Kohlmühle (Treuchtlingen)

Ortsteil von Treuchtlingen

Kohlmühle ist ein Gemeindeteil der Stadt Treuchtlingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).[2] Kohlmühle liegt in der Gemarkung Schambach.[3]

Kohlmühle
Koordinaten: 48° 58′ N, 10° 56′ OKoordinaten: 48° 57′ 53″ N, 10° 55′ 51″ O
Höhe: 419 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91757
Vorwahl: 09142
Die Kohlmühle am Nagelberg
Die Kohlmühle am Nagelberg

Die Einöde liegt am Kästleinsmühlbach, einer Ableitung vom Schambach, südöstlich des Nagelbergs und südwestlich des Schambachrieds. Sie ist über die Treuchtlinger Kästleinsmühlenstraße zu erreichen.[4]

Geschichte

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Circa einen Kilometer südlich/südsüdöstlich der Kohlmühle führte die Römerstraße Munningen-Biesenhard vorbei, heute noch durch einen Feldweg markiert.[5] Die Mühle ist nach einem Vorbesitzer namens Koll benannt.[6][7]

Die Mühle gehörte im Heiligen Römischen Reich zur Herrschaft Pappenheim.[8] Im Salbuch des Augustinerklosters Pappenheim von 1537 ist ein Sixt Kollmüller als zinspflichtig aufgeführt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg sitzt 1656 ein Hans Lönlein auf der Mühle, der an die Kirche St. Gallus in Pappenheim abgabepflichtig ist. Im Augustinerkloster-Salbuch von 1680 ist wiederum die „Kollmihl“ als zinspflichtig verzeichnet.[7] Sie gehörte zur evangelischen Pfarrei Schambach.

Seit 1806 im Königreich Bayern, wurde das Kirchdorf Schambach mit seinen Mühlen 1808 dem Steuerdistrikt Dietfurt im Untergericht Pappenheim des Rentamtes Greding, ab 1815 des Rentamtes (später Bezirksamt, dann Landkreis) Weißenburg zugeordnet;[9] die pappenheimerische Patrimonialgerichtsbarkeit, unter der auch die Kohlmühle stand, wurde 1848 aufgehoben. Mit dem Gemeindeedikt 1818 wurde der Steuerdistrikt zur Ruralgemeinde Schambach umgestaltet, die im Zuge der Gebietsreform in Bayern zum 1. Juli 1971 nach Treuchtlingen eingemeindet wurde.[10]

1969 wurde der Mahlbetrieb eingestellt. Seitdem ist die Mühle nur noch ein landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetrieb.[6][11]

Einwohnerzahlen

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  • 1818: 6 Einwohner[12]
  • 1846: 8 Einwohner, 1 Familie, 1 Haus[13]
  • 1950: 9 Einwohner[12]
  • 1961: 6 Einwohner, 1 Wohngebäude[14]
  • 1987: 4 Einwohner, 1 Wohngebäude[1]

Sonstiges

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„Der Himmelfahrts-Abend in der Kohlmühle am Nagelberg“ ist eine Erzählung von Karl Stöber.[15]

Literatur

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Commons: Kohlmühle (Treuchtlingen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 353 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Treuchtlingen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 24. Oktober 2024.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 24. Oktober 2024.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 24. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. Hans Wolfram Lübbeke und Otto Braasch: Mittelfranken. Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler. München 1986, S. 537
  6. a b Informationstafel an der Kohlmühle
  7. a b Strassner, S. 33
  8. Hofmann, S. 135
  9. Hofmann, S. 199f.; 255
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 592.
  11. Heimatbuch Treuchtlingen, S. 136
  12. a b Hofmann, S. 257
  13. Eduard Vetter: Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Ansbach 1846, S. 283
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 836 (Digitalisat).
  15. Karl Stöber: Erzählungen. Gesamtausgabe, 2. Band, 3. Auflage, Leipzig und Dresden 1862, S. 247–252