Perwomaiskoje (Kaliningrad, Bagrationowsk)
Perwomaiskoje (russisch Первомайское, deutsch Pottlitten, mit Heide, litauisch Podelyčiai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Pogranitschnoje selskoje posselenije (Landgemeinde Pogranitschny (Hermsdorf)) mit Sitz in Sochowsnoje (Rippen) im Rajon Bagrationowsk (Kreis Preußisch Eylau).
Siedlung
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Geographische Lage
BearbeitenPerwomaiskoje liegt 13 Kilometer nordöstlich der ehemaligen Kreisstadt Mamonowo (Heiligenbeil) an der russischen Regionalstraße 27A-020 (frühere russische A 194, ehemalige deutsche Reichsstraße 1). Die nächste Bahnstation ist Primorskoje-Nowoje (Wolittnick) an der Strecke von Kaliningrad (Königsberg) über Mamonowo nach Polen (ehemalige Preußische Ostbahn).
Geschichte
BearbeitenDer früher Pottlitten[2] genannte Ort bestand vor 1945 aus einem Gut und ein paar Höfen. Zugehörig war das Vorwerk Heide.[3] 1874 kam das Dorf in den neu errichteten Amtsbezirk Pohren[4] (heute russisch: Rasdolnoje) im Landkreis Heiligenbeil im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 waren in Pottlitten 116 Einwohner registriert[5].
Am 30. September 1928 kam es zum Zusammenschluss der beiden Gutsbezirke Pottlitten und Warnikam (heute nicht mehr existent) zur neuen Landgemeinde Pottlitten. In ihr lebten 1933 217 und 1939 227 Menschen[6].
Pottlitten kam 1945 infolge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1947 die russische Bezeichnung „Perwomaiskoje“.[7] Bis 2009 war der Ort in den Pogranitschni selski sowjet (Dorfrat Pogranitschny (Hermsdorf)) eingegliedert und ist seither – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[8] – eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft der Pogranitschnoje selskoje posselenije (Landgemeinde Pogranitschny) im Rajon Bagrationowsk.
Kirche
BearbeitenBei seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung war Pottlitten mit Heide bis 1945 in das Kirchspiel Bladiau (heute russisch: Pjatidoroschnoje) eingepfarrt, das zum Kirchenkreis Heiligenbeil (Mamonowo) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte.[9]
Heute liegt Perwomaiskoje im Einzugsgebiet der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde Mamonowo (Heiligenbeil). Sie ist eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) und Teil der Propstei Kaliningrad[10] in der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Ortsinformationen-Bildarchiv Ostpreußen: Pottlitten
- ↑ Meyer Gazetteer: Pottlitten m. Vw. Heide
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Pohren/Windkeim
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Heiligenbeil
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Heiligenbeil (russ. Mamonowo). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR „Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad“ vom 17. November 1947)
- ↑ Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 253 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
- ↑ Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 458–459
- ↑ Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad ( des vom 29. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.