Kiesenhof
Kiesenhof ist ein Gemeindeteil der Stadt Freystadt im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.
Kiesenhof Stadt Freystadt
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Koordinaten: | 49° 12′ N, 11° 23′ O |
Höhe: | 430 m ü. NHN |
Einwohner: | 68 (31. März 2023)[1] |
Postleitzahl: | 92342 |
Vorwahl: | 08469 |
Kiesenhof
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Ortsnamensdeutung
BearbeitenDer Ortsname dürfte in Beziehung stehen zu dem althochdeutschen Personennamen „Kiso“.[2]
Lage
BearbeitenDas Dorf liegt auf 419 bis 430 m ü. NHN zwischen der Schwarzach im Westen und der Sulz im Osten, und zwar östlich des Gemeindesitzes.
Geschichte
BearbeitenUrsprünglich ein Hof, hatten diesen im 15. Jahrhundert Neumarkter Bürger inne, bis 1415 Hans Prantlein, dann Ulrich Lomel.[3] 1629 wurden die nunmehrigen zwei Kiesenhöfe vom kurpfälzischen Neumarkter Schultheißen Matthias Rosenhammer trotz Protest des Georg Albrecht von Wolfstein-Sulzbürg von der Pfarrei Kerkhofen in die Pfarrei Freystadt samt Groß- und Kleinzehent und zwei Tagwerk Wiesen gegeben.[4]
Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand der Weiler Kiesenhof aus sieben Untertanen-Anwesen unterschiedlicher Größe, die drei verschiedenen Ämtern unterstanden, der größte Hof der Oberen Hofmark des kurbaierischen Schultheißenamtes Neumarkt, fünf Anwesen dem Klosterrichteramt Seligenporten und das kleinste Anwesen der ehemals wolfsteinschen Herrschaft und nunmehrigen kurbaierischen Kabinettsherrschaft Sulzbürg-Pyrbaum (seit 1799 dem Hofkastenamt Neumarkt angegliedert). Die Hochgerichtsbarkeit übte das pfalz-bayerische Schultheißenamt Neumarkt aus.[5]
Im neuen Königreich Bayern (1806) wurde zwischen 1810 und 1820 der Steuerdistrikt Sondersfeld eingerichtet, dem neben Sondersfeld die Orte Frettenshofen, Thundorf, Kiesenhof, Kruppach und Wettenhofen angegliedert waren. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde die Ruralgemeinde Thundorf gebildet, der das Dorf Thundorf und der Weiler Kiesenhof angehörten. Diese Gemeinde war dem Landgericht (ab 1862 Bezirksamt, ab 1879 Landkreis) Neumarkt zugeordnet.[6]
1851 wurde durch J. Brandl eine Ortskapelle errichtet.[7] Sie wird bei der Pfarrbeschreibung von Franz Buchner 1937 nicht mehr aufgeführt. 1875 hatte die Gemeinde insgesamt 188 Einwohner; in Kiesenhof lebten 43 Personen, und dort wurden zwei Pferde und 79 Stück Rindvieh gehalten. Die Kinder gingen am Pfarrort Freystadt zur Schule.[8]
Mit der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Thundorf zum 1. Januar 1972 in die Stadt Freystadt eingemeindet.[9]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenBaudenkmäler
BearbeitenIn Kiesenhof gelten die Bauernhäuser Kiesenhof 1, 3 und 5, Wohnstallbauten aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, als Baudenkmäler.[16]
Verkehr
BearbeitenKiesenhof liegt an einer Verbindungsstraße zwischen der Kreisstraße NM 20 im Norden und der Staatsstraße St 2220 im Süden. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt in südwestlicher Richtung zum Freystädter Gemeindeteil Thannhausen.
Vereine
Bearbeiten- Obst- und Gartenbauverein Thannhausen – Kiesenhof e.V.
Sonstiges
BearbeitenIn Kiesenhof hat der Pferdesportverein Freystadt e. V. seine Vereinsreitanlage. Hier finden regelmäßig Westernreitturniere statt.[17]
Literatur
Bearbeiten- Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band: Eichstätt 1937
- Bernhard Heinloth (Bearbeiter): Historischer Atlas von Bayern. Teil Altbayern, Heft 16: Neumarkt, München 1967
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Statistiken - Ortsteile | Bürgerservice Freystadt. Stadt Freystadt, abgerufen am 27. April 2023.
- ↑ Sammelblatt des Histor. Vereins Eichstätt 46/47 (1931/32), S. 6
- ↑ Heinloth, S. 266, Anm. 65
- ↑ Buchner I, S. 340
- ↑ Heinloth, S. 266
- ↑ Heinloth, S. 324, 329 f.
- ↑ Buchner I, S. 345
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, München 1876, Spalte 886
- ↑ Wilhelm Volkert (Hg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799-1980, München 1983, S. 533
- ↑ Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen 1830, S. 139
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, München 1876, Spalte 886
- ↑ Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister, München 1904, Spalte 870
- ↑ Buchner I, S. 346
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 553
- ↑ Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München 1991, S. 258
- ↑ Sixtus Lampl (Bearb.): Denkmäler in Bayern, Band III, Oberpfalz, München 1986, S. 146
- ↑ freystadt.de