anderem) 2000, S. 873, ISBN 3-476-01484-3.
  3. Heinrich Chantraine: Solidus. In: Der kleine Pauly 5, Deutscher Taschenbuch Verlag, Stuttgart 1979, S. 259f., ISBN 3-423-05963-X
  4. Hubert Cancik: Der neue Pauly. Enzyklopädie der Antike. Metzler, Stuttgart (unter anderem) 2000, S. 886–888, ISBN 3-476-01484-3.
  5. Brockhaus Enzyklopädie, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus, Mannheim 2005, Band 11, S. 590, ISBN 3-7653-4142-8
  6. Christoph Bartels, Markus A. Denzel: Konjunkturen im europäischen Bergbau in vorindustrieller Zeit. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-515-07684-0
  7. Friedrich-Wilhelm Henning: Das vorindustrielle Deutschland 800 bis 1800. Uni-Taschenbücher, Stuttgart 1994, S. 184, ISBN 3-8252-0398-0
  8. Baden-Württembergische Bank: Gold – ein neuer Megatrend? (PDF; 1,0 MB) Dezember 2000
  9. Ulrich van Suntum: Die unsichtbare Hand. Ökonomisches Denken gestern und heute. Springer-Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-25235-5
  10. Bankrestriktion. In: Brockhaus Konversations-Lexikon. 14. Auflage. Band 2: Astrachan – Bilk. Brockhaus, Leipzig 1894, S. 378 (retrobibliothek.de).
  11. archive.org: The paper pound of 1797-1821. A reprint of the bullion report; with an introd. by Edwin Cannan (1919)
  12. Bullionausschuß. In: Brockhaus Konversations-Lexikon. 14. Auflage. Band 3: Bill – Catulus. Brockhaus, Leipzig 1894, S. 728 (retrobibliothek.de).
  13. H. J. Jarchow, P. Rühmann: Monetäre Außenwirtschaft II – Internationale Währungspolitik; Göttingen 2002; S. 29ff., ISBN 3-8252-1335-8.
  14. Barry Eichengreen: Vom Goldstandard zum EURO: Die Geschichte des internationalen Währungssystems. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2000, S. 24ff., ISBN 3-8031-3603-2
  15. Gold Standard. (Memento vom 27. Juni 2012 im Internet Archive) Economic History Services
  16. Robert Sobel: Panic on Wall Street: A History of America’s Financial Disasters. Beard Group, Cleveland Heights OH 1999, ISBN 978-1-893122-46-8
  17. Rolf Caspers von Oldenbourg: Zahlungsbilanz und Wechselkurse. R. Oldenbourg Verlag, München 2002, ISBN 3-486-25924-5
  18. Ludwig von Mises: Theorie des Geldes und der Umlaufmittel. Duncker & Humblot, München / Leipzig 1912, ISBN 978-3-428-11882-3
  19. Thomas Stein: Weltwirtschaftskrise 1929-1932: Internationale und deutsche Daten. GRIN Verlag, München 2009, S. 3, ISBN 978-3-640-37626-1
  20. a b c Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich. DigiZeitschriften
  21. a b c Statistisches Reichsamt: Zahlen zur Geldentwertung in Deutschland 1914 bis 1923. In: Wirtschaft und Statistik, 5. Jg., Sonderheft 1, Verlag von Reimar Hobbing, Berlin 1925
  22. a b Karl Elster: Von der Mark zur Reichsmark. Die Geschichte der deutschen Währung in den Jahren 1914 bis 1924. Verlag Gustav Fischer, Jena 1928
  23. Werner Ullmann: Profit mit Rohstoffen. FinanzBuch Verlag, München 2006, ISBN 978-3-89879-121-2
  24. RGBl. I 1923, S. 1099.
  25. RGBl. 1917, S. 260.
  26. Hartmut Kiehling: Die Geldpolitik der Reichsbank in der Großen Inflation - Die Kreditschöpfung und ihre Determinanten 1914 bis 1923., in: Bankhistorisches Archiv 2/2009
  27. a b Bernhard Harms: Weltwirtschaftliches Archiv. Zeitschrift des Instituts für Weltwirtschaft und Seeverkehr an der Universität Kiel. Verlag von Gustav Fischer, Jena 1925, Bd. 21
  28. a b Was in Krisen Wert hielt, wo Sparer verloren. (Memento vom 13. Februar 2009 im Internet Archive) Wirtschaftswoche, 4. Februar 2009
  29. Ulrich Kluge: Die Weimarer Republik. Uni-Taschenbücher, Stuttgart 2006, ISBN 3-8252-2805-3
  30. Thomas Stein: Weltwirtschaftskrise 1929-1932: Internationale und deutsche Daten. GRIN Verlag, München 2009, S. 5, ISBN 978-3-640-37626-1
  31. Ulrich van Suntum: Die unsichtbare Hand: Ökonomisches Denken gestern und heute. Springer-Verlag, Berlin 2005, ISBN 978-3-540-25235-1
  32. Alternative Monetary Regimes: The Gold Standard (PDF; 310 kB) National Bureau of Economic Research
  33. The Great Depression (PDF; 681 kB) Longwave Group, Januar 2002
  34. Fritz Ullmann, Wilhelm Foerst, Hertha Buchholz-Meisenheimer: Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie. Urban & Schwarzenberg, München 1957, Bd. 8, S. 294
  35. Entwicklung der Verbraucherpreise seit 1881 (PDF; 24 kB) Statistisches Bundesamt
  36. Dirk Diether Rohders: Zöllner – Rapport Ost-West. Books on Demand, Norderstedt 2005, ISBN 3-8334-2152-5
  37. Ulrich van Suntum: Die unsichtbare Hand: Ökonomisches Denken gestern und heute. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-25235-5
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