Großpetersdorf

Marktgemeinde im Bezirk Oberwart, Burgenland
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Großpetersdorf (kroatisch Veliki Petrštof; ungarisch Nagyszentmihály, Nagynémetszentmihály, Romani Simeha)[1] ist eine Marktgemeinde mit 3598 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Oberwart im Burgenland in Österreich. Der Anteil der Burgenlandungarn und der Burgenlandkroaten beträgt jeweils etwa 2,0 %.

Marktgemeinde
Großpetersdorf
Wappen Österreichkarte
Wappen von Großpetersdorf
Großpetersdorf (Österreich)
Großpetersdorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Oberwart
Kfz-Kennzeichen: OW
Fläche: 31,36 km²
Koordinaten: 47° 14′ N, 16° 19′ OKoordinaten: 47° 14′ 19″ N, 16° 19′ 7″ O
Höhe: 311 m ü. A.
Einwohner: 3.598 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 115 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7503
Gemeindekennziffer: 1 09 05
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 36
7503 Großpetersdorf
Website: www.grosspetersdorf.at
Politik
Bürgermeister: Harald Kahr (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(25 Mitglieder)
14
10
1
14 10 
Insgesamt 25 Sitze
Lage von Großpetersdorf im Bezirk Oberwart
Lage der Gemeinde Großpetersdorf im Bezirk Oberwart (anklickbare Karte)Bad TatzmannsdorfBadersdorfBernsteinDeutsch Schützen-EisenbergGrafenschachenGroßpetersdorfHannersdorfJabingKemetenKohfidischLitzelsdorfLoipersdorf-KitzladenMariasdorfMarkt AllhauMarkt NeuhodisMischendorfNeustift an der LafnitzOberdorf im BurgenlandOberschützenOberwartPinkafeldRechnitzRiedlingsdorfRotenturm an der PinkaSchachendorfSchandorfStadtschlainingUnterkohlstättenUnterwartWeiden bei RechnitzWiesfleckWolfauBurgenland
Lage der Gemeinde Großpetersdorf im Bezirk Oberwart (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geographie

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Geografische Lage

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Das Gemeindegebiet liegt im Südburgenland und erstreckt sich nördlich der Pinka über die Niederungen und Anhöhen des Zickenbach- und des Tauchenbachtales. Der Hauptort Großpetersdorf befindet sich am flachen Kamm dieser Anhöhe.

Gemeindegliederung

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Ortschaften der Marktgemeinde Großpetersdorf
Deutscher
Ortsname
Ungarischer
Ortsname
Kroatischer
Ortsname
Romani-
Ortsname
Fläche[2]
ha
Einwohner
(Stand 1. Jänner 2024[3])
Großpetersdorf Nagyszentmihály Veliki Petrštof Simeha 1769,71 2720
Kleinpetersdorf Kisszentmihály Mali Petrštof - 250,61 249
Kleinzicken Kisciklény Mali Cikljin - 141,53 103
Miedlingsdorf Mérem Milištrof - 415,48 208
Welgersdorf Velege Velegaj Velegaja 558,33 318

Geschichte

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Die erste sichere Erwähnung des Ortes Großpetersdorf stammt aus einer Urkunde des ungarischen Königs Ladislaus IV. aus dem Jahre 1273. Aus dem Jahre 1539 stammt ein Urbar, in dem der Ort als „Pettersdorf“ erwähnt wird. Die Markterhebung muss nach Urkunden vor dem Jahr 1565 erfolgt sein. Ab der Mitte des 16. Jahrhunderts findet eine von den Grafen Batthyány durchgeführte Ansiedelung von Kroaten in „Kleinpetersdorf“ statt. Bei der in den Jahren 1782 bis 1785 erfolgten josephinischen Landaufnahme wurde die Gemeinde als „Markt Gros Petersdorf oder Nemet Sz. Mihaly“ benannt. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung ein.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Nagyszentmihály verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen.

