Johan van der Velde

niederländischer Radrennfahrer

Johan van der Velde (* 12. Dezember 1956 in Rijsbergen) ist ein ehemaliger niederländischer Radrennfahrer. Er war Profi von 1978 bis 1990.

Johan van der Velde
Johan van der Velde 1982
Johan van der Velde 1982
Zur Person
Geburtsdatum 12. Dezember 1956
Nation Niederlande Niederlande
Disziplin Straße
Karriereende 1990
Doping
1981 Amphetamine
Internationale Team(s)
1978–1983
1984
1985
1986
1987–1988
1988–1989
1989
1990
1990
TI-Raleigh
Metauro Mobili-Pinarello
Vini Ricordi-Pinarello-Sidermec
Panasonic-Merckx-Agu
Gis Gelati
TVM-Yoko 08.1988-06.1989
Carrera Jeans-Vagabond 08.1989–12.1989
IOC-Tulip-Rossin 01.1990–05.1990
Artiach-Royal 06.1990–12.1990
Wichtigste Erfolge

Critérium du Dauphiné 1980
Meisterschaft von Zürich 1983

Letzte Aktualisierung: 19. Juli 2020

Sportlicher Werdegang

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Van der Velde begann seine professionelle Laufbahn 1978 beim Team TI-Raleigh. In der ersten Saison gewann er die Niederlande-Rundfahrt und die Tour de Romandie. Im folgenden Jahr nahm er an seiner ersten Tour de France teil. Er beendete sie auf dem 14. Platz und konnte mit dem Team beide Mannschaftszeitfahren gewinnen.

1980 gewann er das Critérium du Dauphiné und wurde Niederländischer Meister auf der Straße. Bei der Tour unterstützte er Joop Zoetemelk bei seinem Sieg. TI-Raleigh gewann erneut beide Mannschaftszeitfahren und van der Velde gelang es mit 12. Platz die Nachwuchswertung der Tour de France zu gewinnen. Er wurde 1981 erneut Zwölfter bei der Tour de France und gewann zwei Etappen.

1981 gewann van der Velde Lüttich–Bastogne–Lüttich und wurde aber des Dopings überführt. Im Juni 1981 erhielt van der Velde wegen Dopings einen Monat Sperre und eine Strafe von 125 holländischer Gulden.[1] Nach Ende seine sportlichen Karriere gab er zu regelmäßig Amphetamine konsumiert zu haben und sagte: „Jeden Tag ein neues Kriterium. Es ist abscheulich, aber man muss Geld verdienen. Um Schritt zu halten, nehmen wir also alle zwei oder drei Tage Amphetamine ein. Während der Tour de France ist es jeden Tag dasselbe: Morgens eine Spitze und Abends eine Tablette.“[2]

1982 wurde er erneut niederländischer Meister und stand bei der Tour de France 1982 als Dritter hinter dem Gewinner Bernard Hinault und dem Zweiten Joop Zoetemelk auf dem Podium in Paris.

1983 gewann er die Meisterschaft von Zürich.

Ab 1984 fuhr van der Velde bei Metauro Mobili, obwohl er Angebote von Peter Post oder Jan Raas hatte.[3] In diesem Jahr wurde er Vierter bei Paris-Roubaix und jeweils Dritter bei Settimana Internazionale und Mailand-Vignola. Außerdem beendete er den Giro d’Italia 1984 auf dem fünften Gesamtplatz.

1986 fuhr er für das Panasonic-Team von Peter Post. In diesem Jahr gewann er eine Etappe bei der Tour de France und trug zwei Tage lang das gelbe Trikot.

Von 1987 bis 1988 fuhr er für das italienische Team Gis Gelati. In dieser Zeit konnte er in beiden Jahren die Punktewertung des Giro d’Italia und 1987 zwei schwere Etappen durch die Dolomiten gewinnen. Legendär ist das Bild bei der Passage am Gaviapass beim Giro d’Italia 1988, als er auf der schneebedeckten Passhöhe als Erster im Kurzarm-Trikot ankommt und diese Etappe mit 47 Minuten Rückstand auf den Sieger beendet, weil er auf der Abfahrt durch die Kälte gelähmt war.[4][5]

Die aktive Karriere von van der Velde endete abrupt am 30. Mai 1989, als er während des Giro d’Italia plötzlich abreiste und zunächst spurlos verschwunden schien.[6] Er wurde offiziell zwar bei weiteren Teams als Teammitglied geführt, aber vermutlich kam er bei keinem der Teams zum Einsatz.

