Kittenhausen
Kittenhausen ist ein Gemeindeteil der Stadt Freystadt im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.
Kittenhausen Stadt Freystadt
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Koordinaten: | 49° 13′ N, 11° 22′ O |
Höhe: | 426 m ü. NHN |
Einwohner: | 45 (31. März 2023)[1] |
Postleitzahl: | 92342 |
Vorwahl: | 08469 |
Kittenhausen
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Ortsnamensdeutung
BearbeitenDer Ortsname soll den althochdeutschen Personennamen „Cutto“ enthalten.[2]
Lage
BearbeitenDas Dorf liegt, umgeben von Feldern, auf 426 m ü. NHN. Nordöstlich liegt das Waldgebiet Rudersricht, das bis auf 452 Meter ansteigt. Westlich liegt das Waldgebiet Hag, das bis auf 454 Meter ansteigt. Östlich entspringt eine Quelle, deren Graben bei Sondersfeld in die Sulz mündet.
Geschichte
BearbeitenIn der Dorfflur wurden hallstattzeitliche Hügelgräber ergraben.
Ob das in Urkunden des Bistums Eichstätt um 900 genannte „Gutteshusa“ das heutige Kittenhausen ist, muss offen bleiben.[3] Als die Wolfstein-Sulzbürger 1249 das Frauenkloster Seligenporten gründeten, gehörten zu den Fundationsgütern aus ihren Eigengütern drei Güter in „Kytenhulen“.[4] Laut der Pfarrbeschreibung von Möning aus dem Jahr 1542 stand der Kleinzehent zu Kittenhausen dem Möninger Pfarrer zu.[5] 1556 führte der Pfalzgraf Ottheinrich die Reformation ein. 1603 verkaufte der Weihbischof von Eichstätt den Zehent von Kittenhausen. 1625 wurde in der Gegenreformation unter Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm die Pfarrei Möning und damit auch Kittenhausen wieder katholisch.[6]
Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Kittenhausen aus acht Untertanen-Anwesen unterschiedlicher Größe, die grundherrschaftlich und damit niedergerichtlich zwei verschiedenen Ämtern unterstanden: Zwei Hirtenhäuser gehörten der Oberen Hofmark Berngau des kurbaierischen Schultheißenamtes Neumarkt, alle anderen Höfe dem ebenfalls kurbaierischen Klosterrichteramt Seligenporten mit eigenem Kastenamt in Neumarkt. Dies waren vier ganze Höfe, auf denen die Untertanen Pröbster, nochmals Pröbster, Werner und Rupp saßen, drei Halbhöfe der Untertanen Wittengauer, Beyer und Pröbster sowie ein Achtelhof. Die Hochgerichtsbarkeit übte das Schultheißenamt Neumarkt aus.[7]
Im Königreich Bayern wurde zwischen 1810 und 1820 der Steuerdistrikt Röckersbühl (heute Gemeindeteil von Berngau) im Altmühlkreis eingerichtet, dem unter anderem auch Kittenhausen zugeordnet war. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 kam Kittenhausen zur Ruralgemeinde Mittelricht (heute Gemeindeteil von Berngau) und 1935 zur Gemeinde Sondersfeld.[8] Diese war dem Landgericht (ab 1862 Bezirksamt, ab 1879 Landkreis) Neumarkt im Regenkreis zugeordnet.[9] 1875 waren an Großvieh im Dorf zehn Pferde und 107 Stück Rindvieh vorhanden.[10]
Mit der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Sondersfeld zum 1. Januar 1972 in die Stadt Freystadt eingemeindet.[11] Seitdem ist Kittenhausen einer von 33 benannten Ortsteilen der Stadt Freystadt.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenMarienkapelle
BearbeitenDie Kapelle wurde 1816 durch Georg Rackl erbaut. 1834 ist sie eine von zehn Kapellen in der Pfarrei Möning, die alle in Privatbesitz sind.[20] 1927 wurde Kittenhausen in die Pfarrei Sondersfeld umgepfarrt, die heute vom Franziskaner-Kloster Freystadt aus seelsorgerlich mitbetreut wird.[21] Die Kapelle gilt als Baudenkmal.[22]
Verkehr
BearbeitenKittenhausen liegt an einer Gemeindeverbindungsstraße zwischen Großthundorf im Südwesten und Sondersfeld im Südosten. Außerdem führt eine Verbindungsstraße von der Staatsstraße 2238 in östlicher Richtung zum Dorf. 2012 wurde der neue Haagweg im Wald zwischen Kittenhausen und Thundorf eröffnet.
Literatur
Bearbeiten- Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band: Eichstätt 1937, II. Band: Eichstätt 1938
- Bernhard Heinloth (Bearbeiter): Historischer Atlas von Bayern. Teil Altbayern, Heft 16: Neumarkt, München 1967
Weblinks
Bearbeiten- Kittenhausen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 2. Februar 2022.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistiken - Ortsteile | Bürgerservice Freystadt. Stadt Freystadt, abgerufen am 27. April 2023.
- ↑ Sammelblatt des Histor. Vereins Eichstätt 46/47 (1931/32), S. 2
- ↑ Franz Heidingfelder (Bearb.): Die Regesten der Bischöfe von Eichstätt. Erlangen: Palm & Enke, 1938, Nr. 108
- ↑ Heidingsfelder, Nr. 754; Heinloth, S. 137
- ↑ Buchner II, S. 164
- ↑ Buchner II, S. 164 f.
- ↑ Heinloth, S. 267
- ↑ Buchner I, S. 521
- ↑ Heinloth, S. 328 f.
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Decbr. 1875, München 1876, Sp. 883
- ↑ Wilhelm Volkert (Hg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799-1980, München 1983, S. 533
- ↑ Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen 1830, S. 140
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, München 1876, Spalte 883
- ↑ Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister, München 1904, Spalte 866
- ↑ Buchner II, S. 521
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950, München 1952 Spalte 749
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 553
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München 1991, S. 258
- ↑ Website der Gemeinde Freystadt
- ↑ Buchner II, S. 168, 170
- ↑ Buchner II, S. 173, 521
- ↑ Sixtus Lampl (Bearb.): Denkmäler in Bayern, Band III, Oberpfalz, München 1986, S. 146