Am 26. März 1921 wurde der inkognito reisende Kaiser Karl I. bei einem kurzen Aufenthalt in Großpetersdorf erkannt und von der Bevölkerung freudig begrüßt.[4] Karl war in Begleitung des Rotenturmer Grafen Thomas Erdődy auf dem Weg nach Szombathely, bei seinem letztendlich erfolglosen Bemühen, im Zuge des ersten Restaurationsversuches seine Königswürde in Ungarn wiederherzustellen.[5]

Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Großpetersdorf und seine Umgebung zum Kampfgebiet. 1971 wurde die Gemeinde Jabing infolge des In-Kraft-Tretens des Burgenländischen Gemeindestrukturverbesserungsgesetzes[6] an Großpetersdorf angeschlossen. 1992 trennten sich Großpetersdorf und Jabing per Gemeinderatsbeschluss wieder. Marktgemeinde ist Großpetersdorf seit 2000 (durch LGBl.Nr. 18/2000).

Bevölkerungsentwicklung

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Dieses Bild zeigt das Evangelische Pfarrhaus Großpetersdorf
 
Dieses Bild zeigt die Straßenmeisterei in Großpetersdorf


Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Dieses Bild zeigt den ehemaligen Bahnhof in Großpetersdorf
 
Katholische Pfarrkirche Großpetersdorf
 
Evangelische Pfarrkirche Großpetersdorf

Wirtschaft und Infrastruktur

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  • Pinkatalbahn: Momentan ist Großpetersdorf Endbahnhof. Bis Rechnitz gibt es Nostalgiezüge. In Planung bzw. Überlegung ist eine weitere Verlängerung der Strecke ins ungarische Szombathely (dt. Steinamanger).
  • Von 1920 bis ca. 1933 gab es eine schmalspurige Waldbahn nach Rumpersdorf, die hauptsächlich dem Holztransport diente.

Gemeinderat

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Gemeinderatswahl 2022
 %
60
50
40
30
20
10
0
52,16
(+1,32)
38,76
(−0,38)
5,38
(−0,40)
3,70
(−0,53)
2017

2022

 
Rathaus Großpetersdorf

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 25 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[7] 2017[8] 2012[9] 2007[10] 2002[11] 1997[11]
Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M.
SPÖ 1183 52,16 14 1117 50,84 13 1129 49,37 13 1416 59,12 15 1353 58,04 15 1.389 60,29 16
ÖVP 879 38,76 10 860 39,14 10 905 39,57 10 979 40,88 10 978 41,96 10 771 33,46 8
FPÖ 122 5,38 1 127 5,78 1 131 5,73 1 nicht kandidiert nicht kandidiert 144 6,25 1
Grüne 84 3,70 0 93 4,23 1 122 5,33 1 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
Wahlberechtigte 3494 3283 3289 3334 3267 3050
Wahlbeteiligung 69,18 % 73,99 % 75,31 % 77,77 % 80,93 % 83,90 %

Bürgermeister

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Bürgermeister ist Harald Kahr (SPÖ). Bei der Wahl 2022 erhielt er 50,53 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang und wurde damit zum Bürgermeister von Großpetersdorf gewählt.[7][12]

Ehemalige Bürgermeister

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

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Literatur

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Commons: Großpetersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 81.
  2. Gemeinde Großpetersdorf: Die Gemeinde in Zahlen (Memento des Originals vom 7. April 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.grosspetersdorf.at (abgerufen am 11. Jänner 2011)
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  4. Paul Szemere, Erich Czech: Habsburgs Weg von Wilhelm zu Briand. Vom Kurier der Sixtus-Briefe zum Königsputschisten. Die Memoiren des Grafen Tamas von Erdödy. Seite 229 bis 230, Zürich – Leipzig – Wien, Amalthea, 1931
  5. Aufenthalt von Kaiser Karl in Westungarn im März 1921, Webseite regiowiki.at, abgerufen am 22. Jänner
  6. Landesgesetzblatt für das Burgenland 44/1970: Gesetz vom 1. September 1970 über Gebietsänderungen von Gemeinden (Gemeindestrukturverbesserungsgesetz) (PDF-Dokument; abgerufen am 1. Jänner 2018)
  7. a b Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 12. Oktober 2022.
  8. Land Burgenland: Wahlergebnis Großpetersdorf 2017 (abgerufen am 6. Jänner 2018)
  9. Land Burgenland: Wahlergebnis Großpetersdorf 2012 (abgerufen am 6. Jänner 2018)
  10. Land Burgenland: Wahlergebnis Großpetersdorf 2007 (abgerufen am 6. Jänner 2018)
  11. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Großpetersdorf 2002 (abgerufen am 6. Jänner 2018)
  12. Bürgermeister. Gemeinde Großpetersdorf, abgerufen am 19. Oktober 2022.