Jagdfliegerführer Ostmark war ab dem 15. September 1943 die Bezeichnung einer Dienststellung bzw. einer Kommandobehörde auf Brigadeebene der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Ihre Hauptaufgabe war die Luftraumverteidigung in der Ostmark.

Jagdfliegerführer Ostmark

Aktiv 15. September 1943 bis 15. Juni 1944
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Luftwaffe
Typ Kommandobehörde
Gliederung Unterstellte Verbände
Hauptquartier Wien-Kobenzl[1] (September 1943 bis Juni 1944)
Jagdfliegerführer
Jagdfliegerführer Oberstleutnant Gotthard Handrick[2]

Geschichte

Bearbeiten

Die Kommandobehörde des Jagdfliegerführers Ostmark wurde am 15. September 1943 in Wien-Kobenzl aufgestellt. Sie führte die Tagjagd- und Nachtjagdverbände im Bereich des ehemaligen Österreich, das unter der Bezeichnung Ostmark, (ab 1942 Alpen- und Donau-Reichsgaue) dem Deutschen Reich angegliedert wurde. Sie war der 7. Jagd-Division des I. Jagdkorps des Luftwaffenbefehlshabers Mitte (ab 3. Februar 1944 Luftflotte Reich) unterstellt. Am 15. Juni 1944 wurde die Kommandobehörde in 8. Jagd-Division umbenannt.[3]

Unterstellte Verbände

Bearbeiten
25. Mai 1944[4] Flugzeuge Flugzeugtypen Liegeplatz Lage
Soll[A 1] Ist[A 2]
Stab/Jagdgeschwader 27 4 6 Messerschmitt Bf 109G-6 Wien-Seyring[5]  
I./Jagdgeschwader 27 44 33
2
Messerschmitt Bf 109G-6
Messerschmitt Bf 109G-8
Fels am Wagram[6]  
II./Jagdgeschwader 27 44 1
11
Messerschmitt Bf 109G-5
Messerschmitt Bf 109G-6
Unterschlauersbach[7]  
IV./Jagdgeschwader 27 44 25 Messerschmitt Bf 109G-6 Vat[8]  
II./Jagdgeschwader 51 44 30 Nisch[9]  
7./Zerstörergeschwader 26 12 ? Messerschmitt Bf 110G-2 Fels-am-Wagram[10]  
II./Zerstörergeschwader 1 37 34 Wels[11]  
Einsatzstaffel/Jagdgeschwader 108 16 ? ? ? ?
Einsatzkommando I./Schlachtgeschwader 152 ? ? ? ? ?
I./Jagdgeschwader 302 44 19 Messerschmitt Bf 110G-6 Wien-Seyring[12]  
II./Nachtjagdgeschwader 101 37 19
1
Dornier Do 217N
Junkers Ju 88C-6
Parndorf[13]  
Insgesamt 326+ 181+

Anmerkungen

  1. Sollstärke nach Kriegsausrüstungsnachweis
  2. Iststärke (die tatsächlich in der Einheit vorhandenen Flugzeuge)

Literatur

Bearbeiten
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945, Vierzehnter Band, Die Landstreitkräfte: Namensverbände/Die Luftstreitkräfte (Fliegende Verbände)/Flakeinsatz im Reich 1943–1945, Biblio Verlag Osnabrück 1980, ISBN 3-7648-1111-0

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945, Austria (1937 Borders), S. 32, abgerufen am 5. März 2024.
  2. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 312, abgerufen am 5. März 2024 (englisch).
  3. Georg Tessin, S. 317
  4. Horst Boog, Gerhard Krebs, Detlef Vogel: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Das Deutsche Reich in der Defensive. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart, München 2001, ISBN 3-421-05507-6, S. 269, 277.
  5. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945, Austria (1937 Borders), S. 28, abgerufen am 19. März 2024.
  6. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945, Austria (1937 Borders), S. 8, abgerufen am 19. März 2024.
  7. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 658, abgerufen am 20. März 2024.
  8. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Hungary, S. 44, abgerufen am 20. März 2024.
  9. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935-45, Yugoslavia, S. 34, abgerufen am 16. Februar 2024.
  10. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945, Austria (1937 Borders), S. 8, abgerufen am 19. März 2024.
  11. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945, Austria (1937 Borders), S. 32, abgerufen am 19. März 2024.
  12. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945, Austria (1937 Borders), S. 28, abgerufen am 19. März 2024.
  13. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945, Austria (1937 Borders), S. 24, abgerufen am 19. März 2024.