Nach der Sportlaufbahn

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Nach seiner aktiven Zeit geriet er aufgrund seiner Abhängigkeit von Amphetaminen auf die schiefe Bahn und verbüßte eine zehn-monatige Haftstrafe wegen einigen Einbrüchen.[7] Nach der Zeit im Gefängnis bekam er eine Anstellung als Schweißer im Hafen von Rotterdam und betreute VIP während einigen Rennen für das Team Quick Step.

Ab 2012 ist er in der Organisation von Radrennen, Radsportreisen und als Botschafter der Stiftung Cycle for Hope aktiv.[8] Ab 2015 arbeitet er als Busfahrer für das Roompot Oranje Peloton.[9] Im Februar 2019 wurde bekannt, dass van der Velde an Leukämie erkrankt ist.[10]

Seine beide Söhne Ricardo van der Velde und Alain van der Velde sowie sein Bruder Theo van der Velde waren ebenfalls Radsportler.

Das Lied Tulipani der italienischen Musikgruppe Offlaga Disco Pax auf ihrem Album Gioco di società behandelt das Ereignis auf der 14. Etappe des Giro d’Italia um van der Velde am 5. Juni 1988 über den Gaviapass.

1978

1979

1980

1981

1982

1983

1984

1985

1986

1987

1988

Wichtige Platzierungen

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Grand Tour197819791980198119821983198419851986198719881989
  Vuelta a EspañaVuelta
  Giro d’ItaliaGiro52216965DNF
  Tour de FranceTour1412123DNF
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.
Monument197819791980198119821983198419851986198719881989
Mailand–Sanremo11504058
Flandern-Rundfahrt10817
Paris–Roubaix144
Lüttich–Bastogne–Lüttich33964034
Lombardei-Rundfahrt
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung nicht klassifiziert.

Literatur

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  • Bart Jungmann: Langs het Ravijn. Het Veelbewogen Wielerleven van Johan van der Velde. 2001.
  • John van Ierland/Marlies Lacroix: De Speer van Rijsbergen – het is zoals het is. 2015.
  • Jan Siebelink: Pijn is genot (Schmerz ist Genuß), Verlag Thomas Rap 1992, 300 S., ISBN 978-90-6005-996-8. (Porträt über die zwei Radprofis, Erik Breulink und Johan van der Velde)
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Commons: Johan van der Velde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Offizieller Fehltritt von Van de Velde und Maas. In: delpher.nl. Abgerufen am 19. Juli 2020 (niederländisch).
  2. Diejenigen, die es gewagt haben zu sprechen. In: liberation.fr. Archiviert vom Original am 11. Juli 2020; abgerufen am 21. März 2024 (französisch).
  3. Biografie Johan van der Velde. In: johanvandervelde.nl. Abgerufen am 19. Juli 2020 (niederländisch).
  4. Andy Hampsten and the 1988 Pink Jersey: Part 1. In: archive.wikiwix.com. Abgerufen am 19. Juli 2020 (englisch).
  5. Gegen Glück und Gesundheit kann es kein Sieg aufnehmen. In: klantenco.nl. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. Juli 2020 (niederländisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.klantenco.nl (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  6. Im holländischen Dopingsumpf. In: deutschlandfunk.de. Abgerufen am 19. Juli 2020.
  7. Einbruch zur Finanzierung der Amphetaminsucht. In: nieuwsblad.be. Abgerufen am 19. Juli 2020 (niederländisch).
  8. Biografie Johan van der Velde. In: johanvandervelde.nl. Abgerufen am 19. Juli 2020 (niederländisch).
  9. Graham Healy: The Rise, Fall and Rise of Johan van der Velde – The Bike Comes First. In: thebikecomesfirst.com. 3. November 2014, abgerufen am 19. Juli 2020 (englisch).
  10. Johan van der Velde (62) getroffen door acute leukemie. In: WielerFlits. Abgerufen am 8. Februar 2019 (niederländisch).